Beiträge von Reni

    flogdok: Meiner Meinung nach sind das zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel, die du miteinander vergleichst. Mir ist das völlig egal, ob jemand hetero-, homo- oder bisexuell oder ganz anders gestrickt ist. Ich habe auch keine Vorurteile, wenn es um Herkunft, Hautfarbe, größere Altersunterschiede, usw. geht. Dass ich anderen Menschen nicht beim GV zuschauen möchte, hat nur bedingt was mit der Swinger-Szene zu tun. Ich möchte anderen Menschen generell nicht dabei zuschauen, und das gilt auch für monogam lebende Paare. Bei uns sind es nun mal die Swinger, die den anderen ständig das Thema Sexualität aufdrücken. Manche Leute kennen fast kein anderes Thema mehr. Die wenigen monogamen Leute machen das nicht.


    Insomnia: Ich hätte mich sicher auch schnell zurückgezogen und wäre nicht dem Verein beigetreten, wenn ich schon nach wenigen Monaten davon erfahren hätte. Dem war aber nicht so. Ich war über 4 Jahre lang völlig ahnungslos, weil sich die Leute in meiner Gegenwart verstellt haben.

    Die letzte Zeit habe ich mich bewusst mit einzelnen Personen aus der Gruppe getroffen, die mit der Swinger-Szene nichts am Hut haben. Zum Glück findet die nächste Geburtstagsfeier erst im Sommer statt.

    Ein kompletter Rückzug ist für mich kein Thema, weil es eben auch supernette Menschen bei uns gibt, mit denen ich in Kontakt bleiben möchte und natürlich das Festival, das wir jedes Jahr veranstalten. Außerdem hängt mein Freund sehr an dem Verein. Ein Austritt meinerseits würde ihn schon treffen.


    Anonymus : Das weiß ich nicht, weil die Swinger nur untereinander darüber sprechen. Anders gekleidet sind die Leute nicht, man erkennt sie nicht am Outfit. Es gibt übrigens auch unter den Swingern sehr nette Menschen, die ihre Vorlieben nicht nach außen tragen und sich ordentlich benehmen. Was mit Sicherheit auch eine Rolle spielt, ist die Größe der Gruppe. Auf den Geburtstagsfeiern vor Corona waren fast nur Leute aus unserem Club anwesend. Inzwischen werden immer mehr Leute aus dem anderen Club eingeladen, der unsere Leute auf diese Schiene gebracht hat.

    Warum soll der Begriff "triebgesteuert" eine Wertung sein? Manche Leute bei uns sagen das über sich selbst, von daher finde ich das nicht verwerflich.


    Meinetwegen sollen sie in die Kiste hüpfen, mit wem und so oft wie sie wollen. Aber wenn sie es tun, sollen sie in einen Swingerclub gehen oder sich gesondert an Orten verabreden, an denen sie ungestört sind. Auf einer öffentlichen Feier, die auch von Menschen besucht wird, die mit der Swinger-Szene nichts am Hut haben, finde ich es unangebracht. Am Samstag war es wieder soweit, ich war auf einem Geburtstag und ca. 4/5 der Gäste waren Swinger. Damit habe ich kein Problem, solange die Leute nett sind und sich ordentlich benehmen.


    Aber ich habe ein gewaltiges Problem damit, wenn ich auf einer Geburtstagsfeier am Tisch sitze und ein Gast am gleichen Tisch einen anderen Gast an den Geschlechtsteilen betatscht - habe ich am Samstag wieder 2x (unterschiedliche Personen) beobachtet. Ich fühle mich von so einem Verhalten belästigt und habe keinen Bock, mir so etwas anzuschauen. Wenn ich Lust auf einen Porno hätte, wüsste ich, wo ich mir einen holen könnte. Aber sowas.... nö <X .


    Wenn die Leute darauf stehen, sich beim Sex beobachten zu lassen, sollen sie es im Swingerclub tun und Menschen wie mich mit solchen Dingen in Ruhe lassen.

    Freunde sind für mich Vertrauenspersonen. Einen anderen Menschen als gute/n Freund/in bezeichne ich nur, wenn ich dieser Person voll und ganz vertraue. Ich gebe zu, dass es mir sehr schwer fällt, stark triebgesteuerten Menschen richtig zu vertrauen. Weil ich schon zu oft miterlebt habe, dass die Notgeilheit stärker war als jegliche Vernunft. Ich hätte mich auch sicher nicht auf meinen Freund eingelassen, wenn er vor unserer Zeit mit anderen Frauen lockere Affären und Freundschaft Plus geführt hätte oder seiner Ex fremdgegangen wäre. Weil irgendwas in meinem Kopf sagt „Wer das einmal getan hat, der wird das immer wieder tun.“


    Viele Menschen, die es mit der Treue nicht so genau nehmen, kennen wenig Skrupel und nehmen sich, was sie wollen, um ihre Befriedigung zu bekommen. Sie nehmen wenig bis keine Rücksicht auf andere, die sich durch ihr Verhalten verletzt fühlen könnten – so meine Erfahrung.


