Beiträge von Reni

    Heute bin ich ein wenig nachdenklich. In 3 Wochen werde ich meinen BÄ-ler vermutlich wiedersehen. Vor einem Jahr war ich mit ihm und seinen Freunden auf einem Open Air Festival, und ich möchte gerne wieder hinfahren (es ist nur noch nicht sicher, ob ich am Freitag einen oder zumindest einen halben Tag frei nehmen kann). Ob er wirklich dort sein wird, ist noch nicht sicher… auf FB steht immer noch "Teilnahme unsicher". Einer seiner Kumpels hat angedeutet, dass sie wohl wieder am Start sein werden.


    Jetzt werde ich euch etwas verraten, was Ihr wahrscheinlich alles andere als gut findet… Schon seit längerer Zeit habe ich neben meinem "richtigen" Profil ein Fakeprofil bei FB. Ich habe es mir zugelegt, um ihn zu beobachten und gewisse Seiten zu lesen, für die ich mit meinem echten Profil keinen Zugang habe. Z. B. bin ich einer Gruppe beigetreten, welcher er auch angehört. Da geht es um die Wohnungssuche in seinem Arbeitsort. Jetzt hat er eine junge Frau angeschrieben, die eine interessante Anzeige aufgegeben hat: Sie, ihre Freundin und ihre Katze suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen männlichen Mitbewohner, der keine Probleme mit Katzen hat, vielleicht auch selbst eine besitzt (der BÄ-ler hat eine Katze) und gerne Party macht. Ich hab´ mir die Profile der Mädels angeschaut und erst gedacht, das wäre ein lesbisches Paar. Zumindest geben sie sich so bei FB und besuchen auch gerne Konzerte von lesbischen Sängerinnen, was der BÄ-ler in den letzten Monaten öfters gemacht hat.


    Ich hab´ mit meinem Fakeprofil (da bin ich übrigens ein schwuler Mann) eine der Beiden angeschrieben, ihr erzählt dass ich eine Katze habe, ebenfalls eher dem eigenen Geschlecht zugewandt bin und gefragt, ob ich mir die Wohnung mal anschauen könnte. Da meinte sie, dass die Beiden gar nicht lesbisch seien und das Ganze eher spaßig gemeint wäre, ob man das nicht merken würde, usw.


    Ich weiß, dass es nicht die feine Art ist, andere Menschen im Netz zu beobachten. Aber dieser Mann hat mich so viel Kraft gekostet, und ich möchte zumindest einigermaßen verstehen, was in ihm vorgeht und warum er so gehandelt hat. Vor etwa einem halben Jahr, als unser Kontakt noch intensiver war, wollte ich in seinen Arbeitsort ziehen und erzählte ihm davon. Er reagierte begeistert, machte mir aber kein Angebot zwecks gemeinsamer WG. Gut okay, darauf hätte ich mich sowieso nicht eingelassen. Aber es macht mich traurig, dass er sang- und klanglos aus meinem Leben verschwindet, ohne mir zu sagen, warum sich das zwischen uns so entwickelt hat. Er ist ebenso wie ich am liebsten unter Partymenschen und hat sich schon mehrmals beklagt, dass er außer seiner Clique mit niemandem richtig Kontakt hat. Ich habe ihm erzählt, dass ich außerhalb der Hobbytreffen auch kaum Kontakt mit Partymenschen habe und das gerne ändern würde. Wir wohnen nicht soooo weit auseinander und hätten eine wirklich schöne Zeit miteinander verbringen können. Aber nicht nur er, auch andere Partymenschen suchen fast gar keine Nähe zu mir. Ich weiß die Zeit mit den Nicht-Partymenschen in meinem Leben wirklich sehr zu schätzen, weil sie mich ehrlich mögen… trotzdem fehlt mir was, wenn ich so gut wie nie auf Partys eingeladen werde und mich keiner zum Feiern besuchen will :cry: .

    Zitat von Ratsuchend

    Ja, mich auch. Ich weiß, dass ich mich in bestimmten Bereichen (Outfit) noch dagegen wehre, erwachsen zu sein/werden. Meinen Lebensunterhalt kann ich selber bestreiten und kriege auch sonst vieles auf die Reihe. Und puncto Beziehung bin ich vielleicht in einigen Aspekten doch noch nicht so richtig erwachsen...


    In manchen Punkten bin ich durchaus erwachsen und kann für mich selbst sorgen…. in anderen kann ich es nicht… und wenn ich ehrlich bin, dann will ich das auch (noch) nicht.

    Zitat von Ratsuchend

    Wer aber die Eltern oder ein Elternteil gegen einen anderen Menschen nur austauscht, um weiter abhängig versorgt zu werden, verharrt im Kindsein, ist demnach unreif, eben noch immer nicht erwachsen.


    Diese Aussage stimmt mich sehr nachdenklich...

    krissi: Es ist weniger die Befristung an sich, die mich stört. Leasingkräfte müssen nicht weniger Leistung bringen als Festangestellte. Außerdem hatte ich in der Vergangenheit zwei Festanstellungen und fand diese Jobs schlimmer als alles, was ich bei der Zeitarbeit gemacht habe. Ein Festvertrag ist auch nicht zwangsläufig das Paradies auf Erden.


    Da gibt es eine andere Sache, aber das schreib´ ich dir lieber per PM.


    Ich habe kein Buch gelesen, dass sich explizit mit diesen Rollen befasst. Aber ich kann mir schon vorstellen, worauf du hinaus möchtest.


