Panikattacken in Beziehung

  • Hallo,

    ich bin seit 7 Monaten mit meinem Freund zusammen und bisher lief es ganz gut. Doch jetzt habe ich immer wieder totale Panikattaken, distanziere mich dann von ihm und habe mich letztens mit einem anderen getroffen, nur um der Angst vor Nähe zu entfliehen. Mein Freund weiß, dass mir Nähe sehr schwer fällt und gibt mir die Zeit, die ich brauche. Nur jetzt wird die Beziehung immer verbindlicher und das macht mir Angst. Laut meinem Freund zucke ich immer wieder zusammen, wenn er mich berührt, dabei mag ich die Nähe zu ihm total gerne aber habe gleichzeitig große Angst davor. Meine letzten Beziehungen sind immer daran kaputt gegangen, dass ich dem anderen nicht genug Nähe geben konnte und mich zu sehr distanziert habe.

    Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich habe ein schlechtes Gewissen meinem Freund gegenüber, weil ich ihn nicht verlieren will, mich aber mit einem anderen getroffen habe. Und dieser andere möchte mich gerne wiedersehen. Im Moment habe ich einfach nur Panik und Fluchtreflexe vor jeglicher Nähe.

  • Hi!

    Erstmal finde ich es gut, dass Du so reflektiert bist und erkennst, was da in Dir passiert. Wenn er Dir wichtig ist und Du mit Deinem Freund zusammen sein möchtest, ist der 1. Weg ehrliche und aufrichtige Kommunikation. Nur so kann er vielleicht Verständnis für Dich und die Geschehnisse aufbringen. Ich sag Dir aber auch ganz ehrlich - wenn er zum Thema Bindungsangst keinen Zugang findet, könnte es sein, dass er sich zum Selbstschutz zurück zieht. Sollte er Dir wirklich etwas bedeuten, solltest Du dieses Risiko eingehen und ihm die Möglichkeit geben, mit zu entscheiden, wie er mit der Situation umgehen möchte.

    Auch wenn Dein Verhalten aus dem Bedürfnis des Selbstschutzes entsteht, solltest Du versuchen, Deine Angst auszuhalten. Es ist eine nachvollziehbare Erklärung. Dennoch verletzt sie Deinen Freund. Und sicherlich möchtest Du ihn, zumindest auf rationaler Ebene, nicht verletzten, nur um nicht selbst verletzt zu werden. Ängste und Gefühle müssen angenommen und gefühlt werden, um eine Zuordnung zu finden. Wenn Du an Dir arbeiten möchtest, versuche es. Wenn es Dir allein nicht gelingt, hol Dir therapeutische Hilfe.

  • Hey Foot,


    Ich an deiner Stelle würde dringend versuchen, da eine Rettungs-Distanz zu schaufeln.

    Aber eben kommuniziert (wenn das möglich ist).


    Gibt es eine Möglichkeit für dich, vielleicht mal ein paar Nächte woanders zu schlafen? Oder besteht die Möglichkeit einer kommunizierten Poly-Beziehung?

    Wo könntest du vielleicht etwas Freiraum bekommen, ohne heimliche Dinge?

    Auf die Panikattacken würde ich ruhig mal hören. Die lassen sich mit etwas Übung sehr gut lesen, verstehen und dann auch etwas beruhigen.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can