Auch wenn ich ihm da indirekt nochmal ein Angebot gemacht hab („Da du ja scheinbar nach wie vor nicht reden willst...“,
Ich weiß nicht, wie gut das jemand annehmen kann, wenn man es so formuliert? Wenn mir das jemand schreiben würde, wäre ich sehr gekränkt und würde mir denken "na, wenn du das schon vorher weißt, dann kriegst du es auch so..". Schon aus Trotz würde ich das so machen. Vielleicht funktioniert sowas aber, wenn man es gegenüber einem BA sagt, weil er es dann einfacher annehmen kann? Ich bin mir nicht sicher. Tatsächlich würde ich die Frage eher so stellen: "Wollen wir nochmal miteinander reden über..?", das find ich viel offener und neutraler. Aber damit ist ein BA wohl auch überfordert. Ich find das aber eine der fairsten Arten von Kommunikation. Das andere klingt so mega-beleidigt (eingeschnappt) und manipulativ.
Nun fällt mir gerade auf, das ich vermutlich was 'falsch' gemacht habe. Ich habe 'meinem' BA gesagt, dass es ihm offenbar ziemlich schwer fällt, wenn er gerade etwas will, sich in das Gegenüber zu versetzen, weil er mich ja nachts um 2 Uhr angerufen hat und aus dem Schlaf gerissen hat. Wahrscheinlich war das auch von mir blöd formuliert und er hat sich beschämt und kritisiert gefühlt. Aber man kann jemanden ja auch nicht permanent mit Samthandschuhen anfassen. Er klingelt mich im vermutlich besoffenen Zustand nachts aus dem Bett, aber wenn man da auch nur die leiseste Kritik übt, folgt der Rückzug (weil er die Kritik wegen Selbstzweifeln?) nicht aushält?
So wie du das schreibst, dass er sich bei dir nur ganz leise getraut hat, dir einen schönen Feierabend zu wünschen, das passt so perfekt ins Bild. Dass es eben viel mit Angst zu tun hat. Mir wurde ja schon gesagt, man wünsche mir einen guten Nachhauseweg (aber nur, weil es geschneit habe, das wurde direkt hinterhergeschoben) und das mit dem guten neuen Jahr-Glückwünschen, was wieder revidiert wurde, brauch ich ja gar nicht mehr erwähnen, das hat mich so gekränkt, dass ich es hier schon bestimmt 10x geschrieben habe. Zuneigung ausdrücken scheint wohl Angst zu machen wegen dem Risiko vor Ablehnung. Das wird mir gerade sehr deutlich bewusst, wo ich deine Texte lese. Danke deswegen für deine Offenheit!
Ich denke, was man aus diesen Begegnungen lernen kann, ist, dass es nicht an einem selbst liegt und dass man es nicht länger persönlich nimmt und sich aus den Triggern langsam rausarbeitet. Vielleicht kann man es dann auch irgendwann so sehen, dass man die Ignoranz oder Taten der früheren Bezugspersonen nicht mehr 'persönlich' nimmt und verinnerlicht, dass die eigenen Bezugspersonen auch einfach zu krank waren. Das wäre ja eine wahnsinnig gute Entwicklung. Vielleicht 'dienen' dazu die Begegnungen mit einem BA? Denn durch den vielen Austausch und das nachsinnieren hab ich schon mittlerweile auch ein Gespür bzw. Gefühl dafür, dass ein BA auch aus einer ganz tiefen Problematik heraus handelt. Aber zwischendurch reißt es mich doch immer wieder sehr tief runter und dann denke ich, dass er nur bösartig ist und mich verletzen will. Ich denke, das sind dann aber wieder die alten Trigger.