Beiträge von nichtmeinewelt

    Zitat von Ratsuchend

    Du schriebst was davon, dass du wegen Depressionen in Behandlung warst. Hast du deinem Arzt auch diesen Satz gesagt: "Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall"? Das könnte auch in Richtung manisch-depressiv / bipolare Störung gehen. Ist halt nicht so leicht zu diagnostizieren (bei unzureichender Anamnese) und muss in Teilen medikamentös auch anders als eine Depression behandelt werden.


    Ich war einen Monat in der Psychiatrie. Dort wurde ich umfangreichen Persönlichkeitstests unterzogen, sowie sonstige Untersuchungen (Mammographie des Kopfes etc.)gemacht. Ich habe eine mittelschwere Depression bescheinigt bekommen. Nach dem Abschluss der Tests wurde ich in eine Therapie entlassen.


    So wie ich mich nun eingelesen habe, kann ich die Symptome nicht bestätigen. Die bipolare Störung zeichnet sich durch stark über dem Normalbereich auftretenden Symptomen, zB Realitätsverlust usw. aus. Solche Anzeichen habe ich nicht erlebt. Ich bin aufgrund von Einflüssen wie Trennung, finanziellem Ruin oder fortwährenden Beleidigungen (während meiner zwölfjährigen Aussteigerzeit lief ich ja wie ein Penner rum und man schimpfte mivch, so was wie mich sollte man vergasen) in Depressionen gekommen. Auch der Lebenswandel in der Aussteigerzeit (keine eigenen Feste und sich selbst mehr wichtig zu nehmen (Geburtstag etc.), das war ja alles sehr religiös geprägt) trug stark dazu bei. Das liegt zwar schon etliche Jahre zurück, ich hab aber immer noch mit den Folgen zu tun.
    Will das aber hier nicht weiter erörtern. Es war damals eine bewusste Entscheidung, die Gesellschaft zu verlassen und dazu stehe ich weiterhin. Ich hab ja auch Vorteile daraus gezogen.

    Ich merke inzwischen, dass ich wieder einmal zu schnell mit allem bin.
    Meine früheren Phasen waren auch gekenneichnet von Euphorie und anschließendem Rückfall. Die Rückfälle waren zwar feftiger als jetzt, doch insgesamt bin ich noch nicht soweit, ihr wieder einfach so unter die Augen treten zu können, ohne sie zurück zu wollen.


    Auch weiß ich immer noch nicht, worauf das alles überhaupt mit ihr hinaus laufen soll, was soll das noch bringen? Denn wir sind bei uns mit allem bereits am Ende angelangt. Die Gefühle, die noch zwischen uns sind, sind inzwischen einfach nur noch da. Keiner packt sie an, weil sie nirgends reinpassen. Da wir nicht miteinander reden, bleibt es einfach so im Raum und ich vermute, so wie bei mir, wird es auch bei ihr einfach nur im Raum stehen bleiben. Den Wunsch, den sie bei der Trennung äußerte, dass sie frei sein wollte und mich auch endlich loslassen wollte, sehe ich nicht mehr als gegeben, denn sie ist nicht mehr abgegrenzt, sondern wieder ein gutes Stück grenzenlos und erst wenn es ihr zu nahe geht, kommen ihre schnippigen Anmerkungen. Dieses Runtermachen und ständig einen Grund dafür zu finden, mich zu disqualifizieren.


    Das lese ich hier auch in anderen Beiträgen als Merkmal eines BA. Ich kenne das auch von mir von früheren Kennenlernenphasen (Beziehung möchte ich das noch nicht nennen), wo ich nach einer Weile, wenn sich langsam der Alltag zeigte, nicht mitgehen wollte, weil das einfach nicht meine Welt war. Und es war gut, das dann zu beenden. Für uns beide. Hätte ich damals auf Kompromiss gemacht und wäre eine Beziehung eingegangen, so hätten es nicht lange gedauert und unsere verschiedenen Auffassungen von Miteinander leben hätten uns zum gleichen Punkt gebracht.
    Ich habe mit jeder der Damen, von denen ich mich auf diese Weise getrennt habe, ein gutes freundschaftliches Verhältnis.

    Zitat von Ratsuchend

    Diese Denkweise ist aber eher pessimistisch gefärbt, als ob man nur eine Spielfigur/Marionette sei, die bewegt wird. Man kann aber zumindest die Fäden für die eigene Figur in die Hände nehmen und könnte sich damit ein Stück weit mehr aus der Statistenrolle lösen.


    Oh, hatte die Statistenrolle nicht mir zugedacht. Da haben wir uns missverstanden.

    Zitat von nichtmeinewelt


    Ich nehme mir foglendes vor und ich schreibe das hier auf, damit ich später, wenn ich doch im Schmerz mit dem blauen Auge nach Hause komme, hier nachlesen kann.
    Vielleicht hilft es mir dann, schneller aus dem Tal zu kommen, das ich mir selber gegraben habe.


    Ich werde sie und alle anderen mit meiner Liebe überfluten. Erwarten werde ich nichts. Ich möchte weder Gegenleistung noch ein Treffen in nächster Zeit erwirken. Ich möchte also einfach nur im Jetzt leben. Den Moment genießen.


    Kleines Review:
    Der Abend ging 3:1 an mich, die letzte Runde jedoch an sie und somit denke ich, ging sie mit ihrem Gewinn nach Hause.


    Zuerst hatte ich Angst, hinzufahren. Ein Gefühl von Schmerz, der einer war, der noch ausgelöst werden könnte, beschlich mich. Tränen in den Augen, überlegteich, den abend zu Hause zu bleiben, weil ich mich fit fühlte für sie. Während ein Freund mit Mut zu sprach un dich mich auf den langen Wg machte, ging mir währen dder Fahrt durch den Kopf, dass sie sicherlich dort sei. Also ich beschäftigte mich schon viel zu viel mit der möglichen Verletzung.
    Hab dann immer wieder eine Atemübung gemacht, und dabei festgestellt, dass da, wo das verletzte Kind sitzt, Schmerz bzw. Verspannung sitzt. Also dies mit dem Atmen gelöst und mein inneres Lind in den Arm genommen und ihm wieder und wieder gesagt, dass ich mich ab jetzt um es kümmern werde.


    Auf der Party angelangt, machte ich die Begrüßungsrunde dann auch anders herum, war also zuletzt bei ihr.
    Natürlich tanzte ich mit ihr, aber ich ear anfangs von meiner eigenen Liebe überzeugt und dass ich mich nicht an sie oder ihre Zuneigung klammerte und diese auch nicht brauchte. Meine Unabhängigkeit sorgte bei mir dafür, dass ich im Jetzt ankommen konnte. Ich hielt sie beim Tanz auf Distanz, drückte sie auch wieder weg, wenn sie mir zu nah kam. Dann versuchte ich, sie mit meiner Liebe zu durchfluten, durch sie hindurch und nicht mehr nur anhaftend zu ihr. Ich übernahm die volle Verantwortung für alles was sich aus dieser Uberflutung ergab. Und ich spürte, wie es mir gut dabei ging. Ja, ich wollte ihr meine Liebe einfach nur schenken.


    Das Interessante war, dass mein Selbstgefühl mehr und mehr von dem Glück erfüllt war, das von mir selbst kam. Sie betrachtete ich nur noch als geliebtes Wesen, als Frau, bei der mein sich wohl fühlen einen Punkt dand. Ich rechnete damit, dass sie nach den üblichen drei Tänzen ging, was sie aber nicht tat. Drei Tänze ist so eine Standardanzahl. Danach geht man wieder auseinander und tanzt mit anderen. Tanzt man länger, ist es schön, genießt man es und will mehr. Alle umstehenden bekommen es mit und dementsprechend sind dann auch deren Äußerungen: "Na, seid ihr wieder zusammen?"


    Wir tanzten recht lange und machten dann eine Pause. Ich stellte keinerlei Forderungen, nicht während des Tanzens noch danach. Ich ließ sie einfach. Zuvor hatte ich gelesen, dass wenn ich etwas von der Frau haben wollte, ich ihr dies im Übermaß geben sollte, anstatt es von ihr zu erwarten. Also genau das Gegenteil. Interessant war, dass sie all dies zu ließ. Ich war überzeugt, diese erste Runde ging an mich!


    Nach einer Pause holte ich sie dann ein zweites Mal und gleiches geschah wie beim ersten Mal. Sie schien sehr angetan, hielt sich aber dennoch zurück. Ich fragte sie dann, wie sie sich fühlte. Bei anderen, die ich vorher schon gefragt hatte, bekam ich eine direkte und deutliche Antowrt: "Gut, Danke!" Nur sie wusste mit dieser Frage nichts anzufangen: "Was meinst du damit? Wie ich es mir jetzt geht oder allgemein?" Ich konnte es nciht fassen. Sie konnte mir nicht sagen, wie ihr momentanes Gefühl war? Also fragte ich sie erneut und sie meinte daraufhin nur: "Passt!" Hab dann nicht weiter gebohrt, doch es war sehr merkwürdig, dass sie nichts besseres zu sagen wusste. Dann fragte sie MICH, wie es mir denn ging. Meine Antwort schien ihr nicht zu gefallen, denn auf mein "Gut!" zeigte sie ein launisches oder evtl auch ein enttäuschtes Gesicht. Die Frage hatte ich mir zuvor ausgedacht und das Ergebnis war eindeutig. Obwohl sie doch nun die Trennung von mir hatte und sie sich laut ihrer eigenen Aussage nun pudel wohl fühlen müsse, es keinen Grund mehr für ihr Unrund geben könnte, war es genau das Gegenteil. Sie schien weiterhin im Chaos gefanngen zu sein.


    Sie ist eine sehr schöne Frau und mir tat es leid, dass es zu Ende war mit uns. Ich sah, dass es keinen Weg für sie aus ihrem Chaos gab. Sie steckte mitten drin und es würde überhaupt keinen Sinn machen, wenn ich wieder in ihr Leben trete. Sie würde mich nur wieder zum Aushängeschild für ihr Chaos machen und dann wäre ich nach kurzer Zeit wieder draussen. Also ließ ich diesen Gedanken wieder frei.


    Ich tanzte drei lange Runden mit ihr, wo jede Runde an mich ging. Ich zeigte mich weder bedürftig nach ihrer Zuneigung, noch wollt eich unbedingt eng mit ihr tanzen. Während ich eine Fallfigur mit ihr machte, meinte sie: "Das müssen wir woanders noch mal üben." womit ich aber nichts anzufangen wusste und auch nciht nachhakte.


    Letztlich der Abschied ging an sie und da fühle ich mich nicht ganz so gut mit. Sie verabschiedete sich reichlich von anderen Bekannten undmich stupste sie nur an Schulter an. Da binich zu ihr und sagte ihr, ob sie sich nicht normal von mir verabschieden könne. Da war ich voll in der Erwartung und sie konterte sofort mit ihrer Schnippigkeit und Kälte, dass es dazu ja keinen Grund gäbe. Ich sagte nur zu ihr: "Diese Runde geht an Dich!" und ließ sie ziehen. Hätte ich dieses letzte Verabschieden doch weg gelassen, dann wäre ihr Anstupser das letzte gewesen, was sie getan hätte und ich ihr keinen Grund gegeben, ihre Scheißlaune an mir auszulassen.


    Bis auf diese kurze Szene konnte ich also mein Vorhaben bestens umsetzen und bin auch nicht heulend nach Hause gefahren. Letztlich die letzte Szene blieb mir noch im Kopf, doch was soll's. Wir sind nicht mehr zusammen und ihre Schnippigkeit zeigt mir, dass sie es immer noch ist. Also in der Abwehr meinerseits, wo sie zuvor reine Annahme zeigte.
    Was ich noch nciht genau weiß, wie man einen Menschen mit seiner Liebe durchströmt, also durch ihn hindurch. Das ist mir noch nicht ganz klar. Ich habe es mir zwar dauernd vorgestellt, während ich mit ihr tanzte, doch ich hatte nur ihr angenehmes Erscheinen und ihre Affinität als Zeugnis.


    Zitat

    Was geschieht mit meinem verletztem inneren Kind, wenn ich in ihrer Nähe bin.


    Ich fand es durch aus bemerkenswert, wie sehr ich in den letzen Wochen an mir gearbeitet habe. Sie wohl eher weniger, denn sie konnte mir a) nichtihren Gemütszustand nennen und b) musste sie mich beim Abschied auch harsch behandeln. Was alles nicht von innerer Ausgeglichenheit zeugte. Doch im Gegensatz zur Woche davor, wo sie absichtlich nur kurz mit mir tanzte, mich zuvor noch fertig machte, weil ich ihre Umarmung nicht annahm, war sie diese Woche wieder fast die alte.


    Mein verletztes inneres Kind ließ ich nicht an sie heran! Ich konnte es gewissermaßen in mir spüren, wie nah sie war und wie nah der Gedanke: "Jetzt zieh ich sie mir rein!" Dass ich dadurch ihren Antennen sofort gezeigt hätte, dass ich wieder bedürftig sei, war mir zu jeder Sekunde bewusst, also tat ich es nicht.


    Es kam nun im Nachhinein die Ansicht auf, dass ich ihr einen schönen Abend gegönnt habe, sie verwöhnt habe und sie dafür nichts zu tun brauchte, ich ihr also wieder nur nachgerannt bin. Sie kann sich weiterhin von mir weg distanzieren und sich einem Mister New zuwenden. Ich bleibe allein und war einfach wieder mal nur der Diener, den man mal eben benutzt. Dem widerspreche ich jedoch. Denn ich hatte es mir vorgenommen, jedem, den ich traf mit meiner Liebe zu überschütten, von niemandem etwas zurückhaben zu wollen, also auch nicht von ihr. Mir war es im Vorhinein völlig egal, wie sie ihr weiteres Leben gestalten wird.


    Weil ich mein eigenes gestalten werde.

    Das Gedicht beschreibt es ja sehr schön, dass das Leben uns für die Aufgaben die passenden Menschen und die passenden Situationen schickt. Aus dieser entfernten Sicht auf die Situationen erscheint dann auch die Trennung als ein Selbstverständnis. Wieso also unter Schmerz liegen, wenn sich ein Lebensabschnizz dem Ende neigte? Man kann ja in der Hoffnung auf einen neuen Abschnitt und den dazugehörigen Statisten sein.
    Zu Nachbereitung ist mir das Gedicht recht angenehm, weil es einen die einzelnen Partnerschaften als Herausforderungen darstellt.


    Im Schmerz der Trennung selbst wäre es mir nicht tröstend, sondern zu distanziert, weil es eben nichts persönliches aufzeigt, was mit der Bindung zum Partner zu tun hat. Dass wir einen Menschen geliebt haben oder noch lieben und uns dieser Liebe ein Leben lang bewusst sein wollen, ist eben keine Lebensaufgabe, sondern reiner Luxus.

    Zitat von Leuchtfeuer

    Aber ich erlaube mir dennoch die Frage, ob das nicht doch sehr pauschal ist.


    Du hast vollkommen recht. Es ist alles sehr puschal. Schwarz Weiß eben. Und die Nuancen, die eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen mit sich bringt entspricht überhaupt nicht diesem Schwarz Weiß Tun. Es entspricht eben der Graustufen.


    Für mich ist es so, dass ich vor ein paar tagen noch überhaupt keinen oder nur wenig Zusammenhänge gesehen hatte, die mit dieser Pauschalbewertung zu tun hatte. Ich war einfach wissend, aber hatte es nciht zugeordnet. Die ganzen Graustufen, die Du ansprichst, waren mir daher aber auch nicht wirklich sichtbar, obwohl sie doch vor einem lagen.


    Es ist mir wie bei vielen Wissensgebieten. Zuerst lerne ich das Schwarzweiße, dann mit dem allgemeinen Wissen wage ich mich i ndie Graustufen hinein. Falls ich in den Graustufen scheitere aus Mangel an Informationen über meine Gefühle, falle ich zurück ins Schawarz Weisse und nicht, wie zuvor, icn die ungünstigen Umstände der Abhängigkeit.


    Du hast sicher recht, da gibt es jede menge Faszetten, die mein "System" nicht bedacht hat. Es wird auch wirklich langsam zu theoretisch, also fange ich an und teste den ganzen Kram jetzt aus. Dann werde ich sehen, was wirklich ist. Und das kann man dann als Erfahrung auch zur Diskussion stellen.

