Mir fehlt bei Dir ein wenig die Empathie für BÄ/BA.
Und damit meine ich jetzt nicht, zu sagen "Du bist halt gestört, dafür kannst Du ja nichts".
Was ich nicht so ganz verstehe: man muss sich doch aber nicht zum Opfer machen lassen (auf beiden Seiten)?
Entweder, man entscheidet sich gegen die Beziehung und die Person mit BA, oder aber man ist aktiv dafür, denn es wird einen ja niemand fesseln und knebeln und zu etwas zwingen. In dem Moment, in dem ich mich erst einmal für etwas entscheide, bin ich doch kein Opfer, oder sehe ich da was falsch? Abgesehen davon kann man sich langfristig entweder in die "Opferrolle" fallen lassen oder man kümmert sich um sich und das eigene Leben, gestaltet dieses aktiv und arbeitet selbst daran, sich nicht von jeder Distanzphase und jedem Kontaktabbruch total nieder machen zu lassen. Man arbeitet quasi erst einmal am eigenen Umgang mit der BA. Für mich bedeutet eine "Beziehung" mit einem BÄ auf jeden Fall auch, an mir selbst zu arbeiten und nicht passiv da zu sitzen und abzuwarten, wann sich mein BÄ wieder mal distanziert und wann er sich mal wieder meldet. Dass es dennoch zwischendurch immer mal wieder weh tut und nicht von heute auf morgen funktioniert, steht ja außer Frage.
Und gerade als Partner eines/einer BÄ hat man doch alle Optionen vom "ja" zur Beziehung bis zur Trennung bzw. der Entscheidung dagegen, ist also doch eigentlich relativ fein raus, denn ein BÄ kann sich nicht einfach gegen die BA entscheiden und ihr den Rücken kehren.
Wenn ich als BÄ bspw. nur im Ansatz etwas gegen die BA unternehme, bin ich doch zumindest auch schon kein reines Opfer mehr. Von daher stimmt für mich die Aussage, dass es hier nurOpfer gibt, einfach nicht.
Viele Opfer - vielleicht.
Genau so gut könnte man doch übrigens auch den BA-Partner, der sich auf diese "scheiss Störung" einlässt und mit offenen Augen ins "Verderben rennt" als gestört bezeichnen. Oder warum tut man sich das freiwillig an?
Natürlich läuft eine Beziehung zwischen BÄ und nicht-BÄ oftmals nicht auf ein gutes Ende hinaus. Aber wie weit man das mit machen möchte bzw. wie viel man an Gefühlen und auch Hilfsbereitschaft investieren möchte, bleibt doch jedem selbst überlassen, Du kannst also jederzeit "aussteigen". Die BA für alles verantwortlich zu machen, finde ich also etwas zu einfach.
Was Deine BA-Beziehung angeht: nur weil sie es "Beziehung" genannt hat und Du nicht (hast Du ihr ggü. denn klar gestellt, dass es für Dich keine Beziehung ist?), hast Du Dich dennoch für eine zwischenmenschliche Beziehung zu einer BÄ entschieden, Dich also bewusst darauf eingelassen, scheint es zumindest. Wie spät machte sich die BA denn bemerkbar und wie lange hattet ihr danach noch eine "Beziehung"? Gab es nur eine endgültige Trennung oder auch mehrere Phasen?
Und, mal Hand aufs Herz: wer von uns ist denn zu 100% nicht "gestört"?
Abschließend nochmal zum Thema des Threads: Natürlich ist es nicht "gesund" auf Nähe mit einem Seitensprung zu reagieren. Aber das tun ja schließlich nicht nur BÄ und schon gar nicht alle BÄ. Daher fände ich es falsch, einem BÄ sowas direkt zu unterstellen
Wäre ich der BÄ und man würde mir sagen "naja, da Du BA hast, gehst Du ja sowieso früher oder später fremd, sieht man ja schon daran, die Du Dein Handy-Display vor mir versteckst/nur mit Kondom Sex haben willst/etc., ich würde auch
P.S. Jemand anderen als gestört zu bezeichnen, beweist noch lange nicht die eigene geistige Gesundheit.