Wie steht man als BÄ emotional zu den "Verflossenen"?

  • Ich bin (bisher) immer nur passiver BÄ/VA gewesen. Habe aber klar die Tendenz zu längeren Beziehungen und Freundschaften.


    Bei vielen aktiven BÄ lese ich häufiger von vielen kurzen Geschichten.

    Klar, Menschen sind verschieden, aber es interessieren mich da doch sehr die Erfahrungsberichte...


    Ich persönlich habe durch meine VA (die ja der Kern bei allem hier ist) schon mit meinen sehr wenigen Geschichten hart zu kämpfen, die ich durch die ganze VA/BA Dynamik hatte und verloren habe.


    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist, als aktiver BÄ da viele Geschichten zu haben, wie Menschen einem kurzzeitig nahe kommen. Quasi mit die wichtigste Person für einen temporär sind und immer wieder zu verlieren oder selbst auszusortieren.

    Meine VA würde da massivst getriggert werden. Ich habe, wie gesagt, nur wenige Geschichten und emotional völlig losgelassen habe ich fast keine davon völlig.


    Wie hält man denn das aus?

    Und schürrt das nicht immer mehr die VA?


    Ist es daher auch so typisch, dass viele BÄ befreundet bleiben wollen?


    Oder schließen das einige emotional einfach weg "waren halt einfach nicht

  • Hallo Synne,


    ich hatte als BAler bisher nur längere Beziehungen. Und tatsächlich bin ich mit meinen Verflossenen noch immer befreundet - obwohl ich von passiver zu aktiver BA switche.


    Nach meiner ersten langen Beziehung, in der ich primär passive BA hatte, brauchte ich tatsächlich mehrere Jahre, um in eine Freundschaft mit ihr gehen zu können. Vielleicht lag es auch daran, dass sie warm gewechselt ist und ich daher besonders verletzt war. Ich habe also echt Zeit gebraucht, um mich zu lösen.

    Heute sind wir in jedem Fall sehr eng befreundet und sehen uns regelmäßig.


    Bei meiner zweiten Langzeitbeziehung, die gut 12 Jahre ging, war ich der aktive Part und sie der passive. In diesem Fall war ich auch derjenige, der sich getrennt hat. Wir hatten wenige Wochen nach der Trennung keinen Kontakt. Heute verstehen wir uns wieder gut. Wir können sogar viel offener über unsere Gefühle sprechen und haben auch oft über unsere Beziehung und unser Verhalten in dieser gesprochen. Sie ist inzwischen verheiratet und erwartet bald ihr erstes Kind. Darüber habe ich mich sehr für sie gefreut.


    Beide Frauen waren lange Zeit extrem wichtige Menschen in meinem Leben. Deshalb finde ich es auch schön, dass wir uns nicht aus den Augen verloren haben.

    Allerdings haben wir uns in beiden Fällen auch nicht im Streit getrennt.


    Viele Grüße


    Mylo

  • danke für deine Antwort.


    Dann sind es ja für dich also im Nachhinein noch recht wichtige Personen und Sie bedeuten dir etwas und sie sind noch Teil deines Lebens. So wird die VA auch nicht so getriggert

    Das ist spannend.


    Interessant fände ich jetzt noch die BÄ wo es danach anders läuft

  • Unterschiedlich.

    Ich hatte lange noch Kontakt zu meinen Ex-Partnern.

    Eben genau bis zu dem Punkt, als ich bei mir feststellte, dass das nur aus reiner Angst vor dem Verlust so war. Nicht, weil der Kontakt wirklich irgendwo einen Vorteil brachte.

    (Vorteil, im Sinne von ausgeglichener Freundschaft oder sowas).


    Inzwischen habe ich keinen Kontakt mehr zu meinen längeren Beziehungen.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Hallo zusammen,


    ja, tatsächlich finde ich den Punkt sehr wichtig, dass die Bindung nach einer Partnerschaft ausgeglichen ist.

    Ich weiß in meinen beiden Fällen, dass das Verhältnis relativ ausgeglichen ist und in keine Richtung eine Einbahnstraße besteht.


    Das ist aber ein Punkt, der für alle Freundschaften wichtig ist - unabhängig davon, ob man mal ein Paar gewesen ist.


    Viele Grüße


    Mylo

  • @Radi

    Klar, wenn eine Freundschaft nicht möglich bzw ausgeglichen ist, dann bringt es nichts


    Ich meine aber mehr, wenn man immer wieder Menschen verliert oder gehen lassen muss, die zu dem Zeitpunkt näher waren als alle anderen Menschen in seinem Leben.

    und zu dem Zeitpunkt die engsten Vertrauten.


    Oder bezieh ich zu sehr meine eigenen Muster auf andere?

    ist es bei anderen gar nicht so eng und die Person austauschbar?