Ich glaube hier wird mein Ansatz wieder missverstanden.
Meine Theorie ist, dass BA nur ein Symptom ist, und nicht das eigentliche Problem.
Daher der Vergleich mit der Milch.
Sich den Ängsten stellen, ist ein Ansatz. Dieser behandelt wieder nur das Symptom, nicht die Ursache.
Wenn man Probleme mit Beziehungen hat, dann ist es eventuell ein Zeichen dafür, dass Liebesbeziehungen einem im Moment nicht gut tun.
Klar, man leidet darunter, dass man keine Beziehung haben kann. Aber das ist eben nicht das, woran man arbeiten sollte.
Daher passt hier die Argumentation mit den Trockenübungen, wie ich finde, nicht ganz.
Trockenübung würde ja heißen, dass man sich genau auf das Problem der Beziehunhsunfähigkeit konzentriert, und nicht auf die tieferliegende Ursache dieser.
Dieser Vergleich ist etwas krass, aber vlt. um so deutlicher:
Stellen wir uns einen Menschen vor, der Krebs hat. Wie würden wir mit ihm umgehen?
Variante A: wir versuchen seine Schmerzresistenz durch Autosugesstion und Analgetika zu erhöhen.
Variante B: wir führen eine OP und Chemo durch, um die Ursache der Schmerzen zu beseitigen?
Ich will darauf hinaus, dass die Schmerzen der BA gleichzusetzen sind.
"Sich den Ängsten stellen" ist eine bewährte Form der Angsttherapie, meiner Meinung nach aber, wäre sie für jemanden mit BA nicht so gut geeignet, wie für jemanden mit Höhenangst. Denn Höhe ist eine konkrete Situation, höhe wird als solche wargenommen. Beziehungen sind dagegen komplexere Sachverhalte, da können wir nicht jederzeit untetscheiden: habe ich jetzt den Wunsch allein zu sein, einfach weil das ein Grundbedürfnis ist, oder weil ich gerade eine BA Attacke habe? Eine Beziehung und die Interaktionen innerhalb dieser verändern sich von Minute zu Minute, und so, müsste man permanent im Zustand der Selbstreflexion leben. Bei Höhenangst dagegen, nur zu den Zeiten, wenn ich mit der Höhe in Kontakt komme.