Unerträgliche körperliche Schmerzen - Liebeskummer - mit Hormonen abschwächen?

  • Ich merke, wie ich hormonell bedingt momentan wieder eine unerträgliche Sehnsucht nach dem Mann habe, von dem ich mich eigentlich fernhalten will, weil er mich durch seine Rückzüge um den Verstand gebracht hat und ich deswegen sehr unglücklich war und gelitten habe. Er hatte sich sehr respektlos verhalten usw., es war über mehrere Wochen ein Drama und für mich nicht mehr aushaltbar gewesen, weswegen ich den Kontakt beendet habe und von ihm keinerlei Reaktion darauf mehr kam.


    Momentan merke ich, wie ich offenbar hormonell bedingt kaum noch fähig bin, mich von ihm fernzuhalten. Es ist so brutal schwer gegen die Sehnsucht und das Verlangen in mir anzukämpfen. Vorhin war ich vor Verlangen kurz davor, ihn anzuschreiben. Da ich das immer phasenweise im Zyklus habe, gehe ich ganz stark davon aus, dass da die Hormone mit im Spiel sind und das auch noch auf eine absolut abnormale Weise, aber leider läuft bei mir ganz vieles in Extremen ab.


    Manche nehmen ja wegen Liebeskummer Antidepressiva und stärkere Medikamente, was ich für mich ausschließe. Aber könnte man nicht irgendwie auf die Hormonsituation einwirken, damit das wieder zu einer 'normalen' Sehnsucht runterfährt, die man mit dem eigenen Willen beherrschen kann? Ich habe kaum noch Kraft, dagegen anzukämpfen, komme mir momentan wieder wie eine Getriebene meiner eigenen Hormone vor. Ich habe aber nicht nur Lust auf Sex, sondern eine unerträgliche Sehnsucht nach Kontakt, Berührungen, Menschen.


    Vor einer Weile war ich mal auf die Idee gekommen, Oxytocin zu mir zu nehmen, um diese unerträgliche Sehnsucht zu bekämpfen, aber das bekommt man nicht frei verkäuflich. Ich vermute mal, dass ich auch so häufig Lust auf Sex habe, weil dabei ja auch sehr viel Oxytocin ausgeschüttet wird und das bei mir wie eine Bombe einschlägt, ich fühle mich danach wie auf Drogen. Gibt es irgendwas, das Oxytocin ähnelt, wo man den eigenen Körper vielleicht austricksen kann?


    Wenn ich ein Haustiere hätte, würde mir einfallen, mit dem Haustier zu kuscheln, das würde mir vielleicht auch schon helfen. Hatte auch schon über eine Kuschelgruppe nachgedacht, die es hier gibt, aber da ist mir die Hemmschwelle momentan doch zu hoch, weil ich nicht offen bin für so viele Menschen gleichzeitig und dann dauert das auch noch mehrere Stunden am Stück.


    Habt ihr Ideen, wie man dagege ansteuern kann, aber nicht mit Gedanken, weil ich momentan so tief drin hänge, dass ich das mit den Gedanken nicht schaffe, mein Gehirn/meine Triebe/was auch immer das ist, zwingen mich momentan in die Knie. Es wäre am Besten, wenn das irgendwas wäre, was im Gehirn ansetzt.

    Ich weiß nicht, ob das irgendein Mensch auf der Welt in dieser unerträglichen Intensität hat, es fühlt sich an, als würde es mir mein Herz und Gehirn gleichzeitig zerreisen, es ist kaum auszuhalten. Ich habe eigentlich die letzten Tage nichts Besonderes gemacht, deshalb verstehe ich nicht, wo das jetzt herkommt bzw. es sind ziemlich sicher die Hormone. Ich bin so wütend auf mich und auf alles. Ich möchte einfach nur, dass diese unerträgliche Gefühl aufhört. :cry:

  • wegen den Hormonen könntest du ja mal mit deinem Gyn sprechen.

    Oder pflanzliche wie Mönchspfeffer oder johanniskraut.

    (Da aber immer unbedingt auf Nebenwirkungen mit anderen Präparaten achten!)


    Ansonsten hast du Familie oder Freunde, mit denen du mal kuscheln kannst?

  • Oder vielleicht ein Pflegehund/Teilzeithund? Katze? Ich kenne die Sehnsucht nach Kuscheln. Es klingt bei dir aber wirklich sehr stark. Auch durch den Vergleich mit Drogen.


    Versuch einen Weg zu finden das Bedürfnis zu leben ohne dass es toxisch für dich wird und du dir selbst schadest.

    Ein verständnisvoller Freund/Freundin?


    Ich hatte auch mal über Kuschelgruppen nach gedacht. Konnte mich aber nie überwinden 😬

  • Hallo Synne und Anonymous,


    danke für eure Ideen!


