ZitatBA ist im Kopf,..also in den Gedanken,...nicht in den Gefühlen... Es sind die Glaubenssätze die die Gefühle hochkommen lassen. so meine ich das,....weist Du was ich damit sagen will?
Der kopf, die Gedanken, wollen ja bewußt die Beziehung. Es sind die Gefühle, die hinderlich sind.
Ich habe mehrere ängste. Und die entstehen definitiv nicht in den gedanken, sondern in den gefühlen. Ich bin ja ein intelligenter mensch, und weiß z. b. ganz genau, daß mir der zahnarzt hilft, und es mir danach wesentlich besser geht. Also sind da keine falschen glaubenssätze vorhanden. Und trotzdem setzt mir die zahnarztangst ganz massiv zu, so daß ich den besuch beim zahnarzt vor mir herschiebe. Und dabei schlimmeres, größere schmerzen usw. riskiere. Die angst ist stärker als jeder glaubenssatz. Ich sage mir vor jedem zahnarztbesuch immer wieder vor, daß ich weiß, daß es mir danach wesentlich besser geht, daß der zahnarztbesuch nur ein positives resultat bringt. Und trotzdem ist die angst massiv.
Auch bei meinen anderen ängsten weiß ich ganz genau, daß die absolut unangebracht und hirnrissig sind. Und trotzdem krieg ich sie nicht weg. Da kann der verstand und die gedanken noch so intensiv dagegen anarbeiten, es hilft nicht wirklich was.
Ängste waren / sind ja für das überleben eines lebewesens lebenswichtig. Drum sind die auf jeden fall stärker als jeder verstand. Das zeigt ja schon das beispiel, wenn man sich irgendwo verbrennt. Man zieht instinktiv die hand weg, ohne lang nachzudenken. Wenn man da erst denken würde, hätte man sich in der zwischenzeit schon die ganze hand verbrannt. Ängste und angstgesteuerte reaktionen haben ja auch niedere tiere. Denken können eh nur höher entwickelte lebewesen. Wenn wir alle auf unsere instinkte verzichten müßten und nur durchs denken überleben wollten, wären wir schon längst ausgestorben. Mit denken kommt man nicht wirklich weit.
ZitatWobei man es sicher nicht ganz so knallhart trennen kann, das hat schon auch Wechselwirkungen. Die negativen Gedanken lösen dann natürlich (noch mehr) negative Gefühle aus, was wiederum mehr negative Gedanken auslöst, was wiederum...
Ein Teufelskreis also
So sehe ich das auch. Aber daß man mit denken seine gefühle steuern kann, funktioniert definitiv nicht. Klar kann ich mich reinsteigern oder ablenken. Das verändert die gefühle aber nur zu nem bruchteil. Ein gefühl, und gar eine angst, kann man nicht einfach mit dem verstand ein- oder ausschalten. Wenns so einfach wäre, hätte keiner von uns unsinnige ängste. Dann müßte man nur denken „ich habe keine angst, das ist jetzt nicht gefährlich“ und weg wär die angst. Schön, wenns so einfach ginge. Dann wären ja alle psychologen extrem überflüssig. Dann müßte man nur noch richtig denken und alles wäre in ordnung.
ZitatDa wir hier über Bindungsangst sprechen, ist dieses " negative Denk - und Handlungsmodell" , meist in der frühen Kindheit angelegt, in der eine Überprüfung durch rationales Denken, nicht möglich waren. Weil es nämlich noch nicht reif genug war um diese Vorgänge rational einzuordnen
Bei mir geschah das als baby. Ein baby kann noch nicht denken, das kann nur fühlen. Meine gefühlswelt / mein unterbewußtsein hat daraus wohl ein handlungsmodell entwickelt, wie ich „überleben“ kann. Obwohl mir dieses handlungsmodell heute teilweise eher hinderlich ist, hält mein unterbewußtsein dran fest, weil es eben damals sehr wichtig für mich war.
ZitatUnd klar ist es möglich , über ein bewusstes positives Denken,sich seiner ursprünglichen Gefühle bewusst zu werden und eine andere Sichtweise zuzulegen....das wird trainiert, geht nicht von jetzt auf gleich.......Warum? .....weil die Verschaltungen der einzelnen Hirnregionen , ziemlich kompliziert sind und letztlich zu großen Teilen unerforscht.
Mache ich, damit ich meine ungünstigen muster in den griff bekomme. Ist sehr langwierig und schwierig, es gibt genug rückfälle und manches kriegt man eben nicht in den griff. Da sitzt anscheinend das trauma zu tief.