    @mary: Mein Vater war immer großzügig. Das Geld, welches er verdiente, war in seinen Augen nicht nur sein Geld, sondern auch das Geld meiner Mutter.


    Den Gedanken, dass ich nur als Folge von guten Leistungen geliebt werde, hat mir die letzten Jahre in erster Linie mein BÄ-ler vermittelt. Ich habe lange gebraucht bis ich merkte, dass er alle Menschen so bewertet und sich hauptsächlich mit Leuten abgibt, die ihm nützlich sind… v. a. finanziell. Er trifft sich nie „einfach so“ mit jemandem, nur weil er diese Person mag. Ich wette mit dir, dass wir uns viel öfter gesehen hätten, wenn ich z. B. eine Tochter aus wohlhabendem Elternhaus wäre, einen gut bezahlten, unbefristeten Job hätte, in einer Band singen oder auf der Theaterbühne stehen würde. Ich hätte lange nicht gedacht, dass dieser Mann so materialistisch drauf ist und sich für die Persönlichkeit eines einzelnen Menschen nicht wirklich interessiert. Inzwischen habe ich es akzeptiert und weiß, dass er mit so einer Einstellung nicht in mein Leben passt.


    Oh doch, es gibt sehr wohl Männer, die mehr schaffen als ich. Wie bei einem Messie sieht es bei mir nicht aus, da ich in einer verdreckten Wohnung nicht leben könnte. Nur der Papierkram, das liebe Papier… das bleibt immer wieder liegen, bis ich eine große Ablageaktion mache und es dann trotz guter Vorsätze wieder monatelang liegen lasse.

    Okay, dann liegt das Problem "nur" in den nicht vorhandenen finanziellen Mitteln. Konzentrierst du dich bei der Jobsuche in erster Linie auf Unternehmen in der Nähe seines Wohnorts, wärst du evtl. zu einem Umzug bereit?

    Roca, tu´ dir bitte selbst den Gefallen und nehme nicht jedes WE die Fahrt auf dich. Ich bin in meinen beiden Beziehungen am Anfang gerne übers WE mit der Bahn 200 km in eine Richtung gefahren. Schon nach wenigen Wochen nahmen beide Männer das für ganz selbstverständlich, dass ich es so gut wie immer machen musste, wenn ich sie sehen wollte. Dabei hatten beide Männer viel mehr Freizeit als ich, und Ex 1 hatte sowohl ein Auto als auch mehr Geld (damals arbeitete ich halbtags).

    Zitat von Jojo200

    Vielleicht empfindet man deswegen die Liebe zu einem BA zu tief, weil man, bedingt durch das Distanzverhalten, nie so richtig satt wird in der Beziehung.


    Das sehe ich auch so. Ich hatte immer wieder das Gefühl, emotional am ausgestreckten Arm zu verhungern. Da fällt mir gerade ein: Ich hatte schon immer viel stärkere Sehnsucht nach meinen flippigen Hobby-Freunden, wenn es eine Weile keine persönlichen Treffen gab. Bei meinen "Normalo"-Freunden hatte ich dieses Gefühl nie, auch nicht in Phasen mit eher seltenen Verabredungen. Sie schafften es mich bei den Unternehmungen zu sättigen, dass ich sie hinterher nicht soooo sehr vermisste. Nach den Treffen mit dem BÄ-ler und ähnlich veranlagten Leuten dachte ich immer: "Hoffentlich dauert es nicht so lange, bis wir uns wieder sehen."

    Zitat von mary12345

    Deine freundin scheint überdurchschnittlich hoch belastbar zu sein. das darfst du nicht als maßstab sehen.


    Sie muss aber auch mit den Konsequenzen leben, weshalb ich trotz allem nicht mit ihr tauschen möchte. Einerseits ist sie fast jeden Monat ein paar Tage erkältet, und letztes Jahr wurde sie schwer krank, was wohl auch eine Folge ihres Lebens im Dauerstress war.


    Zitat von mary12345

    Wenn jemand anderen ständig hilft, ist der natürlich sehr beliebt. Aber ich möchte auch gemocht werden, ohne daß andere einen materiellen vorteil von mir haben.


    So ist das bei ihr nicht. Ihre Freunde sind auch immer für sie da, es ist keine einseitige Sache.


    Zitat von mary12345

    Wenn ein mann dich nur deshalb nicht will, weil du ihn nicht ständig von vorne bis hinten bedienst, dann ist er dich nicht wert.


    Ich habe noch nie mit einem Partner unter einem Dach gelebt und kann nicht behaupten, dass ein Mann ständig bedient werden wollte.


    Zitat von mary12345

    klar, den meisten männern fällt ja ein zacken aus der krone, wenn sie ihren dreck allein wegräumen müssten. So ist mein vater. Der ist nicht mal fähig, alleine zu bügeln. Der ist eigentlich ein großes baby, der ohne meine mutter auseinanderfallen würde. Aber dann die große klappe schwingen, hausarbeit ist minderwertig.


    Mein Vater war auch so ein "Haushalt ist Frauensache"-Mann. Dafür hat er meine Mutter in anderen Dingen unterstützt. Z. B. hat er sie immer gefahren, wenn sie irgendwas erledigen musste und die Einrichtung weit weg war (sie hatte noch nie einen Führerschein). Die schweren Getränkekisten hat immer er in den Keller geschleppt. Wenn meine Mutter gerade beim Kochen war und ihr einfiel, dass sie ein Lebensmittel beim Einkaufen vergessen hatte, bat sie ihn es ihr zu besorgen. Mein Vater ging immer gerne spazieren und verweigerte sich nie, wenn er um so einen Gefallen gebeten wurde. Manchmal erledigte er den Einkauf auch alleine. Nur Kochen, Waschen, Putzen, usw. war nicht seine Baustelle.


