Beiträge von LacrimaParva

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    sehr schön, in der uni was fürs leben gelernt, ist doch auch mal was....


    Fand ich auch, das passiert ja doch eher selten :D


    Ich glaube übrigens nicht nur, dass die GfK überfordern kann.
    Mit einem Beispiel aus dem Buch, das ich dafür lesen sollte, hab ich mal mein Umfeld konfrontiert. Ich hab gedacht, ich wäre zu blöd, dass ordentlich aufzunehmen, aber alle haben mir bestätigt, dass sie auch nur noch angepisster wären, wenn jemand so "eso-mäßig" in einer Streitsituation mit ihnen sprechen würde. Mir war es mit dem Beispiel ganz genauso gegangen. Ich halte es seitdem so, dass ich die GfK eher als eine Art Anreiz verstehe. Zum Beispiel mache ich mir in einer Streitsituation einfach klar, dass der andere nicht gegen mich ist (wenn ich denn meine, dass sich das lohnt - siehe mein Negativbeispiel), sondern eben vielleicht ein anderes Bedürfnis hatte als ich oder die gleiche Situation ein anderes Bedürfnis bei ihm hinterlassen hat als bei mir.


    Ich glaube übrigens, du hast in deinem Beispiel das Bedürfnis des anderen schon ganz gut gesehen, nur eben nicht wörtlich kommuniziert. Du hast ja schon etwas in die Richtung "wenn du zu einem späteren Zeitpunkt bereit bist" gesagt, das impliziert ja, dass gerade keine Bereitschaft besteht. Wenn man beide Bedürfnisse gleichzeitig in das 4-Schritte-System einbaut, macht es das aber vielleicht auch nur noch komplizierter, sich innerhalb der Schritte gut auszudrücken. Vielleicht könnte man einfach sagen: "Ich sehe, dass wir gerade unterschiedliche Bedürfnisse haben. Ich würde mich gern weiter mit dir austauschen, du möchtest wohl lieber Ruhe. Wollen wir vielleicht später noch einmal darüber sprechen?" Damit artikulierst du zwar nicht dein Gefühl, aber zumindest gehst du auf den anderen ein und bringst in deinem Wunsch ein Angebot unter. (Btw. versuch das mal, daraus noch die vier Schritte zu machen. Ich find's echt schwer :wink:)

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    da es so schwer ist, frage ich mich sogar, ob es überhaupt für den sozialen menschen generell "natürlich" wäre, so zu kommunizieren?
    hat dir deine dozentin dazu auch etwas gesagt? warum es einem so schwer fällt?


    Hmm, ich überlege gerade...
    Ich denke, es könnte natürlich sein, so zu kommunizieren. Aber der Mensch ist ja ein Gewöhnungstier. Soll heißen: Die GfK unterteilt ja sehr häufig in Wolfssprache und in Giraffensprache. Die Giraffensprache ist die Sprache der GfK, die Wolfssprache ist keine GfK. Es wäre aber auch nicht korrekt zu sagen, dass sie das Gegenteil ist, da die Giraffensprache die Absicht impliziert, gewaltfrei zu kommunizieren. Das heißt aber nicht, dass die Wolfssprache umgekehrt die Absicht impliziert, andere zu verletzen. In der Wolfssprache finden sich auch viele Dinge, die für unsere Art uns auszudrücken (gesellschaftlich gesehen) ganz normal sind, eben wie dein (indirektes) "Ich fühle mich zurückgewiesen". Platt gesagt ist es in etwa wie der Slogan "Raider heißt jetzt Twix": kennt man, sagt man und dann ist der Ausdruck plötzlich falsch.
    Abgesehen von Raider/Twix hat meine Dozentin das auch ähnlich erklärt ;)


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    was ich auch ganz schwer finde, ist, ein bedrüfnis zu formulieren, das nicht so generell ist, das der andere noch versteht, inwiefern es in dieser situation relevant ist.
    im endeffekt sind die grundbedürfnisse ja übersichtlich, aber wo bringt man ein, wie man sich in dieser spezifischen situation in dem bedürfnis verletzt gefühlt hat? oder soll man auch nicht sagen, dass man sich verletzt gefühlt hat?


    Genau das meinte ich. Ich verstehe, was die GfK meint, wenn sie sagt, dass (vermeintliche) Gefühle, die andere Personen als ihren Verursacher implizieren, eigentlich keine Gefühle sind und auch, dass sie als Vorwurf beim anderen ankommen können. Ich sehe es aber genau wie du: Ein "Ich bin traurig" reicht eben nicht soweit wie ein "Ich fühle mich vernachlässigt"*, ich frag mich da auch manchmal, wie der andere überhaupt darauf kommen soll. Wahrscheinlich muss man das dann in das Bedürfnis einbauen, etwa: "Ich bin traurig, weil ich das Bedürfnis nach Nähe habe. Könnten wir den Abend eventuell ganz in Ruhe zu zweit verbringen?"
    Übrigens gibt es hier den nächsten Stolperstein: Bedürfnisse verwechselt man gern mit Strategien. Zum Beispiel, wenn man direkt sagt, dass man "das Bedürfnis" hat, die Wohnung zu putzen. Das Bedürfnis dahinter ist das Bedürfnis nach Ordnung, das Putzen der Wohnung die Strategie.


