Wie fühlt sich der/die BÄ, wenn die Verliebtheit plötzlich weg ist/sich ins Gegenteil verkehrt? Wie denken BÄ darüber?

  • Natürlich nicht. Aber wir haben versucht, das wieder hinzubekommen.

    Du musst Dich aber garnicht zurücknehmen. Wenn Intimität für Dich zu einer Beziehung dazu gehört - was allerdings gut und richtig ist - und Dein Partner nicht kann - aus welchen Gründen auch immer - darfst Du Dir einen anderen, passenden Partner zugestehen. 1,5 Jahre ohne Intimität ist ne viel zu lange Zeit für Dein unerfülltes Bedürfnis. Und auch seine Unsicherheit bezüglich seiner Gefühle Dir gegenüber macht ihn zu einem unsicheren Kontakt für Dich. Du hast jemanden verdient, der sich bewusst und konsequent für Dich entscheiden möchte. So wie Du bist. Und mit allem, was zu Dir gehört. Auch Deine Bedürfnisse

  • Krass. Wie alt bist du? Und was heißt maximal abgespalten... dass der gar nix mehr war an Gefühlen? Abneigung? Und was ist diesmal anders?


    Mein jetziger (Ex-)Partner ist früher auch nie in Beziehungen zurück...bei uns war es aber schon der dritte Anlauf. Seine Gefühle sind aber nur noch freundschaftlich aktuell...daher ist er weg. Das ist super traurig gerade. Wir sind beide Anfang 40....

    Bin 33. Ja genau, es war viel Desinteresse bis hin zu Abneigung. Der Schwächenzoom ist bei mir sehr ausgeprägt, ich werte dann dadurch vieles an meiner Partnerin ab. Und signalisiere das dann auch, was natürlich sehr verletztend ist. Dann steigt gleichzeitig das Interesse an anderen Frauen. Früher habe ich trotzdem lange in Beziehung ausgeharrt, obwohl nicht mehr viel Schöne da war. Irgendwie wusste ich unterbewusst schon, dass es nicht an ihr liegt. War oft Hals über Kopf verliebt. Sobald sie sich auch sicher war, kippte es bei mir. Dann ist der Dopaminkick weg.

    So viel ist dieses Mal gar nicht anders. Mir wurde schnell klar, dass wieder das alte Muster bei mir reinkickt (nach ziemlich genau 100 Tagen). Habe es ihr auch gesagt, dass ich Schwierigkeiten habe, Beziehungen zu erhalten. Aber ich habe nichts unternommen. Das war vor ca. 5 Jahren. An dem Thema arbeiten tue ich erst seit etwa einem Jahr.


    Dieses nur noch freundschaftliche Gefühle haben kenne ich auch. Aber es gibt dann diese Tage und die sind gar nicht so selten, dass ich wieder große Lust auf meine Partnerin habe.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass ich in einer langjährigen Beziehung jemals sehr viel anders empfinden werde.

    Manchmal denke ich mir, ich will mich noch einmal davon überzeugen, dass es mit ner anderen Person auch wieder so wird und dann kann ich mich für meine jetzige Partnerin entscheiden.

  • Bin 33. Ja genau, es war viel Desinteresse bis hin zu Abneigung. Der Schwächenzoom ist bei mir sehr ausgeprägt, ich werte dann dadurch vieles an meiner Partnerin ab. Und signalisiere das dann auch, was natürlich sehr verletztend ist. Dann steigt gleichzeitig das Interesse an anderen Frauen. Früher habe ich trotzdem lange in Beziehung ausgeharrt, obwohl nicht mehr viel Schöne da war. Irgendwie wusste ich unterbewusst schon, dass es nicht an ihr liegt. War oft Hals über Kopf verliebt. Sobald sie sich auch sicher war, kippte es bei mir. Dann ist der Dopaminkick weg.

    So viel ist dieses Mal gar nicht anders. Mir wurde schnell klar, dass wieder das alte Muster bei mir reinkickt (nach ziemlich genau 100 Tagen). Habe es ihr auch gesagt, dass ich Schwierigkeiten habe, Beziehungen zu erhalten. Aber ich habe nichts unternommen. Das war vor ca. 5 Jahren. An dem Thema arbeiten tue ich erst seit etwa einem Jahr.


