Durch eigene Erfahrungen mit einem BÄ und die vielen Schilderungen und Erlebnisse anderer Betroffenen ist mir ist heute etwas bewusst geworden, was vielleicht für viele auch schon irgendwie klar ist:
Besonders schwer in der Verarbeitung oder in dem Umgang mit eine BÄ ist die Erkenntnis, dass man in den meisten Fällen völligste Machtlosigkeit erfährt. Normalerweise ist ein gesunder Umgang mit Konflikten oder Problemen der, dass man nach Lösungsmöglichkeiten oder Wege sucht diese "Problematik" zu (nennen wir es mal) "beheben". Doch im Kontakt und im Versuch die Probleme oder Situation mit einem BÄ zu klären stellt man ziemlich schnell fest, dass man im Prinzip keine Lösung finden kann. Denn alles was man macht ist potentiell falsch und triggert den BÄ. Berücksichtigt man z.B. das Bedürfnis nach Rückzug und Abstand und ist total Empathisch, so sind viele BÄ plötzlich gelangweilt, angewidert oder getriggert weil es für viele ungewohnt ist nicht in einer toxischen Dynamik zu sein wo alles friedlich läuft, oder sie bekommen das Gefühl dass der Partner einen nicht genug mag (Sprich: zu viel Nähe ist schlecht und zu wenig nähe ist auch schlecht. Die Balance zu halten ist unmöglich). Daher oft die Reaktion beim BÄ mit Distanz. Klammert man jedoch, macht Komplimente oder zeigt Grenzen auf, so sind sie total abgeschreckt von dem "Druck" und dem Konflikt. Auch hier ziehen die meisten BÄ schnell die Reißleine.
Es ist unmöglich eine gesunde Beziehung ohne Kompromisse oder Konflikte zu führen.
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Weitere Erkenntnisse und Bemerkungen:
- Auch habe ich gelesen, dass es passive Trigger Faktoren vom Umfeld her gibt welche dem BÄ ebenfalls zum Rückzug bringen können: Dinge wie Stress auf der Arbeit, mit Freunden oder in der Familie. Dann sind BÄ auch hier so dermaßen überfordert, dass jemand unschuldiges geghostet wird oder der Partner zumindest in eine "OFF-Phase" geht.
- Weiterhin ist es ja "normalerweise" gesund und wichtig in einer Beziehung Bedürfnisse, Grenzen etc. zu schildern und auch Konflikte auszuhalten und zu erfahren um zu wachsen. Auch hier blockt der BÄ meist total ab und ist sich oft nicht mal mehr über seinen eigenen Gefühle bewusst oder weiß, was er wirklich möchte.
- Für BÄ ist eine Beziehung oft gleichgesetzt mit dem völligen Verlust der eigenen Autonomie.
- Paradoxer Weise werden BÄ oft zu VÄ wenn sie mit einem anderen BÄ im Kontakt kommen welcher dann vielleicht abblockt oder Schluss macht. Auch so ist es Paradox da viele ja sich total nach Bindung und Nähe sehnen und Sicherheit wünschen es aber es selbst nicht erfüllen können und total.
- Mich lähmt dieses Gefühl von Machtlosigkeit und sorgt dafür dass ich mich Hilflos fühle und alles verdenke und dann doch manchmal wieder darin verfalle und bei mir den Fehler suche...
- Die Dynamik und die psychische Belastung im Umgang mit eine BÄ ist so dermaßen kompliziert und toxisch, dass es in den seltensten Fällen wirklich funktioniert.
- Leider schaffen es auch die wenigsten an sich zu Arbeiten und die Schuld bei sich zu suchen. Schuld sind oft immer die anderen EX-Partner etc. So bleiben sie ewig auf der Stelle und in ihrem inneren Kind und entwickeln sich kein Stück weiter. Ist man dann noch sehr empathisch empfinden viele Mitleid und vielleicht sogar Verständnis für das Verhalten und man möchte Helfen und gemeinsam daran Arbeiten und wachsen. Doch die wenigsten BÄ schaffen es wirklich sich ihren Ängsten zu stellen.
- Meiner Meinung nach leben viele BÄ so dermaßen in ihrer eigenen Welt und in ihrer eigenen Wahrnehmung, dass die Außenwelt so sabotiert wird und ein echter Austausch nicht stattfinden kann. BÄ versuchen zu beginn einer Beziehung meist alles um den Partner für sich zu gewinnen oft auch durch "Love Bombing" ist der Partner dann plötzlich and er Leine so ist es ihnen auf einmal zu viel...
- Manche BÄ sind so an ihren Ängsten und Gefühlen gewöhnt, dass sie sich damit Identifizieren und glauben sich zu verlieren, wenn diese Verhaltensmuster aufgebrochen werden.
- Viele BÄ wissen auch garnicht wirklich was sie wollen und könne ihre Gefühle garnicht begreifen oder wahrnehmen. Sie haben gelernt sich so davon abzugrenzen so dass Gefühle zu zeigen eine enorme Herausforderung für sie darstellt. Die eigenen Gefühle wiederum triggern und schrecken BÄ also ebenfalls ab.
Es ist wirklich traurig...