    Es fällt mir auch deshalb schwer zu vertrauen, weil die Swingerszene einerseits sehr darauf beharrt, dass alles immer und jederzeit freiwillig geschehen muss und niemand gegen seinen Willen zu irgendwas gedrängt wird und auf der anderen Seite schon einige Personen (männlich und weiblich) versucht haben, mir näher zu kommen, obwohl das längst bekannt ist, dass ich das absolut nicht möchte.


    In unserem Freundeskreis gibt es übrigens auch superliebe Menschen, die damit nichts am Hut haben und die ich sehr gerne in meinem Leben habe. Von daher ist es für mich kein Thema, mich da komplett zurückzuziehen.

    Sorry, dass ich hier eine Frage gestellt und mich dann nicht mehr zu Wort gemeldet habe. Leider hatte ich längere Zeit keinen Zugriff auf diese Homepage, warum auch immer. Jetzt geht es wieder, und ich kann endlich antworten.


    So richtig ins Negative hat sich das Verhalten der Frauen erst nach dem ungeplanten Swinger-Outing verändert. Zwar ist mir auch schon vorher einiges an ihrem Verhalten aufgefallen, was mir nicht gefallen hat. Das war jetzt aber nicht so schlimm, dass ich deswegen hätte ein Fass aufmachen müssen. Als Freundinnen bezeichne ich sie definitiv nicht, weil die Verbindung zwischen uns nie so stark war, dass man das Freundschaft nennen könnte.


    Mein Eindruck ist, dass unsere Mädels nicht so richtig damit umgehen können, wenn jemand anders denkt, fühlt und lebt als sie und sie den andersdenkenden Menschen bei uns ihre Ansichten aufzwingen wollen. Diesen Eindruck haben auch einige Männer bei uns im Freundeskreis. Ich habe wirklich versucht, mich für das zu interessieren, was sie beschäftigt und mich in sie hineinzufühlen. Als ich vor Weihnachten mal eine der Frauen besucht habe und wir gerade nett im Gespräch waren, kam ich auf das Swinger-Thema zu sprechen. Ich habe jetzt nicht nach Praktiken gefragt usw., sondern wollte einfach nur wissen, wie die ganzen Leute auf sowas gekommen sind und wer bei uns in dem Punkt eher so eine Einstellung vertritt wie ich. Dann ist sie pampig geworden, als ob ich sie bei einer verbotenen Sache erwischt habe.


    Mir fällt der Umgang damit wirklich schwer, weil die Leute einerseits in meiner Anwesenheit immer wieder zweideutig-eindeutige Sprüche von sich geben und Körperkontakt zu Personen suchen, die mit anderen Personen aus der Gruppe in einer Beziehung/verheiratet sind und ich auf der anderen Seite trotzdem keine Fragen stellen darf, weil sie nicht mit mir darüber reden wollen. Die reden ganz offen darüber, wer bei uns schon mit wem was hatte, während ich daneben sitze und alles mitbekomme. Aber mitreden darf ich nicht. Sie tun dann immer so, als ob ich gar nicht da bin. Das verunsichert mich, weil ich nicht weiß, wie ich mit ihnen umgehen soll bzw. was für sie in Ordnung ist und wo ihre Grenzen sind.

    Das kann ich nur zu gut verstehen, dass du überfordert bist. Ich bin ja selbst total durch den Wind und muss das erstmal verarbeiten. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man selbst ein sehr treuer Mensch ist, großen Wert auf Monogamie legt und nach 4 Jahren im Freundeskreis auf einmal erfährt, dass der Großteil der Freunde gar nichts von Treue hält und so eine Lebensweise spießig findet. Wobei das gar nicht mal der eigentliche Knackpunkt ist.


    Eigentlich ist es schon so, wie du es im zweiten Absatz beschreibst: Die Leute erzählen es ihren Partnern im Vorfeld, wenn sie mal Geschlechtsverkehr mit einer anderen Person wünschen und holen sich sozusagen deren "Einverständnis" ab. Das ist dann kein Fremdgehen. Aber bei uns im Freundeskreis wird sehr viel Alkohol getrunken (auch die Frauen). Da kann es manchmal auch passieren, dass jmd. ungeplant fremdgeht. Z. B. gibt es ein Pärchen, bei denen die Regelung gilt, dass Fremdgehen nur im Swingerclub erlaubt ist. Der Mann hatte aber mal im Suff einen Ausrutscher mit seiner besten Freundin (sie ist Single), die auch mit seiner Frau befreundet ist.