    An dieser Stelle hab ich dann versucht, Parallelen zu einigen speziellen Fällen in meinem Leben zu ziehen. Denn wenn du gewaltfrei kommunizieren willst, hälst du dich selbst dazu an, bei jedem das Bedürfnis hinter der Strategie zu suchen, auch wenn der andere es gar nicht kommuniziert. Wenn meine ehemalige Freundin mich beleidigt hat, ging es ihr nicht primär darum, mich zu beleidigen, sondern selbst besser dazustehen, also war das eine Strategie, ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit oder Anerkennung zu befriedigen. Und hier ist dann für mich die Stelle, an der GfK ihre Grenzen hat. Selbst wenn ich damals schon der GfK mächtig gewesen wäre bzw. überhaupt von ihrer Existenz gewusst hätte, ich glaube nicht, dass sie bei jedem Gegenüber fruchten kann. Ich mag auch einfach nicht das Bedürfnis von jemandem suchen oder es gar erfüllen, wenn jemand offensichtlich mehrfach und gezielt gegen mich arbeitet. Manchmal ist und bleibt es besser, sich aus Situationen oder gar der ganzen Kommunikation zurück zu ziehen.



    *hier übrigens noch eine Art Leitfaden von meiner Dozentin:
    Ein echtes Gefühl kann man immer mit "Ich bin..." ausdrücken, wenn man den Satz beginnt mit "Ich fühle mich..." ist das schon ein Zeichen dafür, dass kein echtes Gefühl gemäß GfK folgen wird.


    Edit: Ganz vergessen.... das war ein Kurs für die Uni. Optionalbereich, alias Beschäftigungstherapie für Studenten mit zuviel Freizeit *hüstel* Da hab ich von solchen Kursen mehr, als wenn ich ein Semester Kernphysik belege :-D


    Falls du bei Facebook bist, könntest du aber mal hier schauen:
    https://www.facebook.com/gewaltfreie.kommunikation
    Da werden auch Seminare und Termine veröffentlicht.

    @ Karli:


    Ich hatte selbst nur einen kurzen Kurs dazu, aber ich sag trotzdem mal, was mir zu deinem Beispiel einfällt:



    (1) Das, was du als Situation beschreibst, wird auch Beobachtung genannt. Wenn du sagst, dass dir etwas vorgeworfen wurde, schwingt aber schon deine subjektive Wahrnehmung mit.


    (2) Im Prinzip ist das auch schon ein Wunsch/eine Bitte ("Ich wünsche mir, dass man mich ernst nimmt"). Ob man das immer so streng sieht, weiß ich nicht (die Dozentin meinte auch, dass sich die Bücher beim erlaubten Vokabular zum Teil widersprechen). Wir haben aber gelernt, die Bedürfnisse durch Substantive auszudrücken. Die Bedürfnisfindung ist daher mitunter schwer, es wird in diesem Teil keine Begründung angeführt (dazu gleich). Ich deinem Fall ist es etwa das Bedürfnis nach Austausch und Kommunikation.


    (3) Dieser Teil gehört nicht in das Bedürfnis. Du beschreibst hier im Prinzip ein Gefühl ("Ich fühle mich zurückgewiesen"), bist allerdings noch etwas auf dem Holzweg. Das Gefühl darf nur dich betreffen, die andere Person ist hierbei außen vor, schließlich bemühst du dich, so zu kommunizieren, dass kein Vorwurf impliziert ist. Das heißt: "Ich fühle mich (von jmd) zurückgewiesen", "Ich fühle mich (von jmd) bedrängt", "Ich fühle mich (von jmd) verarscht", "Ich fühle mich (von jmd) unbeachtet" ist im Sinne der GfK bahbah, weil es andere Personen impliziert. In diesem konkreten Fall könnte es zum Beispiel sein, dass du traurig bist. Auch "enttäuscht" wäre je nach Buch schon wieder ein zweischneidiges Schwert. Das ist übrigens auch der Teil, der mir dabei am schwersten fällt. (Übrigens: Wenn der andere trotzdem einen Vorwurf hört, obwohl du die GfK richtig angewendet hast, dann ist das sein Bier bzw. seine Wolfsohren ;)).


    (4) Der Wunsch ist in dieser Form gut formuliert. Wichtig dabei ist, dass das Gegenüber wirklich auch die Option hat, abzulehnen, ohne befürchten zu müssen, dass der andere dann sauer ist.



    PS: Ich garantiere keine völlige Richtigkeit und hoffe, ich durfte da jetzt überhaupt was zu sagen. Wenn es dir nicht passt, dass ich deinen Versuch so zerpflückt hab, sag Bescheid, dann nehm ich es gern wieder raus.

