Beiträge von Ninatje

    Ich schreib einfach mal was, weil mir danach ist und man durch's Schreiben ja auch oft noch mal reflektiert.


    An meinem persönlichen Lebensentwurf arbeite ich jetzt seit ca Juli 06, nachdem sich mein Freund nach 4,5 Jahren von mir getrennt hatte und ich in das ganz große Loch fiel. Plötzlich war ich alleine, wohnte jetzt auch alleine. Aber vor allem war ich eines: einsam! Ich hielt es nicht aus, tat alles um nicht alleine zu sein, um unter Leute zu kommen. Aber dann waren da immer wieder diese Tage, diese Abende, an denen ich allein war, keiner zeit hatte. Ich fühlte mich wie ds alleingelassene Kind von damals, für den keiner so richtig Zeit hatte, das auch irgendwie nervte mit seiner ständigen Suche nach Aufmerksamkeit.
    Ich fiel immer weiter und lag schließlich wochenlang nur noch Bett, war depressiv, konnte gar nichts mehr, nicht mal mehr aufstehen. Hatte zu dem Zeitpunkt auch schon wieder nen weiteren Mann mit meiner krampfhaftenSuche nach Liebe vergrault.
    Dann begann ich eine weitere Therapie. (Hatte 5 Jahre zuvor eine abgeschlossen). Das war so im Sep/Okt 06. Von da an begann die Bildung meines neuen Lebensentwurfs, meine neue Definition von Liebe, von mir!
    Ich bin immer noch auf dem Weg mich mit zu arrangieren. Ich musste einsehen, dass mein Exfreund ganz lange für mich der Ersatz meiner Eltern war, die mir nicht das gegeben haben, was ich gebraucht hätte. Das konnte nicht gut gehen. Eine Beziehung, die auf dem Grundstein von Abhängigkeit und Mangel basiert, muss scheitern.Ich kontrollierte ihn, wollte die Liebe unter Kontrolle wissen, damit sie mir nicht entkommt. Dafür gab ich mich auf. Mein Lebensentwurf war klar: Familie, um jeden Preis!
    Heute denke ich Liebe ist so einzigartig, weil es für sie keine Garantie gibt. Liebe bedarf keiner Kontrolle. Das macht sie natürlich zum Risiko. Wenn man liebt möchte man am liebsten denjenigen festketten, damit man ihn behält. Dabei treibt ihn das nicht nur fort, sondern man selbst kann nie die Erfahrung der vollendeten Liebe machen: Weil die Liebe ja irgendwie erzwungen beibehalten wird.
    Ich leide noch heute unter Verlustangst, aber nicht mehr so stark, weil ich mehr und mehr gelernt habe und noch lerne, mich selbst zu leben. Mein Leben als Mittelpunkt für mich zu sehen und nicht denjenigen, der mich lieben muss.
    In Anbetracht dessen mache ich mir viele Gedanken, ob es so ein Zufall war, mit einem BÄ zusammen zu kommen.
    Und vor allem denke ich zwar, dass BA automatisch mit VA zusammen hängt, aber umgekerht nicht. Ich habe keine BA. Aber ich habe Angst vor dem Verlust.
    Zu gewissem Grad ist diese ngst vor Verlust auch normal und selbstverständlich. Man hat immer Angst, einen geliebten menschen zu verlieren.
    An meinem neuen Lebensentwurf arbeite ich noch. Ich habe das Ziel eine ganz eigenständige Persönlichkeit zu werden, die zwar Liebe geben und nehmen kann, aber nie wieder auf sie angewiesen ist. Jedenfalls nicht auf die Liebe anderer, aber auf meine eigene. Tag für Tag.


    Insgesamt muss ich sagen, lobe und bewundere ich meinen Therapeuten, der sehr gute Arbeit leistet...


    So...wollte ich nur mal loswerden... :wink: