Beiträge von Griselda

    Mein BÄ hatte mit Sicherheit auch solche Züge. Am Anfang dachte ich sogar, alle BÄ müssten schizoid sein, weil das schizoide Verhalten so BA typisch zu sein scheint.
    Aber BA ist eher ein Symptom einer "Störung" im weitesten Sinne, wobei die Störung ganz unterschiedlich sein kann. So wie Husten das Symptom von ganz unterschiedlichen Grunderkrankungen sein kann (Astma, Grippe, Lungekrebs ect.).
    Ich hab dann noch weitere BÄ kennengelernt und die waren alle nicht schizod, einer war depressiv, was mein schizoider BÄ niemals war. Es ist wie ein Kaleidoskop, viele Kombinationen sind möglich.

    Oh je, dass ist krass. Und ich kann das auch verstehen. :knuddel:


    Nichts desto,trotz denke, dass sowas (nur) eine Phase ist, die du zur Heilung brauchst. Du könntest gleichzeitig versuchen zu ergründen, wie es dazu kommen konnte und dich selber besser kennenzulernen. Man sieht dann irgendwann klarer, an welcher Stelle man das Drama mit begünstigt hat. Dies hilft, solche Extreme in Zukunft zu vermeiden, wenn man auch lernen muss, dass es keine absolute Sicherheit vor Verletztwerden geben kann...

    Ich kann das auch nachvollziehen. Würde meinen EX BÄ zwar nicht als zwanghaft bezeichnen, jedoch war er auch sehr strukturiert und legte Wert auf bestimmte Rituale im Alltag. Das fing damit an, wie man seine Kaffee macht und endete mit einer Art routiniertem Sex mit immer denselben Abläufen.


    Allerdings kenne ich auch das umgekehrte Extrem, BÄ die sich überhaupt nie festlegen, Planungen über den Haufen werfen, Verabredungen absagen. Beide Extreme sind vermutlich zwei Seiten derselben Medaille, eine Art Angst vor Kontrollverlust. Entweder ich kontrolliere zwanghaft alles oder ich ich habe keinerlei Interesse an irgendeiner Kontrolle, denn dann ich sie auch nicht verlieren...


    Es gibt in der Psychologie häufig das Phänomen, dass dieselbe Ursache bei unterschiedlichen Menschen komplett entgegengesetzte Reaktionsmuster hervorrufen. Das finde ich ziemlich spannend...

    Zitat von Sukramine

    Ich denke, dass hinter einem manipulativen Verhalten meistens Angst steckt (quasi Manipulation als Abwehrstrategie, um sich zu schützen). Daher trifft man das auch bei BÄ, besonders in angstauslösenden Situationen, an.
    Die Frage ist hier nun, handelt es sich dabei um einen ausgeprägten Persönlichkeitszug oder ist eine Strategie die enormen (Nähe)Ängste temporär unter Kontrolle zu halten...


    Manipulativen Verhalten kann ja viele Gründe haben, nicht nur Näheangst. Ich glaube auch, dass manipulatives Verhalten eine Strategie ist, Macht auszuüben und die eigene Psyche zu stabilisieren, indem man vermeintlich immer die Oberhand hat. Und je länger man das (mit Erfolg) macht, um so mehr wird es wohl,Teil der Persönlichkeit. Menschen die sehr manipulativ sind können nicht mehr anders und merken das auch überhaupt nicht. Ich habe so ein Beispiel in der Familie, die Person ist Null in der Lage sich selber zu reflektieren und übt dieses Verhalten schon seit Jahrzehnten aus. Es ist zum Verzweifeln...Hier würde ich schon sagen dass es Teil der (gestörten) Persönöchkeit ist.

    Gänsehautsong aus dem Inneren einer/eines BÄ...


    https://www.youtube.com/watch?v=CUrwqov93r0


    Ich lass mich nicht fallen
    Denn dann lauf ich Gefahr, zu tief zu fallen
    Ich fall wie ein Stein in einen Brunnen-
    Bis ganz nach unten
    Ich fall- bis auf den Grund


    Eimerweise weinen müsst ich
    Um nach oben zu treiben
    Deshalb bleibe ich einfach bei mir
    Ich versinke viel zu tief in jegliches Gefühl
    Ich fühle unkontrolliert sonst viel zu viel


    Deshalb mach ich Dinge kaputt
    Mach ich Dinge kaputt
    Man kann nichts verlieren, was nicht da ist
    Deshalb mach ich Dinge kaputt
    Mach ich Dinge kaputt
    Um mich rum, liegen Abfallberge und Schutt


    Ich lass keinen an mich ran
    Denn dann laufe ich Gefahr
    Dass man mich berührt
    Ich mach einfach zu, verriegel die Tür
    Und verbiege den Schlüssel


    Eimerweise weinen müsst ich
    Um nach oben zu treiben
    Deshalb bleibe ich einfach bei mir
    Ich versinke viel zu tief in jegliches Gefühl
    Ich fühle unkontrolliert sonst viel zu viel


    Deshalb mach ich Dinge kaputt
    Mach ich Dinge kaputt
    Man kann nichts verlieren, was nicht da ist
    Deshalb mach ich Dinge kaputt
    Mach ich Dinge kaputt
    Um mich rum, liegen Abfallberge und Schutt

    Zitat

    Angenommen der Mensch mit Bindungsangst ist ansonsten ganz toll, hat sein Problem erkannt, welche Voraussetzungen müssten erfüllt sein, um sich diesem erhöhten Risiko einer schwierigen Beziehung als Partner erneut auszusetzen.


    Es setzt meiner Ansicht nach eine große Abgeklärtheit des Partners voraus. Nahezu für unmöglich halte ich es, wenn der BAPartner noch heiße Verliebtheitsgefühle hat. Ich denke eher, eine etwas unterkühlte Zuneigung könnte funktionieren. So muss man aber auch wirklich SEIN. Sich das daruf drücken, das klappt nicht...Außerdem eine gewissen Selsbtzufriedenheit und Unabhängigkeit und hohe Frustrationstoleranz. Das muss jemand sein, der für sich selber sorgen kann, der sein Glück und Wohlergehen nicht von dem anderen abhängig macht.


    Mein Literaturtipp (Roman) zu diesem Thema: Der Mann schläft, von Sybille Berg

    Zitat von Leuchtfeuer

    ...dass die Grundlage nicht der mangelnde Selbstwert, sondern tatsächlich eine vollkommen überzogene Selbstliebe ist.


    Wäre interessant mal nachzulesen, vielleicht findest du es noch.


    Es stellt sich für Außenstehende und auch z.T. für die Betroffnen selbst so dar und das Bild von Narzissmus in der Öffentlichkeit ist auch immer genau dieses: Jemand, der nur sich selbst liebt. Der also zu viel Selsbtliebe hat. Ich bin jetzt auch kein Experte, aber vermutlich ist in den allermeisten Fällen dieses "Zuviel" eine Kompensation für ein "zu wenig", für mangelndes Selsbtwertgefühl eben. Dieser Magel ist für die Personen aber extrem schwer zu ertragen und wird deshalb ins Unterbewusste verdrängt. Extreme Narzissten weisen jeden Zweifel an ihrer Person von sich, er ist für Sie unerträglich. Dadurch wirken sie sehr selbstbewusst. Jemand mit echtem Selbsbewusstsein lässt jedoch auch mal Zweifel an der eigenen Person und den eigenen Fähigkeiten zu und kann damit umgehen...


    Ich finde die Darstellung von Narzissten in den Medien problematisch, sie verhindert, dass man auch subtileren Narzissmus als den von Trump als solchen erkennt und entsprechend damit umgehen kann. Ein weiteres Merkmal von Narzissmus ist übrigens auch extrem manipulativen Verhalten, auch häufig zu finden bei BÄ...

    Zitat von Leuchtfeuer

    ... nicht eher nur ein Teil der Fassade ist, um über das eigene "nicht geliebte Ich" hinwegtäuschen.


    Narzissmus bedeutet genau das: dass jemand versucht, extreme Selbstunsicherheit mit dem Vorspielen oder auch dem phasenweise echtem Empfinden von extremer Überlegenheit zu kompensieren. Überlegenheit lässt sich auf zweierlei Weise erreichen: sich selbst zu überhöhen oder andere abzuwerten. Letzteres wird oft von BÄ praktiziert...


    Die Größenwahnsinnigen, die sich selbst überhöhen (aktuelle Beispiele: Trump, Erdogan) sind besser als Narzissten zu erkennen, von denen hält man sich persönlich in der Regel fern, sie wirken oft unsympathisch. Die anderen können durchaus recht bescheiden und sympathisch daherkommen - bis sie mit dem Abweretn anfangen.. :(

    Zitat von Angieohnee

    Mich interessieren die Denkmuster der BÄ. Wie du an anderer Stelle schreibst: Deren Angst vor Kontrollverlust, das nicht einhalten von Zusagen, etc. Es hilft mir, das Gefühl zu haben, meinerseits ein Mindrstmaß an Berechenbarkeit zu erlangen.Ich bin darauf angewiesen, da wir ja noch 17 Jahre miteinander zu tun haben werden.


    BA an sich ist nicht ausreichend dafür zu beschreiben, wie einer tickt. Es kommt auf die individuellen Einzelheoten der Person an. Hier gab es schon Partner von Leuten mit einer Borderline Störung. Da ist BA nur die Spitze des Eisberges. Da nützen dir Bücher von S. Stahl überhaupt nicht zum Verständnis. Auch Narzissten und Psychopathen haben in der Regel eine Bindungsstörung, die ticken wieder anders. Und jemand vom passiv-aggressiven oder mit vermeidend-unsicheren Persönlichkeitstyp ist wieder noch was völlig anderes. Oft ist alles noch gepaart mit Depressionen, sozialen Phobien, Panikatacken. Du müsstest meiner Ansicht nach viel über Persönlichetstypen und Störungen lesen, dann kristallisiert sich vielleicht was heraus wo du tiefer nachhaken kannst. Am Ende bleibt, die Frage, ob das Wissen wirklich hilft, denn so richtig schlau wird man aus einem anderen nie.


    Ich halte es für zielführender, dir deiner eigenen Grenzen und Prioritäten bewusster zu werden. Du selbst solltest der Mastab deines Handelns sein und dir nicht den anderen zum Maßstab nehmen. schwierige Menschen fordern einen zu einer "Selbstbewusstwerdung" mehr heraus, als einafche. Du könntest das als chance betrachten...

    Weihnachten gilt ja immer als Zeit der Harmonie. Ich bin da mit meiner Familie zusammen (ohne meinen Freund) und ich war schon als Kind nicht glücklich an Weihnachten. Es war eigentlich immer alles okay, es gab Geschenke, Essen, Spaziergänge, manchmal gemeinsame Spiele. Aber glücklich gemacht hat mich das nie. Als Teenager war ich dann sogar unglücklich - ich glaube darüber, das ich nicht glücklich war. Später habe ich mich daran gewöhnt, dass das bei mir nichts auslöst und war zumindest nicht mehr unglücklich.


    Ich komme darauf, weil mein Freund mir letztens erzählte, er hätte Fotos von Weihnachten aus seiner Kindheit gefunden und auf einmal hätte sich das heimelige Gefühl von damals wieder eingestellt. Da habe ich ihn gefragt: war das schön für dich, warst du glücklich? Und er sagte: ja.
    Ich war das nicht. Ich hatte immer nach irgendwas Sehnsucht, aber ich weiß nicht nach was...


    Heute sehe Weihnachst-Fotos auf FB und von Freuden und Fremden, und es sieht harmonisch aus. Deshalb habe ich mich gefragt: Sind die alle glücklich? Oder geht es anderen auch so wie mir? Wir sind jetzt Weihnachten bei meiner Mutter sieben Personen, zwei Teenager, ein Kleinkind...Es ist alles gut, es gibt keinen traditionellen Familienstreit. Meine Mutter ist manchmal etwas nervig, die Teenager maulig, das Kleinkind bestimmt das Tempo. Ich merke, wie mir die anderen auf die Nerven gehen, alles was ich dauernd suche, ist ein Raum für mich, im Wortsinn und im übertragenen Sinn. Gehe lange mit dem Hund raus, verziehe mich in die Küche. Die Nähe (auch die körperliche) selbst meiner Kinder ist mir zu viel. Ich merke dabei auch, wie viel wir uns im Alltag eigentlich aus dem Weg gehen...


    Das alles ist kein Drama, aber hin und wieder überlege ich, ob daran etwas zu ändern wäre. Aber mir fällt nichts ein. Deshalb meine Frage an alle: Wie fühlt ihr euch an Weihnachten? Seid ihr glücklich? Ich wünsche mir ehrliche Antworten...

    Zitat

    Das wiederum würde bedeuten, dass du jemanden mögen/lieben kannst ohne dich emotional an ihn zu "hängen", dich also abhängig zu machen- somit kannst ud ihm alle Freiheit der Welt geben.