    Pflanzliche Mittel habe ich zwischenzeitlich genommen, die hormonähnliche Wirkung haben, die hatten mir auch insbesondere in bestimmten Zyklusphasen sehr geholfen. Leider habe ich das zwischendurch wieder schleifen lassen, weil es bei mir immer nur an wenigen Tagen richtig schlimm ist, mir es aber z. B. ein paar Tage später schon wieder komplett anders (sehr gut) geht und dann hab ich nicht mehr das Gefühl, dass ich diese Präparate nehmen müsste. Wahrscheinlich muss man sie auch nicht durchgehend nehmen, sondern nach Bedarf.

    Habe mich dann durch den Beitrag von Synne wieder daran 'erinnert' und mir aus dem Sachen einen Tee aufgebrüht. Ich habe schon den Eindruck, dass es mir half. Zusätzlich hab ich noch reinen Kakao getrunken, was meistens auch tröstend wirkt und Kakao hat ja auch offiziell eine stimmungsaufhellende Wirkung.

    Es wird abe auch durch die Zeit meistens besser, aber an dem Tag war es so extrem schlimm gewesen, dass es wirklich körperliche Schmerzen, vermutlich ähnlich eines Cravings bei Abhängigen war.


    Ich habe niemanden, mit dem ich kuscheln kann. :| Deshalb war es ja so schön, als ich vor vier Monaten diesen Mann traf und wir uns trafen, beide mit dem Wunsch und der gegenseitigen extremen Anziehung, uns körperlich zu begegnen. Ich habe diese Berührungen so sehr genossen, die körperliche Nähe. Wenn ich an die Treffen denke, die wir hatten, könnte ich vor Glück heulen. Es war so wunderschön, einen Menschen nach gut drei Jahren 'allein-sein' wieder zu berühren, zu streicheln.. ihm so nahe zu kommen und die ganze Oxytocinausschüttung beim Sex führt bei mir sowieso jedes Mal in einen Rausch bzw. in die komplette Extase. Seitdem ich mich mit diesem Mann nicht mehr treffe wegen der ganzen Nähe-Distanz-Problematik hab ich vermutlich auch sowas wie Entzugserscheinungen, gerade in bestimmen Zyklusphasen.


    Habe dann noch einiges recherchiert, wodurch Oxytocin ausgeschüttet wird und war sehr erstaunt, dass das z. B. auch durch Helfen freigesetzt werden soll. Das erklärt mir (bei mir) einiges. Vielleicht könnte ich noch am ehesten das mit dem "helfen" umsetzen, in dem ich mir eine berufliche Beschäftigung suche, wo ich anderen Menschen helfen könnte (Ehrenamt möchte ich persönlich nicht aus verschiedenen Gründen). Eigentlich wäre auch das mit dem Haustier genau die richtige Richtung. Ich merke immer, wenn ich mit Tieren zusammen bin oder auch Tiere nur sehe, wie glücklich ich werde. Gestern musste ich in einem Laden warten. Seit Corona schaue ich oft die Menschen gar nicht mehr richtig an, weil so viele hinter ihren Masken versteckt sind und ich hab mir angewöhnt, wenn mir Spaziergänger mit Hund begegnen, lieber Kontakt zu den Hunden aufzunehmen, statt in die leblosen Augen vieler abwesender Herrchen zu schauen. Habe also Augenkontakt mit dem Hund aufgenommen und er hat auf meine Energie reagiert, mehrmals hergeschaut und ich hab mich so gefreut, dass der Hund sich plötzlich auch gefreut hat und herkommen wollte. Als ich dann auf ihn zugegangen bin, ist er ganz verrückt geworden, an mir hochgesprungen und hat mich abgeleckt. ^^ :shock: ^^ ^^ So als würde er mich kennen. Das war traurigerweise (?) gestern der schönste Moment den ganzen Tag über. Ein Wesen hat auf mich reagiert und sich gefreut über mich, wollte mit mir in den Kontakt gehen und ich hab mich einfach nur mega gefreut und für fünf Minuten übers ganze Gesicht gegrinst. Offenbar werden bei mir, wenn wirklich mal Resonanz stattfindet, wirklich Unmengen an Oxytocin ausgeschüttet.

    Ich muss mir überlegen, wie ich das mit einem Haustier umsetzen kann, aber ich schaffe es schon seit mehreren Jahren nicht.


    Am liebsten würde ich das Bedürfnis ehrlich gesagt wieder durch Sex erfüllen wollen, weil dabei die Gefühle so extrem schön sind und das für mich einfach die direkteste Form des Kontakts ist. Wenn ich dabei vielleicht mal an jemanden geraten könnte, der kein Bindungsproblem hat und nicht einfach abtaucht? Aber gesund klingt es auch nicht wirklich. Zumindest wäre es besser, wenn ich mich da etwas breiter aufstellen würde, sonst bin ich ja wieder abhängig von einem körperlichen Kontakt zu einem Menschen. Allein das wird ihn vermutlich schon in die Flucht treiben, weil da eine enorme Bedürftigkeit dahinter steckt.