Wie fühlt sich der/die BÄ, wenn die Verliebtheit plötzlich weg ist/sich ins Gegenteil verkehrt? Wie denken BÄ darüber?

  • Und wie kommst du da wieder raus, bzw. wie endet es/wie geht es weiter? Man bleibt wohl nicht ewig in diesem hochbelastenden Zustand, oder?

  • Hallo Lalilala,.


    ich bleibe oft mehrere Tage in diesem Zustand. Manchmal ist es so ausgeprägt, dass ich meinen Alltag kaum noch bewältigt bekomme.


    Ich arbeite dann mit Skills, Körperübungen, Bewegung, etc, um ein wenig runter zu kommen.


    Viele Grüße


    Mylo

  • Hallo Lalilala,


    ich bin grundsätzlich eher auf der passiven BA-Seite, bin aber auch schon rübergeswitcht. .....


    Trotzdem weiß ich nicht, ob das bei einem Mann, der mir total gut gefiele und der zu mir passen würde, auch so wäre. Also was beispielsweise wäre, wenn sich mein jetziger Lieblingsmann für mich entscheiden würde. Gefühlt wäre ich dann einfach nur glücklich und erleichtert, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass ich mich auf dieses Gefühl nicht unbedingt verlassen kann (siehe oben).

    Das klingt alles nach einem sehr leidvollen Zustand. Wenn ich spekulieren darf, ich würde vermuten, dass es bei deinem aktuellen, umschwärmten Traumprinzen wieder so wäre.

    Aus Nichtbetroffenensicht faszinierend (Betroffene finden es vermutlich weniger faszinierend) finde ich, dass du, so liest es sich zumindest, keinen einzigen "echten" Grund benennst, der gegen seine Beziehungs- bzw. Partnerschaftsqualitäten spräche. Das, was (vermeintlicherweise) gegen ihn spricht, ist alles sehr schwammig, sozusagen kein echter/handfester Grund. ... Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt ...


    Wenn ich mich trenne, kann ich klar sagen warum. Es sind konkrete, für jeden logisch nachvollziehbare, sozusagen vernünftige Gründe. Ich schwanke da auch nicht. Es führt ein längerer, aber geradliniger Prozess zur Trennung. Die Gründe, die später zur Trennung führen, sind für mich in der Erwägungsphase (ob ich mich trenne) stets negativ. Die Frage ist eher, inwiefern es noch tolerabel ist, oder eine Trennung notwendig macht. Es ist jedenfalls nicht so, dass ich mir nicht sicher bin, ob der Fehler an ihm ein Fehler ist. Sondern es fragt sich nur, wie einschneidend der Fehler auf die Dauer im Alltag ist.

  • naja....On-Off-Dynamik kann ja nur kommen, wenn beide sie mit machen. Insofern liegen die toxischen Anteile dann auf jeden Fall auf beiden Seiten. In erster Linie hat mal jeder Mensch Verantwortung für sich und sein Verhalten. Ich sag immer: Es gibt einen, der es macht. Und einen, der es mit macht. Zweiterer ist meiner Meinung nach das größere Problemkind. Ersterer ein Egoist.


    Mir geht es immer nur so schlecht mit Menschen, wie ich mich behandeln lasse.


    Der BAler ist nach meiner Erfahrung der Egoistischere und Verletzendere im Handeln. Der VAler der Leidvollerer und der, der sich gerne in der Opferrolle suhlt

    naja ... Einbruch und Raub kann ja nur passieren, wenn beide mitmachen. Insofern liegen die kriminellen Anteile dann auf jeden Fall auf beiden Seiten. In erster Linie hat mal jeder Mensch Verantwortung für sich und sein Verhalten. Ich sag immer: Es gibt einen, der ausraubt. Und einen, der sich ausrauben lässt. Zweiterer ist meiner Meinung nach das größere Problemkind. ... Jedem geht es immer nur so schlecht, wie er sich behandeln lässt.


    Dies mal als kleines Beispiel, dass es so einfach leider nicht ist. Keineswegs sind stets beide in gleicher Weise verantwortlich, wenn etwas in der Beziehung nicht stimmt. Ich weiß, es ist Lehrbuchmeinung, dass in einer Beziehung stets beide "schuld" daran sind, wie es läuft. Das widerspricht aber der Praxis. Ich habe Paare kennengelernt, wo die Ursache für Beziehungsprobleme unzweifelhaft nur auf einer Seite zu Hause war.

  • Bestimmt sind in dieser Hinsicht alle Nicht-BÄ absolut gleich. Niemand von denen verhält sich anders als hier beschrieben. ;)

  • Kurz ja.


    Es gibt BÄ bei denen bleiben die Gefühle weg. Bei vielen BÄ ist es aber so, dass mir Abstand die Verlustangst wieder reinkickt und sie wieder Gefühle haben und wieder ankommen und genau diese sind es auch, bei denen es zur berühmten On/Off Dynamik kommt.


    Denn ja. Sie kommen oft wieder ABER die Bindungsangst ist dann trotzdem noch da, sprich, wenn es wieder zu nahe wird, werden sie wieder flüchten.


    Diese Dynamik zermürbt den Partner und zerstört den Selbstwert.

    Hofft, dass sie nicht wieder kommen und heilt

  • Auch das ist verständlich. Geht allen so.


    Aber glaubt mir und lest hier mal die Geschichte nach.

    Ihr werdet feststellen, dass es immer und immer wieder gleich abläuft.

    Es gibt kein happy End. Vielleicht in 0,1% der Fälle.

