Beiträge von TraurigeSie

    Hamburg


    Frau Dr. Annett Oster
    Sie ist Psychotherapeutin für Verhaltens- und Gesprächstherapie.


    Praxis ist in Altona, Ecke Phönixhof.
    Vielleicht n Meter weiter weg, aber es lohnt sich ;)

    Ich gehe eine Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch.
    Ich falle hinein.
    Ich bin verloren.


    ... Ich bin ohne Hoffnung.
    Es ist nicht meine Schuld.
    Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.


    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch.
    Ich falle wieder hinein.
    Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
    Aber es ist nicht meine Schuld.
    Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.


    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch.
    Ich falle schon wieder hinein...
    aus Gewohnheit.
    Meine Augen sind offen.
    Ich weiß, wo ich bin.
    Es ist meine Schuld.
    Ich komme auch sofort wieder heraus.


    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch.
    Ich gehe darum herum.


    Ich gehe eine andere Straße.


    Sogyal Rinpoche

    Die meisten von uns sind sicherlich die Feiertage zu Hause... Und? Wie ist es für euch? Vielleicht schön aber auch genauso anstrengend? Spielen sich jedes Jahr, jedes Mal immer wieder die gleichen Szenen ab, verbunden mit den gleichen Gefühlen?


    Dieses Buch möchte ich allen ans Herz legen, die ungelöste Konflikte mit den Eltern durchschauen und heilen wollen. Denn dort liegt der Ursprung des Verhaltens in Beziehungen, eine Prägung, wie sie von niemandem sonst außer unseren Eltern kommen kann.


    In diesem Buch werdet ihr euch und eure Eltern sicher wiederfinden. Es hilft dabei, das Verhältnis zum inneren Kind zu betrachten, bei sich selbst - aber auch die inneren Kinder unserer Eltern zu erkennen.


    Also, frohe Weihnachten! :wink:

    Huhu auch! :)


    Ja, mein Ex kombinierte ganz gut die Anspruchshaltung meines Vaters an mich und die emotionale Behinderung meines Bruders. Meine Muster hab ich auch dank einer Therapie erkennen dürfen, aber das Buch von Alice Miller hat wirklich viel dazu beigetragen. Ja, es ist schmerzhaft, sehr sogar, denn ich habe meine Verleugnung erkannt (Idealisierung der Eltern, Schuldgefühle beim (inneren) Kind). Es ist hart, aber ich wünsche Dir sehr, daß Du auch Deine Muster findest und lösen kannst. Das "so sein zu dürfen wie man ist", ist eine echte Herausforderung, weil man sich öffnen muss und verletzbar ist. Aber man wird sich immer mehr der eigenen Bedürfnisse bewußt und immer mehr in der Lage, danach zu handeln (unter anderem auch, einige Menschen ins Leben zu lassen- oder eben nicht).
    Danke für Deine Worte, ich wünsche Dir ebenso viel Kraft!

    Liebe Grüße
    TS

    Hallo Willow, sehr gerne! Das Buch ist zwar nicht ohne, denn es geht sehr stark um Erziehung und bewegt wirklich viel (zugegeben, ich hadere gerade ziemlich mit meinen Eltern, doch das gehört zu meinem Weg dazu) aber ich bin überzeugt davon, daß, wenn ich es verstehe, fühle und mit ihnen Frieden schließen kann (das wird dann das nächste Buch :)) es sich sowohl auf das Verhältnis zu meinem inneren Kind sowie auf meine zukünftigen Beziehungen auswirken wird. Ich glaube nämlich, daß ich mir dann jemanden suchen werde, der mich so liebt, wie ich bin, WEIL ich so sein kann, wie ich bin.