    Zitat von Ratsuchend

    Ich glaube ja, dass diese Frauen genau Teil des Experimentes bzw. der Lernaufgaben sind. Auch für ihre eigenen Lernaufgaben.


    Ich nehme mir foglendes vor und ich schreibe das hier auf, damit ich später, wenn ich doch im Schmerz mit dem blauen Auge nach Hause komme, hier nachlesen kann.
    Vielleicht hilft es mir dann, schneller aus dem Tal zu kommen, das ich mir selber gegraben habe.


    Ich werde sie und alle anderen mit meiner Liebe überfluten. Erwarten werde ich nichts. Ich möchte weder Gegenleistung noch ein Treffen in nächster Zeit erwirken. Ich möchte also einfach nur im Jetzt leben. Den Moment genießen.


    Das, was ich hier über BA lese, möchte ich bei ihr gar nicht erst auslösen. Denn es muss überhaupt nicht sein, dass ich sie sehe. Denn sie ist nicht (mehr) meine Mitte. Sie muss mir nichts mehr geben. Ich habe in mir die ganze Welt! Wenn ich also einen Moment mit ihr habe, will ich schauen, wie sich dieseer Moment anfühlt und werde sie gehen lassen danach. Sollte sie von sich aus auf mich zugehen, was ich nicht erwarte, werde ich dies unter Berücksichtigung meiner eigenen Planung angehen. Will sie sich mit mir verabreden, so werde ich in frühestens zwei Wochen Zeit haben, weil ich momentan einfach sehr viel um die Ohren habe, egal eas es auch ist. Darüber sprech eich nicht mit ihr. Ich möchte sowieso nicht viel mit ihr reden. Auf jeden Fall will ich ihr meine Dominanz zeigen, einen Mann, der sich zwar einerseits nimmt, wonach ihm ist, der aber sie andererseits nicht mehr so wichtig nimmt, also nicht mehr unbedingt von ihr was bekommen muss.


    Inwieweit sich mein inneres Kind dann meldet, möchte ich das auch spüren, um das noch besser zuordnen zu können. Was geschieht, wenn ich in meiner Mitte lebe, wenn ich in meinen Visionen bin und alles mit Liebe überströme. Was geschieht mit meinem verletztem inneren Kind, wenn ich in ihrer Nähe bin.

    Zitat von Ratsuchend

    Ich kenne die Sichtweisen der Frauen nur allzu gut...davon will ich ja weg.


    Genau! Davon willst Du weg, heisst, Du warst zu sehr in der Sichtweise der Frau und hast es nicht geschafft, diese Sichtweise in Deine eigene, die des wahren Mannes zu integrieren. Das ist m.E. die Meisterschaft.


    Ich darf für mich beschliessen, meine Liebe ohne Angst zu geben. Wenn ich noch ein Quentschen Hoffnung in mir besitze, dass es mit der Ex wieder etwas wird, dann zeigt mir das, dass ich immer noch den Abhängigen Part leben will, der sich unfähig fühlt, sich seiner eigenen Existenz zu stellen. Erst aus der Autonomie heraus bin ich für andere interessant und aus der Autonomie heraus darf ich der Ex in die Augen sehen. Ansonsten werde ich ihr wieder die Macht über uns in die Hand drücken, was sie erneut in die Flucht schlägt.


    Sie hatte sich ja letztens mir gegenüber so völlig verändert gezeigt, wollte einerseits die radikale Trennung, um endlich frei und unabhängig zu sein, war aber nach zwei Wochen doch adrauf aus, sich meiner Nähe wieder anzueignen, da sie sich eben doch wohl bei mir fühlt. Als ich ihr dann meinen verletzten kleinen Jungen zeigte, war sie sofort wieder in der (mir verständlichen) Distanz und flüchtete nach Hause.


    Ich hoffe nun, auf ein erneutes Hinein in die Kartoffeln, weil ich es einfach wissen will, ob ich es drauf habe. Ich will mir selber zeigen, dass ich einen Schritt weitergehen kann, einmal aus der neuen Sichtweise heraus spüre, wie sich das anfühlt, sie in der Einsamkeit liegen zu lassen, weil ich meine Pläne erfüllen will. Was es mit mir macht und wie sich das Leid in mir zeigt, wenn es sich noch zeigt.


    Es ist also ein Experiment, das ich heute beginne. Ich weiß, dass es ein Weg auf des Messer Schneide ist. Zu leicht kann ich wieder in die tiefe Sehnsucht und damit in die Selbstlähmung verfallen. Aber ich weiß, ich muss das nciht tun. Ich kann bei mir bleiben und es aushalten, dass eine Frau mich mag, ohne dass ich sie "besitze". Ob es da eine Zukunft mit ihr gibt, will ich überhaupt nicht angehen. Mir scheint es einfach wichtig, jetzt bei ihr, weil wir eben immer so gut uns kennen, auszutesten, wie sich mein neues Weltbild anfühlt. Wenn es dann scheitert, dann ist es eh mit jemand gescheitert, das schon gescheitert war. Ich benutze sie also für meine Forschungen.


    Bei einer neuen Partnerin möchte ich dies nicht tun, denn dafür ist mir dasd dann zu schade. Bis dahin möchte icvh meine Mitte als zentralen Punkt manifestiert haben und es auch drauf haben, dort zu bleiben und Frauen wirklich als nciht mehr so wichtig zu betrachten, wie ich es bisher getan habe. Wie es so viele meiner bekannten Männer immer noch tun.

    Zitat von Ratsuchend

    Am meisten kritisiere ich, dass sie nicht bereit war, sich wirklich mal um das Kernproblem zu kümmern, sondern immer nur geflüchtet ist...


    Alles klar die Sicht des mannes. Lerne die Sichtweie der Frauen kennen und Dir werden völlig neue welten erschlossen!


    Es ging hier nicht um ein Kernproblem. Ihre Flucht geschieht, weil sie im maskulinen Teil ist und Du zu sehr im femininen. Die Lösung ist hier sprichwörtlich: Flucht = sich von dir lösen. Da Du aber als Mann an die Sache ran gehst, was ja erst einmal völlig verständlich ist, bist Du logisch denkend. Das aber passiert hier nicht. Es hat ncihts mit Logik zu tun. Und das kernproblem ist nicht das, als was Du es siehtst. Eine Beziehung besteht ebennciht nur aus einseitig denkenden Wesen, sondern eben aus der Synergie zweier unterschiedlichster Wesen. Eine Frau tickt einfach anders als ein Mann. Dass dieser diese dann unter seinen Massstab legt, kann ich nciht nachvollziehen, ist aber Usus.

    Zitat von Leuchtfeuer

    Jups, solche Tests gibt es offenar tatsächlich. Davon habe ich schon irgendwo im Netz gelesen. Interessanterweise sind sie wohl ein MIttel von Frauen, die wenig oder keinen Selbstwert haben...


    Dem kann ich nicht zustimmen. Umso höher der Selbstwert einer Frau ist, umso mehr testet sie Dich.


    Leider sind deine nachfolgenden Absätze alle davon getränkt, dass sie einen geringen Selbstwert hat. Das macht es schwierig hier gezielt zu antworten. Ich habe diese Tests nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen anderen selbstbewussten Frauen von Klienten erlebt. Waren die Männer taff, wussten sie um diese Tests, haben sie sogar genossen und auch erwartet. Eine Frau, die nicht testet, hat eher ein geringes Selbstwertgefühl, denn sie will ihn ja nicht verlieren. Eine starke, selbstbewusste Frau aber will auch einen starken selbstbewussten Mann an ihrer Seite. Dies hat nichts mit Unterwerfung zu tun.

    Es geht auch nicht um falsche Dominanz, sondern darum, dass der Mann seine maskuline Rolle lebt, zu 100%. Damit die Frau sich in ihre feminine fallen lassen kann. Dass sie ungern eine maskuline Rolle auslebt, zeigt ihr Fluchtverhalten deutlich, wenn sie IHN als zu feminin bloß gestellt hat. Nur der maskuline Mann, der Du aber nun mal nicht einfach dadurch wirst, dass Du denkst, "Hätte ich mich doch mehr angestrengt bei ihrem Test!" (Du wusstest ja gar nicht, dass das jetzt ein Test war!), wird sie mit seiner Liebe überfluten, wird sie mit Humor betrachten, denn sie ist ja genau die Frau, die er liebt. Sie ist also Gegenpol zu seiner männlichen Energie.




    Zitat von Leuchtfeuer

    Jetzt kann man sicherlich sagen "Verdammt, ich habe diese Tests wiederholt nicht bestanden... hätte ich mich besser angestellt, wäre ich jetzt noch mit ihr zusammen!". Aber ist das wirklich erstrebenswert? Kann es wirklich das Ziel sein, jemanden an seiner Seite zu halten, indem man ihn dominiert und den - wahrscheinlich total falschen, weil nicht berechtigten - Eindruck vermittelt, er sei nichts wert? Mir kräuseln sich bei dem Gedanken die Fußnägel! Ohne Frage... Männlichkeit ist nichts falsches, ganz im Gegenteil... aber mit gleichberechtigter Partnerschaft - und die wollen wir alle... Frauen wie Männer - hat das dann in diesen Fällen nichts zu tun... es geht zu weit...


    Zeigt mir, dass Du die Frauen nicht verstanden hast. Das ist verständlich, denn Frauen sind nicht maskulin. Sie denken, fühlen und handeln einfach anders, als wir Männer es vermuten. Wenn Du erst einmal erkannt hast, wie sprunghaft ihr Gefühlsleben mitunter sein kann, wirst Du auch verstehen, dass eine solche degradierung, wie sie nach einem verlorenen Test geschehen ist, nicht von Dauer sein muss. Nur der unsichere Mann fügt sich halt und das ist dann sein Aus für die Frau.
    Ein Beispiel aus der Flirterei:
    Früher, wenn ich ein Date hatte (ich war recht unsicher), sagte irgendwann die Frau: "Oh, schon so spät. Ich glaube, ich muss heim!"
    Was habe ich damals getan? Genau! Wie ien Mann gehandelt, der sie ernst genommen hat!
    Ich ging auf ihre Worte ein. "Okay, dann gute Nacht. Vielleicht sehen wir uns noch mal wieder?" Meist war es das aber.


    Die veränderte Situation war dann so:
    Frau: "Oh, schon so spät. Ich glaube, ich muss heim!"
    Ich: "Oh ja, ist ja echt schon spät. Ich muss auch früh raus morgen!"
    Und wir bleiben noch zwei Stunden!
    Nennt sich Pacing, ist aber überhaupt nciht logisch und auch nicht nachvollziehbar. Funktioniert aber bestens, denn die Frau musste das jetzt einfach sagen. Mehr nicht. Dadurch ist sie nicht minderwertig und hat auch keinen geringen Selbstwert. Es war lediglich ein Test. Mehr nicht. Frpher bin ich regelmäßig heim an diesem Punkt, hatte ich das System verstanden, konnte ich kontern und landete auch heim, aber MIT ihr!


    Und warum denken die meisten Männer, dass man dieses System in der Beziehung dann vergessen kann? Das ist immer wieder zu lesen. Ich möchte Ruhe und Freiden in der Beziehung, keine Aufregung und kein Dilemma, höre ich viele reden. Aber genau das bekommen wir nciht. Es ist eine ständige Herausforderung.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Und überhaupt... man darf ja auch nicht die Ausgangssituation außer Acht lassen... Eine Frau lässt sich nicht mit Dir ein, weil sie den Mann, den Du verkörperst, komplett uninteressant und abturnend findet. Sie lässt sich auf DIch ein, weil Du in diesem Moment genau das bietest, was sie sich wünscht... Einen liebenswürdigen, verständnisvollen Kerl, der bereit ist, alles für seine Angebetete zu tun... Wenn das nun kippt und sie plötzlich doch merkt, dass ihr dieser liebe Kerl doch zu lieb ist und sie zu sehr umsorgt, (ich habe gerade einen solchen Fall bei einer Forenbekannten, die sich eigentlich einen total lieben Kerl wünscht, aber genau mit dem Typ Mann jetzt plötzlich doch total nicht umgehen kann...) ist das ja wohl weniger das Problem des Mannes, als das der Frau, die offenbar auch im Erwachsenenalter noch nicht weiß, was sie will... (oder deren Bedürfnisse in einem so großen Maß pendeln, dass es für einen normalen Partner kaum zu bewerkstelligen ist, ihnen gerecht zu werden)


    Eine Frau will einen Mann wie oben beschrieben. Aber, und das ist jetzt die schwere Herausforderung für diesen Mann, sie will einen Mann und kein neues Baby!
    Die meisten Männer mutieren jedochschnell zum baby, klammern sich an die Frau, werdden abhängig usw. Welche Frau will das? Ich kenne keine einzige.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Da sind dann auch diese Tests ein ziemlich perverses Mittel, weil sie im Prinzip nur dazu dienen, von der eigenen Bindungsunfähigkeit (oder zumindest der Tatsache, dass sie sich getäusch hat...) der Frau abzulenken und die Schuld auf die Schultern des Partners zu laden.


    Du tust so, als sei es Absicht einen Test zu machen. Das ist aber nicht so. Du merkst es nicht. Und sie auch nicht. Da das feminine eher chaotisch ist als das männliche Geradeaus, das männliche Zielstrebige, ist sie sich ja oft so unsicher über ihre Gefühle. Dies ist aber überhaupt nichts verwerfliches. Wenn Du eine Frau willst, die das nicht hat, such Dir einen Mann!



    Zitat von Leuchtfeuer

    Am Ende stehst Du als Mann als der Depp da, machst Dir Vorwürfe, dass Du etwas falsch gemacht hast, zweifelst daran, ob Du "wirklich okay bist, so wie Du bist" und sie ist fein raus, weil sie sagen kann "War halt doch wieder nicht der Richtige".


    Am Ende steht der sich selber abhängig gemachte Mann als Depp da, weil seine Rechnung nicht aufgegangen ist. Das Interessante ist, dass solche Männer sich selbst natürlich sofort als Opfer sehen und ihre Täterschaft nicht im Geringsten erkennen. Daher werden sie es auch bei der nächsten genau so machen.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Nochmal ganz deutlich: Die Ausgangssituation ist entscheidend... Würde die Frau Dir nicht über Wochen oder Monate das Gefühl geben, alles wäre so gut, wie es ist... Du wärst so, wie Du bist, genau der Mann, den sie sich wünscht, DANN könnte man wirklich anfangen, Fehler in der Partnerschaft bei sich selber zu suchen. Aber das, was Dir widerfahren ist, ist ja anders... Du warst okay für sie... bis sie dann irgendwann für sich herausgefunden hat, dass Du es doch nicht bist!


    Sehe ich nicht so.
    Das liest sich wie die maskuline Sichtweise. Sie ist aber eine Frau und sie denkt anders, hat eine ganz andere Gefühlswelt und handelt auch anders.
    Und ich kann jedem nur raten, sich diese Welt zu eröffnen. Nicht um sich runter zu machen, sondern um das wesen Frau besser zu verstehen, besser mit ihr leben zu können, anstatt sie unter männlichem Denken zu betrachten.

    Zitat von Leuchtfeuer

    Als abschließenden Satz noch eines: Klar haben auch wir Fehler in unseren Beziehungen gemacht, aber im Großen und Ganzen sind wir nicht hauptverantwortlich für das Dilemma, in das die Partnerschaft irgendwann gerutscht ist. Meine damalige Freundin sagte mir auch mal ganz deutlich "Ich habe mein Verhalten verändert...". Und damit war sie dann im Endeffekt ein anderer Mensch... jemand, der Bedürfnisse an den Tag legte, die ich nicht erfüllen konnte. Einerseits, weil ich nicht der Typ Mann bin, der gefragt war... andererseits aber eben auch, weil sie überhaupt nicht offen aussprach, was sie sich denn nun von mir wünscht...


    Weil ihr das Vertrauen fehlte. Sie war da schon im maskulinen gelandet und da ist es aus mit Vertrauen.