    Zitat von mary12345

    Warum machst du dich denn selber so klein?


    Ich mache und fühle mich nicht klein, ich bin realistisch - das ist ein Unterschied :wink: .


    Zitat von mary12345

    Ich sag dir mal was. Du findest keinen partner, weil du dich nicht ausnutzen lässt. Die meisten männer sind doch nur in einer beziehung, weil sie sich das geld für ne haushälterin sparen wollen, und nicht fähig sind, ihren haushalt selbständig auf die reihe zu kriegen.


    Glaubst du das wirklich? Ich kenne mehrere Männer, die genauso viel im Haushalt leisten wie ihre Frauen. Manche tun es, ohne dass man sie dazu auffordern muss. Weil ich aber selbst nicht so viel auf die Reihe kriege, zieh´ ich automatisch Typen an, die ebenso wenig oder noch weniger gebacken bekommen.


    Zitat von mary12345

    Ein mensch ist doch nicht nur was wert, wer er anderen deren aufgaben übernimmt. Das zeigt doch eher, daß die anderen zu dämlich sind, sich um ihre eigenen angelegenheiten zu kümmern. Klar kann man nicht alles können. Dann bittet man um hilfe. Aber im gegenzug bietet man doch was an, was man selbst besser als der andere kann. dann „tauscht“ man eben.


    Das ist eine vernünftige Einstellung, bei meiner Freundin läuft es ja auch so in etwa. Ich erwarte von keinem Menschen, dass er jede Aufgabe perfekt beherrscht. Leider waren aber bei weitem nicht alle, die ich in gewisser Hinsicht unterstützt habe, dazu bereit mir im Gegenzug auch mal was abzunehmen.


    Bzgl. meines Handicaps schreibe ich dir am Abend eine PM. Da muss ich etwas weiter ausholen, ist nicht ganz einfach.


    Nun, auch im Leben meiner Freundin ist nicht alles Gold was glänzt. Obwohl sie einen Partner und mehr Freunde hat, ist sie unsicherer als ich. Im Berufsleben musste sie auch schon viele Niederlagen einstecken. Sie ist mit Ausnahme von zwei kurzen Unterbrechungen seit fast einem Jahr arbeitslos. Und sie war schwer krank. Ich möchte auf keinen Fall mit ihr tauschen, denn die Gesundheit ist der kostbarste Besitz eines Menschen. Neidisch bin ich auch nicht auf sie. Die Frau war bis zum Alter von 35 Jahren in Sachen Liebe komplett unerfahren. Ich freue mich ehrlich für sie, dass sie einen tollen Partner gefunden hat. Ich beneide sie auch nicht um ihren Freundeskreis. Das sind alles nette Leute, aber eben komplett anders als die Menschen aus meinem Umfeld. Sie haben andere Interessen und sind eher brav, während ich meine Zeit lieber mit ausgeflippten Menschen verbringe. Ich bin nur traurig, weil diese Leute eine Menge für meine Freundin tun, während die Leute, mit denen ich die letzten Jahre zu tun hatte, größtenteils sehr selbstbezogen und egoistisch waren.


    Mit deiner Aussage zum Thema Selbstwert hast du schon Recht. Wobei ich nicht behaupten kann, dass ich mich selbst nicht mag. Manchmal reicht es allerdings nicht, sich selbst zu mögen. Stell´ dir mal vor, du bekommst einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag und bist von dir und deiner Leistung überzeugt. Wenn die Festangestellten jedoch der Meinung sind, dass du ihnen in den Hintern kriechen musst und du finanziell von diesem Arbeitsplatz abhängig bist, dann bleibt dir nichts anderes übrig als zu schleimen. Sonst wirst du gemobbt und fliegst raus, egal wie sehr du dich selbst magst und dich zur Wehr setzt. Wenn du auf die Schützenhilfe anderer angewiesen bist, dann liegt nicht alles in deiner Macht. Du hast natürlich die freie Wahl, ob du dich schlecht behandeln lässt. Aber dann müsstest du den Preis für deine Freiheit bezahlen, indem du auf einen unbefristeten Vertrag verzichtest und gehst.


    Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich früher absichtlich von verantwortungsbewussten Männern zurückgehalten. Hier kommen meine eigenen Bindungsängste zum Vorschein. Ich hatte Angst, dass solche Männer zu viele Dinge von mir erwarten könnten, die ich ihnen nicht geben kann. Inzwischen sehe ich das anders, was ich u. a. meinem besten Freund zu verdanken habe… einem für sein Alter sehr reifen Mann, der mich trotz meines Handicaps mag wie ich bin (aber trotzdem BÄ-ler ist). Nur verlieben sich Männer wie er halt nicht in mich.