    Liebe Grüße
    TS

    ... und die Suche nach dem wahren Selbst. Von Alice Miller


    Nach einer Beziehung mit einem BÄ (zu der Zeit habe ich "Jein" gelesen und mich mit seiner Bindungsangst auseinandergesetzt) habe ich irgendwann angefangen, intensiver auf mich selbst zu schauen und bei mir nach etwas zu suchen. Ich wollte wissen, warum ich an einem Menschen hing, der mir offensichtlich nicht wirklich gut tat bzw warum ich ihn nicht loslassen konnte, jemanden, der mir letztlich nicht geben konnte, was ich eigentlich brauchte und wollte. Auf dem Weg, das alles zu verstehen, vor allem aber mich selbst, las ich dann "Das Drama des begabten Kindes". Es regt dazu an, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen. Darin liegen oft einige gut versteckte Wahrheiten. Es zu lesen und nachzuempfinden kann schmerzlich sein, aber auch befreiend. Es ist eines der besten Bücher, die ich zu dem Thema Selbstfindung gelesen habe und kann es euch allen nur empfehlen.


    Liebe Grüße
    TS

    Hallo Fritzchen,


    bei Dir scheint sich ja viel zu tun. Ich finde, daß klingt zunächst ganz gut, weil Du ein wenig Dein Leben umkrempelst ;)


    Sich von einer solchen Liebe zu lösen, ist nicht einfach und dauert oft auch sehr lange. Je nach dem wie intensiv es etwas (bei beiden) aufzuarbeiten gibt. Und ihr wart schließlich auch 3 Jahre zusammen.


    "Genügt es zu lieben oder möchte man auch spüren, wissen das man geliebt wird???? Hmnnn..."


    Ich glaube Liebe beruht auf Gegenseitigkeit. Alles andere denke ich ist Abhängigkeit, süchtige Liebe.
    Damit meine ich auch partnerschaftliche Liebe. Wenn Du liebst, ohne Liebe zurück zu bekommen, dann ist das eher mütterliche Liebe. Es gibt tatsächlich viele solcher Beziehungen. Aber aus solchen bricht irgendwann einer aus, weil er/sie dauerhaft nicht befriedigt ist.


    Und was Liebe wirklich ermöglicht, ist Offenheit und Ehrlichkeit zueinander- was aber auch bedingt, es zu sich selbst zu sein, sich selbst gut zu kennen, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse.


    "Oder ich denke, er hatte solche Angst, dass er nicht zulassen konnte was er fühlte."


    Ich glaube, das wars schon eher. Ich denke auch nach wie vor, daß er Dich auf seine Weise geliebt hat, es Dir aber nicht so zeigen konnte, wie Du es vielleicht verstanden oder sogar gebraucht hättest. Das hat auch was mit Nähe zu tun. Und das ist bedingt. ZB kann jemand, der Nähe schlecht zulassen kann, zwar mit Dir zusammen leben, geht aber dann auf körperliche Distanz. Er kann nur auf seine Art seine Menge an Liebe und Nähe geben. Sobald das Faß da voll ist, blockt er ab. Mehr geht nicht. Und vielleicht passiert sowas genau dann, wenn der andere einem viel bedeutet.


    Fritzchen, Du hast jemanden geliebt, der nicht fähig ist, eine normale Bindung einzugehen. Da mag er vielleicht nichts für können-aber für Dich ist es nur verletzend, weil Du Dich immer nach mehr sehnen wirst.


    Irgendwie hatte ich mir auch gedacht, daß es mit der anderen nix dauerhaftes wird. Die Sache mit der sms verstehe ich allerdings auch nicht so ganz, hab da aber auch ne Therorie.


    Bei mir ist natürlich auch viel passiert-ums kurz zu fassen: es hat nicht funktioniert, ich habe im Affekt Schluß gemacht, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten hab. Danach hatten wir auch kurzen sms Kontakt, den er dann abgebrochen hatte, indem er sich nicht mehr meldete. Als ich meine Therapeutin danach fragte, meinte sie, es wäre ihm dann auch zuviel gewesen, da hätte er sich dann wieder zurück gezogen. Und ich nehme gerade an, daß es bei Deinem Ex ähnlich war. Da zeigt sich dann auch wieder die bekannte Ambivalenz: es zu wollen und sich dann doch überfordert zu fühlen.