    Ich glaube, die Symbiose entsteht, weil wir Männer, Söhne, es nicht ertragen haben oder aushalten wollten, dass unsere so sehr geliebte Frau (Mutter) einsam sein könnte, wenn wir unsere eigenen Wege gehen.
    In der Kindheit waren wir so sehr darauf bedacht, es unserer Mutter recht zu machen. Sie in ihrer Einsamkeit nicht allein zu wissen, weil wir sie ja so sehr liebten. Unsere Mütter haben das nicht verstanden. Sie haben sich wahrscheinlich, so wie es bei meiner Mutter war, mir geöffnet, also mir ihren Kummer erzählt. Das hätte ich aber nicht erfahren dürfen, denn aus meiner Liebe zu ihr heraus, war ich sofort im Mitleid mitihr und habe alles getan, damit sie wieder glücklich war. Also mein eigenes kleines Leben hinten an gestellt. Ich wusste nur, ich will nicht, dass diese meine Mutter so leiden muss, denn ich liebe sie ja so sehr.


    Sie hätten unsere Hingabe ablehnen müssen und sich an einen Therapeuten wenden müssen. Oder sich an ihren Mann wenden müssen, der ja eigentlich der Empfänger all ihrer Nachrichten war. Somit nahm ich die Stelle meines Vaters ihr gegenüber ein, wurde ihr Mann, der sie verstand und umsorgte (was mein Vater alles nicht tat).


    Sie nahmen unsere Hingabe aber an. Das war der Missbrauch am Kind, das selbst noch zu klein war, hier eine Grenze ziehen zu können und das mit dem Gehalt der Botschaften der Mutter hoffnungslos überfordert war. Die Aggressionen, die das Kind hin und wieder verspürte, unterdrückte das Kind dann selbständig, weil es ja sonst der Mutter nicht mehr der Begleiter hätte sein konnte, ja die Liebe zu ihr dadurch in Frage gestellt wurde.


    Die Aggression, die damals gesund gewesen wäre, hätte das Kind wieder an die Position des Kindes zurück gebracht. Hinaus aus dem Missbrauch. Durch die Unterdrückung verlor ich sämtlichen Bezug zu meinen Wutgefühlen, was mir später immer wieder zum Nachteil war. Auch habe ich die vielen Faszetten von Wut nicht gelernt oder so sehr unterdrückt, dass ich nichts mehr davon weiß.
    Die verschiedenen Stufen von Wut habe ich mir vor einigen Jahren theoretisch angeeignet, weil sie mir so fehlten. Sie an bestimmten körperlichen Merkmalen geankert, damit ich diese gesunde Kraft wieder leben konnte und mich auch von meiner Mutter befreien konnte. Was ich noch nicht geschafft hatte, war, wieder ein Mann zu sein.


    Zu sehr war ich im Kind verankert, es blieb mir keine andere Wahl, als mich ständig zu verstecken (vor der grausamen Welt - daher auch mein Nick). Daher hatte ich auch dieses sinnige Bild in meinem Kopf, dass ich nicht rauskäme, mich unter einer Nische stehen sah und mich nicht hinaus in die Welt traute. Dennoch trieb eine Kraft in mir mich hinaus, endlich da zu sein, rauszukommen, ins helle Licht zu gehen. Die Welt da draussen war mein Feind.
    Das war mit der Grund für die damalige Zeit in der Klinik. Aber erst jetzt sehe ich die Zusammenhänge.


    Durch Deida entdeckte ich, dass meine innere Leere kein Zeichen von Mangel war, sondern Zeichen von Mann sein. Das war völlig neu und ich fand es sogar erlösend, weil mich diese Leere seit meinem 14ten Lebensjahr begleitete, just in dem Jahr, als mich meine Eltern in die (Berufs-)Welt schicken wollten (WAS FÜR PARALLELEN!!!!). Damals hatte ich meinen Konflikt mit der Welt, sah sie als Feind und wollte ihr ständig entfliehen.
    Da ich nicht gelernt hatte, die innere Leere als hilfreich für den Eintritt in diese Welt anzusehen, wusste ich nicht um ihre Kraft. Ich stufte die Leere als Mangel ein, was sie aber nicht war. Durch die Verschiebung, dieich mir selbst gab, weil ich einfach ncihts über die Leere wusste, blieb ich im Kind. Bis heute!
    Die wenigen Phasen meines Lebens, in denen ich männlich in der Welt auftrat, waren sämtlich Zeiten, in denen ich keine Frau an meiner Seite hatte. In Zeiten der unfreiwilligen Abstinenz sozusagen war ich in der Lage, mich in der Welt orientieren zu können. Insofern habe ich alles, was man für ein Leben in der Welt braucht.


    Mein Arbeitsberater hat mich darauf gebracht:
    Meine Selbständigkeit habe ich nie aufgegeben. Ich war immer in der Lage, mir selbst die Möglichkeiten zu suchen, weiterhin lässig im Kind zu leben. Ich konnte zwar kein eigenes Geld aquirieren, wusste aber immer, welche Förderungen ich woher auch immer bekommen konnte, damit ich ein gutes Leben führen konnte. Diese Selbständigkeit hatte ich nie als Vorteil betrachtet, sondern mich immer als abhängig vom System betrachtet und mich selbst dafür fertig gemacht, also mich selber bestraft. Er zeigte mir auf, dass dies überhaupt nicht so zu sehen sein müsste, man könne es auch als Gabe ansehen. Als Gabe des Selbständigen.

    Es ist in gewisser Weise ein Doppel oder Cross Post, aber ich möchte dies mit Euch diskutieren, weil ich denke, hier mehr gute Kritik zu bekommen:


    Ich habe David Deida - Der Weg des wahren Mannes - gelesen.
    Er sagt, das alles habe mit femininer und maskuliner Energie zu tun. Wenn der Mann die Frau mehr will als die Frau den Mann, kommt der Mann dadurch zu stark ins Feminine und dadurch zwingt er die Frau ins Maskuline zu gehen.

    Zitat von nichtmeinewelt

    Wenn man zu wahrer Liebe fähig ist, ist diese bedingungslos. Genau das aber kannte sie scheinbar nicht und kam laufend mit Bedingungen an.


    Ich glaube, hier war schon mein erster Fehler! Das waren die Tests meiner Ex.
    Es ging ihr gar nicht darum, mir irgendeine Bedingung aufzuerlegen, sondern sie wollte mich damit einfach nur testen.


    Zitat von nichtmeinewelt

    Da ich mit ihr sein wollte, bemühte ich mich, ihr zu entsprechen. Doch gerade das, so schien es, wollte sie nicht.


    Der Test meiner Ex zielte darauf ab, meine masuline Art zu testen. Ich aber hab das nicht kapiert. Anstatt sie also mit meiner Liebe zu umarmen, ins Kissen zu drücken und sie mit Humor zu küssen, habe ich ihre "Bedingungen" wörtlich genommen. Ich hätte ihr Getue mit meiner maskuliner Energie beantworten sollen, nicht aber mit femininer. Dadurch habe ich sie in die maskuline Energie gedrängt und sie zog sich folge richtig zurück.


    Zitat von nichtmeinewelt

    Also zog sie sich zurück


    Ich ließ also zu, dass ich, durch meinen Mangel an Liebesfähigkeit, an maskuliner Liebesfähigkeit und Humor, ihren Test als Wahrheit einstufte.
    Und fiel durch !!!


    Zitat von nichtmeinewelt

    und ich landete im Mangel.


    Weil ich mich in die feminine Energie begab, freiwillig! Ich habe mich irgendwann selbst verlassen, der Frau zuliebe. Das hätte ich niemals tun dürfen!


    Ich habe ihre Tests ernst genommen, sie beim Wort genommen. Sie nicht als Test erkannt. Wie das Ergebnis zeigt, sind gerade die Reaktionen deutlicher Hinweis dafür, dass es nur ein Test meines Selbst war, ob ich noch der starke, selbstsichere Mann war, den sie einst kennen gelernt hatte, der seine eigenen Ziele höher setzte, als die der Gemeinsamkeit mit der Frau. Sie wollte einfach nur mal testen, ob ich noch der beseelte Mann war, der sein Leben, seine Visionen und sein eigenes Gottgefühl als Mitte seines Lebens betrachtete, anstatt sie als Göttin seines Lebens einzustufen.
    Natürlich "fühlte" sich das für mich so an, dass sie mich zu etwas zwingen wollte, weil ich es ja aus der Sicht des Weicheis, der fleissig in der Symbiose lebte, betrachtete. Derleiber kuschelte als sich mit seinen eigenen Zielen zu befassen und die Welt zu erobern.

    Dadurch bekam sie die Macht, die sie nicht wollte. Natürlich lebte sie diese Macht aus. Das ist voll maskulin, verständlich und gesund.
    Diese Macht inne zu haben, trieb sie in die Flucht (denn ihre Natur ist das Feminine).


    Zitat von nichtmeinewelt

    Da ich aber immer noch starke Liebe zu ihr empfand (und das sicher jetzt auch nicht einfach so hupp di wupp weg ist), holte ich mir meine Botenstoffe zum Glücklichsein nirgends anders (was sicher ein großer Fehler war) und damit landete ich in der Abhängigkeit.


    Wäre ich vollends in meiner Mitte gewesen und eins mit meinen Visionen und Zielen, dann wäre ich nicht abhängig von ihr gewesen, denn im Verwirklichen meiner Ziele erlebe ich mich als Liebe gebendes Wesen, der Frau und der Welt gegenüber, das gleichzeitig durch diese schöpferische Erfüllung Anerkennung und Liebe zurück bekommt, aber nicht unbedingt erwartet Allein die Umsetzung meiner Lebensziele ist für den selbstsicheren Mann bereits Erfüllung genug. Meine Seele würde hierdurch nicht nur erfüllt, sondern auch gehört und all die Botenstoffe zum Glücklichsein würden nur so in mich hinein strömen. Bedingungslos lieben (nicht abhängig) und dennoch voll maskulin.


    Dahin gegen hatte mich schon so sehr verdreht, dass meine Mitte mitten IN IHR war. Diese Symbiose, die ich hier veranstaltete, war natürlich zum Scheitern verurteilt.
    Durch diese Symbiose war ich nicht mehr der maskuline Mann, sondern der feminine Teil hatte in mir Überhand genommen. Und damit zwang ich meine Ex die maskuline Rolle zu übernehmen, die sie immer mit Distanz, eigenen Plänen und eigenen Zielen anging (eben ganz die maskulinen Anteile) - all die Werte, die ich für mein Leben hätte haben müssen.


    Im Grunde war es ein Rollentausch.


    Deida sagt, diese Tests hören nie auf. Wenn man sich einbildet, man hätte diesen einen Test geschafft und könnte sich danach einfach wieder nur glücklich zurücklehnen, dann habe man sich geirrt. Denn irgendwann, meist dann, wenn man denke, alles sei bestens, gehen ihre Tests wieder los.


    Dass ich diese Tests von einer Metaebene hätte betrachten müssen, das habe ich nie verstanden. Zu sehr war ich mit ihr verbandelt. Zu eng war meine Sicht auf sie. Zu sehr war ich mitten in der Symbiose. Ich habe sie also immer wörtlich genommen. Und war dann schockiert über ihre Reaktion, die so gar nichts mit ihrem Wort zu tun haben schien. Es war einfach unlogisch für mich. Aber von der maskulinen / femininen Seite her betrachtet, erscheint mir nun alles sehr verständlich und klar.


    Auf deutsch: Ich habe mich einfach zu sehr zum Weichei, zum Anhängsel machen lassen, habe sie mehr geliebt als sie mich selbst, habe sie zur Nummer 1 meines Lebens, zu meinem Lebensmittelpunkt gemacht, der darüber entscheidet, wann ich wie viel Liebe bekommen werde. Wahrscheinlich habe ich sie sogar mehr geliebt als Gott.


    Sinnig wäre es, wenn ich mich nicht hätte zum Weichei machen lassen, wenn ich meine eigenen Ziele unabhängig von ihr verfolgt hätte. Dadurch wäre auch das Wörtchen "Nein" wieder in mein Leben gekommen. Ich hätte meine eigenen Dingen lieber verfolgt als mit ihr ins Kino zu gehen und dadurch all meines hinten an zu stellen.
    Dadurch, dass ich meine eigenen, von ihr unabhängigen Ziele verfolgt hätte, hätte ich sie dadurch nicht meiner Liebe erdrückt. Und dadurch wäre sie nicht mehr mein Mittelpunkt meines Seins gewesen, wäre ich weiter in der (gesunden) Distanz geblieben. Und sie hätte ihre feminine Rolle ausleben können.
    Wenn ich also durch und durch Schöpfer gewesen wäre, dann hätte ich ihre Tests mit Bravour bestanden.


    Deida sagt, Frauen wollen nicht die Nummer 1 im Leben des Mannes sein. Sie wünschen sich einen Mann, der sein Leben verfolgt und dies als Nummer 1 sieht. Sie wollen zwar die Einzige sein, aber das ist ein himmelweiter Unterschied. Dadurch können sie in ihrer femininen Rolle bleiben und müssen nicht ins Maskuline wechseln. Denn im Femininen können sie loslassen und vertrauen.


    Wenn ich hier immer wieder lese, dass der VA-ler jedoch genau in diese feminine Rolle fällt, ist es klar, dass der BA-ler seine maskulinen Energien aktiviert und sich dann "logisch" verhält. Gegenpoliges Verhalten eben.


    Ich weiß, dass dies nicht generell betrachtet werden kann, nur glaube ich, dass es in meinem Fall so ist. Meine Symbiose mit meiner Ex hatte immer nur das "Bei ihr sein" zum Ziel. Wenn es mir gut ging, war ich in der Symbiose. Und damit ging es UNS aber schlecht. Es dauerte dann auch nicht lange, bis sie kund tat, dass sie sich unrund fühlte (was wiederum ein Zeichen von innerer Gesundheit ist, denn sie mochte sich nicht in eine Symbiose ziehen). Warum ich Symbiosen in meinem Leben veranstaltete, liegt in meiner Vergangenheit begraben. Im Heute darf ich der Mann werden, der ich Selbst sein will, unabhängig, selbstsicher und die eigenen Ziele verfolgend (was ich ja auch tue, wenn ich von ihr getrennt bin). Einen Mann darstellen, der aus reiner Liebe besteht und diese Liebe einfach nur verschenkt, der keine Bedingungen oder Erwartungen daran knüpft, weil er einfach erfüllt von seiner Liebe ist.


    So habe ich meine Ex ja auch kennen gelernt.
    Ich war damals nicht völlig am Ende, nur weil ich wusste, ich sehe sie nun zwei Wochen nicht. Ich konnte ruhig und selbstsicher meine Arbeit weiter verfolgen und habe mich nicht in endlosen Tränen ergossen, nur weil ich nicht jede Sekunde eins mit ihr war oder weil ich ihre Liebe nicht bekam. Damals, zu Beginn, spürte ich immer, dass ich eins mit ihr war, auch wenn ich weit weg war. Komisch...


    Wann also begann es, dass ich mich in der Beziehung verloren hatte? Wann habe ich den ersten Test nicht bestanden? Wann genau war das?
    Denn der erste, nicht bestandene, Test katapultierte mich in die Symbiose, dessen bin ich mir sicher. Und siein die Verweigerung!
    "Alles wird gut, alles ist gut" sagt mir meine innere Stimme. Und genau das wäre immer gut gewesen, wenn ich mich nicht verlassen hätte und in ihr Sein eingetaucht wäre, sondern weiterhin ehrgeizig meine eigenen Ziele verfolgt hätte.


    Interessanterweise sehe ich jetzt, dass diese Frau nicht die erste ist, für die ich mein Leben hergegeben habe. Ich habe die Leere in mir, die ich oft sah, nicht als Chance des Mannes erkannt, als selbstverständlich für den Mann, der kreativ arbeitet, sondern als Leere der Liebe angesehen, als Leere des lebens, als würde mir und nur mir etwas fehlen. Dass es für Männer immer wieder diese innere Leere gibt, dass sie meist vor einer Veränderung auftaucht, das wusste ich nicht. Mir fehlte einfach der Vergleich mit anderen Männern. Ich ging nicht davon aus, dass dies ein normaler Prozess bei Männern sei.


    Der Klick, den ich beim letzten Treffen mit meiner Ex hatte, kam eben genau daher, dass ich etwas verstand. Sie machte den Liebesentzug, ich spürte diesen Dolch tief in mein Herz stoßen (oh was für ein grausamer Schmerz!) und ich wusste, sie macht das nur mit ddem Kind, nicht aber mit dem Mann, den ich inzwischen wieder rückerobert hatte! Eigentlich hätte ich da schon verstehen sollen, dass das feminine sprunghaft ist, heute sich so fühlt und morgen oder gleich wieder ganz anders. Dass ich spürte: "Hey, das ist gar nicht so, wie ich es aus dieser einen trennenden Situation heraus empfand."