    Ich habe mir wohl immer Männer gesucht, die keine hohen Erwartungen an mich stellten… aber auf der anderen Seite noch weniger bereit waren zu geben. Ich habe wirklich Verständnis, wenn ein Mann mit gewissen Sachen überfordert ist, weil es mir genauso geht. Aber ich habe kein Verständnis, wenn ein Kerl immer nur egoistisch sein eigenes Ding durchzieht und es ihn kein Stück juckt, wie es mir dabei geht. Aus meiner Sicht hat es nichts mit Überforderung zu tun, wenn ein Mann jeden Monat mehrere Hundert Euro für sein Hobby ausgibt, aber mich nicht einmal auf eine kleine Cola einlädt. Mir kann auch niemand was von Überforderung erzählen, wenn er für sein Hobby mit den Öffentlichen durch das halbe Land fährt, aber mich nicht besuchen will, weil ihm 1 Stunde Fahrt zu stressig ist. Mich regt nichts so sehr auf wie übertriebener Egoismus, aber genau an solche Typen gerate ich immer wieder.

    Hallo Krissi,


    schön zu lesen, dass es dir so gut geht. Du klingst so richtig positiv und machst mir Mut :-D . Meine Ausgangssituation ist nämlich ähnlich wie deine: Ich lerne auch viele Männer kennen und werde öfters als attraktiv bezeichnet, kann mich aber nicht so gut abgrenzen, wenn Gefühle im Spiel sind.


    Ich bin BÄ-lerin, war in meinen Männergeschichten aber immer die VÄ-lerin. Mein Leben war die letzten Jahre nicht nur in Sachen Liebe sehr kompliziert, sondern ich hatte auch Probleme mit Freunden und auf der Arbeit. Ich habe ein Handicap und bin seit einigen Jahren in Behandlung. Dieses Handicap zeigt sich u. a. in der Tatsache, dass kein sonderlich belastbarer Mensch bin und eher schlecht als recht mit Stress umgehen kann.


    Ein reifer, verantwortungsbewusster Mann wünscht sich eine ebensolche Partnerin. Ich kann aufgrund meines Handicaps jedoch nicht so viele Pflichten übernehmen wie ein „normaler“ Mensch meines Alters. Ich bin nicht lustlos oder faul, sondern schlicht und einfach schneller überfordert als der Durchschnittsmensch. Nehmen wir als Gegenbeispiel meine beste Freundin, die zwar langsamer und unbeweglicher ist als ich, aber trotzdem viel mehr schafft. Wenn wir uns treffen, dann gehen wir nicht nur ins Café, Kino, Schwimmbad, Public Viewing, usw. Wir nehmen uns zur Begrüßung in den Arm, und gleich danach sagt sie z. B.: „Du, ich muss dir was sagen: Bevor wir unser Vorhaben umsetzen, muss ich noch einige Dinge erledigen. Meine Mutter hat angerufen und mich gebeten, ihr unterwegs eine Salbe aus der Apotheke zu besorgen. Dann müssen wir bei Freundin X vorbeischauen, sie wollte, dass ich ihr eine bestimmte Tupperschüssel vorbeibringe. Und danach holen wir ihre Mutter und setzen sie am Bahnhof ab. Sie will in den Nachbarort, hat aber gerade starke Schmerzen im Fuß.“


    Meine Freundin hatte schon immer mehr Freunde als ich. Ihre Freunde haben sich schon immer mehrmals pro Woche bei ihr gemeldet. Das sind reife, verantwortungsbewusste Menschen. Es vergeht kein Treffen zwischen uns Beiden, ohne dass ihr Handy klingelt und irgendwelche Leute was von ihr wollen. Sie hat sehr viel Kontakt mit anderen Menschen, aber diese Kontakte sind eben auch mit zahlreichen Verpflichtungen verbunden. Mal passt sie auf den Hund einer Freundin auf, wenn diese geschäftlich unterwegs ist, sie war schon öfters Babysitter für Kinder von Freunden, sie hilft öfters bei irgendwelchen Umzügen, sie fährt Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu Terminen, sie hilft fremden Kindern bei den Hausaufgaben... immer ist irgendwas los. Umgekehrt sind ihre Freunde aber auch für sie da, wenn sie mal etwas braucht. Ausgenutzt fühlt sie sich definitiv nicht.


    Das Leben meiner Freundin ist sicher nicht langweilig, aber aus meiner Sicht ganz schön stressig. Alle verantwortungsbewussten Menschen, die ich persönlich kenne, führen ein ähnliches Leben voller Pflichten mit einer knapp bemessenen Freizeit. Ich bin auch ein hilfsbereiter Mensch. Meine Familie und Freunde können sich auch auf mich verlassen. Aber wenn ich so oft mit irgendwelchen Wünschen bombardiert werden würde wie meine Freundin, würde ich schnell an meine Grenzen kommen.


    Ich habe einen Vollzeitjob, wohne alleine in einer Mietwohnung, kümmere mich um Haushalt u. ä., erledige den Einkauf, usw. Aber ich kann nicht (fast) täglich noch weitere Pflichten übernehmen, weil es mich überfordert. Weil mein Vollzeitjob nicht sooo viel Geld abwirft, habe ich noch einen Nebenjob angenommen, den ich hier am Laptop mache. Zum Glück kann ich mir selbst einteilen, wann und wie viel ich für den Nebenjob was erledige. Mein Fernstudium läuft sehr zäh, weil ich längere Regenerationsphasen brauche als die meisten anderen Menschen. Ich wohne in einer kleinen Wohnung, die recht spartanisch eingerichtet ist, damit ich den Haushalt im Griff und nicht allzu viel zu tun habe. Unter der Woche nehme ich nach der Arbeit maximal einen Termin außer Haus wahr, sonst ist es mir zu viel. Wenn ich einen Arzttermin habe, will ich die restlichen Werktage weder andere Pflichttermine wahrnehmen noch irgendwelche Leute treffen. Das stresst mich. Halt nein, EINEN Sporttermin pro Woche habe ich. Aber das reicht mir.