    Wir sind seit über zwei Monaten getrennt. Ich habe festgestellt, daß ich immer weniger an ihn denke. Manchmal weine ich auch noch, aber immer seltener. Du wirst bestimmt auch irgendwann feststellen, daß er eben nicht mehr der erste Gedanke ist, den Du hast wenn Du aufwachst, und auch nicht der letzte, wenn Du einschläfst.


    Und-es soll jetzt nicht makaber klingen: Du machst dadurch ganz viele neue Erfahrungen. Lebenserfahrungen, die zu Deiner persönlichen Entwicklung beitragen. Ich bin meinem Ex sicher nicht dankbar, aber ich habe einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht durch das Erlebnis mit ihm. Weil ich mitterweile auch weiß, warum ich an so jemanden geraten bin. Und dabei ging es um nichts geringeres als um MICH. Ich habe viel über mich gelernt. Es wird mich im Leben weiter bringen. Und mit Sicherheit dafür sorgen, zukünftig die richtigen Menschen anzuziehen. Und ich glaube, Dir wird es auch so gehen.


    Und werte Dich nicht so ab Fritzchen...es klingt irgendwie so aus Deiner Verzweifelung heraus (ich meine die Fragen, die Du Dir stellst) Du bist ein absolut liebenswerter Mensch! Er konnte Dir nur nicht geben, was Du brauchtest. Versuch sein Verhalten nicht auf Dich zu beziehen. Er kann das NIEMANDEM geben, was Du gewollt hast. Vielleicht noch in einer kurzen Anfangsphase, bis die Angst da ist. Du siehst doch- auch anhand der nächsten gescheiterten Beziehung von ihm- daß er da ein Problem hat.


    Ich wünsch Dir jedenfalls, daß Du Dich bald besser fühlst.


    Und allen eine gute Nacht!


    Die TS :)

    Hallo Fritzchen,


    ich hoffe nur, daß es nicht für Dich darin endet, daß Du Dich verbiegen mußt. Man kann durchaus jemanden akzeptieren, wie er ist - wenn man weiß, wie man selbst glücklich werden kann, ohne das eigene Glück von ihm abhängig zu machen. Ich glaube, man erkennt es daran, wenn man versucht jemanden zu akzeptieren, es aber wehtut und man sich quält, weil man die eigenen Bedürfnisse nicht durch ihn befriedigt sieht. Aber genau das ist die Aufgabe - sich selbst glücklich zu machen :) Und auf einmal läuft alles. Ich glaube daran, weil ich es gerade erlebe.


    Natürlich drückt er sich anders aus. Er ist ein Mann, eher sachlich und rational. Und ein ganz anderer Mensch mit anderen Empfindungen und Gedanken, anderem Verhalten. Da er viele Dinge anders empfindet und machen würde, KANN er Dich auch nicht verstehen. Er kann es emotional nicht nachvollziehen. Frauen unter sich können das wunderbar. Sie verstehen Dich auch sofort. Dem Partner kann man dann eher versuchen, die eigene Gefühlswelt zu erklären, so daß auch er akzeptieren lernt, daß es in der eigenen Welt eben auch anders aussieht als bei ihm. Ich habe selbst erfahren, daß ich meinem Freund Raum geben muß, damit er sich emotional orientieren kann. Er braucht da ein bisschen länger, WEIL er eben ein Mann ist. Und das ist völlig okay so.


    Ja, mit Druck und Forderungen und Ungeduld läßt sich leider nichts erreichen... ich kann natürlich verstehen, daß sich da alles aufgestaut hat. Aber dahinter scheint ja auch eine Angst zu stecken, es eben nicht sagen zu wollen, was eigentlich los ist...? Vielleicht hätte da schon das eine oder andere Problem behoben werden können...


    Ich glaube, Männer sind da auch sehr sensibel. Du hast es nicht gewollt oder so gemeint, was Du kritisiertest, aber wenn er hört, was er hätte besser machen könnte, fühlt er sich als ein Totalversager..das motiviert ihn dann natürlich nicht, etwas zu ändern...