    Deida schreibt, dass das feminine laufend wechselt, ein einziges Chaos ist und nicht wie das maskuline zielgerichtet auf eine einzige Sache hin. So sieht er auch die einstige Botschaft ihrerseits als längst vergessen und daher ist es selbstverständlich, dass sie sich vorige Woche bei mir eine Umarmung abgeholt hat. Nur war ich noch nicht wirklich so sehr bei mir, um das a) geben zu können und b) einsehen zu können.


    Wenn ich es schaffe, mein eigenes Leben als einzig wichtiges in meinem Dasein zu betrachten, wenn ich ihre Liebe nicht mehr brauche, sondern meine eigene Liebe wieder entdecke, meine eigene innere Quelle der Liebe und die göttliche Liebe als allgegenwärtig erkenne, dann kann ich mich wieder entdecken. Dann werde ich für sie und alle anderen Frauen ein akzeptables Gegenüber sein, und nur dann!
    Dieser Fels war ich bisher jedoch nicht, obwohl ich ständig davon träumte. Durch meine Symbiosen sagte ich den Frauen: "Nein, ich traue mich noch nicht, es ist mir noch zu schwer." Und legte mich lieber in ihren schützenden Schoss. Dass sie kein weiteres Baby wollte, ignorierte ich und damit kam dann irgendwann der Rauswurf.


    Ich bin gespannt, wann ich diesen Sprung in mein Selbst umsetzen kann.


    Am liebsten gleich!


    Ratsuchend: Danke für den tollen Link !!!

    Zitat von Ratsuchend

    Irgendwann hast du keinen Bock dir noch mal eine blutige Nase zu holen und dann willst du einfach nicht mehr weiter machen. War zumindest bei mir so.


    Nachdem ich nun mehr Wissen habe über meine Energien, die feminine und die maskuline und das Wechselspiel, wenn ich mich zu sehr in der femininen Energie aufgehalten habe, werde ich mir noch mal eine blutige Nase holen.


    Ich möchte meine Liebe verschenken! Sie, nicht mehr an Bedingungen geknüpft, verschenken. Den anderen Menschen mit meiner Liebe durchfluten und keine Erwartungen haben. Dadurch, so denke ich, werde ich in einem anderen Level diesen Menschen verlassen können als es bisher ist. Wenn ich es schaffe, sie mit meiner Liebe, die ich einfach verschenke, zu überfluten, durch sie hindurch, werde ich dadurch auch mich selber befreien.
    Natürlich darf ich mich nicht auf ein erneutes Treffen einlassen und auch jedes Reden über irgendwas vermeiden.

    Mir ist jetzt auch klar, dass es mit ihr nichts wird, niemals etwas werden wird. Dennoch möchte ich sie mit meiner Liebe durchfluten und dann gehen oder sie gehen lassen. Also nicht weiterhin über den Mangel zweifeln, in den sie mich gesetzt hat, sondern als Aufgestandener Hingefallener ihr zeigen, dass ich wieder ganz bin und durch sie gelernt habe, noch intensiver, freier und humorvoller zu lieben als es das mit ihr der Fall war.


    Zitat von Ratsuchend

    In puncto Freunde geht es mir wie dir. Kaum welche vorhanden bzw. in alle Winde zerstreut. Heute empfahl mir ein Kumpel, im Internet mal nach "Freizeitgruppe" zu googlen. Habe eine Gruppe in der Nähe gefunden, die sich 1 x wöchentlich zum Stammtisch trifft und Ausflüge / Unternehmungen organisiert. Bin noch am überlegen, ob ich da mal hingehe. Vielleicht gibt es das ja auch in deiner Nähe.


    Ja, ich habe mich bisher gesträubt, weil ich nicht wusste, wo ich hingehöre und auch nicht darauf gekommen, dass ich überall in einen Chor gehen kann. Und dass ich nicht jede Woche anwesend sein muss.

    Ich schreib noch mal was, denn ich merke wieder, dass mich die Ex einholt in meinen Gedanken. Die letzten tage hatte ich viel über mich, meine VA und Selbstwertvereltzungen herausgefunden, habe mir diverse Texte angelesen und mich tiefer mit der Materie Lebenskonzept auseinander gesetzt. Ich merke, dass mich das zentriert, fokussiert und mir Kraft gibt.


    Dann kommen wieder die Phasen, in denen ich erschöpft bin, gerne Freunde um mich hätte, mit denen ich meine 10.000 Worte reden könnte und sehe aber nur meine Einsamkeit und keine Freunde und keine Worte. Dann kommt mir sofort die Ex in den Kopf. Schrecklich!


    Ich habe mir eine 30 Tage Kontaktsperre auferlegt - die erweicht gerade wieder, weil die Sehnsucht nach ihr sich in mir breit macht. Leider, so sage ich mal, gab es bei uns nie einen heftigen Streit, der dann die Trennung auslöste. Leider... So sitze ich zuhause, sehe keinen vernünftigen Grund dafür, dass meine Ex sich entfernt hat und leide. Obwohl ich beschlossen habe, nicht mehr ins Leid zu wechseln. Ist ja auch eine mentale Einstellung, unbedingt im Leid zu sein. Leid ist ein Ausdruck von Mangel. Und derzeit mangelt es mir an guten Menschen, guten Freunden. Einfach am normalen Miteinander, dass man im zwischenmenschlichen Leben so hätte. Nur ich hab es hier in meinem Kaff nicht. Selbst schuld oder?


    Die Fokussierung auf meine (neue) Lebensmitte, meinen Kern macht immer mehr Spaß. Es sind auch Momente im Tag, wo ich nicht mehr heulend in der Ecke sitze. Dann wieder breche ich zusammen und bin nur noch im Kummer. Weiß, wo ich ihr über den Weg laufen werde und hoffe schon, sie dann wieder mal in den Arm nehmen zu können. Sie wird sicher dort sein, weil es ihr ja am Arsch vorbei geht, was bei mir los ist. Aber soll ich mir das wirklich antun? Darf ich meine 30 Tage Sperre ein einiges Mal für mich selber nutzen oder muss ich schon wieder hin zu ihr, mir neues Dope holen? Um dann wieder in erneute Depressionen zu verfallen und all die Kraft, all das aufgebaute wieder zu vernachlässigen?


    Ein Freund aus Deutschland riet mir, ich solle schnell machen und meinen neuen Job installieren, den ich doch bereits seit 3 Jahren installieren will. Dann dort arbeiten und dadurch dann auf neue Leute treffen und da auch auf Menschen, die mich akzeptieren, so wie ich bin. Er hat recht und ich bin froh, ab und an (wenn auch nur entfernten) Kontakt zu haben.


    Kontakte: Ich hatte es bisher übersehen, anzudocken!
    Meistens, wenn ich jemand neues kennen lernte, lebte ich dabei völlig im Jetzt. Ich vergaß, mir die Kontaktdaten geben zu lassen und so kam, was kommen musste. Ich sah ihn/sie nicht wieder oder nur dadurch, dass wir uns zufällig wieder trafen. Dieses zufällige hieß jedoch oft, lange Wartezeiten. Ich habe es nicht für nötig gefunden, nach Nummer oder Adresse zu fragen und auch nicht, nach einem weiteren Treffen einfach so. Das alles hatte ich mir verwehrt. Hab ich nicht gelernt, könnte ich jetzt sagen. Aber das stimmt nicht. Gelernt hatte ich es schon. Nur hatte ich immer im Kopf, dass ich dann der Ex fremd gehe oder ihr etwas von unserer Ganzheit wegnehme. Merkwürdig, was ich mir alles eingebildet habe mit dieser Frau.


    Ach ja, so triggerte sie meine Hoffnung:
    "Ich brauche ungefähr zwei Jahre bis ich innerlich frei bin für jemand neuen."


    Dieser Satz war die reinste Einladung, immer wieder bei ihr einzudringen. Ich wusste ja, wenn ich in sie eingedrungen war, ab da zwei Jahre. Okay, was für ein Ziel! Was für ein Theater, was für ein Drama. Auch glaube ich, war es mein verletzter Stolz, der sich immer wieder zu ihr aufmachte, es mir doch noch mal zu zeigen, dass ich diese Frau doch haben könnte. Nur, nach dem wievielten Mal bitte schön glaubt denn mein Ego, dass es diese Verletzung nicht mehr braucht? Ich vermute das geht unendlich so weiter. Das eigene Ego will immer wieder eine Chance bekommen, kapiert nie etwas und macht mich eher kaputt, als dass es einmal auf etwas verzichten würde.

    Zitat von Leuchtfeuer

    Nähere Dich bei den Gedanken um Deine Ex mal mit der Frage nach ihrem Selbstwert an ihr Verhalten an. Ein geringer oder auch nicht vorhandener Selbstwert gilt als Hauptauslöser für Bindungsängste. Insbesondere bei den wenigen Männern, die sich hier im Forum eingefunden haben, sind die Geschichten und das Verhalten der Frauen sehr ähnlich.


    Hast Du eine Idee, wie es bei ihr um den Selbstwert bestellt ist?


    Ja, das habe ich. Un dich muss Dir leider schreiben, dass ich keine Zicke an meiner Seite hatte.


    Meine Ex war eine Frau, die einen recht guten Selbstwert hatte. Sie traute sich mit mir über alles zu reden. Sie machte keine Umwege über Zickereien, sondern wir konnten uns Auge in Auge unterhalten. Dass sie dabei eine Postiion von oben herab einnahm, war wahrscheinlich der Fehler an der ganzen Sache. Sie ging dadurcfh in eine sehr dominante Position.


    Meine Ex-Ex hingegen war da voll die Zicke. Ich bin überzeugt, dass wir die Frauen danach anziehen, wo wir selbst gerade stehen. Weil ich selber damals noch nciht so sehr auf mich geschaut hatte, war ich mit der Ex-Ex zusammen. Diese hatte alle Merkmale, die Du in Deinem langen Beitrag so aufgeführt hast. Die ständigen kleinen Sticheleien etc. Das kannte ich zu gut von ihr. Auch das ganze Drama, das sie veranstaltete, wenn man mal Kritik äußerte.


    Da ich mich weiter entwickelt hatte, war meine nächste Freundin anders. Sie hatte Selbstwert, so wie ich auch ein wenig mehr Selbstwert habe. Und somit konnte ich die Ex-Ex dann auch verlassen.


    Einmal gab es jedoch einen Punkt, wo ich am Selbstwert der Ex zweifelte: Sie stellte mir bei der 2.Chance (wir hatten fünf) ein Ultimatum, bis wann ich meine Situation (Job, eigene Wohnung) geklärt haben sollte, damit sie für uns darin noch einen Sinn sah. In einem Beitrag in einem anderen Forum wurde geschrieben: Ein Ultimatum zu stellen, ist kein Zeichen für einen guten Selbstwert.


    Mit dieser Erkenntnis (die nicht meine war), hob ich die Kontaktsperre auf, besuchte sie zu Hause und fing mit ihr einfach wieder was an. Es brauchte nicht lange, da war sie auch wieder dabei. Aber das nur, weil ich sie mit ihrem Ultimatum nciht mehr ernst nahm. Letztlich gebracht hat es mir nicht die große Liebe, sondern nur eine Verschiebung der Tatsache, die bereits nach der ersten Trennung feststand. Dass sie nicht wollte.


    Was ich allerdings als Schwäche betrachten muss, aber noch nicht dingfest gemacht habe, ist ihre Art, sich immer wieder von mir zu verabschieden, gerade nach dem wir sehr intim waren. Ich glaube, es war immer der Punkt, wo sie spürte, dass wir uns wieder in Richtung Beziehung entwickeln würden und all ihre Punkte, die sie für wichtig hielt, dann nicht mehr beachtet wurden. Ihre Gründe hatte sie mir ja oft genug benannt, die ich auch nachvollziehen konnte.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass Du Deine Partnerin zu Beginn als absolut "harmoniesüchtig" erlebt hast.


    Nein, das war bei uns nicht so. Wir HATTEN Harmonie, waren aber nicht süchtig danach. Unere Harmonie war einfach da, ohne dass wir dafür etwas tun mussten.


    ICh hatte vor Jahren eine Frau, die harmoniesüchtig war. Sie hatte aber auch gleichzeitig eine sehr geringen Selbstwert, der sich jedoch nur in Beziehung mit einem Mann zeigte. Im normalen Leben war sie Managerin von 4 Kindern, erfolgreich im Beruf und niemand kam auf die Idee, ihr auch nur im Entferntesten eine Selbstwertschwäche nachzuweisen. Im engen Kontakt mitihrem Freund jedoch versank sie laufend in Selbstzweifeln, war ein einziges Drama und es war wirklich fast unmöglich, dass sie nicht manipulativ auftrat.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Alles toll, alles super, total liebenswürdig, aufmerksam, um Dich besorgt und Dir das Gefühl gebend, dass Du DER Mann Ihres Lebens bist.


    Ich war nie der Mann ihres Lebens. Wir waren nach einer langen Kennenlernphase in einander verliebt. Okay, ich war schon recht schnell verliebt, da bin ich immer recht schnell. Es dauerte sechs Wochen, bis wir uns zum ersten Mal küssten, obwohl wir zuvor beim gemainsamen Tanzen immer den anderen spürtenl, doch ihr Widerstand, mit mir etwas anzufangen, war von Beginn an da, dennich war ja noch in einer anderen Beziehung verhaftet. Sie brauchte drei Monate, bis sie ihre Verliebtheit ausdrückte ihren Freundinnen gegenüber.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Vielleicht gab es bei Dir - so wie bei mir - immer mal ein paar "komische Sprüche", eine gewisse Selbstabwertung oder die Frage, was Du denn überhaupt mit ihr willst (dazu gibt es noch tausend Kleinigkeiten, die unter dem Strich für Dich kaum wahrnehmbar waren, aber durchaus Signale gewesen sind / sein könnten).


    Sie fragte mich ab und an, warum ich gerade sie wolle, warum ich mich so sehr um sie bemühte. Sie lachte aber auch oft dabei. Ein Bekannter hatte ihr gesagt, dass sie mich nicht mehr loswerden würde (wir waren da noch nciht zusammen), weil ich mich festgebissen hätte.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Und irgendwann kam dann der Punkt, an dem die ersten kleinen Sticheleien begannen... auch kaum wahrnehmbar... und irgendwann werden aus den kleinen Sticheleien handfeste Provokationen.


    Nein, das hatten wir nie. Sie war eben keine Zice. Ich weiß ut, was Zicken sind, denn ich war mit recht vielen zusammen. Ich kenne das Drama, kenne die Anfänge, wo es bei ihnen losgeht und weiß auch, was der Vorteil für die Frau ist, so zu tun.
    Zicken haben verstanden, dass negative Energie auch Energie ist. Und die meisten Zicken, die ich erlebte, waren sexsüchtig. Süchtig nach dem Kick. Und der musste natürlich ständig steigen, denn sonst war er langweilig. Damit also Kick auch immer wieder stärker wurde, machten sie sich die negative Energie zu nutze. Ein Orgasmus von Null auf hundert hat den Wert 100. Ein Orgasmus von -100 auf 100 hat die Stärke 200. Versöhnungssex war bei Zicken Standard. Zicken, die ds erst einmal kapiert hatten, machten ständig Drama. Ein Drama, dssen Inhalt ich niemals verstehen konnte, ich konnte nie nachvollziehen, wieso eine Frau nach einem schönen Abend im Konzert plötzlich derart abstürtzte, aber der Versöhnungssex brachte ein nie da gewesenes Lächeln auf ihr Lippen. Dann war auch der Streit von vorher völlig vergessen, hatte also gar keinen Gehalt, gar keinen Sinn.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Und weißt Du was? Sobald ich auch nur ein bisschen bestimmter aufgetreten bin, änderte sich sofort ihr Verhalten.