    Mein Partner wusste bis vor kurzem ebenso wenig davon wie ich. Er kann das immer noch nicht so richtig glauben, weil das für ihn das Normalste auf der Welt ist, dass man als gebundener Mensch seinem Partner treu ist. Er ist sich auch 100%-ig sicher, dass seine beiden besten Freunde dieselbe Meinung zur Treue haben wie er und ich. Da irrt er sich aber gewaltig, beide Männer waren schon in Swingerclubs und auch im Puff (hat mir einer von ihnen selbst gesagt). Mein Partner ist ein recht naiver Mensch (ist mir aber immer noch lieber als ein BA oder Fremdgänger).


    Warum der Single-Mann mir das erzählt hat? Nun ja, wir waren auf einer Geburtstagsfeier innerhalb des Freundeskreises. Ein Mann, der sonst kaum was trinkt, war an dem Abend stockbesoffen und meinte wie aus heiterem Himmel zu mir, was ich denn in der Truppe nur wolle, wo ich doch gar nicht reinpasse. Auf meine Frage, was er mir damit sagen wollte, kam von ihm eine Antwort in der Richtung: "Na ja... du lebst ja deine Sexualität nicht wirklich aus." Das fand ich komisch, weil ich immerhin seit über 4 Jahren vergeben bin und natürlich auch Sex mit meinem Partner habe. Dann hat sich der Single-Mann eingeschaltet und mir einiges über die Gruppe erzählt.


    Zu deiner Frage wg. Urlaub: Was denkst du denn, warum manche Paare auch Singles mitnehmen? Ich fand das am Anfang richtig klasse, dass ein Ehepaar jedes Mal zwei Single-Frauen in den Urlaub mitnimmt. Ich war vor meiner Beziehung lange Single und musste immer alleine verreisen, meine gebundenen Freunde wollten mich nicht dabei haben. Erst später habe ich erfahren, dass eine der beiden Single-Frauen die Geliebte des Mannes ist und die andere Single-Frau die Geliebte seiner Ehefrau. Die Frauen bei uns im Freundeskreis sind alle bisexuell. Wäre für mich absolut kein Problem, aber auch hier: Die haben/hatten so ziemlich alle schon Sex miteinander. Wenn ich homo- oder bisexuell wäre und Lust auf Sex mit Frauen hätte, würde ich sicher nicht mit meinen engsten Freundinnen ins Bett gehen. Finde ich einfach nur schräg.


    In erster Linie sind wir ein Freundeskreis, der schon lange existiert. Einige Leute sind in den 80ern zusammen in den Kindergarten und später in die Schule gegangen. Eingetragener Verein sind wir erst seit knapp einem Jahr, das hat einen rein pragmatischen Grund. Das sexuelle Element hat sich erst vor wenigen Jahren bei uns eingeschlichen, seit wir gewisse Frauen in der Gruppe haben (der Freundeskreis bestand lange nur aus Männern).


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass unsere Mädels mich nicht so richtig für voll nehmen und für ein kleines dummes Ding halten, weil ich einen anderen Lebensstil habe als sie. Sie gehen jedes Wochenende auf die Piste, betrinken sich und haben ständig wechselnde Sexualpartner. Ich treffe mich gerne mit Freunden und gehe auch mal gerne feiern (aber nicht Fr-So und schon gar nicht jede Woche), trinke in Maßen und genieße lieber die Zweisamkeit mit meinem Partner. Als ich ihnen vor einigen Monaten mal erzählt habe, dass ich vor meiner jetzigen Beziehung lange Single war und von BA-Männern hingehalten wurde, haben sie sich gegenseitig komische Blicke zugeworfen und gegrinst. Ich hatte mir gewünscht, sie hätten mir Fragen gestellt, weil ich mich gerne mit ihnen darüber unterhalten hätte.


    Die letzten Treffen waren nicht schön... immer wieder Vorwürfe und Kritik in meine Richtung, Zurechtweisungen... als ob sie mich erziehen wollen. Eine äfft mich gerne nach und macht mich vor versammelter Mannschaft lächerlich. Ich gehe jetzt auf Distanz und schaue, dass ich diese Menschen so selten wie möglich zu Gesicht bekomme. Sie betonen ja gerne, dass sie sich für starke Frauen halten. Aber wenn sie wirklich in sich ruhen würden, hätten sie es nicht nötig, mit mir und anderen höflichen Menschen so umzuspringen. Dann würden sie mich akzeptieren, wie ich bin und nicht immer wieder versuchen, mir etwas aufzuzwingen und mich runterzumachen, wenn ich nicht kusche.