    Weißt Du, ich habe in der letzten Zeit selbst eine echt krasse Änderung vollzogen. Das ist ein Prozess und dauert ein wenig. Es macht auch nicht Klick, sondern es schleicht sich an Dich heran bis Du merkst, daß es da ist. Mitterweile fällt es mit einfach leicht, die Dinge zu sehen und mich darüber zu freuen, was mein Freund macht oder wie er sich mir gegenüber verhält. Ich sehe nicht mehr, was ich NICHT bekomme, sondern was ich bekomme. Und ich bestimme selbst, wie ich eine Beziehung führe, kein anderer. Und selbst, wenn ich mit ihm Kinder haben sollte und wir in getrennten Wohnungen leben - na und? Ich muß keinem Beziehungsmodell folgen. Ich kann mir alles so gestalten, wie ich mich damit wohl fühle! Daher kann ich Dir nur raten: laß nicht andere Menschen über Dein Leben und Deine Beziehung urteilen!


    Nun ja, vielleicht ist Dein Freund eben jemand, der in der Öffentlichkeit nicht gerne Zärtlichkeiten zeigt...so was kenn ich auch. Auch von meinem jetzigem mitunter. Da ist auch schon mal vorgekommen, daß ich ihn küssen wollte und er in dem Moment irgendwie sich weggedreht hat - da hab ich seine Wange abgeknuscht - na und? Ich fands witzig und hab mir nix draus gemacht. Ich lass mich durch solche Sachen einfach nicht mehr verunsichern oder die gute Laune verderben! Hätte ja auch sagen können: er begehrt mich nicht, er liebt mich nicht ...usw. Aber das hab ich gerade abgelegt, weil ich mich selbst viel mehr liebe und schätze. Aber glaub mir, das war kein einfacher Weg dahin ;)


    Ich finde Deine Situation wirklich nicht leicht. Und zwar genau deswegen, WEIL er die andere hat. Auch, wenn es keine Beziehung werden soll oder "nur" zur Ablenkung dienen soll. Was da genau läuft, weißt Du ja eigentlich nicht...aber es macht die Sache nicht so einfach wie wenn er jetzt tatsächlich allein wäre und Zeit für sich hätte, um mal über euch nachzudenken.


    Am besten ist tatsächlich - finde ich - wenn Du Dich gar nicht mehr meldest, auch nicht vor Deinem Urlaub. Er wird sich warscheinlich wundern, nichts mehr von Dir zu hören...Du hast ihm auch alles gesagt, da gibt es jetzt nichts mehr zu sagen.


    Versuch jetzt und vor allem mal in deinem Urlaub mal den Kopf frei zu kriegen und nicht die ganze Zeit an ihn zu denken. Nutz die Zeit für Dich und mach was Schönes, das Dir gut tut! Alles andere ergibt sich schon irgendwie. So oder so. Vertraue darauf, daß alles gut wird, ob mit oder ohne ihn :)


    @ Wiesenblume: toll daß Du Dich so erklärt hast, so kann ich Dich noch besser verstehen. Ich freu mich echt für Dich, daß es Dir besser geht!


    Liebe Grüße
    TS

    Hallo Fitzchen,


    ich wollte auch nochmal auf Deine Antwort eingehen bzw Deine Fragen genauer beantworten. Ich werd einfach mal ein wenig von mir erzählen, vielleicht ist ja was für Dich dabei. Denn ich glaube an eine Chance. Auch wenn sie gering ist. Dazu gehört aber vor allem, an sich selbst zu arbeiten anstatt den Partner zur Therapie schicken zu wollen. Soll jetzt nicht böse klingen ;) Nur ist es eben so: Du wirst ihn nicht ändern können.


    Ich habe festgestellt, daß es eben auch ok ist, wenn man sich nicht so oft sieht. In meiner Beziehung z.B. ist das wunderbar so. Aber nur, WEIL ich damit wunderbar klar komme. Kontakt haben wir trotzdem während der Woche. Und jeder hat Zeit für sich selbst. Ich habe eben kein Problem damit, meinen Freund nicht alle 2 Tage zu sehen. Ich bin auch nicht mehr bereit, mir von irgendwo auferlegen zu lassen, wie (m)eine Beziehung funktionieren soll. Weißt Du, was das Gute daran ist? Ich habe dadurch Zeit für MICH, meine Hobbies, meine Freunde. Ich führe mein Leben unabhängig von ihm. Und so sollte es auch sein.