    Dieses nur noch freundschaftliche Gefühle haben kenne ich auch. Aber es gibt dann diese Tage und die sind gar nicht so selten, dass ich wieder große Lust auf meine Partnerin habe.

    Tja ich denke, so ist das bei meinem (Ex-)Partner auch. Plus die mangelnde Erfahrung, überhaupt mal in einer Beziehung länger als 1,5/2 Jahre geblieben zu sein. Ich war in 2 langen Beziehungen (8 und 9 Jahre) und es war auch nicht anders, obwohl ich nicht bindungsängstlich bin. Eher verlustängstlich, wenn ich getigert werde. Es ist nunmal die Biologie der Sache....man hat nen Hormonkick und verliebt sich, die Natur will dass wir Babys machen, dann werden die Hormone abgebaut, damit die Eltern Zeit haben die Kinder großzuziehen and thats it! Man fühlt sich tief verbunden, eine ganz tiefe Freundschaft mit viel Vertrauen, Verbindung durch gemeinsame Erlebnisse, gemeisterte Krisen, das was man sich gemeinsam aufgebaut hat. Es gibt Tage da ist man genervt, es gibt Highlightmomente da fliegen wieder kleine Schmetterlinge. Im Grunde ist es eine konstantes warmes Gefühl. Man respektiert sich, möchte dass es einem selbst und dem anderen gut geht, kennt sich so gut wie keinen anderen Menschen und mag sich trotzdem. Gerade die körperliche Seite ist eine Kopfentscheidung, weil man so gut aufeinander eingespielt ist und der Sex dann erst richtig gut wird. Aber es ist niemals mehr dieser Hormonrausch und dieses nächtelang die Laken zerwühlen. Und ich kenne niemanden, der mir das in einer gesunden Beziehung anders beschreibt. Menschen, die das als "Langeweile" empfinden sollten vielleicht ihre Vorstellung von Liebe und Beziehung grundlegend überdenken oder eine andere Beziehungsform wählen, wenn man von Kick zu Kick leben möchte. Viele tun das ja, indem sie die Beziehung unterbewusst "toxisch" werden lassen...Streit, Fremdgehen, Nähe/Distanz Achterbahn, On/Off.....


    Ich habe keine Ahnung, wie ich das meinem (Ex)Partner verklickern soll. Im Grunde muss er für sich entscheiden. Und vielleicht auch die Erfahrung machen, dass es immer und immer wieder so wird. Aber er wünscht sich Ankommen...Familie....eine beständige Beziehung. Und läuft doch immer wieder weg. Defacto isses so: wer sich immer alle Türen offen hält, verbringt sein Leben im Flur.


    Ich weiß nicht, was die nächsten Wochen bringen. Ob er Sehnsucht und Anziehung wieder fühlen kann, wenn wir Abstand haben. Bis jetzt waren es 8 Wochen so halbherziger freundschaftlicher Kontakt. Hat nix gebracht. Jetzt muss erstmal ganz Ruhe her. Und wenn er sich entscheidet, 4 Jahre ganz wegzuwerfen, trotz dass er sagt, dass er sich selbst nicht versteht weil zwischen uns nichts ist, was ihn stört...er sich aber blockiert fühlt und seine Gefühle sich nicht mehr geändert haben in den letzten knapp 2 Jahren, kann ich nix tun. Null.


    Wie gehst du mit deiner Freundin mit deinen "freundschaftlichen" Gefühlen um? Weiß sie das? Bist du ihr treu? Habt ihr noch Intimität? Gab es da auch Phasen, wo du weg warst? Kamen deine Gefühle wieder nach Abstand?

  • Man fühlt sich tief verbunden, eine ganz tiefe Freundschaft mit viel Vertrauen, Verbindung durch gemeinsame Erlebnisse, gemeisterte Krisen, das was man sich gemeinsam aufgebaut hat. Es gibt Tage da ist man genervt, es gibt Highlightmomente da fliegen wieder kleine Schmetterlinge. Im Grunde ist es eine konstantes warmes Gefühl. Man respektiert sich, möchte dass es einem selbst und dem anderen gut geht, kennt sich so gut wie keinen anderen Menschen und mag sich trotzdem. Gerade die körperliche Seite ist eine Kopfentscheidung, weil man so gut aufeinander eingespielt ist und der Sex dann erst richtig gut wird.

