Zitat von Reni
Den Kontakt mit Menschen, die es ehrlich mit ihnen meinen, beschränken sie aufs Telefon, Internet und zufällige Treffen, während sie Leuten, denen sie mehr oder weniger egal sind, immer wieder hinterher rennen.
Genau so bekommt es meine Ex auch mit mir immer wieder hin!
Wenn ich meine Ex (ist sie das überhaupt?) verlasse, sie loslasse, spürt sie das und interveniert, damit ich wieder bei der Stange bin (den Knopf drücke). Sie sagt, sie würde es erwägen, mit mir was zu unernehmen. Dieses "Unternehmen" minimiert sich dann aber auf einen so kleinen Kontakt, dass sich mir die Haare sträuben. Sie läßt mich dann am ausgestreckten Arm ihrer Zuneigung regelrecht verhungern. NACH diesem Hängenlassen bin ich beim selben Stand wie zu meinem Verlassen, nur bin ich emotional (mal wieder) am Ende, nicht bei mir, sondern bei ihr.
Alle sonstigen Freunde, die sich gern in Augenhöhe mit mir treffen, lass ich für sie links liegen, da sie längst meine Droge geworden ist. Der kalte Entzug, der mir dann wieder blüht, wird auch immer wieder durch sie sabotiert. Sie spürt anscheinden, wenn ich es fast geschafft habe und ist dann plötzlich wieder präsent (und willig). Ich müsste weit weg ziehen oder in ein Kloster gehen, um den Entzug wirklich einmal voll und dganz und für immer zu durchstehen.
Zitat von Reni
Es liegt nicht in unserer Macht, andere Menschen zu ändern. Sie müssen selbst merken, was bei ihnen falsch läuft.
Ja, das ist wirklich schlimm. Ich WEISS inzwischen soviel über diese Störung. Ich könnte ihr alles so runterschreiben. Und doch halte ich meinen Mund, spreche es nicht an, denn ich weiß, solange sie selbst da kein Problem bei sich sieht, macht das keinen Sinn. Sie macht sich keine Gedanken darüber. Und so lange warten, bis sie sich irgendwann gedanken machen könnte, soviel Leben hab ich nciht. Insofern ist es im Grunde sinnlos, mich überhaupt so tief in die Materie einzuarbeiten.
Was ich viel schlimmer finde, ist, dass ich mich nicht in die Materie einarbeite, die MIR ein glückliches Leben gewährt. Dass ich keine Schutzmechanismen aufbaue, die mich vor dieser Dealerin retten. Dass ich keine Grenzen ihr gegenüber aufbaue. Und... das ich mir kein Leben ausserhalb ihrer Reichweite aufbaue. Raum genug wäre vorhanden!
Zitat von Reni
Irgendwie empfinde ich gerade Mitleid für die ganzen Leute, die von ihren Eltern dermaßen klein gehalten wurden, dass sie nur noch wertschätzen können, was sie sich erarbeiten... denn ich kenne nicht wenige solche Fälle.
Meine Mutter wollte nicht, dass ich über sie hinaus wachse. Gleichezitig hat sie immer gewollt, dass ich Abitur mache (und sich dementsprechend als meine Hausaufgabenhilfe bemüht).
Denn dann hätte sie in den Spiegel der Wahrheit blicken müssen. Und da war nicht nur ihr Bild mit mir drin, sondern auch die Lüge, die sie mit meinem (homosexuellen) Vater gelebt hatte. "Der Papa ist krank", so meine Mutter, "das gibt sich wieder!" musste ich mir über Jahre anhören. Ich kenne es nicht anders, als dass sie immer in meiner Seele rumgefummelt hat, meine Probleme gelöst und meine Sorgen erklärt bekommen wollte - damit sie das mit ihren eigenen Lösung in Ordnung bringen konnte - denn ich hatte ja so wenig Ahnung und sie so viel davon.
Als ich bereits über 40 war, in einer schicken Villa lebte, wo alles, was man sich fürs Feiern denken konnte, selbstverständlich vorhanden war und ich mit meinen eltern dort den Geburtstag meines Sohnes feiern wollte, wir alles vorbereitet hatten, kam sie mit einem Korb daher, wie Rotkäppchen, wo alles drin war: Teller, Tassen, Besteck, Thermoskanne mit Kaffe und eingepacktem Kuchen. Abgesprochen war das nicht - sie meinte, es hätte ja sein könen, dass ich was vergessen hätte.
Und da sie nun schon mal alles fertig zubereitet hätte, wäre es doch eine Schande, das dies nun schlecht werden müsste. So saßen wir dann auf der Veranda auf Camping-Stühlchen (mein Sohn und wir nur verwundert geschaut) und meine Mutter verteilte stolz ihre Teller an uns und schüttete uns den Kaffee ein. Keiner traute sich, ihr ein Wort der Entrüstung entgegen zu bringen, so schockiert waren wir alle von ihrer Art. "Sie ist ja schon alt." und "Sie wird sich sicher nur wieder aufregen." und "Lass sie mal, da stehen wir doch drüber." Das waren die Sprüche, die ich mir von meiner Partnerin anhören musste, als sie mich in der Küche traf.
Zum Glück hatten wir an dem Abend noch Gäste, so dass wir nicht ganz so sinnlos alles hergerichtet hatten. Und auch innerlich recht schnell wieder Abstand gewinnen konnten.