Beiträge von Flori78

    Zitat von Mawa


    Es mag auch Zeiten geben, da bedrückt mich das, klar. Oder ich weiß nicht immer, ob ich dem gewachsen bin. Dann muss ich schauen, was ich tun kann, damit ich es schaffe.


    Und wie machst Du das?


    Zitat von Mawa


    Darf ich fragen, ob Du einmal längere Zeit allein gelebt hast auch? Wie war es da? Wie hast Du da Deinen Alltag gelebt? Wie ging es Dir da mit der Verantwortung, die Du für Dein Leben hast?


    Leider hab ich nie alleine gelebt. Bevor ich meine Frau kennengelernt habe, wohnte ich bei meinen Eltern und binn dann mehr oder weniger zu meiner Frau gezogen bis wir unser gemeinsames Haus gebaut haben.


    Zitat von Mawa


    Deine Eltern haben Regeln aufgestlellt, Dir Grenzen gesetzt. Das ist eine Aufgabe von Eltern. Inwieweit sie zu streng dabei waren oder nicht, kannst nur Du herausfinden. Gegenüber Deiner Frau und Deinen Kindern verhältst Du Dich, als ob sie Dir ähnlich Regeln aufstellen, gegen die Du rebellierst. Schau Dir mal an, welche Regeln / Grenzen das waren als Du Kind / Jugendlicher warst und was für Regeln / Grenzen heute existieren. Vor allem, welche Rolle Du damals und welche Du heute dabei hast.


    Selbstverständlich sind Eltern auch dazu da den Kindern Grenzen zu zeigen, Regeln aufzustellen nach denen man sich in der Gesellschaft zu richten hat.
    Ich sehe meine Eltern als sehr konservativ. Sie sind Menschen die nach aussen immer ein schönes Bild abgeben wollen, Harmonie darstellen, egal ob sie da ist oder nicht. Nur nicht auffallen und über alles was anderes ist als sie es für richtig halten schimpfen. Ich habe ja bereits ein Beispiel genannt an dem ich glaube zu erkennen, das meine Grenzen als junger Erwachsener ziemlich überschritten wurden eben wenn man mit 19 oder 20 um drei Uhr morgens nach Hause kommt und dann zu seiner Mutter muss um ihr zu sagen das man jetzt zu Hause ist und wenn man das nicht macht, wird man am nächsten Morgen manipuliert damit man ein schlechtes Gewissen hat weil sich die Mutter ja so aufregt und die ganze Nacht nicht schlafen konnte! Ja verdammt nochmal bin ich dafür verantwortlich das sie nicht schlafen kann? was wäre gewesen wenn ich überhaupt nicht nach Hause gekommen wäre? Hätte sie dann die Polizei alarmiert oder was wäre passiert?

    Zitat von Mawa


    zum Zusammenleben gehört dazu, Verantwortung zu übernehmen: Für sich selbst. Für das Respektieren des anderen. Für das (all-)tägliche Aushandeln, wie man die Beziehung lebt. Für die Kinder. Das ist in jeder Beziehung so und nimmt zu, je länger man zusammen ist und je mehr man miteinander teilt. Ohne dies wird aber keine Liebesbeziehung funktionieren.


    Wie beschrieben, ich denke ich hab meine Frau und meine Mutter auf einer Ebene gesehen und somit nicht die Verantwortung übernommen wie es sein hätte sollen. Ganz nach dem Motto " meine Mama ist ja da"!

    Zitat von Rapunzel


    Das was viele von uns oft für Liebe halten, ist Verliebtheit. Hormone, die uns berauschen und uns zum anderen hingezogen fühlen lassen. Bei einer Affäre tut die Heimlichkeit noch ihr übriges zur Spannung und Berauschtheit aufgrund der Natur der Sache. Wir fühlen uns begehrt und geliebt, tolle Sache! Aber kennen wir diesen Menschen mit seinen Stärken und Schwächen? Wollen wir die Schwächen überhaupt erleben? Kannst Du Dir ein gemeinsames Leben mit der Affäre vorstellen? Oder ist dieses Gefühl da, weil die Situation spannend ist? Könntest Du Dir ein Leben ohne Deine Frau vorstellen? Was oder wer genau ist sie für Dich?