    Genau das ist das Verhaqlten, dass bei Zicken gut funktioniert. Der Mann muss sich ein wenig auf die Arschlochseite begeben (natürlich DENKT er nur er sei so) und schon ist die Frau still.
    Ein Mann, der ständig nach vorn gebeugt geht, hat den Wunsch aufrecht zu gehen. Er geht zum Arzt und dieser richtet ihn auf. Nun steht er nicht mehr ganz so vorn über gebeugt. er selbst denkt aber, dass er gleich nach hinten über fallen würde. Wenn der Arzt ihm nun sagt, er möge sich doch noch ein bißchen weiter aufrichten, bekommt der Mann es mit der Angst, der er kippt ja nun in seiner Einbildung wirklich sschon hinten über, obwohl er immer noch nach vorn gebeugt steht. So kann man das Arschlochverhalten bei Männern sehen, die normalerweise Weicheier sind. Diese machen eineinziges Mal ein "böse" Aktion und denken gleich "Nun bin ich ein Arsch!"



    Zitat von Leuchtfeuer

    Allerdings knickte ich oftmals ein... und sie verfiel sofort wieder in das Muster von kleineren und größeren Fisimatenten.


    Ja, so sind die Weicheier. Die Aufgabe des Weicheis ist, sich aus diesem Tal der Erniedrigung zu lösen. Trauen Sie sich, ein Arsch zu sein. Denn, wie sie vom nach vorn gebeugten Mann nun wissen, ist das nur ein wenig mehr gerade, aber nach hinten ist da noch lange nichts.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Für mich heißt das, dass ich mich gerne ein bisschen ändern möchte. Ich will sicherlich kein Arschloch-Typ werden... aber ein bisschen weniger lieb könnte schon nicht schaden. 8-)


    Genau, wenn man sich Richtung Arsch verändern möchte, sollte man die Freunde zu Hilfe nehmen, die einen gut kennen. Diese werden Ihnen genau sagen können, wieviel Arsch in Ihnenschon zu spüren ist...

    Zitat von Leuchtfeuer

    Ist es wirklich berechtigt, an dieser Stelle das komplette eigene Leben infrage zu stellen? War denn bis zu dieser Frau alles wirklich so schlecht?


    Nein da hast Du sicher recht. Wir müssen nicht unser ganzes Leben in Frage stellen.
    Was mich diese Beziehung gelehrt hat, ist, dass ich wichtige Punkte meines Lebens nicht bewältigt habe, unabhängig von ihr. Nur, dass es hier hätte zu einem anderen Verlauf hätte führen können. Mein Abstürzen wäre sicher milder verlaufen un dich hätte mich viel lfrüher aus der Affäre ziehen können.


    Dadurch, dass ich meine Existenz nicht ausgelebt hatte, war ich schon nach den ersten 30 Tagen nicht mehr interessant für mehr. Das sehe ich als Chance! Als Chance, es endlich mit mir aufzunehmen, anstatt wieder mit einer Frau in eine neue Beziehung zu flüchten. Insofern kann ich ihr dankbar sein, dass sie mich so tief hat in meine Seele hat blicken lassen.


    Zitat von Leuchtfeuer

    War es nicht vielleicht so, dass Ihr eigentlich immer nur ihren Signalen gefolgt seid, Dinge getan habt, die ihr offensichtlich gefallen haben?


    Leider kann ich das noch nicht nachvollziehen, bzw. sehe momentan keine Beweggründe ihrerseits dafür.
    Sicher, das absolute Stoppschild hat sie mir nicht gezeigt. Andere konnten das besser.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Vielleicht habt Ihr "extrem" geliebt und sehr viel in die Beziehung investiert. Aber seid Ihr dabei wirklich auf Widerstand gestoßen? Hat sie Euch ihre Grenzen aufgezeigt, so dass Ihr wirklich merken konntet, dass das, was Ihr tut, zu viel des Guten ist? Oder seid Ihr einfach irgendwann von ihrer Verhaltensänderung überrascht worden, so wie es fast allen anderen Nutzern hier im Forum geht?


    Stimmt, ich weiß, dass ich sehr viel in sie investiert hatte. Dies war mir beim ersten Schlussmachen von ihr so sehr bewusst. Ich wollte eigentich nicht mehr mit ihr was anfangen. Aber das enorme Investment in sie trieb mich wieder zu ihr hin. Sie wiegelte eine Zeit lang ab, doch irgendwann ließ sie mich wieder an mich heran. Sie sagte dazu: "Du engagierst Dich so sehr um mich. Hast so eine Ausdauer, mich zu bekommen. Warum bin ich Dire nu so viel wert?"
    Meine geheime, nicht gesagte Antwort: "Weil ich dich brauche! Weil Du mir mehr wert bist, als ich selbst. Weil Du mir wichtiger bist als Gott." Gesagt habe ich das nie, aber ich bin mir sicher, dass Frauen dafür Antennen haben, die wir Männer nicht besitzen.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Gestern wart in ihren Augen Ihr noch der Beste der Besten, dessen Worte und Taten auf das Höchste wertgeschätzt wurden und heute seid Ihr nur noch die Klammeraffen, die alles falsch gemacht und der Partnerin nicht den erforderlichen Freiraum eingeräumt - ja sie förmlich mit Liebe erdrückt haben?


    Das ist wirklich interessant, was Du schreibst. Das gibt Raum zum Nachdenken. Woher kommt diese plötzliche Umstimmung?
    Und warum kommt es überhaupt dazu, dass ich mit ihr in diese Enge komme?


    Zitat von Leuchtfeuer

    Man tut doch nichts, das die Partnerin nicht möchte... und wir sind alle keine Hellseher und müssen uns dabei auf das verlassen, was wir von unseren Partnerinnen als Feedback bekommen.


    Ich habe sie oft bedrängt, weil ich mit ihr wieder was anfangen wollte und in die Kiste wollte, obwohl wir da vom Status her nur "Gute Freunde" waren. Ich hab das einfach ignoriert.
    Ich meine, als mich meine Ex-Ex nach meiner Trennung ständig umgarnte und ich ihr nicht das absolute Stoppschild zeigte, wurde ich auch nach einer Weile des Bedrängens schwach, zumal sie es raus hatte, mir immer wieder ein schlechtes Gewissen zu machen (und ich mir das einreden ließ). Also ging es bei uns wieder los, doch wenn ich wieder einen klaren Kopf und Distanz hatte, beendete ich es sofort wieder. Mein Fehler damals war, dass ich mich nicht genug abgegrenzt habe von ihr. Ich war zu weich. Und das nutzte sie rücksichtslos aus.


    Und genau so ist es jetzt bei der Ex, nur umgekehrt. Sie schaffte es nicht, mir knallhart die rote Tafel hinzuhalten und ich bombadierte sie wieder und wieder mit meiner Hoffnung und den schönen Momenten, die ich reichlich inszenierte.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Und wenn da nicht rechtzeitig das große rote Stoppschild kommt, sondern erst die große Eruption folgt, wenn das Maß eigentlich schon lange voll ist, ist das wohl nicht unbedingt Eure / unsere Schuld gewesen.


    Dass icher nicht. Aber das ist noch lange kein Zeichen für BA. Das ist ein zeichen für Schwäche, weil man gelernt hat, sich selbst in den Hintergrund zu stellen für das Wohl der anderen. Dass einem da irgendwann der Bottich überläuft, ist natürlich nciht gut. Aber sie schafft es einfach nicht, rechtzeitig sich abzugrenzen. Das heißt für mich noch lange nciht, dass sie Angst hatte, sich zu binden.


    Zitat von Leuchtfeuer

    Wirklich falsch wäre es nur, wenn man dabei seine eigenen Bedürfnisse komplett aufgibt und nur noch für den Partner lebt. Aber habt Ihr Euch mit dem, was Ihr getan habt, wirklich schlecht gefühlt? Oder habt Ihr es gerne getan?


    Ich hab bei ihr zu Hause sehr wohl gefühlt.

    Ich komme mehr und mehr zum Ergebnis, dass meine Ex nicht BA hat.


    Warum? Weil ich durch die Analyse unserer Beziehung festgestellt habe, dass ich große Fehler gemacht habe, die bei einer Frau kein Verlangen mehr ausgelöst haben: Ich hab die Frau als meinen Lebensmittelpunkt betrachtet. Ich glaube, Frauen wollen nicht die Nummer eins in meinem Leben sein. Sie wollen die einzige sein, das ja. Aber die Nummer eins in meinem Leben sollte eben mein Leben sein.
    Wenn ich alles nach ihr ausrichte, sie für mein Glück verantwortlich mache, dann wird sie sich sagen: "Ich brauche kein Baby an meiner Seite!"


    Meine Ex hat vor langer Zeit Shluss gemacht. Dann hatten wir die erste Kontaktsperre, die sie nicht gebrochen hat, sondern ich. Ich hab nach Möglichkeiten gesucht, mich wieder in ihr Leben einzubringen, wieder DA zu sein und wieder ON zu sein. Sie war bei diesen Aktionen immer die Passive. Erst als es dann lief und ich ihr wieder das Zepter in die Hand gegeben habe, begann ihr Entscheiden erneut. Natürlich knüpfte sie an ihre damalige Entscheidung an und Aus war es wieder. Die Zeit dazwischen hatten wir irgendwas und bei jedem neuen Versuch meinerseits wurde das dazwischen weniger, aber nicht weniger intensiv.


    Ich spürte immer, da ist Liebe. Doch ich gab ihr immer das Zepter in die Hand.
    Das war dann immer das Aus, was dann irgendwann folgte.


    Wenn ich überlege, wie ich bei mersten Mal schon alles nur nach ihr ausgerichtet hatte, niemals oder nur selten zu einem Treffen ihrerseits Nein sagte, dann sehe ich ganz deutlich, wo die Fehler lagen: Bei meiner Männlichkeit.
    Ich traute mich nicht, meinen Weg weiter zu gehen. Den ging ich erst dann wieder, wenn wir getrennt waren. So wie jetzt auch. Mein Grundproblem ist also, dass ich mich in Beziehungen ausgebe. Und das ist dann auch das Problem, welches die Frau hat. Sie hat sich nämlich niemals für mich aufgegeben. Iher Termine hat sie immer vorrangig ernst genommen. Insofern ist sie die stärkere Position, obwohl sie in ihrem Herzen lalnge Zeit ihre Liebe für mich trug.


    Und was ich auch interessant fand, dass es immer dann, wenn ich ihr eine Entscheidung aufdrückte, dann ging es zu Ende. Warum habe ich es nicht ausgehalten, ohne irgendwelche Schubladendefinitionen zu leben? Warum konnte ich mein Leben nicht leben und sie einfach nur kennen als einen kleinen Teil meines Daseins? Einen schönen Teil? Warum musste ich es "dingfest" machen? Mit jedem Versuch, es dingfest zu machen, zwang ich sie in eine Entscheidung hinein. Und diese orientierte sich immer an der damaligen ersten Entscheidung. Hätte ich das weggelassen, könnten wir weiterhin zusammen sein, eine wilde Ehe führen oder was auch immer. Nur hätte ich mehr auf mich schauen dürfen! Immer.


    Warum konnte ich das nicht? Warum war sie mir so wichtig?
    Umso wichtiger ich sie mir machte, umso weiter weg war sie. Ich denke, das hat nichts mit BA zu tun. Gar ncihts. Das ist einfach rein eFlucht vor einem bedrängenden kleinen Kind, das nicht selbst in der Lage ist, sein Glück für sich zu finden. Ich glaube, sie wollte einfach nicht meine Mutter sein, denn sie wollte, und das hat sie auch oft nebenbei erwähnt, einen richtigen Mann. Was auch imemr richtig dabei bedeutet, es bedeutet auf jeden Fall einen Mann, der sich nicht für sie verbiegt. Dieser Mann hat viel mehr Chancen bei ihr. Insofern glaube ich nciht, dass sie BA hat. Sie hat eher eine gesunde Einstellung dem Leben gegenüber und sieht, wenn sie jemand missbrauchen will (als Mutterersatz).


    Dass ich das so getan habe, heißt, ich darf auf mich schauen, darf den Schmerz ertragen, dass sie nun nicht mehr da ist. Die Kontaktsperre wird sie nicht brechen, das weiß ich. Denn sie will kein Baby, sie hat schon genug Kinder. Sie wird sich nicht mehr melden, denn ich habe ihr oft genug bewiesen, dass ich den Mann nicht geben will, den sie sucht (auch wenn sie nicht sucht). Ich spreche sie hiermit frei von unbewusster und böswilliger Absicht, mich mit ihrer BA in Depressionen zu stürzen. Das habe ich mir alles selbst zuzuschreiben, denn es ist schon überfällig, dass ich endlich erwachsen werden darf. Mag sein, dass sich das jetzt übertrieben und hart vorkommen mag. Aber ich sehe, dass ich seit langen Jahren im Kind festhänge. Ich komme einfach nicht weiter.


    Ich habe vor Jahren mein verletztes inneres Kind entdeckt und dann damit begonnen, ihm Raum zu geben. Habe ergründet, womit ich dem inneren Kind Heilung zukommen lassen kann. Was ich nicht bedacht habe, dass ich einerseits mich zwar um mich kümmerte, andererseits aber andere wesentliche Anteile meiner Selbst vernachlässigte. Das Kind bekam zuviel Raum, zuviel Macht und dies hatte zur Folge, dass gerade in Beziehungen ich mit der Brille des Kindes in diese gegangen bin. Und mich dann auch dort so benommen habe.


    Zurückblickend weiß ich genau den Moment, wo ich gespürt habe: Jetzt ist die Attraction verflogen! Jetzt bist Du raus. Kurz danach kam ihr erstes Aus und ich wusste damals warum das kam. Ich selbst habe dann beschlossen, die nächsten Monate und Jahre dieser Frau hinterher zu laufen. Alles dafür zu tun, dass wir doch wieder eine Chance bekamen unsere Liebe auszuleben. Okay, ich kann mir zugute halten, dass ich das ein paar Mal geschafft habe. Doch um welchen Preis? Ich habe fast alles verloren. Am Ende dann auch sie.


    Ich weiß nicht, sie war beim letzten Treffen sehr gereizt, hat mic umarmen wollen und ich zitterte am ganzen Körper vor Unsicherheit. Hat sich dann gleich beschwert, weil ich es nicht konnte und ich hätte sie verletzt. Gut, kann sein, dass sie da ncht ganz losgelassen hat. Aber... und das scheint wichtig zu sein. Sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. Ich war es, der sie zum Tanzen aufgefordert hatte und ich musste dann auch richtig schön eng mit ihr tanzen. Natürlich nur, um sie zu spüren. Und was macht man, wenn man sich mal sehr geliebt hat und nun eng beisammen ist? Genau, man lebt noch einmal ein wenig davon. Ist nichts besonderes, nur ich Depp wertete es natürlich so. Anstatt zu sagen, dass das jetzt ganz nett war und das aber nichts weiter heissen soll. Nein, ich war gleich wieder in Hoffnung, dass mein Glück weiter ging. Ich lebe vollends in diesem Kindzustand.


    Ich kann hier nur empfehlen, dieses Buch von David Deida zu lesen. Es ist zwar schon von 1997, aber er spricht mir so aus der Seele, mit dem was er schreibt. Ich muss den Schmerz meines inneren Kindes auf mich selbst aufnehmen. Ich darf das nicht an andere weitergeben. Auch muss, obwohl ich eine innere Leere verspüre, oft nicht weiß, wo der Weg ist, ganz gezielt meinen Weg gehen. Man sein ist nich tleicht, denn man darf sein Ziel nicht aus den Augen lassen, obwohl innerlich von den größten Stürmen durchgefegt wird. Da möchte sich das kleine Kind allzu gerne anlehnen und nur die Decke über den Kopf ziehen, kuscheln und gedrückt werden. Doch als Mann muss man da durch. Und genau das macht einen dann zum Fels. Hierzu ist es hilreich, wenn man zuvor sein Ziel ins Auge genommen hat, es gefunden oder definiert hat.


    Es sagte mal ein Vater zu seinem Sohn: "Wir haben viele Talente. Wenn wir uns aber nicht für eines von ihnen entscheiden, werden wir keinen Erfolg finden." Das hat mir damals sehr viel geöffnet. Ich weiß auch oft nicht, für welches meiner Talente, und ich habe sehr viele, ich mich entscheiden sollte. Immer wenn ich eines bevorzuge, drücken die anderen und sagen: "Hey, du kannst uns doch nicht untergehen lassen!" Aber ich weiß, wenn ich mich nicht auf eines fokussiere, wird es mit keinem Talent etwas. Und damit stelle ich mich innerlich gegen mich selbst. Muss Strenge in mir walten und teilweise rücksichtslos der Erzieher meiner Selbst sein. Erst wenn ich dann Erfolg habe, kann ich andere den anderen Talente wieder Raum geben. Doch meine zuerst getroffene Entscheidung muss Bestand halten. Sonst werde ich nie etwas zu Ende bringen.


