Beiträge von überfragt

    Habe gerade mit einer Freundinn von der Uni telefoniert. Diese Freundinn kennt meine Ex und steht auch noch mit ihr in Kontakt. Irgendwann im Gespräch ging es eben um meine Ex wo mir diese Freundinn erklärt hat "es geht ihr super. Als ich sie gesehen habe, sie war richtig Energie geladen, richtig glücklich und sie selbst." und das mit einer richtig euphorischen Stimme.


    Es ist ganz ehrlich scheiß unfair! Ich habe alles für die Beziehung gegeben und jetzt bin ich es der leidet und ihr geht es ur super ?!
    Ja ok ich wünsch ihr jetzt nicht das Pech an den Hals, schon klar. Aber ganz ehrlich, dass sie jetzt ur gut drauf an gönn ich ihr auch nicht ..


    Ich bin derzeit ein wandelndes Frack. Habe keine Lust auf irgendwelche Unternehmungen, kann kaum schlafen weil sich meine Gedanken im Kopf gegenseitig erschlagen, bin irrsinnig wortkarg. Jeder der mich sieht meint nur "du schaust aber gar nicht gut aus".
    Und sie?! Sie ist überglücklich ..


    Da scheißt man doch echt darauf nochmal was in einer Beziehung zu investieren wenn die Patner dann eh glücklicher sind sobald man weg ist ..

    Zitat von Reni


    Mich würde mal interessieren, wie die anderen User darüber denken... wann man sich öffnen könnte/sollte, wie man sich vor solchen Verletzungen schützen kann, ob eine Partnerschaft ohne Vertrauen überhaupt möglich ist, usw.


    Eine Patnerschaft ohne eine gesunde Vertrauensbasis ist meiner Meinung nach ausgeschlossen. Oder ich sag es mal so, für mich käme es nie in Frage ..
    Für mich ist Vertrauen mitunter das Wichtigste in einer Beziehung und genauso in Freundschaften, wahrscheinlich sogar Arbeitsverhältnissen.


    Wenn ich mich in der Beziehung nicht öffnen kann und so sein kann wie ich bin, bleibe ich doch lieber allein bin aber dafür ich selbst.
    Wenn ich eine Patnerin habe, will und werde ich mich dieser öffnen, mit jeder Schwäche, Macke, Problem und sonstigem was es an mir gibt. Will sie das nicht, will sie mich nicht.


    Natürlich gehe ich damit das Risiko ein, verletzt zu werden. Umso mehr ich mich öffne umso stärker kann man verletzt werden. Aber dass muss man denke ich in Kauf nehmen.
    Ich denke mir, wenn man sich bei 10 Personen öffnet, bei 9 endet es schlecht aber einer davon nimmt dich genauso an wie du bist, dann war es das wert.

    Zitat von Ratsuchend


    Doch, dann könntest du dir helfen, nämlich herausfinden, wovor du vielleicht wegläufst. Denn wenn man sich schön um die Probleme anderer Leute kümmert, muss man sich nicht um seine eigenen kümmern. Man ist so mit den Problemen anderer beschäftigt, dass das innere Klopfen, die innere Leere oder was auch immer in diesen Momenten zum Schweigen gebracht wird.
    Zahir erwähnte das Helfer-Syndrom, ich werfe mal das Wort Co-Abhängigkeit in den Raum. http://www.sein.de/archiv/2002…gkeit-in-beziehungen.html


    Oder vielleicht stehst du auf Drama?


    In puncto Muster/Anziehung ist das vielleicht interessant: http://www.rolfstangenberg.de/…-des-beziehungsdramas.htm


    Beide Links haben Stellen in denen ich mich stark wieder erkannt habe, aber auch Stellen die so überhaupt nicht auf mich zutreffen. Aber beide sehr sehr interessant. Danke dafür.


    So ungern ich es mir eingestehe, aber ich dieses Thema ist glaub ich viel wichtiger in meinem Leben als mir bisher bewusst war und ich werde mich noch intensiv damit beschäftigen müssen ..
    Habe jetzt glaub ich etwas sehr wichtiges über mich ans Licht gebracht und dass kann glaub ich jetzt eine lange Reise werden es wirklich zu verstehen und aufzuarbeiten :?

    Zitat von Mawa


    genau wie bei anderen Menschen mit Problemen, wird es BÄ geben, die Alk / Drogen nutzen, um diese zu überspielen oder lockerer damit umgehen zu können - aber eben auch ganz viele, die dies nicht tun.