    Hallo zusammen,


    ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier eines Tages nochmal mit einem BA-Thema melde. Es geht nicht um die Beziehung mit meinem Partner, sondern um unsere gemeinsamen Freunde (die ich über ihn kennengelernt habe).


    Wir sind seit fast 4,5 Jahren ein Paar und wohnen seit über 2 Jahren zusammen. Weil wir erst eine Wochenendbeziehung hatten und es danach wegen Corona diese Kontaktbeschränkungen gab, hat es ein wenig länger gedauert, bis ich seine Freunde besser kennengelernt und mich in die Gruppe integriert habe. Eigentlich dachte ich, dass ich mich in diesem Kreis superwohl fühle und es nichts zu meckern gibt :wink: .


    In der letzten Zeit sind aber einige Dinge vorgefallen, die ich schlecht einschätzen und nicht richtig zuordnen kann. Ich bin jetzt wirklich kein intoleranter Mensch und akzeptiere das selbstverständlich, wenn andere ihr Leben anders gestalten als ich meins. Als spießig und altmodisch würde ich mich jetzt wirklich nicht bezeichnen. Für mich wäre das kein Problem, wenn jetzt ein Pärchen bei uns im Freundeskreis sagen würde, dass sie eine offene Beziehung führen, in Swingerclubs gehen und solche Sachen. Nun ist es aber nicht nur ein Pärchen bei uns, das polyamourös veranlagt ist. Mehr als 80% des Clubs ticken so :huh: . Außer uns Beiden gibt es nur ein weiteres Paar, das monogam lebt. Aber diese Beiden bekommen wir nur 1-2x im Jahr zu Gesicht, weil sie selten was mit den Freunden machen und lieber ihre Zweisamkeit genießen. Abgesehen von dieser Frau bin ich die einzige monogame Frau in der Truppe.


    Mich stören an dieser Sache zwei Punkte doch sehr:

    1.) Die meisten Leute bei uns gehen nicht nur in Swingerclubs zum Fremdv..., sondern treiben es auch mit anderen Personen aus dem Freundeskreis :kotz: . Bei uns gibt es eine verheiratete Frau (ihr Mann gehört auch zur Truppe), von der bekannt ist, dass sie schon mit 6 oder 7 Männern aus dem gleichen Freundeskreis im Bett war. Sie ist auch die Einzige, bei der ich von Anfang an Polygamie vermutet hatte, weil sie sehr offensiv flirtet und baggert (die anderen Leute haben sich total verstellt, ich habe ihnen nichts angemerkt). Neulich habe ich mal gesehen, wie ihr Mann einer anderen (vergebenen) Frau auf einer Party zwischen die Beine gefasst und sie gestreichelt hat. Und die fand das klasse, zumindest wirkte sie glücklich und wehrte sich nicht, während ihr Partner mehrere Meter entfernt mit einer anderen Frau flirtete. Für mich geht das gar nicht, mit den Kumpels meines Partners oder mit den Partnern unserer Mädels was am Laufen zu haben. Mir wird richtig schlecht, wenn ich daran denke.


    2.) Unser Freundeskreis ist doch gleichzeitig ein Verein, ich wurde schon vor längerer Zeit von den Leuten wg. Beitritt angefragt und gehöre inzwischen auch fest zur Truppe. Wenn ich so eine Entscheidung treffe, ist es mir wichtig, dass ich die Menschen auch wirklich gut kenne und unsere Werte sich gewissermaßen überschneiden. Jetzt war ich aber schon 4 Jahre mit meinem Partner zusammen, als ich von der Lebensweise dieser Menschen erfahren habe. Erzählt hat es mir einer der wenigen Single-Männer, die nicht auf dem poly-Trip sind. Erst konnte ich das nicht glauben, aber in den letzten Wochen sind so einige Dinge passiert, die seine Erzählungen bestätigt haben. Natürlich geht es mich nichts an, was andere privat so machen. Aber so ein Lebensstil ist für mich ein wichtiger Punkt bzgl. der Tatsache, ob ich überhaupt mit jmd. näheren Kontakt haben will. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich womöglich nicht dem Verein beigetreten. Das hätte schon Einfluss auf meine Entscheidung gehabt, weil ich mich mit solchen Leuten nicht identifizieren kann. Es fällt mir schwer, damit umzugehen, weil die Leute nicht offen mit mir darüber reden.