    Reife, verantwortungsbewusste Männer haben sich noch nie für mich interessiert. Klar, wer lässt sich schon auf eine Frau ein, die kaum belastbar ist... da würde ein großer Teil der Pflichten am Mann hängenbleiben. Die Männer, die hinter mir her waren, erwiesen sich alle als noch weniger belastbar als ich es bin. Sie waren alle berufstätig, haben aber sonst nicht viel auf die Reihe bekommen. Weniger belastbare Menschen wünschen sich aber auch einen Partner, den sie lieben und von dem sie geliebt werden. Nicht sehr belastbar zu sein bedeutet allerdings nicht, dass man einen Freifahrtschein für Respektlosigkeit gegenüber dem Partner hat. Ich war trotz mangelnder Stressresistenz immer respektvoll im Umgang mit Männern, die mir am Herzen lagen.


    Vielleicht finde ich wegen meines Handicaps niemals einen richtigen Partner. Aber ich lasse mich auch nicht mehr so behandeln wie früher. Lieber bin ich alleine als mir Dinge gefallen zu lassen, die meine persönlichen Grenzen überschreiten. Ich habe sämtliche „Freunde“ aussortiert, die mich schlecht behandelten und hoffe wirklich sehr, dass ich mich nie wieder in die emotionale Abhängigkeit begebe, falls ich mich eines Tages wieder verlieben sollte (was ich mir derzeit gar nicht vorstellen kann).


    LG
    Reni

    Auf der Arbeit lerne ich immer nur gebundene Männer kennen. Ist aber vermutlich gar nicht so schlecht… Eine Beziehung mit einem Arbeitskollegen halte ich für ziemlich riskant.


    Privat lerne ich immer mal wieder nette Männer kennen. Momentan gibt es aber niemanden, den ich als potenziellen Kandidaten ins Auge fasse und (abgesehen von meinen Kumpels) auch keine Männer, die mich kontaktieren.


    Ich habe in der Sparte "Literaturempfehlungen" geschrieben, dass ich eine Frau bin, die ihren (potenziellen) Partner sehr gerne verwöhnt und auf der anderen Seite auch gerne von einem Mann verwöhnt werden möchte. Ich mache gerne was für die Menschen, die mir am Herzen liegen. Aber ich wünsche mir, dass diese Menschen ebenso gerne was für mich tun. Sonst fühle ich mich ausgenutzt.


    Leider lerne ich nur alle Jahre wieder so einen Mann kennen. Und bisher hatten solche Männer noch nie Interesse an einer Beziehung mit mir. An mich hängen sich immer die Typen, die sich bestochen fühlen, wenn ich eine Kleinigkeit für sie mache. Dann fühlen sie sich unter Druck gesetzt, machen erst Recht nichts für mich, und ich fühl´ mich ausgenutzt. Ich frag´ mich ob das überhaupt möglich ist, dass zwei Personen mit so unterschiedlichen Denkweisen längerfristig miteinander glücklich werden können.

    Mir gefällt, dass die Bücher nicht so typisch US-amerikanisch geschrieben wurden wie "The Rules" (in diesem Buch wird einiges für Europa-Verhältnisse doch übertrieben dargestellt). Es ist nicht einfach, wenn die von Sherry Argov empfohlenen Verhaltensweisen zum größten Teil überhaupt nicht dem eigenen Charakter entsprechen. Ich war schon immer eine Person, die sich sehr für einen (potenziellen) Partner ins Zeug legte und hier und da was machte, um ihm eine Freude zu bereiten. Umgekehrt ging ich davon aus, dass die Männer selbstverständlich das Gleiche für mich tun würden und war total fertig, wenn es nicht der Fall war. Die letzten Jahre hatte ich übrigens nicht das Gefühl, für einen Mann zu viel getan zu haben und war überrascht, was manche schon als "zu viel des Guten" empfanden.


    Ich kenne sehr wohl auch Paare, die ähnlich drauf sind wie ich und bei denen das auf Gegenseitigkeit beruht. Aber die Zahl ist nicht gerade hoch, und an mir waren bisher nur Männer interessiert, die sich als Kinder jeden noch so kleinen Funken Aufmerksamkeit seitens der Eltern hart erarbeiten mussten und es nicht schätzen konnten, wenn sie von mir etwas bekamen, wofür sie keine Leistung erbringen mussten. Für mich war das immer sehr selbstverständlich, dass ich für die wichtigsten Menschen in meinem Leben etwas mache, ohne dass sie sich das "verdient" haben und sie auch für mich. Nur bin ich eben immer an Männer geraten, für die gar nichts selbstverständlich war… Männer, die jede noch so kleine Aufmerksamkeit als Bestechungsversuch interpretierten und sich dementsprechend verweigerten, mir etwas zurückzugeben.


    Es ist wirklich schwer wenn sich zwei Menschen füreinander interessieren, die so unterschiedlich erzogen wurden und in diesem Punkt in völlig unterschiedlichen Richtungen denken. In meinen Freundschaften sieht es ähnlich aus. Geblieben sind mir die paar wenigen Leute, die eine ähnliche Erziehung hatten wie ich, die großzügig sind und gerne was für mich und andere tun. Andererseits haben sie auch keine Probleme mit dem Nehmen und fühlen sich nicht bestochen, wenn ich oder andere Leute etwas für sie tun. Menschen, die gelernt haben, dass es gar nichts umsonst gibt und jede Kleinigkeit hart erarbeitet werden muss, fühlen sich auf die Dauer in meiner Nähe nicht wohl :( .