    BA ist ja, so wie ich mir das vorstelle ein sehr tiefliegendes psychisches Problem. Und bei Menschen mit solchen Problemen wird es immer die geben die Alkohol benutzen um dass für eine Zeit zu vergessen und sich besser zu fühlen. Aber nicht alle.


    Meine BÄ hat als sie sehr jung war wahnsinnig viel getrunken, schon beim aufstehen. Irgendwann keinen Schluck mehr seit mittlerweile 3,4 Jahren.

    Bin jetzt beim durchstöbern auf dieses Thema gestoßen. Echt interessant und da habe ich angefangen mir mal Gedanken über meine Streitkultur zu machen.
    Ich passe meine Streitkultur anscheinend dem Streitpatner an. So kommt es mir zumindest vor.


    Streit mit meiner besten Freundinn: Sehr gesittet. Wenn uns was stört bereden wir es mit ruhiger Stimme, schreien nicht oder beschimpfen uns nicht. Sobald alles beredet ist haben wir uns wieder lieb und umarmen uns meistens.


    Streit mit meinen Mitbewohner: Von außen betrachtet seltsam. Einer sagt was ihn stört, danach geht man sich ein paar Stunden/Tage aus dem Weg und danach hat man es vergessen. Nicht sonderlich effektiv ..


    Streit mit einer EX: War sehr niveaulos von beiden. Mit viele Spitzen, Stichelein, Beleidigungen, oft Sachen aus der Vergangenheit hervor geholt die keinerlei Relevanz zum Streitthema hatten. Aber nie laut geworden. Danach beide sehr traurig, wortkarg bis einer auf den anderen zugegangen ist und sich entschuldigt hat. Streit hat dann oft noch ein paar Tage mitgeschwungen weil es manchmal wirklich tief wurden. Habe jetzt im Nachhinein das Gefühl beide wollten den Streit "gewinnen". Zuerst der Gedanke jetzt zermürbe ich ihn mal mit allem was mir einfällt und danach beide im Trauermodus und der der zuerst auf den anderen zugeht und sich entschuldigt hat verloren.


    Streit mit meiner BA: Viel Geschrei. Und wenns mitten am Hauptplatz vor 500 Leuten war haben wir uns angeschrieen. Alles andere wurde ausgeblendet. Nach den Schreiminuten erstmal ein bisschen Funkstille und nach 2,3 Stunden ruhig darüber geredet. Danach war es geklärt.
    Wenn man einmal im Geschrei etwas über die Strenge geschlagen hat, hat man sich dafür entschuldigt und das aber nie nachgetragen weil es beiden passiert ist.


    Streit mit Eltern: Eigentlich nicht vorhanden. Auch zwischen den Eltern kann ich mich eigentlich an keine Streiterein erinnern. In der ganzen Familie fällt mir nichts ein wo ich dabei gewesen wäre.


    So von außen betrachtet war mir die Streitform mit meiner BA am liebsten.
    Nach dem Geschrei war ich erstmal freier, danach die Ruhe und den Abstand den man dann auch braucht und dann ein vernünftiges Gespräch darüber. Dazu war es sehr niveauvoll, ab und zu ist man etwas über die Strenge geschlagen, aber es war nie unter die Gürtellinie.

    Das ich ehrenamtlich noch etwas mache kann ich mir kaum vorstellen da ich mit Ausbildung, Hobbys und Job sehr eingedeckt bin. Da ist eigentlich keine Zeit für irgendetwas anderes.


    Aber dass ich es in einer Beziehung außen vorlasse kann ich mir auch ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das Problem, dass ich dabei sehe ist einfach wenn ich immer solche Mädchen kennen lerne, dann werde ich helfen. Das ist zu tief in mir verankert denke ich.
    Die einzige Möglichkeit die ich sehe, ist sollte ich einmal ein Mädchen ohne solche Probleme kennenlernen. Dann gibt es natürlich nichts wo ich helfen kann ..

    Zitat von zahirch

    sagt dir der begriff "helfersyndrom" etwas?
    gibt dir das helfen den sinn in deinem leben?
    gibt dir die helferrolle eine gewisse sicherheit, nicht verlassen zu werden?


    ich würde dir empfehlen dir darüber gedanken zu machen.
    eine beziehung, die auf einer opfer-retter-dynamik basiert ist keine beziehung auf augenhöhe.