    Wen Du ein totes Pferd reitet, steig ab!
    Ja, wenn ich das tote Pferd meiner selbst inszenierten Beziehung, die nur auf meiner eingebildeten Hoffnung beruht, weiter reite, dann werde ich nicht zu Potte kommen. Dieses Pferd aufzugeben, dort abzusteigen, kommt einem Disaster gleich. Lieber das tote Pferd noch bis zum eigenen Tod reiten, damit ich nicht in den Spiegel scheuen muss. Ihr immer weiter hinterher laufen, bis ich mich selbst nicht mehr spüre. So oder ähnlich habe ich es nun über zwei Jahre betrieben. Die wenigen schönen Stunden waren Zeugnis unserer gemeinsamen Liebe, doch niemals Zeugnis unserer beidseitig gewollten Beziehung. Denn die wollte sie mit mir nicht führen. Das hat nichts mit BA zu tun, sondern rein mit Selbstschutz.


    Dass meine Ex mich immer wieder angenommen hat, leigt, so glaube ich daran, daran, dass sie mich einfach nicht hängen lassen wollte. Das auch sie immer wieder Rücksicht auf mich genommen hat. Letzten Endes kann es ja auch sein, dass sie wieder mit mir was unternommenn hat, um zu schauen, ob ich es diesmla anders machte. Wer weiß. Sie hat aber zu keinem Zeitpunkt erklärt, dass sie mich bräuchte. So wie ich es ihr dauernd sagen musste.

    Zitat von Ratsuchend

    ...aber sie hat die Beziehung diktiert, indem sie über Nähe und Distanz entschied und ich habe aus VA immer Ja und Amen gesagt.


    Das war bei mir auch überraschend. Auch wenn es nichts zu entscheiden gab, sie richtete sich einfach eine Entscheidung her. Man konnte einfach nur da sein, und sie erfand immer wieder eine Gelegenheit, wo sie entscheiden konnte. Ohne Entscheidungen konnte sie nicht leben. Auch wenn es nur um einen Kaffee ging.


    Leider habe ich eben gestalkt, weil die Ex ein neues Profilbild drauf gesetzt hatte. Es geht mir nun wieder mies. Obwohl ich kurz davor so eine innere Vorstellung hatte. Sie war in einer Art Gefängnis in mir drin und sagte ganz lieb zu mir: "Bitte, lass mich frei!" Und ich ließ sie gehen, bat sie dann mich auch gehen zu lassen. So eine ähnliche Szene hatte ich bei meiner ersten Freundin auch schon einmal, nur dass ich da viel, viel länger gelitten hatte. Und immer von ihr geträumt. Wenn ich aufgewacht bin, hatte sie im Traum "gewonnen" und der Tag begann dementsprechend. Nach der Gefängnisszene träumte ich zwar immer noch von ihr, aber sie gewann nicht mehr.


    Was ich auch noch besser lernen muss: Ich falle immer noch zu leicht in die Kindrolle. Dann bin ich voll wehleidig und nicht bei mir. In mir schreit es nach der Mutter oder ihrer Stellvertreterin Schrecklich, ich weiß noch nciht, wie ich da mal so eben draus aussteigen kann. Das zieht sich dann über Stunden und wenn ich dazu dann noch alleine bin, ist es kaum auszuhalten. Auch wenn ich unter Leuten bin, ist es kaum auszuhalten, dann ist es sogar noch tragischer, weil ich spüre, am falschen Ort zu sein. Das ist wirklich nicht gut, kostet nur Energie und ich kann mich nicht um mich kümmern. Gestern Abend war ich auf einer Party und ich bin dort eingeschlafen, so wohl fühlte ich mich, wollte aber nicht heim in die Leere, sondern hab dann dort auf dem Stuhl geschlafen... Peinlich.


    Wenn ich so im Kind befangen bin, fliesst mir all meine Energie ab. Ich bin dann sowas von jämmerlich, dass ich es nicht aushalte. Es macht sehr müde, daher verschlafe ich fast den ganzen Tag. Aber schlafen ist immer noch besser als Grübeln. In der Klinik gab es Attarax, ein Medikament gegen Grübeln. Das war schon cool. Ich konnte einfach nicht in diese Gedanken gehen, es war wie blockiert. Aber, ich konnte schlafen und durch schlafen. Heute werde ich nach zwei Stunden wach und das Kopfkino spielt auf vollen Touren.


    Ich habe "David Deida - The Way Of The Superior Man" gehört. Das hilft!
    "Your Woman Does Not Want To Be Number One" sagt es sehr deutlich - der Punkt ist, dass ich sie als das wichtigste in meinem Leben sehe bzw. gesehen habe.

    Gestern ging mir durch den Kopf, dass frühere Beziehungen, die ich in Deutschland führte, wie ausgeblendet waren. Warum ist mir nicht in den Sinn gekommen, dass mich meine Lieblings-Ex immer respektvoll behandelt hatte? Ich mit ihr gesunde Jahre lebte und nie auch nur im Geringsten eine Abhängigkeit entstand, wie ich sie dieses Mal erlebte? Klar, man könnte nun einwenden, ich würde wiederum die Schuld verlagern. Doch sehe ich das etwas anders.
    Für mich immer mehr wird klar, dass ich ein gut funktionierendes Leben aufgegeben habe, um hier in Österreich Vater zu spielen. Wenn ich nach Hause, in meine Heimatstadt, fahre, ziehe hinter Nürnberg den "Mantel der Depression" aus. Es sit, als habe die Sonne wiedr Zugang in mein Leben. Fahre ich zurück, hier hin, beginnt der Schmerz in der Brust meist schon nach der Grenze. Und bleibt die ganze Zeit über.


    All meine Freunde, meine wirklichen Freunde, habe ich liegen gelassen und bin hierher in dieses Kaff gezogen, nur um dem Kind ein Vater zu sein. Dass das nicht gut ging, merkte ich bald. Doch was tun? In eine andere österreichische Stadt ziehen? Weit weg vom Kind, nur damit ich "unter Leuten" bin? Ich habe nach fünf Jahren wenig Zugang gefunden. Die "tollen Sachen" erlebe ich in Deutschland, durch meine Freunde. Hier erlebe ich die tollen Sachen nur dadurch, dass ich als Player mir sich amüsieren wollenden Frauen deren Heimat zeige. Ich der Macher. Ich fand es schon bei der Kindsmutter merkwürdig, dass ICH IHR Österreich zeigte, die schönen Orte fand und dann auch dorthin fuhr. Irgendwann war ich es müde, denen, die hier beheimatet waren, deren Kultur näher zu bringen, sie immer wieder in schöne Momente zu bringen. Das war der Anfang vom Ende unserer Beziehung. Eine Weile später trieben mich "die Engel" auf einen anderen Weg, ja sie forderten mich geradezu auf, doch endlich weiterzugehen. Aaber was tat ich? Ich wollte so einen Engel an meiner Seite. Was soll das, wirst Du vielleicht jetzt einwenden. Spiinnt der jetzt völlig? Nein, die Momente, die ich als Hinweis des Schickdsals erlebte, waren immer durch Menschen gekennzeichnet, die mir die "Botschaft" überbrachten, selbst aber für mich Vorbild waren, weil sie genau das waren, was ich auch an mir immer gesucht hatte.

    Einen Aspekt kann ich Dir beschreiben: Meine Partnerin hatte, nachts nach dem Zähne putzen Mundgeruch, fürchterlichen Mundgeruch. Unerträglichen, den man nicht küssen wollte. Aber ich liebte diese Frau doch? In unserer Fernbeziehung, die wir zuvor hatte, war Mundgeruch kein Thema. Zu aktiv waren wir und die Nächte waren gezählt. Doch nun? Ich zog zu ihr und zu meinem Sohn. Ich umarmte sie des nachts, küsste sie wie gewohnt und dann war da dieser Dufr, dieser Gestank aus ihrem Mund? Ich konnte nicht küssen, es war nicht möglich.


    Ich suchte bei Google nach den Ursachen, forschte allen möglichen Hinweisen hinterher, doch fand ich nur wenig. Als ich es ihr dann mitteilen wollte, merkte ich, wie schwach sie war. Sie explodierte fast, nannte mich einen Deppen und teilte mir mit, wenn sie Mundgeruch habe, hätten ihre Freunde ihr das ja wohl längst gesagt. Aha, die sind dir auch so nahe, wie ich es bin. Ich war entsetzt. Diese Frau nahm mich mit all meinen Bemühungen nicht im Geringsten an, sondern prügelte nur (mit Worten) drauf ein. Ich war entsetzt, denn schließlich, so dachte ich, liebte ich diese Frau, hatte mein Leben aufgegeben für all das hier und jetzt das! Es dauerte lange, bis ich mich davon erholte und sie versprach, ihren Zahnarzt zu fragen. Was sie aber regelmäßig vergaß, wo ich mich noch unwichtiger fühlte.


    Ich kam dann auf den aberwitzigen Gedanken, wenn ich meine Wahrnehmung ausschalten würde, ich als nicht mehr riechen würde, was es zu riechen gäbe, dann wären all unsere Sorgen dahin. Wenn sie sich nicht ändern kann, dann kann evtl ich es? Klappte zwar, aber leider schaltete sich in meinem Kopf dann der gesamte Apparat der Wahrnehmung ab. Folge: Ich ging ein! Mein Geist löste sich quasi förmlich auf. Ich merkte, wie ALLE Wahrnehmungen nicht mehr ernst genommen wurden. Auch sagte mir meine innere Stimme, dass es nun keinen Grund mehr geben würde, Achtsamkeit zu üben und im Jetzt zu leben, ja überhaupt Da zu sein. Es war schlimm, als ich spürte, zu was man als Mensch alles in der Lage ist, nur mit seinem Willen und dem Denken.


    Da traf ich sie. Den ersten Engel. Ich weiß gar nicht mehr, wieso sie plötzlich in meinem Arm war, diese angenehme mich anhimmelnde Frau. Alles war zu ungewöhnlich. Sie lies sich geradezu ganz leicht von mir bewegen. Es dauerte ncihht lange und wir küssten uns. Und dann saßen wir die halbe Nacht auf einem Stuhl, sie auf meinem Schoß und küssten uns. Stundenlang! Und es schmckte mir. Und während dessen sagte mir eine Stimme immer wieder: "Du bist nicht falsch! Du bist im Richtigen!" Genauso wie dieser Mensch in mein Leben flog, genauso schnell verschwand er auch wieder. Ich sehe noch den wehenden Schal, wie sie mir zulacht und weg war sie.


    Für mich war an dem Abend klar geworden: "Du hattest doch recht!"
    Nebenbei bemerkt: Nach zwei Jahren kaufte die Frau sich ein Mittel gegen Mundgeruch. Ich war längst innerlich weg von ihr und fragte sie, wozu sie dies gekauft hätte? Wo sie doch keinen Mundgeruch hätte? Ich bekam keine Antwort. Sie war zu schwach, mir zu entgegnen. Sie war immer im Kampf mit mir. "Ich komme nicht gegen dich an." sagte sie mir immer wieder. Für mich ein Rätsel, den man geht in einer Beziehung doch neben einander des Weges, ein Stück des Weges.


    Ich weiß noch, dass ich von meinem Engel die Nummer holte. Genützt hatte es mir anfangs wenig, denn entweder ging sie nicht ran, war aus oder ich bekam nur sehr verzögert Antwort auf meine SMS. Wir hatten damals in Köln ein Spiel, wo man eine SMS an alle alten Numemrn schicken sollte, die man noch im Handy rumfliegen hatte, bevor man sie endgültig löschen sollte. Bei diesem Spiel fand ich auch ihre Nummer. Sie bekam also auch diese SMS. Und siehe da, nach fünf Monaten Stille war da immer noch ein Funken Vertrauen in ihr, der reichte, dass sie mir antwortete. Damals habe ich meine eingebildeten Zeiten für Vertrauen gehörig aufpolieren müssen. Wie lange denkt eine Frau noch an einen, bzw. ist gewillt wieder Kontakt mit einem aufzunehmen? In der Szene in Köln war von ein paar Tagen die Rede. Hier waren es Monate. Das veränderte vieles.
    Da ich also immer noch einen Engel an meiner Seite haben wollte, begann ich über mehrere Monate den Kontakt herzustellen. Ich wollte endlich diesen Engel vom Himmel holen. Denn im Himmel, da ist alles gut, wusste ich. Dieser Engel flog also zum zweiten Mal in mein Leben und wie Engel so sind, flog er zeitig weiter. Es war ein Rausch der Gefühle für mich. Ich ging bewusst fremd. Ich holte mir, was ich mir immer gewünscht hatte. Doch merkte ich auch, dass es nur geliehen war. Schnell kam das Aus und ich war wieder allein mit meiner arg riechenden Partnerin.
    Sie deutete mir dann an, ich solle endlich die Konsequenzen ziehen für mein Verhalten und die Beziehung zu ihr beenden. Was ich dann auch tat und eine wunderbar glückliche Zeit kam in mein Leben: Ich ging zurück nach Deutschland! Leider waren meine Kisten immer noch in ihrem Keller und meine Klamotten hatte ich auch nicht alle gleich mitgenommen.
    Meine Partnerin lernte ich im Urlaub kennen, danach hatten wir eine Frenbeziehung und trafen uns in der Woche ständig auf Skype. Wir kochten gemeinsam in Skype, was ich ein tolles Spiel fand. Ich stellte den Laptop vor meinen teller und sie vor ihren. So saßen wir am Tisch und gegenüber sahen wir den andern "sitzen". Das waren tolle Erlebnisse im Cyberspace. Also war klar, wenn ich zurück nach Deutschland gehe, blüht unsere Liebe wieder auf. Ich musste sie ja nicht küssen!


    Hätte ich es damals über Herz gebracht und mir einen teuren Transporter gekauft, wo all meine Saxhen hineinpassten, hätten wir heute kein gemeinsames Kind. Hätte ich meine Ex niemals kennen gelernt, sie niemals angesprochen und auch niemals dieses Leid erlebt. ICh wäre der verlorene Sohn, der wieder nach Hause kommt und unter der Scham seiner Enttäuschung gelebt hätte.


    Das interessante an den meisten, die Player werden wollen, ist, dass sie erste Ergebnisse immer wieder als Erfolg werten und mit diesen dann ein Verhältnis beginnen. Diese anfänglichen Erfolge sind aber noch nicht die Frauen, die sie sich erarbeiten wollten. Es ist der gleiche Typ Frau, den sie zuvor schon hatten und mit der sie viele Probleme hatten. Anstatt zu erkennen, dass ihre Bemühung sich lohnte und sie nun weiter an sich arbeiten konnten, machten sie den Fehler und nahmen sich das Stückchen Glück als etwas Tolles und ließen es nicht mehr los. Ich habe es dutzende Male erlebt. Die besten, motiviertesten jungen Männer verfielen dieser ersten Liebe und schmissen alles hin, nur um bei ihr zu sein. Um dann Moante später wieder da zu stehen und enttäuscht von Neuem zu beginnen.
    Und was machte ich? Genau, keinen Deut besser, tappte ich in die gleiche Falle! Bei jeder! Auch bei meiner Ex.


    Vier Jahre "sah" ich sie nicht, war sie mir nicht wichtig und ging ich ohne eines Blickes an ihr vorbei. Erst dann war sie mir im Blickfeld und ich muss sagen, die Welt war das nicht! Wir tanzten gemeinsam, aber wirklich gut tanzte diese Frau nicht. Da gab es bessere. Aber sie hatte diese angenehme Art, dass ich gern bei ihr blieb. Mit ihr konnte ich mich wohlfühlen. Und das spornte mich an, sie kennenzulernen. Als sie Mundgeruch hatte, sagte ich es ihr und sie antwortete: "Oh, dann muss ich was einwerfen!" WOW, dachte ich nur. So einfach ist das? Ich sagte dann immer, dass ich sie so mochte, weil sie Schneid hatte. Sie traute sich etwas. Sie hatte den Mut, meine Krititk anzunehmen. Damit hatte sie mein Herz und alles war in ihrem Bann.