    Ich habe mich lange immer wieder gefragt, warum ich zu den Männern einen besseren Draht habe und die Frauen mich nicht ganz so nah an sich ranlassen. Inzwischen weiß ich, dass fast alle Mädels in der Gruppe bisexuell sind und auch miteinander intim werden. In den letzten Wochen gab es von einigen Sticheleien in meine Richtung.


    Jetzt bin ich sehr verunsichert, weil was ich die letzte Zeit so erfahren habe, alles andere als gewöhnlich ist und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die meisten Leute im Umgang mit mir nicht authentisch gezeigt haben und es in unserem Freundeskreis hauptsächlich um das Eine geht. Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, dass die anderen Paare nicht auf meine Vorschläge bzgl. Pärchenabend eingegangen sind und jedes Mal vorgeschlagen haben, auch Singles einzubeziehen. Wir haben mehrere langjährige Paare bei uns, darunter auch verheiratete Leute, aber irgendwie leben die kaum Zweisamkeit, treffen sich jedes Wochenende mit Freunden und nehmen auch in jeden Urlaub irgendwelche Leute aus dem Freundeskreis mit.


    Glaubt ihr, dass dieses "jeder mit jedem" auch eine Art von BA ist? Wie würdet ihr an meiner Stelle damit umgehen?

    Lea, mir ist aufgefallen, dass du sehr genau darauf achtest, wie oft er sich meldet, wie viel er schreibt, was er schreibt, welche Smileys er benutzt, usw. Warum ist dir das so wichtig?


    Könntest du dich evtl. mit dem Gedanken anfreunden, nicht ständig mit ihm in Kontakt zu sein, wenn ihr euch gerade nicht seht? Ich kann mir gut vorstellen, dass das einen ordentlichen Batzen Druck von dir nehmen würde.


    Mein Freund und ich hatten vor meinem Umzug zu ihm 2 Jahre Wochenendbeziehung, haben aber nie rund um die Uhr miteinander geschrieben. Unser Kontakt beschränkte sich Montag bis Donnerstag auf 2-3 kurze WA. Einmal pro Woche haben wir im Normalfall telefoniert. Es gab aber auch hier und da mal ´nen Tag ohne Kontakt. Trotzdem habe ich nie an seinen Gefühlen gezweifelt. Mein Freund sagt über sich, dass er "kein Schreiberling ist". Er war noch nie in einem Forum registriert, hat kein FB-Profil und tut sich schwer, etwas schriftlich zu formulieren. Smileys benutzt er grundsätzlich nicht (was ich ihm anfangs irrtümlich als "schlecht gelaunt" ausgelegt hatte).


    Wenn du immer wieder aufs Handy schaust und noch keine Nachricht von ihm eingegangen ist, machst du es dir nur unnötig schwer. Das verunsichert dich und macht dir Angst. Wäre es nicht besser, wenn du dich in seiner Abwesenheit etwas mehr auf dein eigenes Leben konzentrierst und die gemeinsame Zeit dafür umso mehr genießt?

    Mein Partner war da und ich habe dennoch alles alleine gemacht. Für das Umfeld war es ein "er kümmert sich doch", weil er ab und zu mit seiner Tochter spazieren gegangen ist. Er war seiner Meinung nach raus, denn er musste ja arbeiten und ich nicht.

    Was du hier beschreibst, deckt sich 1:1 mit der Ehe/Erziehung meiner Eltern. Mein Vater war berufstätig und ging ab und zu mal mit uns spazieren (meistens am Sonntag, damit meine Mutter in Ruhe das Mittagessen zubereiten konnte). Alles andere hat meine Mutter gemacht: Sie hat uns gewickelt und gefüttert, Kleidung für uns gekauft, uns in den Kindergarten und in die Schule gebracht, Elternabende und -sprechtage besucht, ist mit uns zum Arzt gegangen, hat uns in die Musikschule und in den Turnverein gebracht, Geburtstagsgeschenke für unsere Freunde besorgt, einfach alles. Und natürlich den ganzen Haushalt alleine erledigt.


    Als sie später wieder Teilzeit arbeiten ging, änderte sich nichts. Haushalt und Kinder blieben weiterhin komplett an ihr hängen.


    Ich kenne Menschen, die bei einem alleinerziehenden Elternteil aufgewachsen sind und in ihrer Kindheit/Jugend trotzdem viel glücklicher waren als ich.


    Viel Glück beim Treffen nachher!

    Alles was du ansprichst habe ich selbst seltsam gefunden und von allen Seiten hieß es dann ich solle mich nicht so aufregen, nach ein paar Wochen/Monate müsse man ja auch noch nicht das ganze Umfeld kennenlernen.