    Das ist ja genau das was mich so zerreißt! Ich weiß es nicht ob ich mir ein Leben ohne meiner Frau vorstellen kann oder will! Du beschreibst genau diese tausend Gedanken die mich nicht zur Ruhe kommen lassen!
    Habe ich nach allem was passiert ist noch eine Chance auf eine glückliche Beziehung zu meiner Frau - kann ich den Kampf mit mir selber aufnehmen und habe ich die Kraft dazu oder kommt dann wieder irgendein Problem, wird´s mir wieder zuviel und haue ich wieder ab?!
    Auf der anderen seite weiß ich das es auch die anfängliche Verliebtheit ist, das verbotene, der reiz aber ich weiß nicht wie lange das anhält. Habe ich hierzu die Kraft zu kämpfen oder will ich dann plötzlich wieder zurück? Auf welcher Ebene befindet sich die Affäre? Vielleicht haut die ja nach 4 Monaten wieder ab!


    Ich hab echt das Gefühl kein Mann mehr zu sein! Ich versteck mich nur noch vor den Lösungen!


    Meine Frau sagt das sie für mich wie eine Mutter ist bzw. ich sie so sehe und ich denke sie hat recht damit! Diese Aussage habe ich in letzter Zeit auch schon oft in Büchern gelesen und ich muss diesen leider fast zu 100% recht geben.
    Aber ich will doch gar nicht so sein! Ich will ein gleichwertiger Partner sein!

    Hi Mawa,


    erstmal danke für Deine Hilfe. Jeder Gedanke zu diesem Thema bringt einen betroffenen weiter.
    Nun zu Deinen Fragen.
    Erstmal muss ich sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin ob ich die andere Frau liebe?! Ich fühle mich für meine Familie, für Frau und Kinder verantwortlich und glaube zu spüren das da auch noch Liebe ist. Ist wohl auch ganz natürlich und so leicht verschwindet sowas auch nicht, vor allem wenn man an sich arbeitet und die Gefühle wieder wach werden. Das ist alles so verschwommen! Ist es nur das Gefühl der Freiheit oder doch mehr bei der Affäre? !


    Mein Vorwand gegen das zweite Kind war immer das auch ich ein Einzelkind war und ich dachte das muss auch so sein. Ich denke es war nir ein Vorwand um die Angst vor der Überforderung zu vertuschen, die Angst noch mehr gebunden zu sein.


    Freiheit bedeutet für mich...ich glaube ich war als Kind und Jugendlicher seeeehr behütet, Einzelkind eben und ich glaube zu erkenne das ich oftmals sehr eingeschränkt war dadurch. Bedürfnisse die ich hatte wurden unterbunden. Z.b weggehen, Party feiern usw. Natürlich machen sich Eltern sorgen wenn die Kinder unterwegs sind aber muss ich wirklich immer sagen das ich zu Hause bin damit sie dann ruhig schlafen können? Jetzt reiß ich natürlich aus und hole das nach. Ich glaube auch, das ich noch nicht bereit war zum heiraten und Kinder kriegen aber man macht das halt so, weil es sich die anderen einbilden...


    Meine Frau hat sich wohl weiterentwickelt aber nicht ich. Ich war immer der, der raus muss, nix auslassen und überall dabei sein. Vor allem auch wo man Anerkennung bekommt.

    Hallo Rapaela,


    Du bist dann wohl der einzige Mensch der mich nicht als Arsch sieht. Die meisten Menschen verurteilen ja sofort.


    Der Kontakt beschränkt sich im Moment nur auf die Kinder und in regelmäßigen Abständen geraten wir aneinander. D.h. meine Frau wird ihren Schmerz an mir los. Ich merke dann zwar das ich abhauen will aber versuche natürlich ruhig zu bleiben und ihr das abzunehmen. Ob dies richtig ist weiß ich nicht.