    Ja auf das Helfersyndrom bin ich schon mal gestoßen.
    Sinn im Leben bzw der Versuch dadurch nicht verlassen zu werden wäre aber übertrieben. Es gibt mir ein gutes Gefühl wenn ich helfen kann und ich tue es gerne, aber dass meine Beziehung nur daraus bestanden haben wwäre auch übertrieben. Ich hatte genauso meine schlechten Phasen während Beziehung wo meine Patnerinen mir dann geholfen haben, also es war nie eine Einbahnbeziehung.


    Aber ja ich weiß was du meinst. Vielleicht gehört dass von mir noch etwas näher erläutert, noch mehr reflektiert ..

    Habe vor ca einer Woche mal ein sehr langes Gespräch mit meiner besten Freundinn gehabt indem es um ehemalige Beziehung, Ex-Patner ging und all sowas
    Seitdem bin ich viel am nachdenken und reflektieren. Wahrscheinlich wird das für euch nicht alzu interessant sein, aber mir hat es bisher immer geholfen, wenn ich es mir von der Seele schreiben konnte also wieso nicht jetzt wieder :-D


    Die große Erkenntniss die ich hatte - ich ziehe "Problem-Frauen" an ..
    Problem-Frauen ist vielleicht schlecht definiert. Ich gehe bei mir mal von 4 Frauen bei dennen wirklich Gefühle im Spiel waren. Und jede dieser Frauen hat wirklich viel Scheiße gefressen. Kurzer Auszug gefällig? Vom Vater geschlagen, beim ersten Mal vergewaltigt, Selbstmordversuch der Mutter, Selbstmord eines Ex-Freundes, Krankenhausreif geprügelt vom Ex-Freund, .. (könnte die Liste noch lange weiter führen aber ich denke ihr wisst was ich jetzt meine mit Problem-Frauen)


    Eine Frage die ich mir nicht beantworten kann ist ob ich diese Frauen finde, oder sie mich finden.
    Ich denke ein bisschen was von beiden.
    Zum einen weiß ich nämlich dass ich es eigentlich nicht so schlimm finde, wenn meine Patnerinen Probleme haben. Weil es mir einfach ein unheimlich gutes Gefühl gibt, wenn ich ihnen helfen kann, sie aus ihrem Loch rausholen kann. Also vielleicht "suche" ich unterbewusst auch genau solche Frauen.
    Auf der anderen Seite denke ich auch, dass ich diese Frauen irgendwie anziehe. Ich denke dass ich für mein Alter eigentlich relativ weit bin. Habe eine gute Ausbildung, einen sicheren Job, Geld auf der Seite, eine eigene Wohnung und bin auch sonst ein relativ gefesigter Charakter. Meine beste Freundinn meinte eben dass ich eine Ruhe und Vertrautheit ausstrahle die solche Frauen anzieht, was für mich durchaus plausibel klingt.


    Wie oben geschrieben, finde ich es eigentlich nicht so schlimm wenn eine Frau einen Rucksack mit sich trägt. Auf der anderen Seite habe ich aber mittlerweile auch den riesigen Wunsch einmal eine normale Frau kennen zu lernen. Eine Frau bei der nicht immer irgendetwas aus der Vergangenheit zurück kommt, die nicht mit ungewöhnlichen Problemen aufhorchen lässt. Einfach einmal eine unkomplizierte Frau.
    Nach 4 Beziehungen in dennen es nur um Probleme und deren Verarbeitung ging, wäre es schon einmal etwas anderes kennen zu lernen. Zu schauen wie es sich anfühlt.


    Aber ich glaube ganz ehrlich nicht, dass ich irgendwann einmal eine solche Frau finden werde.
    Ich bin dann einmal durch gegangen wo ich meine Ex-Freundinnen kennen gelernt habe. In der Schule, in der Arbeit oder im Urlaub. Überall hätte es 10, 15 andere Frauen gegeben aber ich bin irgendwie immer an die komplizierteste geraten. Und ich denke irgendwie, dass wird sich nie ändern.
    Was mir eingefallen ist. Vor ca 2 Jahren lernte ich eine Frau kennen. Tolles Mädchen - hübsch, intelligent, nette Familie, vertrauenswürdig, und vieles mehr. Es ging bei uns lange Zeit hin und her. Aber wir kamen nie über die Anbahnung hinaus weil mir irgendetwas gefehlt hat. Mittlerweile glaube ich, dass mir einfach das komplizierte gefehlt hat. Sie war zu gewöhnlich.


    Also ja, wie gesagt ich denke ohne Probleme kann ich keine Beziehung führen ..
    Seltsam aber vielleicht sollte ich mich damit abfinden ..