    Das kommt ganz auf den Beziehungsstatus an. In der Kennenlernphase ist es ein "alles kann, nichts muss". Aber sobald die Beziehung offiziell ist, sollte man auch voll und ganz zu seinem Partner stehen. Und dazu gehört eben auch, dass man dem Partner seinem kompletten Umfeld vorstellt und mit ihm die wichtigen Tage verbringt.


    Heute ist Donnerstag. Hast du heute nicht deinen nächsten Termin bei der Frauenärztin? Es könnte durchaus noch möglich sein, dass das Schicksal dir sowieso die Entscheidung abnimmt und du sie am Ende nicht mehr treffen musst. Das ist natürlich kein echter Trost, aber zumindest wäre es "das geringere Übel".

    Ich meine woran soll ich denn bitte festmachen, wer mir wohlgesonnen ist und wer nicht? Er hat mir ja ein halbes Jahr jeden Tag gezeigt wie wichtig ich ihm bin und hat ständig Taten walten lassen, die das belegt haben. Woran also bitte erkennt man es, wenn man einen Menschen trifft, dass dieser einem nicht den Dolch ins Herz stechen wird?

    Es gibt schon gewisse Anzeichen, die man als Andeutung verstehen kann, dass irgendwas nicht stimmt. Auch in eurem Fall war das so.


    Dass er dir einen Teil seiner Familie und seine Freunde nicht persönlich vorgestellt hat, ist kein gutes Zeichen. Wenn man sich noch in der Kennenlernphase befindet und nicht weiß, ob eine ernsthafte Beziehung daraus wird, wäre das ok bzw. normal. Aber dieser Mann hat dich als seine feste Freundin bezeichnet und gesagt, dass ihr zusammen wart. Sobald der Beziehungsstatus geklärt ist und es sich um ein festes Paar handelt, sollte es das Normalste der Welt sein, seinen Partner dem Umfeld vorzustellen.

    Mein Freund hat mich damals dem Großteil der Leute vorgestellt, da waren wir nicht mal zusammen. Und selbst jetzt, wo wir schon ein paar Jahre zusammen sind, freut er sich jedes Mal wie Bolle, wenn wir irgendwelche Leute treffen, die er kennt und denen er mich als seine Freundin vorstellen kann. Sein bester Kumpel ist erst seit knapp 4 Wochen in einer frischen Beziehung und hat seine Freundin trotz 600 km Distanz schon seinem kompletten Umfeld vorgestellt... Eltern, Oma, Bruder, Onkels, Tanten, Freundeskreis, usw. Zwei seiner Onkels haben Geburtstag gefeiert, er hat seine Freundin auf beide Feste mitgenommen und zu einer Feier im Freundeskreis auch.


    Der zweite Punkt, der mich stutzig gemacht hätte, war sein Verhalten an seinem Geburtstag. Wenn man zusammen ist, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man wichtige Tage wie Geburtstag, Weihnachten, Silvester usw. gemeinsam mit dem Partner verbringt. Wir würden nicht im Traum auf die Idee kommen, den Partner an so einem Tag aus unserem Leben auszuschließen. Der beste Kumpel meines Freundes hat bald Geburtstag und feiert eine große Party mit der ganzen Familie und allen Freunden. Selbstverständlich wird auch seine neue Freundin dabei sein, ebenso wie er an ihrem Geburtstag bei ihr sein wird.

    Dass BA solche Tage meiden oder lieber mit Personen feiern, denen sie weniger nah stehen, ist bekannt. Auf solche Dinge würde ich an deiner Stelle stärker achten. Ich glaube dir, dass es zwischen euch sehr viel Nähe gab und ihr eine Menge Zeit miteinander verbracht habt. Trotzdem gab es aus meiner Sicht so einige Warnsignale.

    Wie kann ihm das alles nicht fehlen? War es doch er, der sich ständig zuerst gemeldet hatte, der jeden Abend vor meiner Türe stand, der die ganzen Ideen hatte mit Urlaub ( wir hätten ja noch fast ne Reise im Oktober noch ins Ausland gebucht, was nur flach gefallen ist, weil ich da beruflich nicht wegkann)

    Er war derjenige, der meistens als Erster den Kontakt zu dir gesucht hat. Er stand jeden Abend vor deiner Türe. Die Vorschläge für gemeinsame Unternehmungen, Urlaubsreisen etc. kamen von ihm.


    Fällt dir etwas auf?