    Ich glaube, mir ist das in ein zwei Fällen gelungen, es sind jeweils Ex, einmal der BÄ und noch ein anderer. Es geht nur dann, wenn man nichts mehr von ihnen erwartet. Dieser andere Ex ist seit langem verheiratet, nicht besonders glücklich würde ich sagen. Er kann mir nichts geben, keine Beziehung, keine echte Nähe. Aber wenn wir uns mal sehen, was ziemlich selten ist, dann habe ich ein warmes zärtliches Gefühl für ihn. Wir gehen miteinander um wie Verliebte, am Ende küssen wir uns manchmal auch ganz dezent. Dann geht wieder jeder seiner Wege, manchmal monatelang. Mit dem BÄ ist es ähnlich. Es geht, weil ich ihn und auch den BÄ nicht mehr zum glücklichsein brauche. Ich habe meinen Freund, der mir alles gibt, was mir wichtig ist, und ich ihm...

    Zitat von Reni

    "Wenn du deine Wünsche äußerst, fühle ich mich unter Druck gesetzt und mache dicht. Du vermittelst mir den Eindruck, als ob du Forderungen an mich stellst und ein Riesentheater machen wirst, wenn ich sie dir nicht erfülle. Aber wenn du selbst eine Weile auf Abstand gehst, dich nicht meldest und dich auf andere Menschen und Dinge konzentrierst, fühle ich mich auch unter Druck gesetzt. Dann bekomme ich das Gefühl, dass du nur deshalb auf Abstand gehst, weil du hoffst, dass ich irgendwann wieder mehr Nähe suche."


    Das trifft das Dilemma mit BÄ glaube ich sehr gut. Egal was du machst, du kannst nicht gewinnen. Das habe ich bei meinem BÄ auch so empfunden, obwohl dem davon garnichts bewusst war. Ich kann dir nur raten, dich von der Idee zu verabschieden, du könntest irgendwas tun, um die Situations zu versssern. Erst wenn dir die andere Person wirklich überhaupt nicht mehr wichtig ist, kann theoretisch etwas Neues entstehen. Theoretisch sage ich deshalb, weil man sich dann so fremd geworden ist, dass man in so eine "Beziehung" auch nichts mehr investieren will. Vergiss die BÄ und denke einfach and dich und deine Wünsche.


    Und hier noch ein Spruch den ich kürzlich gesehen habe und der zu allen deinen Posts passt im Hinblick auf deine Bekannten: Wer etwas nicht will, findet Gründe. Wer etwas will, findet Wege.

    Mein Ex BÄ hat mir in den ganze 5 Jahren nur einmal zum Geburtstag gratuliert und das auch nur, weil ich es ihm zwei Tage vorher gesagt hatte. Dann nie mehr. Er will nicht wissen, wann mein Geburtstag ist und interessanterweise auch nicht, wie alt ich genau bin. An Geschenke war demzufolge auch überhaupt nicht zu denken. Weihnachtsgrüße gag es auch nicht regelmäßig, wenn überhaupt dann nur aus Höflichkeit als Antwort auf meine Grüße...Großzügig beim Bezahlen war er allerdings auch immer ohne damit zu protzen. Das hat mir schon gefallen...


    Ich kenne aber auch Nicht BÄ die es mit Geschenken nicht so haben (unter anderem mein jetztiger Freund). Das ist auch durchaus eher ein Männerphänomen. Grundsätzlich glaube ich, dass Mesnchen mit Selbstwertproblemen auch häufig keinen entspannten Umgang mit Geschenken haben. Das kann auch umgekehrt ausarten, indem sie einen mit Geschenken überschütten oder sie zur falschen Zeit in der falschen Größe machen...

    Hab gestern wieder mal zufällig drei Folgen von Sex and the City geguckt.


    Mr. Big, der Angebetete von Carry Bradshaw, ist ja ein BÄ wie er im Buche steht. Im Laufe der Folgen hat sie einen Weg gefunden, mit ihm freundschaftlich verbunden zu bleiben, ohne dass sie ein Paar sind (und ohne dass eine Beziehung zu ihm weiterhin ihr Ziel ist). In der Folge gestern trafen sie sich für einen Abend und dieser wurde unerwartet romantisch. Auf Grund einer noch nicht lange zurückliegenden (undramatischen) Herz-Op wurde er sentimental und "öffnete" sein Herz. Schon am nächsten Morgen aber, als es ihm besser ging, hatte er es wieder verschlossen, wie sie feststellte. Und sie wusste: Er ist so und wird immer so bleiben und wie gern sie ihn auch hat, das ist ihr zu wenig.


    Ich finde, es ist ein schönes Beispiel für eine Frau, der ihre Bedürfnisse klar und deutlich geworden sind und von denen sie keine Abstriche machen kann und will, die ihm aber trotzdem sehr verbunden bleibt. Einfach weil sie die ihn mag, weil er ihr etwas wert ist...