    Bei meinem Freund habe ich gestern auch gemerkt, daß ich öfter diejenige war, die auf ihn zugeht und er sehr zurückhaltend ist. Aber ich achte auch auf die Dinge, die dann von ihm kommen (und es kam eine Menge, nur ein wenig zaghaft) und versuch ihn nicht gleich in eine Schublade zu stecken. Ich hinterfrage mich aber immer: Ist das ok für Dich? Reicht Dir das so? Wie fühlst Du Dich dabei und warum? Ich habe keine Verlustangst mehr. Keine Panik, wenn er sich mal nicht meldet oder so.


    Du hast Dich von Deinem ExFreund oft ignoriert gefühlt. Weil er nicht geantwortet hat? Oder nicht in dem Zeitrahmen, wo Du eine Antwort hättest haben wollen? Oder nicht in Deinem Wortlaut?


    Du brauchst kein Zeichen von ihm. generell von niemandem. Du bist genau so liebenswert wie Du bist. Dafür brauchst Du keine Bestätigung. Der Schritt zur Selbstliebe ist vor allem das, was jede Beziehung braucht. Genau dadurch kannst Du Dich nämlich unabhängig machen und bist auch nicht mehr auf "Liebesbeweise" von einem anderen abhängig.


    Mir fehlte in meiner Beziehung kurz vor der Pause auch viel. Genau das eigentlich, was Du beschreibst. Aber ich weiß auch, daß man so etwas weder mit Bitten noch mit Vorwürfen bekommt. Sondern indem man den Wunsch konkret danach äußert, den anderen aber nicht unter Druck setzt. Und zwar mit der Einstellung: Wenn Du es bekommst, gut. Wenn nicht, auch gut. Sofern Du dem Mann keinen Strick draus drehst und ihn auch mal loslassen kannst, Dich unabhängig machst aber ihm auch sagst, wie sehr Du das ein oder andere mit ihm geniesst, kommt so etwas auch wieder. Erfordert aber auch Offenheit Deinerseits. Das sind aber Dinge, die in jeder anderen Beziehung auch auftauchen können, nicht nur bei BÄ.


    Mein Freund muss auch erst noch lernen, offen zu sein, genau wie ich. Ich merke aber anhand von kleinen Dingen, daß es funktioniert. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, er einen auf mich. Er traut sich hier und da seine eigenen Wünsche zu äußern (hat übrigens auch viel mit Selbstliebe zu tun) und sie damit auch von meinen unabhängig zu machen. Ich hab gelesen, daß BÄ oft ihre eigenen Wünsche nicht äußern und denen des Partners folgen um es diesem recht zu machen. Damit verleugnen sie sich aber selbst. Vielleicht ging es Deinem ExFreund ja auch so...?


    Ich hatte übrigens auch diese Momente, wo ich total unzufrieden war und austicken hätte können. Bei mir äußert sich das nur anders: ich werd einfach zum Trauerkloß :) So etwas kann ich jetzt dadurch vermeiden, indem ich darüber spreche. Bei mir passiert auch gerade viel durch meine eigene Therapie. Ich lerne Selbstliebe. Und Gelassenheit.
      
    Er ist für sich selbst verantwortlich. Er kann sich auch nicht grundlegend ändern. Aber ich sehe auf einmal die kleinen Dinge. Auch bei ihm passiert was. Es geht auch nicht darum, daß ich mich "zurücknehme" in meinen Bedürfnissen. Ich sehe einfach, WAS ich bekomme und freue mich darüber.


    Dein Bedürfnis nach Zärtlichkeit ist völlig okay. Nur erwarten kann und darf man nichts. Und da ist der Haken: die meisten sehen entweder ein Recht darauf und hungern danach oder verbiegen sich, um es auszuhalten, nichts zu bekommen. Weder das eine noch das andere ist gut und baut, wenn auch unterbewußt, Druck auf. Wie oben beschrieben, ich habe da eine andere Einstellung und Verhalten zu, was meiner Beziehung auch sehr gut tut.