    Zitat von Bianca

    ich weiss aber duch jahrelange beratungen und auch durch männer die ich gut kenne, dass männer manchmal jahrelang leiden und im herzen immer noch einer bestimmten frau nachtrauern. ganz besonders wenn sie selbst von der frau verlassen wurden. und das tun sie auch wenn sie schon in einer neuen beziehung sind.


    Das denke ich auch. Es gibt Männer, die seit Jahren in einer glücklichen Beziehung sind und immer noch sehr aufgebracht reagieren, wenn sie nach langer Zeit mal wieder zufällig der Ex begegnen. Das muss nicht heißen, dass sie die Neue nicht richtig lieben. Aber die Verletzungen aus der Ex-Beziehung sind nie ganz verheilt. Dann spielt noch der Punkt eine Rolle, den many hier angesprochen hat. Viele Männer zeigen sich nicht verletzt in der Öffentlichkeit, weil ihnen beigebracht wurde, dass das schwach ist.

    Zitat von mary12345

    Ich kenne niemand, der allein ins theater, kino oder ein konzert gehen würde. Das würde ich auch niemals.


    Ich war schon öfters alleine im Theater, Kino, auf Konzerten und im Urlaub. Die meisten Leute in meinem Umfeld erwarten, dass man sowas unabhängig von der Anwesenheit anderer Personen plant. Ansonsten wird man als bedürftig abgestempelt und nicht ernst genommen.


    Zitat von mary12345

    Ich mag auch keine männer, die mich mit sms oder mails zumüllen. Aber ich kenne frauen, die lieben so was.


    Kommt drauf an, was du unter „zumüllen“ verstehst. Manche fühle sich schon durch 1-2 kurze Nachrichten in der Woche belästigt.


    Zitat von mary12345

    IAber wenn der andere nicht antwortet, heißt das doch im normalfall, daß er kein interesse hat. dann schreib ich keine 2. sms.


    Richtig. Meistens antwortet jemand nicht, weil er einfach nicht will. Als ich jünger war, dachte ich die Leute seien im Stress oder ihre Geräte kaputt gewesen und habe mich schon einige Male zum Gespött gemacht. Heute schicke ich niemandem eine 2. Nachricht hinterher, wenn ich keine Antwort bekommen habe. Es ist traurig, aber selbst langjährige Freundschaften und feste Beziehungen können auf diese Weise zu Ende gehen.


    Zitat von mary12345

    ich kenne einige frauen, die auf keinen fall sich wieder melden würden, auch wenn sie viel interesse hätten. Die warten immer, bis der mann sich meldet, aus prinzip.


    Ja, solche Frauen gibt es gar nicht mal so selten. Wenn man sich mit Frauen über das Thema unterhält (egal ob im RL oder mit Internetbekanntschaften), erfährt man, dass viele diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht haben und einfach aus Selbstschutz so handeln. Ich habe auch schon öfters mitbekommen, wie sich irgendwelche Männer über die passive Art des weiblichen Geschlechts aufregten und meinten, wir Frauen könnten ruhig auch mal etwas aktiver werden, wenn wir doch unbedingt emanzipiert sein möchten.


    Ich für meinen Teil hätte absolut kein Problem damit, einen Mann als Erste nach seiner Nummer und einem Date zu fragen. Ich habe es auch schon mehrmals getan und wurde in den meisten Fällen entweder komplett ignoriert oder mit einer Ausrede abgespeist. Natürlich habe ich nur bei Männern die Initiative ergriffen, die zuvor ein recht deutliches Interesse an mir gezeigt hatten und wäre niemals bei einem Mann aktiv geworden, für den ich vorher unsichtbar war. Hat mir trotzdem nichts als Kummer gebracht. Auch meine beiden Exen zogen sich nach meinem ersten Vorstoß erstmal komplett zurück, und ich betrachtete die Geschichten als erledigt, noch bevor etwas gelaufen war.


    Viele Männer können Frauen nicht so richtig umwerben, sind schüchtern oder was auch immer. Sie würden sich freuen, wenn die Frauen ihnen einen Teil der Arbeit abnehmen. Nur leider haben nicht wenige ein sehr niedriges Selbstwertgefühl und kommen nicht damit klar, wenn die Frau tatsächlich mal aktiv wird. Dann fühlen sie sich irgendwie unmännlich und blocken die Sache ab. Und die Frau ist enttäuscht und denkt, er hätte die ganze Zeit nur mit ihr gespielt.


    Zitat von mary12345

    Und komischerweise steht in vielen beziehungsratgebern, daß man immer dem mann den 1. schritt überlassen sollte.


    Die ersten Schritte... wo fangen sie an, wo hören sie auf? Ich gebe zu, dass ich gewisse erste Schritte wie z. B. den verstärkten Kontakt, die Frage nach der Nummer und die Planung der ersten 2-3 Treffen lieber den Männern überlasse. Das habe ich auch im Umgang mit dem BÄ-ler so gemacht. Aber wenn es bereits mehrere schöne Treffen gab und der Kontakt weiterhin schön am Laufen ist, sollte ein ernsthaft interessierter und beziehungsfähiger Mann kein Problem damit haben, wenn auch die Frau sich hin und wieder als Erste meldet und Treffen vorschlägt. Genau in dieser Phase fingen die größeren Probleme mit dem BÄ-ler an. Ich konnte das nicht einschätzen und machte mir Vorwürfe, weil ich lange zu passiv war und zu viel Rücksicht auf seine damalige Situation genommen hatte.