    Du weißt doch, dass BA-Betroffene nur Nähe zulassen können, wenn sie selbst die treibende Kraft sind. Wenn der Partner mal seine Bedürfnisse äußert, dann passiert sowas wie damals, als er Geburtstag hatte und dich nicht bei der Party mit seinen Freunden dabei haben wollte.


    Ich kann dir nur den guten Rat geben, beim nächsten Partner (mir ist schon klar, dass du jetzt im Moment sicher keinen neuen Partner willst) schon in der Anfangszeit etwas aktiver vorzugehen, dich öfter als Erste zu melden, deine Bedürfnisse zu äußern und gemeinsame Aktivitäten vorzuschlagen. Wenn der Kerl dann schnell den Rückzug antritt, nur weil du mal die treibende Kraft warst, weißt du, dass er ein Problem hat und kannst ihn schnell abhaken.


    Deine jetzige Situation ist natürlich total besch..... Ich verstehe wirklich gut, dass es dir gerade hundeelend geht. Wie du dich am Ende entscheidest, ist natürlich deine Sache. Ich an deiner Stelle wäre fuchsteufelswütend auf ihn, würde mich für das Kind entscheiden und ihn auf Unterhalt verklagen. BA hin oder her, wer Mist baut, muss dafür gerade stehen. Er hat sich bewusst darauf eingelassen, ohne Kondom mit dir zu schlafen. Also würde ich ihn auch die Konsequenzen für sein Fehlverhalten spüren lassen. Wenn du dich für einen Abbruch entscheidest, kriegt er was er will und kommt lockerflockig aus der Nummer raus, ohne dass es irgendwelche Auswirkungen für ihn hat. Du schreibst, dass er dir fehlt (dir fehlen seine guten Seiten, aber er hat eben nicht nur gute Seiten). Bist du denn gar nicht wütend auf ihn? Ärgerst du dich nicht über das, was er abgezogen hat?

    Puh... ich habe gelesen, was bei dir in den letzten beiden Wochen so alles los war/ist. Ich bin geschockt. Egal, wie du dich entscheidest, ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Radieschen hat Recht.

    Lea, es ist DEIN Leben. Und wenn es um DEIN Leben geht, bist DU diejenige, die die Entscheidungen treffen sollte.

    Warum sollte ausschließlich er entscheiden, wie es weiter geht? Du bist doch auch involviert, das betrifft doch euch beide.


    Wenn du dich mit diesem Mann und der aktuellen Lage wohl fühlst, solltest du bei ihm bleiben.

    Aber wirklich nur, wenn du dir diese Frage mit einem klaren "Ja" beantworten kannst.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in seinem Freundeskreis evtl. eine Ex gibt, die vielleicht noch an ihm hängt... oder mit einigen seiner engsten Freunde befreundet ist. Irgendeinen Grund wird es für sein Verhalten schon geben. Immerhin hatte er nichts dagegen, dich seinem Vater vorzustellen.


    An deiner Stelle würde ich mich zurücklehnen und das Gespräch abwarten. Ich weiß, das klingt einfacher als es ist. Aber glaub´ mir, das muss auf keinen Fall das Ende bedeuten.


    Ich weiß, dass es gerade unheimlich schwierig ist... diese Ungewissheit zerfrisst einen. Wenn man immer wieder mit BA-Menschen zu tun hat, ist es nicht leicht, zu vertrauen. Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen für dein heutiges Gespräch mit ihm.

    Ach herrje, das tut mir jetzt wirklich leid für dich :( .

    Wir haben geschrieben, weil wir es beide hassen zu telefonieren.

    In diesem Fall möchte ich dir trotz Abneigung gegen Telefonate zu einem offenen Gespräch raten - entweder am Telefon oder bei einem persönlichen Treffen unter 4 Augen. Gerade in so einer wichtigen Angelegenheit ist es wichtig zu wissen, woran man ist. Schriftliche Kommunikation bringt so viele Missverständnisse mit, die nicht sein müssen.

    Ja, das ist meine große Schwäche, ich kann einfach nicht klar sagen was ich will. Oft halt gar nicht. Sonst hätte ich ihn zB längst gefragt, ob ich an seinem Geburtstag dabei sein darf, oder wie er sich das vorgestellt hat. Ich habe immer direkt Angst vor Ablehnung und bringe es deswegen gar nicht erst fertig, was zu sagen.

    Das ist in einer Beziehung aber sehr wichtig. Ist dir vielleicht schon mal in den Sinn gekommen, dass dein Freund dich seinen Freunden evtl. deswegen noch nicht vorgestellt hat, weil er befürchtet, dass du noch nicht bereit dafür bist? Könnte theoretisch auch möglich sein ;) .