    Wies mir geht - total verwirrt. Mich ziehts zurück zu meiner Familie, hab gleichzeitig Angst dass das Spiel wieder von vorne beginnt und fühle mich irgendwie frei. Mein Kopf lässt keine klare Entscheidung zu!
    Ich lese sehr viel über BA da ich mein Leben auch für die Zukunf (was immer die auch bringen mag) in den Griff bekommen will aber mir fehlt die Lösung hierfür. Ich denke diese ist so tief in mir vergraben, dass ich sie ohne Hilfe nicht finden kann!


    Hat Dein Vater das Problem überhaupt erkannt?


    Freu mich auf Deine Antwort!

    Hi,


    ich bin ein solcher Täter und ich denke ich kann Dir eine Antwort geben.
    Ich hatte bisher zwei Seitensprünge und die Unbeschwertheit in diesem Moment spielt sicher die größte Rolle. Man fühlt sich frei, kann kommen und gehen wann man will und hat keine Verbindlichkeiten, keine Probleme, keine Meinungsverschiedneheiten.
    Nichts desto trotz hatte ich immer ein schlechtes Gewissen das mich von innen heraus aufgefressen hat. Es war nie das, was man "zu Hause" fühlt (im körperlichen Sinne). Es fehlt etwas und ich glaube nicht das man hier von Liebe sprechen kann.


    Glaub mir, auch wenn es drecksaumäßig von dem Ba ist, er macht es nicht um Dich zu verletzten!!!

    Hallo liebe Forumlerinnen und Forumler,


    ich wende mich an Euch weil ich wirklich Hilfe brauche und hoffe hier zumindest einige Ansätze zu finden.


    Ich komme aus Bayern und Bayern sollen ja Sturköpfe sein. Ich bin ein Bayer der gerade auf dem besten Weg ist sein ganzes Leben zu verspielen und deshalb bitte ich euch um euere Hilfe.


    Nach allem was ich bisher gelesen habe, denke ich, dass ich hier richtig bin. Hier meine Geschichte auf die ich überhaupt nicht stolz bin und es mir ehrlich gesagt sehr schwer fällt diese zu erzählen.


    Ich bin 35, bin verheiratet, habe zwei tolle Jungs und wohne mit meiner Familie in einem Haus in einer kleinen Stadt in der Nähe von München.
    Eigentlich ist alles so wie es sein soll.


    Ich lernte meine Frau vor 12 Jahren in der Arbeit kennen. Ein Kollege machte uns bekannt und ich glaube ich fand sie von Anfang an sehr interessant. Ich wollt unbedingt mehr von ihr nur leider war sie damals mit sich selbst beschäftigt. Sie befand sich mitten in einer Therapie da sie an Bulimie litt. Mir war das egal, ich bin dran geblieben, lud sie zum Kaffe ein, ging mit ihr essen und wir sahen uns des Öfteren am Kaffeeautomaten. Ich war schüchtern, hatte damals kein Selbstvertrauen und konnte ihr nicht sagen was ich für sie empfand. Wiederum mein Kollege machte sie darauf aufmerksam, was aber nichts bei ihr bewirkte.
    Ein Jahr habe ich um sie gekämpft, bis zu dem einen Tag an dem sie mich plötzlich zu sich eingeladen hat. Wir saßen auf ihrer Couch und tranken ein Glas wein und plötzlich zog sie mich an sich und küsste mich. Ich war hin und weg, konnte mein Glück kaum fassen und die darauf folgenden Wochen und Monate waren wie ein Traum! Unsere Beziehung entwickelte sich stetig weiter und ich zog in ihre Wohnung. Vorher lebte ich bei meinen Eltern und es war ein neuer Lebensabschnitt für mich.
    Alles kam wie es kommen musste, wir heirateten, bauten unser eigenes Heim und unser erster Sohn kam auf die Welt.
    Hier glaube ich änderte sich plötzlich unser Leben. Meine Frau war mit der Geburt unseres Sohnes überfordert und obwohl auch ich mit der neuen Situation erstmal klar kommen musste, übernahm ich den Kleinen wo ich nur konnte um meine Frau zu entlasten. Alles spielte sich ein und wir wurden eine kleine Familie.
    Als meine Frau den Wunsch eines zweiten Kindes äußerte, waren wir uns leider nicht einig aber ich ließ mich damals von ihr in vielen Gesprächen überzeugen und unser zweiter Sohn kam zur Welt.