    Hm... das mit der anderen... seiner Affaire? Heißt, da läuft was, aber sie sind nicht zusammen. Und das erzählt er Dir?? Ich verstehe das mit dem Auswischen wollen immer noch nicht so recht. Weil Du Schluß gemacht hast, deswegen? Na irgendwie muß er anscheinend sein Selbstwertgefühl wieder aufbauen, da kommt die andere doch gerade recht. Ist vielleicht tatsächlich ne Ablenkung. In wie fern sah er denn noch eine Chance bei euch? Könnte das immer noch so sein?


    Dieser Urlaub ist übrigens auch etwas, wo er (und Du) sich hatte festlegen müssen. Eine Verbindlichkeit. So was kann schon mal ein komisches Gefühl bzw einen Rückzug auslösen. Wie sahen denn Deine Gefühle diesbezüglich aus? Hattest Du Angst oder unangenehme Gefühle bei Gedanken an diesen Urlaub?
    Du hast ihn ja irgendwie durch Dein Schlussmachen verhindert...


    Eine Kommunikationspause zwischen euch ist sicher gut und richtig. Dann kann jeder von euch nochmal in sich gehen und sich überprüfen, was er denkt und fühlt und überhaupt will. Nimm Dir ein wenig Zeit!


    Und ich glaube, wenn Du jetzt ein wenig für Dich selbst tust, dann wird es Dir auch besser gehen. Ich drück die Daumen ;)


    wiesenblume: Deine Beträge hier finde ich sehr schön, weil ich das Gefühl habe, daß Du hier sehr empathisch und neutraler als in anderen Posts reagierst. Empfinde ich jedenfalls so. Das wollte ich Dir mal sagen :)


    Liebe Grüße
    TS

    Hallo Fritzchen,


    ich glaube schon, daß Dein ExFreund Dich geliebt hat - auf seine Art und Weise.


    Als Partner (eines BÄ-und auch jeder anderen Beziehung) sollte man sehr genau darauf achten, daß man sich selbst nicht zu sehr vernachlässigt bzw sich ständig alles um die Beziehung dreht. Und genau hinsehen. Wissen, daß das, was man bekommen wird, alles sein wird, was man kriegt. Und sich selbst fragen, ob man damit wirklich wirklich zufrieden ist. Was genau war denn der Anlass zu Deinen Explosionen? Anscheinend ist das etwas, das öfter auftauchte, eine Mechanik zwischen euch. Zu der Du ja auch irgendwie beigetragen hast.


    Wärst Du dazu denn tatsächlich bereit, genau so weiter zu machen? Ohne, daß er etwas ändern kann und wird? Das kannst Du nämlich nicht von ihm erwarten, daß er was ändern wird.


    Daß er sich in der letzten Zeit nicht gemeldet hat, könnte ja auch daran liegen, daß er die andere Frau schon kennengelernt hat. Mag sein, daß er wiederkommt. Vielleicht aber auch nicht. Er nimmt vielleicht noch viel aus eurer Beziehung in die neue mit hinein, weil kein Abstand zum Verarbeiten da war. Dann würde sie ggfs scheitern. Oder aber er braucht nichts mehr verarbeiten und kann tatsächlich neu mit der anderen beginnen. Vielleicht hatte er von eurer Mechanik innerhalb der Beziehung auch einfach die Nase voll. Was macht Dich denn so sicher, daß er wiederkommt? Ist sowas schon mal vorgekommen? Und wofür sollte er sich rächen?


    Du hast erzählt, er blockte Gespräche meist ab. Das ist aber das A und O einer guten Beziehung.