    Aber ich weiß, was du meinst. Diese Angst vor Ablehnung kenne ich nur zu gut. Da muss man halt mal über seinen Schatten springen und was riskieren. Genau das habe ich in der Anfangszeit meiner jetzigen Beziehung mehrmals gemacht und es nie bereut. Komm, gib dir einen Ruck und trau´ dich auch :) .

    Hmm... auch hier sehe ich, dass du manche Dinge einfach noch nicht gewohnt bist :) .


    Kenne ich alles, ging mir am Anfang nicht anders. In knapp 4 Jahren Beziehung haben wir jeden Geburtstag, jedes Weihnachtsfest, Silvester, Ostern, Valentinstag etc. zusammen verbracht. Mit meinen früheren Kerlen wäre das undenkbar gewesen, "sind doch auch nur Tage wie alle anderen". Nö, eben nicht - und ganz ehrlich, mein Freund wäre echt sauer, wenn ich z. B. auf die Idee käme, an Silvester einen Mädelsabend zu machen (wir feiern mit Freunden, aber eben auch gemeinsam als Paar und nicht getrennt).


    Für mich war das anfangs auch total ungewohnt, dass es jemanden gibt, der sich ernsthaft für mich interessiert, für mich da ist und auf den ich mich in jeder Lebenslage verlassen kann. Wenn man das nicht kennt, muss man sich erstmal darauf einstellen.


    Es gibt sie schon... Menschen, die Nähe leben können und wollen. Wobei es aber nicht leicht ist, sie zu finden. Du erinnerst dich bestimmt noch an meine Probleme mit früheren "Freunden". Mittlerweile ist der Freundeskreis meines Partners unser gemeinsamer Freundeskreis. Auch mit ihnen mache ich ganz andere Erfahrungen als mit diversen Leuten aus meiner Vergangenheit. Nachdem ich viele Jahre keinen Besuch an meinem Geburtstag hatte, waren letztes Jahr 12 Leute bei mir (und das an einem Montag!). Manche Leute treffe ich fast jede Woche, manchmal auch 2-3x in der Woche. Bei uns gibt es niemanden, der sich eingeengt fühlt, wenn man ihm 6 Wochen nach dem letzten Treffen eine kurze WA schreibt. Im Gegenteil, die Leute verbringen gerne Zeit miteinander... aber wir schreiben auch außerhalb der Treffen in unserer WA-Gruppe viel miteinander.


    Mir sind meine eigenen Nähe-Distanz-Probleme im Laufe der Jahre immer mal wieder bewusst geworden. Z. B. in der Anfangszeit, als ich mich daran gewöhnen musste, dass in unserem Freundeskreis gemeinsames Frühstücken sehr beliebt ist (früher habe ich es gehasst, vor Mittag mit anderen Menschen zu reden). Oder letzten Monat, als mein Freund und ich beide Corona hatten und er die ganze Zeit neben mir lag, wo ich es doch gewohnt bin, zumindest 1-2 Stunden täglich für mich alleine zu haben. In den ersten Tagen fühlte ich mich ein wenig eingeengt, aber dann wurde es besser.


    Solltest du in ähnliche Situationen kommen wie ich, kannst du an die Vergangenheit zurückdenken und dir bewusst machen, dass es viel schlimmer sein könnte als es jetzt ist - das hilft garantiert, bei mir zumindest ist es so.


    Ich hoffe wirklich sehr, dass sich auch dein Leben in eine ähnliche Richtung verändert hat wie meins und wünsche dir einen schönen Osterurlaub mit deinem Freund ;) !

    Nicht wirklich. Als wir uns näher kamen und ich dann merkte, dass er sich durchaus mehr vorstellen konnte, brachte ich das Thema mal zur Sprache. War ihm aber wirklich völlig egal. Er hatte mich nicht mal nach meinem Alter gefragt, weil ihm das echt wurscht war. Und das obwohl es sowohl in seiner, als auch in meiner Familie und in unserem gemeinsamen Freundeskreis keine weiteren Paare mit großem Altersunterschied gibt.


    Du machst dir vermutlich Gedanken, weil das Thema recht neu für dich ist und du solche Altersunterschiede aus früheren Beziehungen nicht kennst. Das ist ganz normal. Lass es einfach schön entspannt weiterlaufen. Du wirst dich bald daran gewöhnen, dann ist es kein Thema mehr für dich ;) .

    Das freut mich wirklich sehr für dich :cheers: . Ich wünsche euch viel Glück und nur das Beste... genießt die schöne gemeinsame Zeit :) .


    LG Reni

    (seit fast 4 Jahren mit einem 9,5 Jahre jüngeren Mann glücklich)