    Es geht ja hier auch viel um Freundschaft (als Alternative zur Beziehung?) mit einem BÄ. Ich denke, man muss bei diesem Gedanken auch immer fragen: Ist der Mensch mir das wert oder sehe ich darin nur einen neuen Weg, um durch die Hintertür doch wieder mit ihm zusammenzukommen? Letzteres wird nicht funktionieren...Ersters kann auch ohne Beziehung sehr schön sein.

    Dieses Buch ist von der Mutter eines der Columbine Highschool Attentäter. Es ist ein Muss für jeden, der sich für Psychologie interessiert und für Eltern mit Kindern im Teanageralter.


    Es macht deutlich, wie schwer es manchmal für den Betroffenen und sein Umfeld ist, eine psychische Störung bzw. Notsituation zu erkennen. Das Buch leistet in dieser Hinsicht echte Aufklärungsarbeit. Am Ende heißt es sinngemäß: Wir bringen unseren Kindern bei, wie sie ihren Körper gesund halten, sich die Zähne putzen, sich gesund ernähren und Sport treiben. Aber wie sie ihre Psyche gesund halten können, das bringen wir ihnen nicht bei...

    Zitat von Sukramine


    Was ich aber bei BÄ wirklich nie richtig verstanden habe: Wenn ich so eine riesige Angst habe, warum mich dann überhaupt in eine Beziehung begeben? Für distanzierte, sich 3 x im Jahr sehen- Beziehungen hat man Bekannte und viel. noch nicht so enge Freunde. Das würde doch die Angst fast elimnieren.
    Warum also weiter suchen und probieren? Es ist halt, alt ob irgenwas tief im inneren viel stärker ist als die Angst.


    Diese Frage habe ich mir auch gerade wieder gestellt, weil ich aus unerfindlichen Gründen an einen Ex-BÄ denken musste, d.h. wir waren nicht richtig zusammen, wie sich das für einen BÄ gehört. Er tummelt sich munter auf Dating-Portalen. Und gerät natürlich in immer wieder in solche aus seiner Sicht halb garen Geschxhten, die andere verletzten. Dieser BÄ läuft glaube ich immernoch der Idee hinterher, dass es da irgendwo die "Richtige" gibt. Und er weiß nicht, wie die aussehen muss, deshalb versucht er es mit jeder wieder neu. So ungefähr läuft das. Aus seiner Sicht ist das logisch (um mal mit Spok zu sprechen) und sein Recht, er ist sich keiner Problematik bewusst und spürt auch keine Angst bzw verdrängt diese...

    Zitat von Reni

    Wenn ich mich an etwas gewöhnt habe und mir das gefällt, dann würde ich das am liebsten für immer so beibehalten und wenig bis nichts daran ändern.


    Liebe Reni, ich sehe bei dir zwei Aspekte. Der eine ist, was du dir wünschst und der andere, wie du mit der Nichterfüllung deiner Wünsche umgehst.


    Das oben zitierte halte ich nicht für unnormal oder übertrieben, ich würde sogar behaupten, die meisten Menschen sehnen sich nach dieser Art von Stabilität. So wie du es beschreibst, ist dieser Zustand der Nichterfüllung deines Wunsches für dich jedoch nicht akzeptabel. Dadurch entsteht für dich erst das Problom. Denn wie schon öfter hier beschrieben: auf das Verhalten deiner Umgebung hast du relativ wenig Einfluss. Alle Versuche in dieser Richtung führen irgendwann zu einer Art Ausgebranntsein.


    Du hast nur Einfluss darauf, wie du mit für dich frustrierenden Situationen und Verhalten von anderen umgehst. Dafür gibt es sehr viele Strategien und psychologische Methoden. Ich war auch schon oft in solchen Situationen wie du. Das Einzige was mir geholfen hat war genau das: ich nehme die Situation an so wie sie ist und tröste mich selbst in meinem Schmerz darüber. Das alles kommt viel öfter vor, als man so denkt. schlechtes Wetter im Urlaub, ein Partner, der dann doch der falsche ist, nerviges Gezanke anstatt harmonischer Familienfeier...


    Deshalb meine Empfehlung: Verkämpfe dich nicht an den Umständen. Ich denke, das wenige, was zu beeinflussen ist (neue Freundeskreise erschließen, selber den Druck rausnehmen) hast du schon getan. Lerne jetzt vor allem, mit deiner Trauer und deinem Schmerz umzugehen. Das Ganze ist kein BA spezifisches Problem, das hast du in vielen Bereichen des Lebens...