    Hallo Santana!


    Ich finde die Idee an sich sehr gut.
    Nach dem Kurs hatte ich eh schon überlegt, hier mal etwas dazu zu eröffnen.


    Allerdings kann ich hier aktuell nur sehr sporadisch mitlesen/-schreiben, da ich - nach langem Gerenne in der Uni - nun auch wirklich mal in der Endphase des Bachelor stecke. Es wäre also schön, wenn du in besagtem Thread ein wenig schauen könntest, was daraus wird.


    Ich hatte nämlich letztlich nichts dazu eröffnet, weil ich die Befürchtung hatte, dass mancher Schreiber hier es als den goldenen Schlüssel für die Kommunikation in seiner wie auch immer schwierig gearteten Partnerschaft sehen könnte und sich am Ende noch mieser fühlt, weil der Partner eben doch lieber Wolf als Giraffe sein will.


    Also, ich würde mich freuen, wenn hier ein Austausch darüber stattfinden würde. Ich versuch mein Möglichstes, regelmäßig dazu beizutragen :salut:


    Liebe Grüße

    Hallo Santana!


    Er war zwar nicht für mich, aber wegen des Autorennamens musste ich doch mal in den Link schauen :wink: Vielen Dank dafür!


    Ich hatte über GfK letztens einen Ferienkurs in der Uni und das Thema meines Referats war "GfK in nahen Beziehungen". Als einziges Buch wurde uns dabei Serena Rust mit "Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt" nahegelegt.
    Ehrlich gesagt: Das war definitiv nicht mein Buch.
    Mir hat der Einstieg gefehlt, so ad hoc über Giraffen und Wölfe zu lesen fand ich doch etwas abgedreht... Ein Bericht wie dieser wäre eine bessere Einführung gewesen. Daher vielen, vielen Dank! =)

    Hallo Fritzchen!


    Zitat

    Na, wenn dann lange nichts so wirklich was kam, was ich mir unter Beziehung vorstellte, dann war ich irgendwann so fristriert, das ich "ausgetickt" bin.


    Zitat

    Nach unser jetzigen Trennung, hatte ich mich entschlossen, ihn endlich so zu akzeptieren. Er ist halt so! Und ich liebe ihn eben. Auch so, wie er ist.


    Diese beiden Zitate möchte ich voranstellen.


    Fällt dir etwas daran auf, wenn es direkt aufeinander folgt?
    Der erste Satz sagt doch eindeutig, dass du eine andere Art von Beziehung haben möchtest als er. Meinst du wirklich, du kannst und willst das dauerhaft unter den Teppich kehren?
    Und vor allem: Wohin dann mit deiner Vorstellung von Beziehung?


    Ich finde nicht, dass du irgendetwas falsch gemacht hast, entsprechend kannst du auch nichts "richtiger" machen. Gut, vielleicht war deine Ausdrucksweise nicht immer super, aber bei wem ist sie das, wenn er auf 180 ist? Letztendlich hast du deine Bedürfnisse klargestellt und auf die hast du ein Recht.


    Liebe Grüße

    Gehe zu Google Maps - Route berechnen. Gib als Abreiseort San Francisco und als Ziel Tokio ein. Gehe zu Punkt 15 der Route und wenn Du gelacht hast, schick das hier weiter...!!!!!!
    PS: beachte auch die Entfernung bei Punkt 15 =)


    Gerade per Mail bekommen. Ich werf mich weg.



    Sehr schön auch immer wieder:


    Bei google "Find Chuck Norris" eingeben und "Auf gut Glück" suchen.



    Viel Spaß ;)

    Hey Tina,


    dir auch vielen Dank!


    Will gerade noch keinen eigenen Thread dafür eröffnen, weiß ja auch nicht, ob's auf Zustimmung trifft, aber nachdem in den letzten Threads der Poesie auch ein paar mehr Antworten geschrieben wurden, kam mir die Idee (in Anlehnung an den Aufmunterungsthread), ob wir nicht mal das Dichten anfangen wollen.
    Einer gibt ne Vorlage und der nächste reimt. Kann lustig werden sowas. Was meint ihr?


    Liebe Grüße

    Nie mehr will ich um dich weinen,


    ich habe keine Tränen mehr.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    aber meine Gedanken kreisen um dich her.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    das hab ich schon zu oft gemacht.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    doch kommt es über mich in jeder Nacht.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    denn helfen wird es mir ja nicht.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    auch wenn mein Herz noch immer sticht.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    hast du mich auch allein gelassen.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    ich bin nicht fähig, dich zu hassen.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    selbst wenn es das gewesen ist.


    Nie mehr will ich um dich weinen,


    versprich, dass du mich nicht vergisst.


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    von mir, schon ein paar Jährchen alt; hab's gerade auf der Festplatte entdeckt


    LG