    Ich möchte jeder Frau mit ähnlichen Problemen den folgenden Tipp geben: Werdet nach 2-3 Treffen etwas aktiver und beobachtet ob der Mann dazu in der Lage ist, die Kontrolle mal an euch abzugeben. Sollte er sämtliche Vorschläge zwecks Treffen ignorieren oder mit Ausreden ablehnen, müsst Ihr euch auf schwierige Zeiten einstellen, wenn Ihr ihn nicht verlieren wollt. Welche Frau kann und will in einer Beziehung immer nur warten, bis der Partner sich meldet und ein Treffen ausmachen will?

    Es ist richtig, dass ich heute anders behandelt werde als früher. Ich war in den Augen der meisten Männer ein naives Dummchen, welches vor lauter Bedürftigkeit alles mit sich machen ließ. Heute grenze ich mich konsequenter ab, und die Typen versuchen manche Aktionen gar nicht mehr. Sie wissen ganz genau, dass sie damit nicht (mehr) durchkommen. Mein Problem ist, dass mich anscheinend kein einziger Mann mehr als potenzielle Partnerin interessant findet. Und ich habe nicht den Nerv, mir schon wieder ein neues Umfeld zu suchen.

    Heute geht es mir nicht so gut. Nicht wegen des BÄ-lers, sondern meinetwegen bzw. wegen gewisser Fehler aus meiner Vergangenheit. Fehler, die ich schon längst als solche erkannt habe und nicht mehr wiederhole... nicht nur im Umgang mit dem BÄ-ler, sondern mit Männern allgemein. Obwohl ich inzwischen respektvoll behandelt werde, fürchte ich, dass ich mein Image wohl nie mehr richtig loswerde :cry: .

    "Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben… und die netten Frauen leer ausgehen" lautet der Titel eines Taschenbuchs von Sherry Argov, welches mir bei meiner persönlichen Entwicklung sehr geholfen hat. Die Fortsetzung "Warum die nettesten Männer bei den schrecklichsten Frauen bleiben… und die netten Frauen verlassen" gefällt mir auch ganz gut. Nach dem Lesen des ersten Teils war ich erstmal geschockt, weil ich mich in vielen Punkten mit der zu netten Frau identifizieren konnte. Inzwischen kann ich aber behaupten, dass sich diese Investition für mich sehr gelohnt hat.


    Diese Bücher sind keine typischen Beziehungsratgeber á la Christian Sander. Es geht - zumindest aus meiner Sicht - nicht um irgendwelche Spielchen, um einen Mann für sich zu gewinnen. Die Autorin befasst sich stärker mit der Persönlichkeit der Frau und beschreibt wie wir auf Männer wirken, wenn wir uns verhalten wie das "nette Mädchen". Seit ich einige Inhalte verinnerlicht habe und danach lebe, bin ich viel selbstbewusster und fühle mich nicht mehr von meinen Mitmenschen ausgenutzt, wie es jahrelang der Fall war. Die Bücher sind nicht nur ein Volltreffer für den Umgang mit (potenziellen) Partnern, sondern allgemein sehr hilfreich im das zwischenmenschlichen Miteinander :-D .

    Diese Frage ist speziell an die weiblichen User hier im Forum gerichtet. Mich würde mal interessieren, welches Bild Ihr von euch selbst und euren Geschlechtsgenossinnen habt. Seid Ihr gerne Frauen und wenn ja, war das schon immer so? Oder habt/hattet Ihr echte Probleme mit eurem Geschlecht?


    Ich muss gestehen, dass ich in der Vergangenheit große Probleme hatte. Das ist – mal wieder – eine Folge meiner Kindheit. Meine Mutter hatte sich eine Tochter gewünscht und war froh, als ich auf die Welt kam. Sie hatte eine sehr genaue Vorstellung davon, wie eine Tochter sein sollte: lieb, brav, ruhig... das typische Mädchen halt. Auf der anderen Seite vertrat sie die Einstellung, dass eine Frau ohne einen Mann wenig leisten konnte und gab mir lange das Gefühl, dass Männer die besseren/klügeren/wertvolleren Menschen sind. Auch bei ihr lag es an der Erziehung, denn sie und ihre jüngere Schwester bekamen von ihrer Mutter bei weitem nicht so viel Liebe und Aufmerksamkeit wie der ältere Bruder.


    Als Kind musste ich mir öfters anhören, dass ich „nur“ ein Mädchen sei und Mädchen dies oder jenes nicht so gut hinkriegen wie Jungs. Meinem Bruder hat sie schon immer viel mehr zugetraut, nur weil er männlich ist. Er wurde viel freier erzogen, an ihn hat sie sich nicht so sehr geklammert wie an mich. Meine Mutter verließ ihr Elternhaus mit 21 Jahren und wanderte nach Deutschland aus, um einen Job zu finden. Ihr Bruder hatte einen tollen, gut bezahlten Job und wohnte in der gleichen Stadt wie die Eltern. Die Schwester opferte sich für die Eltern auf und pflegte sie bis zum Tod. Deshalb hat sie recht spät geheiratet und eine Familie gegründet. Und meine Mutter hat sich viel um ihre Schwiegereltern gekümmert. Ihrer Meinung nach ist es die Aufgabe der Frauen, auch als Erwachsene ständig für die Familie da zu sein und sich für sie aufzuopfern.