    Ja, das ist hart.

    Aber umso eher ihr das wirklich begreift, umso besser weil ihr könnt euch selbst viel ersparen.

    Ihr könnt euch viel Zeit ersparen und viel Leid.


    Es ist euer Leben, eure Entscheidung und manchmal muss man mehrere Runden drehen, bis man es verstanden hat.


    Aber mein großer Rat ist, geht nicht wieder in ein on. Sorgt dafür, dass der BÄ nicht mehr zurückkommen kann. Schließt die Tür für euch. Ich weiß das ist mit der größte Schmerz, den man sich vorstellen kann aber es ist der größte Akt von Selbstliebe

  • Hey in die Runde...ist denn so ein "Gefühlstod", da es ja im Grunde eine Überlagerung mit Angst bzw ein Abspalten durch das Unterbewusstsein ist, wieder umkehrbar? Wie sind eure Erfahrungen?

    Meine Erfahrung ist: Er kommt immer wieder zurück. Wir kommen uns immer wieder sofort sehr nahe. Und dann ist er auch schon wieder weg.

    Die Frage sollte also mehr lauten, was man davon hat, wenn er nur aus "der Ferne" zurück kommen kann. Und dann aus der Nähe immer wieder abhauen muss.

    Ich kenne keine einzige Geschichte hier aus dem Forum, in der es bei jemanden langfristig funktioniert hat.

    Seit 10 Monaten Nullkontalt und er versucht kontinuierlich zurück zu kommen.

    Ich garantiere: Wir verbringen max. nur noch einen intensiven Tag miteinander und er ist weg!! Ja...so war es zum Schluss immer. Und es würde auch immer nur so weiter gehen.

    Wer will sowas ernsthaft haben?

  • Meine Erfahrung (BAler) ist, dass meine jetzige Partnerin die erste ist, bei der ich wirklich noch was für sie empfinde. Meine Gefühle waren früher maximal abgespalten, also ich war unreflektiert in Bezug auf meine BA. Dann sind auch nach einer Trennung die Gefühle nie wiedergekommen. Es war pure Erleichterung und die war von Dauer. Witzigerweise denke ich mir jetzt, dass es mit meiner ersten Freundin (vor etwa 13 Jahren) ja eigentlich auch ganz gut gepasst hat. Aber das kommt erst mit etwas Reflexion. Ich bin aber auch nie abgetaucht in Beziehungen, also klassisches On Off gab s eigentlich nicht.

  • Uff...naja "wir" haben jetzt 2,5 Jahre am Stück geschafft. Dabei war er aber 2mal mit einem Fuß schon draußen, hat aber diesmal alles gegeben und versucht, in Beziehung zu bleiben, trotz krassem Druck. Das hat aber dann dazu geführt, dass er 1,5 Jahre nicht mehr intim sein konnte :(

  • Meine Erfahrung (BAler) ist, dass meine jetzige Partnerin die erste ist, bei der ich wirklich noch was für sie empfinde. Meine Gefühle waren früher maximal abgespalten, also ich war unreflektiert in Bezug auf meine BA. Dann sind auch nach einer Trennung die Gefühle nie wiedergekommen. Es war pure Erleichterung und die war von Dauer. Witzigerweise denke ich mir jetzt, dass es mit meiner ersten Freundin (vor etwa 13 Jahren) ja eigentlich auch ganz gut gepasst hat. Aber das kommt erst mit etwas Reflexion. Ich bin aber auch nie abgetaucht in Beziehungen, also klassisches On Off gab s eigentlich nicht.

    Krass. Wie alt bist du? Und was heißt maximal abgespalten... dass der gar nix mehr war an Gefühlen? Abneigung? Und was ist diesmal anders?


    Mein jetziger (Ex-)Partner ist früher auch nie in Beziehungen zurück...bei uns war es aber schon der dritte Anlauf. Seine Gefühle sind aber nur noch freundschaftlich aktuell...daher ist er weg. Das ist super traurig gerade. Wir sind beide Anfang 40....

  • Uff...naja "wir" haben jetzt 2,5 Jahre am Stück geschafft. Dabei war er aber 2mal mit einem Fuß schon draußen, hat aber diesmal alles gegeben und versucht, in Beziehung zu bleiben, trotz krassem Druck. Das hat aber dann dazu geführt, dass er 1,5 Jahre nicht mehr intim sein konnte :(

    War das für Dich eine erfüllende Beziehung ohne Intimität? Stellst Du Dir so Deine Wunschbeziehung vor (soll es ja geben)?

    Mein Exfreund hat es mit einer psychosomatischen Reha und anschließender ambulanter Therapie versucht. Keine Chance. Der Fluchtimpuls wurde zunehmend stärker.

    Wenn es einmal so weit gekommen ist und die Dynamik ihren Lauf nimmt, bekommst Du das Schiff kaum noch aus dem Schaukeln raus.

  • War das für Dich eine erfüllende Beziehung ohne Intimität? Stellst Du Dir so Deine Wunschbeziehung vor (soll es ja geben)?

    Mein Exfreund hat es mit einer psychosomatischen Reha und anschließender ambulanter Therapie versucht. Keine Chance. Der Fluchtimpuls wurde zunehmend stärker.

    Wenn es einmal so weit gekommen ist und die Dynamik ihren Lauf nimmt, bekommst Du das Schiff kaum noch aus dem Schaukeln raus.

    Natürlich nicht. Aber wir haben versucht, das wieder hinzubekommen.