    Oha, genau mein Thema gerade. Gefühle in Bezieungen :) so wie du das beschreibst ist es für mich am ehesten mit meinen beiden besten Freunden oder meiner Tochter.


    Mein bester Freund ist für viele reichlich unverständlich, aber ich verstehe ihn, weil wir offen reden können und kann ihn lassen wie er ist. Dadurch ist alles sehr entspannt. Und wir können sehr offen über unsere Schattenseiten reden und uns sogar kritisieren, ohne dass es unangenehm wird oder wir uns nicht akzeptiert fühlen. Und durch meine Therpie ist unsree Freundschaft eher besser geworden, während andere kaputt gegangen sind.


    Mit meiner Tochter gibt es natürlich ab und an Reibereien und wir sind genervt, aber das können wir einfach sofort rausquäken und es entsteht kein Drama und keine schlechte Luft, sondern man hat sich abgegrenzt und damit ist es auch erledigt (auch wenn manche Themen natürlich immer wieder kommen). Wir respektieren uns, vertrauen uns, können uns kritisieren und es ist so angenehm sich so gut zu kennen, weil wenig Mißverständnisse entstehen. Und wir lachen viel zusammen, führen gute Gespräche und so weiter.


    Aber frühere Liebesbeziehungen...

    Da war keine Verbundenheit, sondern viel Unsicherheit, viele subtile Abwertungen, passive-agressive Vibes, sich verstellen, gegeneinander kämpfen, ums Recht kämpfen oder um Gerechtigkeit, kaum Rückhalt, mauern, ausweichen, drumherum reden, das Gefühl bei Krisen erst recht hängen gelassen zu werden und damit einhergehend auch wenig oder keine sexuelle Lust.

  • Ich habe keine Ahnung, wie ich das meinem (Ex)Partner verklickern soll. Im Grunde muss er für sich entscheiden. Und vielleicht auch die Erfahrung machen, dass es immer und immer wieder so wird. Aber er wünscht sich Ankommen...Familie....eine beständige Beziehung. Und läuft doch immer wieder weg. Defacto isses so: wer sich immer alle Türen offen hält, verbringt sein Leben im Flur.

    ja, ich gebe dir vollkommen Recht. Ich sehne mich im tiefsten Inneren auch nach einer beständigen Beziehung. Und trotzdem ist da diese Sehnsucht auszubrechen.

    Wie gehst du mit deiner Freundin mit deinen "freundschaftlichen" Gefühlen um? Weiß sie das? Bist du ihr treu? Habt ihr noch Intimität? Gab es da auch Phasen, wo du weg warst? Kamen deine Gefühle wieder nach Abstand?

    Ja sie weiß, dass meine Gefühle in Bezug auf die Beziehung sehr ambivalent sind. Von Verbundenheit und sowas wie Liebe über freundschaftliche Gefühle bis hin zu kompletter Kühle oder sogar Abneigung. Letzteres zum Glück seltener als früher, denke, da ich reflektierter bin. Früher wurden meine Partnerinnen eher zu Feindinnen und positive Gefühle kamen fast nie. Ich bin ihr bis jetzt immer treu gewesen. Ja Intimität haben wir eigentlich noch relativ regelmäßig. Aber an manchen Tagen ist es unvorstellbar. Ja, sobald ich mich wirklich trennen wollte oder getrennt habe, kam bei mir nach kurzer Zeit (meist wenige Stunden) ein extrem starkes Vermissen und der Gedanke sie wirklich aus meinem Leben zu löschen wird unerträglich. Sicherlich ist es auch mit Ängsten verbunden (Vor Einsamkeit und Verlust). Aber da spüre ich dann eben auch die tiefe Verbundenheit. Ich stopfe aber alle diese Ängste in meine Beziehung zu meiner Partnerin. Ich arbeite noch viel zu wenig an meiner Bindungsangst in Freundschaften. Da bin ich noch viel zu überangepasst und kann nur schwer Nähe aufbauen/ertragen. Dann droht ja wieder Verlust. Ich bleibe also emotional immer auf Abstand und die Beziehung relativ oberflächlich. Und das manchmal ohne, dass Freunde das merken, da ich so angepasst bin.

    Da gibt es ja auch ein riesen Potenzial zur Weiterentwicklung.