    Ich habe in meiner jetzigen (auch BÄ, 2ter Versuch) nämlich festgestellt, daß wir beide nie wirklich offen waren und gesagt haben, wie wir empfinden. Und außerdem haben wir uns davon unter Druck setzen lassen, wie Beziehungen "zu sein" haben. Ich kann zB nicht erwarten, daß er mit einem Gespräch auf mich zukommt, er ist ein Mann. Ich kann also nicht erwarten, daß er wie eine Frau reagiert oder handelt.
    So kannst Du auch nicht von ihm erwarten, daß er eine frauliche Empathie oder ähnliches aufbringt. Was ich meine: daß er nicht so denkt fühlt und handelt wie Du. Völlig unmöglich.


    Was meine Beziehung jetzt gerade voranbringt ist, daß ich sehr offen bin und sage, was ich denke und fühle. Das ist für mich schon ein sehr großer Schritt. Vorher hab ich oft - unbewußt- mir seine Reaktionen dazu gedacht, Angst gehabt vor Ablehnung etc und dann eher gar nichts angesprochen. Jetzt ist es anders, denn ICH habe mich geändert. Ich sende vor allem Ich-Botschaften (Ich fühle mich...ich habe das Gefühl daß Du...) und sage ihm ganz konkret, was ich will (zB "ich hätte Dich gerne geküßt, mich aber nicht getraut" da hab ich ganz schön die Hosen runter gelassen :) Das kostet mich sehr viel Mut. Aber dadurch stehe ich zu mir und meinen Gefühlen, unabhängig von ihm. Genau diese Offenheit brauchen wir. Das hilft ihm zu erkennen, daß er mir nicht die Welt zu Füßen legen soll (seine Ängste und das Gefühl, überfordert zu sein). Indem ich etwas ändere, ändert sich auch sein Verhalten. Ich bleib mir aber dabei treu, heißt, ich verbiege mich nicht und bin auch nicht berechnend.


    Es klingt auch für mich eher so, als wenn sich Dein ExFreund über sein Verhalten keine Gedanken gemacht hat oder so etwas wie BA vermutet. Wie reflektiert ist er denn? Denkt er über sich nach? Der Schritt, sich zu einer Therapie zu entscheiden, ist gar nicht so einfach. Vor allem nicht für einen Mann denke ich. Und mit solchen Diagnosen muß man ja auch immer vorsichtig sein...


    Die Fragen, die Du da stellst, kann eigentlich nur Dein Freund beantworten. Es klingt für mich fast so, als hätte bei euch ebenso die nötige Offenheit und Ehrlichkeit gefehlt. Ich glaube, BÄ fühlen einfach nur den Druck, dem Partner nicht gerecht werden zu können. Sie malen sich dazu auch noch Dinge aus, daß es ja so viel sei was sie erfüllen müssen (und nicht wollen) und sie es nicht leisten können. Dabei ist es oft nur eine Kleinigkeit, die sich der Partner wünscht (deshalb sollte er diese konkretisieren). BÄ fühlen sich dann oft schuldig, dem anderen nicht gerecht werden zu können und ziehen sich dann zurück. Es wird auch eine starke Angst vor Abhängigkeit beschrieben, die dann zum tragen kommt, sofern eine Beziehung verbindlich wird (zusammen ziehen, heiraten). Daraus wollen sie sich anscheinend immer wieder befreien und benötigen deshalb auch viel Freiraum. Durch diesen Zwiespalt der Gefühle können sie auch oft nicht sagen bzw fühlen, ob sie wirklich lieben oder nicht.


    Wie man überall liest, gibt es keine guten Prognosen, was die Beziehung zu einem BÄ angeht. Meist sind sie zum Scheitern verurteilt weil entweder der Partner aufgibt oder sich der Bä trennt weil er das Hin-und Her nicht mehr aushält. Aber ganz oft liegt es beim Partner sich zu trennen, weil der BÄ sich nicht klar entscheiden kann.


    Ob Du nun diese Beziehung wirklich haben willst, das solltest Du entscheiden... ich kann Dir nur raten: Tu Dir selbst was Gutes und kümmer Dich vor allem um Dich. Und hör auf zu kämpfen, genau das bringt nix. Alles andere wird sich schon zeigen...


    Viele Grüße
    TS