    Ab diesem Zeitpunkt war plötzlich alles anders. Ich bin ausgebrochen. Ständig war ich auf dem Sprung, stürzte mich in die arbeit und mein Hobby wurde immer zeitaufwändiger. Ich war kaum noch zu Hause. Ständig gerieten wir aneinander. Sie warf mir vor nicht für sie da zu sein (was natürlich stimmte) und ich versuchte mein schlechtes Gewissen damit zu beruhigen das ich mir immer mehr Arbeit aufband und versuchte alles unter einen Hut zu bekommen.


    Bis plötzlich diese andere Frau in mein Leben trat. In einer Kneipe lernten wir uns kennen, ich fuhr sie nach Hause und wir saßen 5 Stunden in meinem Auto und unterhielten uns. Ich war so entspannt und befreit zu diesem Zeitpunkt. Am nächsten Tag sahen wir uns wieder und die Dinge nahmen ihren Lauf. Wir schliefen miteinander und die Affäre war perfekt. Ich war süchtig nach dieser Frau, suchte ausreden, begann zu lügen nur um sie zu sehen.
    Fast ein halbes Jahr blieb alles unbemerkt und als wir aufgeflogen sind, fiel meine Frau aus allen Wolken. Ihre Welt brach zusammen und mein Gewissen wurde schlechter und schlechter. Ich versuchte alles zu kitten, schwor die Affäre zu beenden, konnte es aber nicht. Ich war wie im Rausch, einer ständigen Abwärtsspirale. Ich liebe meine Frau, wollte aber das Gefühl der anderen nicht verlieren. Irgendwann nach einem Jahr war endlich Schluss. Die andere wollte nichts mehr von mir wissen – zu Recht. Meine Frau war immer noch da obwohl sie mich sicher 5-mal rausgeschmissen hat und sich scheiden lassen wollte.


    Tief in meinem inneren liebe ich meine Frau! Tief in meinem inneren spüre ich das SIE die richtige ist. Ich versuchte alle um wieder auf den richtigen weg mit ihr zu kommen. Wieder ein Kampf um sie. Wieder Gespräche, Paartherapie, Streit, Vorwürfe, Sex und Liebeserklärungen.
    Sie hat mir verziehen – nie ganz und immer Misstrauisch aber wir waren wieder ein Familie und ich konnte mein schlechtes Gewissen ablegen. Immer wieder kam ihr Schmerz durch, immer wieder wollte sie darüber reden. Ich habe es nicht verstanden warum, ich wollte nur vergessen und eine glückliche Ehe führen.


    In meinem Kopf war soweit alles in Ordnung…dachte ich…denn wieder kam eine andere Frau…oder ich suchte sie…oder was auch immer.
    Und das Spiel begann von vorne. Wieder flog alles auf (zum Glück) nur diesmal habe ich das Gefühl die Wunden meiner Frau nicht mehr heilen zu können.


    Ihr könnt mich jetzt verurteilen, mich ein Arschloch nennen, alles ist richtig und ich erwarte kein Mitleid!
    Das einzige was ich mir zu gute halten kann ist das ich es erkannt habe. Meine Frau hat mich darauf gebracht das ich Beziehungsunfähig bin oder Angst davor habe mich zu binden. Warum merke ich das erst jetzt?
    Ich habe angefangen zu lesen und alles trifft vollkommen auf mich zu. Die Bücher sind wie ein Spiegel nur leider hing dieser immer zu hoch und ich hab’s übersehen mir eine Kiste hinzustellen um mein Bild zu sehen.
    Ich habe einen Therapietermin und bin gespannt was da auf mich zukommt.
    Aber ich will alles tun damit mir das nie wieder passiert. Ich will meine Frau und meine Kinder glücklich machen und will selber endlich glücklich werden.


    Ich hoffe es gibt hier ein paar Menschen die nicht Aschloch sagen und mir etwas Hilfe zukommen lassen können!
    Ich bin jedem nur dankbar!