    Meine Zukunft sehe ich in einer Verbindung von Österreich und Deutschland. Ich kann es noch nicht richtig sagen, aber ich werde in beiden Ländern einZuhause finden. Hier, weil da mein Sohn ist. Aber wegen eines Kindes in die ganze Zeit auf Wartestellung zu stehen, bringt nichts. Ist kein Vorbild. Lieber regelmäßig sehen und zwischendurch ein gutes Leben leben.


    Zitat von Ratsuchend

    ... Und stecken wieder einmal in einer Krise. Die haben wir doch schon öfter erlebt. Das sind halt die normalen Lebenskrisen


    Ja, ds sind sie. Wir dürfen nur ncht den Blick zu tief senken in unserer Scham, sonst sehen wir das Ganze, den Sinn nicht und verzweifeln in unserer Niederlage.


    Zitat von Ratsuchend

    Man sehnt sich nach der besseren Welt. Man sucht und endet in der Sucht, weil man einen Mangel empfindet, eine Leere füllen möchte.


    Diesen Mangel, der uns zeitlebens begleitet, nicht von Mama gedeckt wurde, ist uns zugleich Motor uns immer wieder neu aufzumachen, das Leben herauszufordern und uns die schönen Dinge ins Leben zu rufen.


    Zitat von Ratsuchend

    Wieder eine Frau weg. Wieder steht man vor einem Trümmerhaufen.


    Diesmal ist der Trümmerhaufen die Frau :- )


    Zitat von Ratsuchend

    Aber man steckt auch in der Opferrolle fest - wieder hat man nicht bekommen, was man will. Und ja, das ist die Kinderrolle - sorge' für mich. Du hast Verantwortung für mich. Richtig, als Kind war das so, da mussten wir das sogar für unser Überleben fordern. Heute müssen wir selbst Verantwortung für uns übernehmen.


    Ich denke, da fehlten mir am Anfang die Abgrenzungen. Aus heutiger Sicht, mit heutigem Wissen und mit dem von damals, habe ich mich biegen lassen. Das war der Fehler, der zu all dem Pech geführt hat. Ich lernte diese Frau kennen, sie war mein Sexspielzeug, das ich sehr, sehr liebte, hoch achtete, nicth auf sie kommen ließ und mit Würde behandelte. Ich kann mich noch erinnern, als meine Partnerin ihren Krieg gegen sie begann, anstatt einfach das Handtuch zu schmeissen. Ich sagte wütend ihr: "Du hast mir mein Spielzeug weggenommen!"
    Meine Ex war mein Spielzeug! Ich war mit ihr zusammen, nein, nicht wirklich. Ich hatte mit ihr diese schöne Zeit, weil ich einfach nur Lust am Leben hatte. Keine Verpflichtungen, einfach nur gut miteinander sein. Das konnte sie (damals noch). Als sie begann Beziehung zu fordern und ich darauf einging, war es das Ende vom Lied. Damit begann der ganze Scherbenhaufen Gestalt anzunehmen. Mir fehlte es an Stärke und Mut, an meinem Willen festzuhalten, dass ich nur eine Affäre mit ihr wollte. Unsere Zeit der Affäre war gekennzeichnet von einem Mann, der wusste, was er wollte und wen er da an seiner Seite sehen wollte. Und der es sich einfach nahm!


    Erst durch die beginnenden Verhandlungen, eine Beziehung einzurichten, verlor ich meine Kraft. erst dadurch kam ich ins Kind, war im Mangel, denni ch war nciht mehr ich selbst. Ich tat es für sie, für uns - aber nicht mehr für mich. Ich verlor meinen gesunden Egoismus und wurde ein WIR-Denker. Das un dnur das hat dem ganzen den Todesstoss gegeben. Meine Unfähigkeit, Nein zu sagen zu ihrem Wunsch nach einer Beziehung. Ich weiß nicht, was dann passiert wäre, wenn ich mich damals nicht auf ihre Wünsche eingelassen hätte. Ich vermute, sie wäre gegangen. Aber... ich hätte überlebt.

    Zitat von Ratsuchend

    Mir haben die "Innere Kind" CDs von Susanne Hühn sehr geholfen, mich von meiner Mutter zu lösen und auch innere Distanz zu meiner Ex zu gewinnen. Da du ja in Kontakt zu dem Kind in dir kommst, ist das vielleicht etwas, mit dem du dich mehr beschäftigen solltest.


    Ich schätze Deine Hinweise sehr, für mich steht fest, ich muss meinen Willen, Nein sagen zu dürfen, schärfen. Und ich darf wieder offen sein für die schönen Seiten die unser Leben bietet.
    Ich war in den letzten Wochen bei anonymen Selbsthilfegruppen, weil ich dachte, das wäre mein Weg, wieder auf die beine zu kommen. Ich musste einsehen, dass ich mich getäuscht hatte. Zu sehr sind beide Charaktere in mir, zu wenig Macht hat das Kind über mich, als dass ich mich problemorientierten Grupppen anschliessen mag. Ich bin eher Lösungsorientiert.
    Beimerkung: In meinem Haus in Deutschland, wo ich vor Jahren lebte, gab es ein wöchentliches Treffen der Kuschelgruppe. Mit meiner Lieblings-Ex baute ich mein Arbeitszimmer, das ich doch eigentlich nur zum Computerspielen brauchte (und ja, die 2 Akten noch) zu einem richtig schönen Kuschelraum um. Die Treffen fanden wöchentlich statt und ich hatte die Bude voll. Es gab damals drei solcher Einrichtungen in ganz Deutschland. Eins war bei mir. In meinem Haus. Anfangs nahm ich noch ab und an daran teil, doch spürte ich bald, dass die problemorientierten Gruppen einen großen Nachteil hatten: Man musste ein Problem haben. Ich lebte damals recht Sorgenfrei und dann saugte ich mir immer Probleme aus den Fingern, nur um da mitmachen zu können? Nein, das ging nur eine Weile gut. Die Kuschelgruppe existierte zwei lange Jahre, dann musste ich ausziehen.


    Zitat von Ratsuchend

    Auch ich kenne das mit der Wohnung, den Finanzen. Man möchte / muss Veränderung haben - doch die Finanzen machen einen Strich durch die Rechnung. Man ist in einem kleinen Kaff lebendig begraben.


    Ich habe gelernt, wenn man weiß, wo es lang geht, dann kann man diesen Weg einfach gehen. Die Türen öffnen sich und alles ist für einen vorbereitet.


    Mit 22 zog ich bei Mama aus. Sie wollte es nicht. Ich ging trotzdem in diese Unsicherheit. Geld hatte ich keines. Aber ein Sparbuch mit drei Monatsmieten. Ich sagte mir damals: "Ich muss das jetzt machen, und wenn es nur drei Mante sind. Dann hab ich es wenigstens gemacht!" Ich hatte voll das Luxuszimmer in einer WG und nach zwei Wochen einen Job, mit dem ich dort ein gutes Leben hatte. Von diesem Job wusste ich zuvor nichts. Es gingen einfach Türen auf, wo vorher keine waren.


    In der Wohnung danach löste ich mich von meinen Eltern, von der Behütung durch meine Mutter. Pilgrim, "Die Emanzipation des Mannes", ein Autor für Männer. Damals mein großes Ideal, folgte ich seinen Anweisungen, Mutter und Vater endlich aus dem Leben zu bannen und alleine als Mann das Leben zu bestreiten. Dass meine Mutter sich durch meine Taten nicht von ihrem Kurs abbringen ließ, ist zweitrangig. Sie wollte es eben so.


    Zitat von Ratsuchend

    Für mich waren die Sonntage eine zeitlang eine Qual. Da lage ich genau wie du im Bett und alles war nur schwer und düster und traurig. Ich habe diesem Tag feste Struktur gegeben. Banale Sachen. Frühstück. Sport. Spazieren gehen. Das hat es besser gemacht. Der Depression mit Aktivität begegnen.


    Ja, das kenne ich auch von mir. Aber dies war nur dann der Fall, wenn ich kaum Freunde hatte. Heute ist es in D so, dass ich sonntags ausschlafe und mich dann auf einen Saunatag mit meinem Kumpel freue. Männer unter sich. Für mich als Opfer männlichen Missbrauchs in der Kindheit ein Unding. Aber ich kann es wieder zulassen.


    Zitat von Ratsuchend

    Der Einsamkeit kann man vorbeugen, indem man sich ehrenamtlich engagiert. Es gibt viele einsame Menschen, die sich über Kontakt freuen würden (Altenheim, Krankenhaus etc.)


    Immer wenn ich das vorhatte, sprang ein Engel in mein Leben und flog vor mir her in die Richtung wo es lang ging. Hab eich schon oft überlegt, aber nie umsetzen können. Ist nicht meins.


    Zitat von Ratsuchend

    Erst wenn man das Glück verloren hat, weiß man es zu schätzen.


    Ja, das dachte ich bei der Ex anfangs auch. Und das trieb mich wieder in diese dumme Hoffnung.
    Ich kann mich noch erinnern, als sie mal Schluss gemacht hatte. Nach zwei Wochen schrieb sie mir, ob ich bereits eine andere Frau geküßt hätte? Ich hatte, denn ich war ja frei. Als ich es ihr sagte, meinte sie, das würde ihr Vertrauen in mich enttäuschen, dass ich nach so kurzer Zeit gleich eine andere hätte. "Hallo? Wo sind wir bitte schön?" Geschickt gemacht, sehe ich heute mit dem neuen Wissen über BA. Sie "zwang" mich, nach dem Aus unserer Verbindung in die Treue zu ihr. Ich konnte und wollte keine andere Frau mehr berühren. Ich dachte, ich bringe sowieso nur Leid über Dich, also lassen wir es gleich.
    Was für ein Spinnennetz diese Frau doch ausgelegt hatte!
    Vielleicht sogar das Netz, dass mich in die Depressionen trieb?


    Zitat von Ratsuchend

    Aber du hast noch deine Kinder. Du hast auch etwas geschaffen. Sei ihnen der Elternteil, den du gerne gehabt hättest.


    Tja, Kinder. Den ersten Sohn durfte ich aufgrund des Krieges, den die Mutter über sechs Jahre nach unserer Trennung (nach zwei Jahren heiratete sie wieder) mit mir führte, immer weniger sehen. Ständig vor Gericht, unendliche Spielchen und dann das Aus. Ein Jahr keinen Kontakt. DAS, und nur das, ist auch der Grund, warum ich hier im Kaff versauere. Ich mag das kein zweites Mal erleben!!!
    Heute sehe ich meinen ersten Sohn alle paar Wochen, unsporadisch. Er darf immer noch nicht übernachten, sondern ich hole ihn mittags (weil der arme Kerl ja ausschlafen muss!) und bringe ich abends zurück. Kein gemainsamer Urlaub, keine gemeinsamen Ferien, nichts. Aber ich hab da losgelassen.


    Zitat von Ratsuchend

    Verteufel die aktuelle Situation nicht. Wie ich lese, warst du ein Player. Aber war das vielleicht auch nur Fassade?


    Nein, keine Fassade. Das war bewusst so gewählt. Als Player hatte ich das Leben, das ich mir immer gewünscht hatte. Mit jedem reden! Endlich. Ich würde das Wort Player gar nicht mal so in den Vordergrund legen. Ich war ein Bübchen, bevor ich den Wechsel machte. Hatte viele Freundinnen, die mich aber nur al seelischen Mülleimer betrachteten. Der Mann in mir, den wollten sie nicht.
    Erst mein Comming Out änderte das. Natürlich waren die damaligen Freundinnen nicht überzeugt von meinem Wandel. Hatten sie doch eine wichtige Telefonnummer für ihr Gejammer verloren. Natürlich versuchten sie mich in die alte Rolle zurück zu drängen. Aber ich ließ es nicht zu. Sie gingen alle. Und... nach kurzer Zeit waren genauso viele neue da. Nur, dass sie meinem neuen Weltbild entsprachen.


    Als Player habe ich gelernt, dass ich das Recht habe, mit jedem, aber auch jedem zu reden!
    Wenn ich früher fremd in einer Stadt war, suchte ich erstmal die Tafel mit den Hinweisen und dem Stadtplan, um mich zu orientieren. Dann merkte ich mir alles und fuhr los, den Ort zu finden, wo ich hinwollte. Fand ich ihn nicht, suchte ich erneut eine solche Tafel oder gab ganz auf. Jemanden nach dem Weg zu fragen? Nein, das konnte ich nicht. Dann der Wandel. Ich habe nie wieder diese Tafel gesucht. Entweder fand ich sie gleich, dann fragte ich den, der ihr am nächsten stand, wo denn mein Ziel sei. Auch an der Bushaltestelle: Früher las ich lange den Plan, um genau zu wissen, wann mein Bus denn kommt, obwohl da schon drei Leute standen, die ihn wahrscheinlich kannten oder auch studiert hatten. Ich nutzte nun ihr Wissen und frate nur: "Wann kommt den der Bus?" Und sofort hatte ich Kontakt!!!
    Wow, das war es. Das war plötzlich so etwas angenehmes, leichtes in meinem Leben. Nicht mehr diese Unmöglichkeit, mit Leuten zu reden. Klar, ich wollte auch das weibliche Geschlecht als Frau in meinem Leben wissen, dazu fehlte es mir auch. Aber auch das kann man ja lernen.


    Währen dich das jetzt so schreibe, bin ich weit weg von der Ex, fühle mich nicht im Kind, sondern reich in mir drin. Interessant!


    Zitat von Ratsuchend

    Ablenkung von dem, was innen schmerzte?


    Ja, ich glaube, dadurch, dass die Kindsmutter hier für mich so eine seelische Verletzung war/ist, war ich auf der Suche nach Heilung. Die fand ich anfangs bei der Ex. Aber auch in Meditationen, Wanderungen und Ausflügen, die ich mir schenkte. Der seelische Schmerz, den wir uns beide zufügten, ist immer noch nicht ausgelebt, noch nicht geheilt. Zu sehr haben wir uns etwas vorgemacht. Wir hatten seit unseren ersten Tagen, bevor die Fernbeziehung begann zehntausende von kleinen Hiweisen des Lebens, dass es mit uns nichts gutes ist. Doch wir beide haben uns gesagt: "Da beissen wir uns durch!" Wie zwei Idioten, echt.


    Zitat von Ratsuchend

    Du verbringst Nächte im Forum - weil du etwas Loslassen wirst. Und es ist besser, im Forum zu sein, als allein im Bett zu verzweifeln, nicht schlafen können, sich im Bett wälzen. Ich hatte genug von diesen Nächten. Ich will sie nicht mehr. Ich will nie wieder so am Boden sein.


    Genau das hab ich vorgestern und gestern auch gedacht. Ich muss eine Kopflösung für meine BA-Ex einrichten. Ich hab mir eine Strichliste gemacht mit plus und minus.
    Das Ergebnis: Mit ihr werde ich nicht glücklich, sondern für eine Häppchen Liebe leide ich Höllenqualen.
    Da mein Herz an ihres gedockt war (hoffentlich war!), konnteich mich nicht lösen. Eine Kopflösung kann das aber, weil es logisch daher gehen kann. Meine Kopflösung heißt: "Mit Dir Nie Wieder!"


    Zitat von Ratsuchend

    Und es hat nichts mit unseren Frauen zu tun - sondern fast immer mit der Mutter. Unsere Frauen waren unsere Spiegel. Wir haben uns nur lange genug nicht darin erkannt. Meine Ex hat aus mir Blinden einen Sehenden gemacht - ich habe Ein-Sicht gewonnen. Darum geht es. Um uns. Weil wir uns selbst nicht wertschätzen, schätzen uns unsere Frauen nicht mehr wert.