    Als ich noch klein war, wollte sie mich ständig in rosa Kleidchen stecken und kaufte mir Puppen. Mir wurde das richtig aufgezwungen, und ich entwickelte im Laufe der Jahre einen Hass auf alles, was typisch für Frauen ist. Deshalb kann ich wohl noch heute nichts mit Frauen anfangen, die auf Tupperpartys gehen, viel shoppen, gerne backen, usw. In meiner Kindheit/Jugend durfte ich nur mit Mädchen spielen, freundschaftliche Kontakte mit Jungs waren nicht erlaubt. Ich hab´ irgendwann rebelliert und bin fast nur noch mit Kerlen unterwegs gewesen, weil ich keine Lust auf weibliche Bezugspersonen hatte, die mich an meine Mutter erinnerten.


    Ich hatte jahrelang vor den meisten Frauen überhaupt keinen Respekt und stellte mich immer auf die Seite der Männer. Ich warf mich ihnen an den Hals, weil ich keine Zeit mit anderen Frauen verbringen wollte. Dieser Schuss ging total nach hinten los. Die Männer dachten sich nämlich, dass eine Frau, die ihre Geschlechtsgenossinnen nicht mag und akzeptiert, sich automatisch auch selbst nicht so wirklich mögen kann. Erst mit Ende 20/Anfang 30 lernte ich meine Weiblichkeit zu schätzen. Seitdem komme ich besser mit Frauen klar. Mit meiner Mutter verstehe ich mich auch sehr gut, seit sie ebenfalls gelernt hat, Frauen als gleichberechtigte Menschen zu akzeptieren und nicht mehr als dumme, brave Püppchen zu betrachten. Manchmal sickert die alte Einstellung noch ein wenig durch, aber es hat sich schon vieles zum Positiven verändert :-D .

    Zitat von Griselda

    1. Auf die Frage, gehst du manchmal ins Theater, sagt mein Date: Nein, alleine machts keinen Spaß...
    Er kann also nichts alleine unternehmen? Nicht besonders attraktiv...


    Sehe ich genauso.


    Zitat von Griselda

    2. Das Date schickt, kaum bin ich zu Hause, eine SMS, wie toll das Treffen war und wünscht mir eine gute Nacht. Am nächsten Morgen werde ich per WhatsApp geweckt, das Date fragt, ob ich heute auch die Sonne genießen werde. Am Abend wieder per WhatsApp fragte er, ob ich einen schönen Tag hatte. Das ist kommunikativer Overkill...Merke: Keinen WhatsApp-Terror, bevor nicht eindeutige Gefühle von ihr signalisiert wurden..


    Ich hab´ gar kein WhatsApp *g*. Und wenn jemand simst, dann muss er damit rechnen, dass ich das Handy nicht ständig bei mir habe und es mit der Antwort dauern kann. Kein Problem für mich.


    Zitat von Griselda

    3. Männer, egal wie schüchtern ihr auch seid, stellt ihr ein paar Fragen. Lasst kein Schweigen zwischen euch entstehen, jedenfalls keins, was länger als (gefühlte) 5 Minuten dauert.


    Eigentlich bin ich ganz deiner Meinung… Vorher hab´ ich so ´ne Mail von Christian Sander bekommen. Da steht, dass Frauen und Männer das Interesse der anderen Person aufgrund ihrer unterschiedlichen Kommunikationsstile oftmals falsch interpretieren. Ich hab´ mich schon häufig geärgert, wenn irgendwelche Männer in erster Linie über sich oder über allgemeine Themen redeten, mir kaum Fragen über mein Leben stellten, wenig über meinen Alltag wissen wollten und sehr ruhig waren... und habe das als Desinteresse aufgefasst. Sander meint, dass Männer sich im Beruf meistens auspowern und nach Feierabend in erster Linie entspannen möchten. Vielen Frauen ist es jedoch wichtig, beim Kennenlernen und auch später in der Beziehung lange Gespräche zu führen. Männer hingegen kommen sich wohl öfters vor wie im Kreuzverhör, wenn man viel über sie erfahren möchte. Ich weiß nicht, wie man in diesem Punkt auf einen Nenner kommt.


    Zitat von Griselda

    4. Männer, seid offensiv, wenn es darum geht, Ort und Zeit für ein Date vorzuschlagen. Nichts ist abtörnender als die Antwort auf die Frage: Was wollen wir machen? Weiß nicht, schlag du was vor...


    Sehe ich anders. Mir gefällt es, wenn mir ein Mann einen konkreten Vorschlag macht. Aber ich schätze es auch, wenn er mich nach meiner Meinung fragt. Ich habe mit Männern, die prinzipiell immer direkt etwas vorschlagen, die Erfahrung gemacht, dass sie meistens ihren Kopf durchsetzen möchten und wenig Rücksicht auf meine Bedürfnisse nehmen. Mein bester Freund beherrscht beide Varianten sehr gut… mal schlägt er was vor, aber manchmal fragt er mich, was ich mit ihm unternehmen möchte. Das zeigt mir, dass ihm meine Wünsche nicht egal sind. Und dafür respektiere ich ihn sehr :-D .


    Schade, dass dein heutiges Date so ein Reinfall war. Haken dran und fertig. Das nächste Date kommt bestimmt, arg viel schlimmer kann es wohl nicht werden :wink: .