    Würde ich so nicht ganz unterschreiben wollen. Wir schätzten uns ja wert, als wir sie kennen lernten. Nur haben wir damals etwas hergegeben, was wir nich hätten hergeben dürfen. Das, und nur das, ist der Punkt der Vernachlässigung. Dass wir uns innerhalb einer Beziehung aufgeben für das große Ganze. Das ist der Fehler. Das große Ganze gibt es aber nicht. Das ist etwas, das Mutter uns evtl immer wieder in Märchen usw. beibrachte. Wir bleiben selbständige Geschöpfe, die sich in der Krönung vereinen, aber nicht verschmelzen. Ich wusste immer die Minuten, wo ich hätte gehen sollen, anstatt noch drei Stunden da zu bleiben. Ich hätte mich ein einziges Mal trauen dürfen, zu sagen: "ich gehe jetzt!"
    Da wir diese innere Stimme übergangen, machten wir uns abhängig, weil wir uns selbst ignorierten, weil wir uns selbst keinen Wert beimaßen. Wir ignorierten unser Sein udn das hatte Folgen.


    Zitat von Ratsuchend

    Du bist schon geflogen. Du weißt, dass du hoch hinaus kannst. Du hast es schon geschafft. Komm' raus aus der Höhle. Wenn du eine Frau hättest, wenn du eine Arbeit hättest, wenn du eine Wohnung hättest - das alles kommt nicht von selbst in deine Höhle. Ich habe auch all das schon gedacht. Das Leben begegnet dir nicht in deiner Höhle. Zeig' dich, wenn du gesehen werden willst.


    Ich glaube, der Weg über die Frau war letztlich eine Abkürzung, die wir dachten gehen zu können. Warum das Rad neu erfinden, wenn sie es doch zu Hause stehen hat? Und sie es gerne hergibt? Warum sich all den ganzen Heilprozess noch einmal zu erarbeiten, wenn er bei ihr offen auf dem Tisch liegt?
    Ich glaube, ich war einfach nur faul. Zu faul, mir alles nochmal zu holen. Ich wollte die Frau und deren Guthaben auf mein Konto kopieren. In der Symbiose mit ihr gelingt so etwas ja auch bisweilen. Die Symbiose ist aber etwas, dass keinen aufrechten Mann zuläßt. In der Symbiose ist man immer nur Teil der Symbiose, füllt einen bestimmten Aspekt aus, damit die Symbiose funktionieren kann. Bei meiner BA-Ex warich das Kind und sie konnte die Mutter geben. Was sie ja auch bis zuletzt gekonnt ausgespielt hatte. Die Umarmung bei unserem letzten Treffen nach der Trennung und der danach geschickt formulierte Liebesentzug katapultierte mich binnen Mikrosekunden wieder dahin, wo sie mich brauchte. Im Kind. Damit wäre dann auch ihre Symbiose wieder aufrecht erhalten. Erst wenn der andere sich nicht mehr schubsen läßt, kommt hier Veränderun grein. Die Veränderung wird bei uns heissen: Es gibt keinen Weg mehr. Weil Du Dich nicht in die Symbiose begibst zu mir.


    Ich weiß nicht, ob sie über ihren Schatten springen kann, ob sie es noch einmal schafft, sich ihrer Angst zu entledigen. Derzeit sieht es so aus, als habe sie ihren Verlust gespürt und ist aber in ihrer Angst zu gefangen.
    Ich für mich habe beschlossen, dass wenn sie kommt, ich nichts mehr mit ihr haben will, keine Affäre, keine Beziehung, keine Erwartung. Ob wir uns noch einmal miteinander treffen, weis ich nicht, plane es auch nicht. Aber ich liebe diesen Menschen. Daher weiß ich auch, dass mein Hez immer siegen wird. Weil cih eben gelernt habe: Liebe allein reicht!

    Zitat von Ratsuchend

    Die Beschreibung deiner Ex und ihrem Umfeld passt zu dem meiner Ex. Ich habe mich dort wohlgefühlt, fühlte mich angekommen. War willkommen - nur irgendwann nicht mehr von ihr.


    Ich habe aber gesehen, was mir gut tut. Ich kann nun hingehen und mir Teile dessen nachbauen oder mit Menschen zusammen kommen, die ähnliches erleben wollen. Das hab ich aus dieser Freundschaft zu ihr mitgenommen. Sie zeigte mir, was ich nur erahnte. Sie machte mir ein Bild meiner Gedanken.


    Zitat von Ratsuchend

    Vielleicht sind wir bei ihr/ihnen zum Kind geworden?


    Wie gesagt, ich sehe ganz deutlich die Symbiose. Diese wird immer von beiden Partnern gelebt. Beide sind Teil dessen und man kann nicht einen rauspicken. Aber man darf Gernzen ziehen. Grenzen, die ein gesundes Miteinander ermöglichen. Grenzen, die liebe in Grenzen hält. In den Grenzen der Achtsamkeit zu sich selbst.


    Zitat von Ratsuchend

    Haben endlich gefunden, was wir immer vermisst haben?


    Haben wir ein Bild von dem gefunden, was uns bisher nur als vage Vermutung im Kopf umher schwirrtte.


    Zitat von Ratsuchend

    Wenn du daran denkst, umzuziehen, siehst du nur die Kosten auf dich zukommen? An dem Punkt stehe ich auch noch. Aber mein Therapeut sagte mir hinsichtlich Krisen allgemein: sehen Sie die Chance, die Alternative oder die Lösung darin. Daran sollten wir ansetzen.


    Wenn ich daran denke, wieder in der Sonnenseite zu stehen, egibt sich der Gedanke der Kosten überhaupt nicht. Die Kosten kommen Dir nur in den Sinn, wenn Du im Dunklen stehst und nicht in der Liebe lebst. Wenn Du auf ein Häppchen Liebe wartest, das dein BA Dir nicht bringt. Es ist wie im Höhlengleichnis von Plato. Kletterst Du hinaus ins Licht, brauchst Du sie nicht mehr.


    Zitat von Ratsuchend

    Du kannst dir Räume der Liebe schaffen, indem du die Türen zu ihnen öffnest.


    Ich denke, da liegt viel Weisheit darin. Sich die Türen zu öffnen, ist ein Geheimnis, das nur die wenigstens verstehen. Diese Türen sind wie eingearbeitet in die Mauer, geheime Türen in der Tapete sozusagen. Plötzlich öffnen sie sich wie durch Zauberhand oder es zeigen sich Umrisse ihrer Ränder in der Tapete. Und dann gehen sie auf. Du darfst dann noch hindurch gehen. Das ist mitunter das schlimmste, denn wenn man eine tür durchwnadert, verliert man die Kontrolle über das, wo man vorher war. Das macht es so schwer, Türen zu durchschreiten. Sie öffnen heißt noch lange nciht, dass wir sie auch nutzen werden.


    Zitat von Ratsuchend

    Manche Menschen wundern sich, dass sie nie im Lotte gewinnen - realisieren aber nicht, dass sie gar nicht Lotto spielen...


    You can't win if you don't play!
    Deshalb wollte ich Player werden
    : -)


    Das war ein erfirschender Beitrag. Er hat mich in einen Bann zu mir selbst gebracht. Die Ex, so weh sie mir auch immer noch tut, verleirt an Magie. Ich werte mein Leben wieder auf, indem ich mich erinnere an die schönen, reiferen Momente meines Lebens. Diese hier, von denen ich dachte, es seien die tollsten uns schönsten und zugleich die intensivsten Momente, entpuppen sich als Blindheit und Einbildung. Warum ich mich so blenden leiß, werde ich noch ergründen müssen. Denn meine Vergangeneheit sieht anders aus. Viel mehr Grün!

    Zitat von Ratsuchend

    Wie sieht es bei dir denn mit dem Thema allein sein und Einsamkeit aus? Kannst du das aushalten? Wenn du dich in deiner Höhle verkriechst - geht es dir dabei wenigstens gut oder haderst du mit dem allein sein oder einsam sein? Wobei es ja auch noch einen Unterschied zwischen allein sein und einsam sein gibt. Allein sein können / wollen ist ja ein wichtiges Element der Autonomie.


    Genau das ist es, was seit der Trennung von ihr nicht mehr geht. Ich hänge fest im Kind. Ich sorge nicht gut für mich.
    Ich erwische mich dabei, so wie jetzt auch wieder, dass viel Zeit dabei drauf geht, dass ich mit Schmerzen in der Brust im Bett liege, an die Decke starre und mich einsam fühle.
    Vor ihr hatte ich das selten. Da sprach meist davon, alleine zu sein. Was ein großer Unterschied ist. Im Alleinsein bin All eins und ruhe in mir selbst.
    Ich fühle mich auch nicht wohl in meiner Wohnung, sie ist zwar wie eine Höhle. Aber eben eher für Einsamkeit gemacht als fürs Alleinsein. Es gibt zwar Räume, aber die entsprechen nicht meinem Lebensstil. Sie sind voll der typischen Möbel, ich wohne möbliert.


    Mir fehlt das große Aquarium, das ich früher hatte. Platz dafür ist hier nicht. Mir fehlt die Türe zur Terrasse oder Balkon oder eine Seite, wo die Sonne hineinscheint. Das gibt es hier nicht. Ich möchte ausziehen, doch ich weiß nicht, wohin. Ich weiß ja nciht einmal mehr, wo "das Kind" hingehört. Mir fehlt der Mut, die Begeisterung für etwas, das nur mir gehört. Etwas zu schaffen, dazu fehlt mir der Mut. Stattdessen liege ich hier, wälze mich in EInsamkeit und schreibe nachts, wenn ich gar nicht mehr einschlafen kann in Foren meine Seele zu beruhigen.


    Ich weiß nicht, seit dem letzten Liebesentzug von ihr beim letzen kurzen Wiedersehen, liege ich im Schmerz. Alles ist sinnlos, nur das Kin din mir, das nach (ihrer) Liebe schreit. Der schmerz scheint unerträglich. Jede Sekunde, dieich so leide, so weiß ich, ist eine Sekunde meines Lebens. Sekunden werden zu Minuten zu Stunden zu Tagen. Ich liege seit Monaten hier fest. In einer Höhle, die nicht mein Zuhause ist. Auf Warteliste zu etwas, das es nicht mehr gibt.


    Wenn ich wieder in der Hoffnung war, konnte es irgendwie gehen. Die Stunden des Glücks werteten das alles auf. Es gab Zeiten, da litt ich wie ein Hund und war dann doch froh, wieder bei meiner "Mama" zu sein oder halt einfach nur bei ihr. Dass dies ein 50 Jahre alter Mann schreibt, passt überhaupt nicht zusammen. Ich möchte einfach nciht mehr in diesem Kind-Status leben. Ich möchte heilen, wieder ganz sein, wieder Freude an MEINEM Leben finden. Anstatt dessen sehe ich sie, sehe mich in Situationen, wo SIE mir an der Seite fehlt. Der klassische Liebeskummer, könnte man sagen. Nur, dass dieser schon uralt ist. Er scheint nie zu enden und mir fehlt die Kraft, hinaus zu gehen und unter Leute zu gehen. Dazu muss ich 50 km weit fahren, denn hier ist es sehr einsam. Und dort, in der Stadt? Ist es da besser? Ja,es ist definitiv besser dort. Auch wenn ich danach wieder 50 km fahren muss in meine Höhle.


    Wenn ich eine Arbeit hätte (eine, die mich ausfüllt), dann könnte ich mir auch eine Wohnung leisten in der Nähe der Stadt. Könnte wieder am Leben teilnehmen und würde hier nicht versauern.


    Es scheint ein Teufelskreis zu sein. Immerzu denke ich an sie, ihren Tagesablauf kenne ich ja zu gut, sehe sie, wie sie lachen kann und unter Menschen ist. Ich liege derweil in meiner Höhle auf Abruf, wenn nebenan mal der Papa gebraucht wird oder er mal mit dem Sohn spielen darf. Freunde finde ich hier drin keine. Wo sollte ich hingehen, weiß ich nicht. Ich bin immer noch wie fremd in diesem Land. Durch das viele Alleinsein in der Eindamkeit frisst sich das Kind immer tiefer in meine Seele, werden die Schmerzen nicht besser und die EInsamkeit nicht weniger. Es ist auch nicht so, dass man morgens aufwacht und ist ein neuer Mensch. Ich finde erst gar keine richtige Ruhe im Schlaf und bin den Tag über jederzeit bereit einzuschlafen, nicke ständig ein und bin nicht die Ruhe, obwohl ich ruhig da sitze.


    Fahre ich in die Stadt, bleiben mir nur die bereits bekannten Orte und Menschen, die allesamt mit ihr zu tun haben und das triggert wieder mein Kind. Fahre ich nach Hause, spüre ich unterwegs beretis die Enge der Höhle und es ist schlimm, sich so einzusperren, wegzusperren, dem Tode gleich in eine Kiste zu geben. Nicht mehr am Leben teilzunehmen, ist die größte Qual, die mich hier umgibt. Fahre ich tagsüber in die Stadt, sehe ich dort nur Menschenmassen, in denen der Einzelne unterzugehen scheint. Es scheint mir nicht mehr wichtig, dass dieser Einzelne hier lebt, weil es so viele andere gibt, die da sind. Es würde überhaupt nicht auffallen, wenn da einer fehlt. Und klar, dass dieser eine Ich bin. Soweit kann sich das ja jeder schon denken. Todessehnsucht - na toll! Und das mir. Der keine Party auslassen konnte, der für seine Arroganz bekannt war und nur mit den hübschesten und tollsten Tänzerinnen zufrieden war. Ich bin ein Haufen Elend geworden. Und ich suhle mich darin seit Monaten, vielleicht auch schon seit Jahren.


    Meine Komfortzone beschränkt sich auf meine kleine Wohnung, meinen PC und mein Handy. Mehr braucht es zum Lebennciht, scheint mir eine Kraft einzubläuen. Mehr habe ich nicht verdient, sagt mir meine innere Mutter, die meine wirklichen Mutter ähnelt. Ich weiß nicht, warum sie mich so quält, warum sie mich so erdrückt. Ich weiß nur, dass ich im Kind bin. Und im Kind komme ich nicht in die Mitte, in die innere Familie, in die Einheit, die nach vorne hinaus schauen will und wieder einen Keim zum fröhlichen Dasein findet.
    Schrecklich...


    Sie ist eingebettet in eine schöne Wohnung, in eine Arbeit, die sie ausfüllt, lebt in mitten ihrer Familie, eingebunden mit Eltern und Verwandten, die sich gegenseitig gut tun. Sie wird ständig vom Leben herum verwöhnt und zieht sie sich zurück, sind da nur Wohlfühlräume. Es gibt kaum einen Raum der Qual bei ihr, vielleicht die Garage oder der Keller. Aber da lebt man ja auch nicht. Durch dieses gesunde Gefüge lebt sie in einem guten Zustand. Dieses gesunde Gefüge wiederum gibt ihr Kraft, Basis und Zukunft. Und das strahlt sie dann auch aus. Eine Lebensqualität, die andere anstecken mag. Ihre Lebenslust ist ungebremst, lediglich ihre inneren störungen, die sich mitunter körperlich zeigen, bedrängen sie, weil sie nicht weiß, was der Körper ihr sagen will. Aber immer lebt sie selbst in dieser Ungewissheit eingebettet in Glück. Sie kann quasi krank werden und hat gleich den Heilungsraum dabei, den Raum, der Kraft spendet und die Seelle aufnimmt mit Liebe.


    Alles was ich nicht habe. Meine Familie ist zerstreut, hat wenig oder keinen Kontakt, man unterstützt sich gegeseitig nicht (wie denn auch, wenn man nichts voreinander weiß). Es ist mir kalt, wenn ich an meine Geschwister denke. früher habe ich all meine Kraft dazu verwendet, diese Familie zusammen zu halten. Habe ncihts dafür bekommen, ausser, dass wir alle am Tisch saßen, die meisten ungewollt.


    Nun durfte ich Teil dieser, ihrer großen Familie sein und ich mochte es, ließ mich ein auf diese ganze Familie. Es war ein angenehmer, aber oberflächlicher Tagesablauf, dem so vieles fehlte, weil man eben nicht in die Tiefe kommt. Das allabendliche Fernsehprogramm wäre zu nennen, was mich stört. Dazu ist einfach zu viel los. Dennoch spürte ich bei ihr, dass dort das Leben blühen kann. Das machte es auch so anziehend bei ihr zu sein. Ich war nicht nur bei ihr, sondern ich war in einem Gefüge, das mir Kraft gab und mich behütete. Einem Gefüge, das mich liebte.


    Wie kann ich mich wieder lieben, mir Räume der Liebe schaffen?
    Wenn ich daran denke, umzuziehen, sehe ich nur die Kosten auf mich zukommen.