Beiträge von delah

    Zitat von zahirch

    vielleicht ist maske nicht immer der ganz passende begriff. wenn hier gesagt wird, jeder habe masken, dann denke ich, in diesem zusammenhang sollte eher von rollen gesprochen werden.


    Das greift m.E. beides gut ineinander. Eine Rolle ist erst einmal etwas Objektives (die Mutter, die Ehefrau, die Tochter, die Arbeitskollegin, ...). WIE ich diese Rolle einnehme ist eine andere Frage und da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich kann mich in jeder Rolle authentisch geben oder aber auch nicht, d.h. irgendeine Maske aufsetzen. So kann ich z.B. eine authentische Mutter sein, aber mich als Kollegin ganz anders geben als ich wirklich bin, oder aber andersherum etc.


    In diesem Fall hier vermute ich gerade - wie du - auch weniger eine Maske. Die krasse Veränderung im Verhalten kam ja scheinbar dadurch zustande, dass die Rolle sich geändert hat: Vom potentiellen Partner zum guten Freund (sorry, wenn ich das falsch mitbekommen haben sollte). Ist ja oft so, dass man mit jemanden super entspannt befreundet sein kann, aber wenn es in Richtung Partnerschaft geht fliegen die Fetzen. Ein guter Freund sein ist viel leichter, da kann man auch leichter authentisch sein, Schwächen zugeben, Zurückweisungen einstecken etc. In einer Partnerschaft ist aber alles viel heikler und schwerer, da sind die Leute oft auch weniger tolerant.


    Damt ist aber auch die Gefahr größer, dass man in Partnerschaften eine Maske aufsetzt, während man in Freundschaften eher authentisch sein kann. So gesehen könnte hier beides zusammenkommen: Von der Partnerschaftsmaske zum authentischen Freund. Wobei ich selbst immer sehr misstrauisch bin, wenn auf einmal aus einem Frosch ein Prinz wird. Aber kann natürlich sein.

    Zitat von trinchen

    Nicht wegen der sexueller Praktiken ( alles ist ok, wenn beide Seiten damit einverstanden sind und niemand auf welche Arten auch immer dazu "gezwungen" wird), sondern wegen der scheinbar legitimen Art der Beziehungsgestaltung.


    Verstehe ich nicht. Warum ist beim Sex alles okay, wenn beide es wollen, in der Beziehungsgestaltung gibt es aber so etwas wie legitim und nicht legitim? Du könntest doch genauso gut sagen: Wenn beide so eine Beziehung wollen - auf welche Art auch immer- ist alles ok, .

    Es gibt Theorien, wonach Sadomaso aus BA entsteht. Nur in der Sadomaso-Situation können die Leute sich dann fallen lassen. Der eine fesselt und dominiert den anderen, damit der nicht davon laufen kann oder den Partner entwerten kann. Der andere gibt sich völlig auf, damit der andere keinen Grund hat, ihn zu verlassen oder wütend auf ihn zu werden. Beides Strategien, um mit Unsicherheit und Angst klarzukommen. Und ich glaube nicht, dass Sex was ganz anderes als wie man sonst im Leben ist. Eher kann man es sonst im Leben überspielen, aber beim Sex kommt es zum Vorschein.


    Mich widert jede Art von Unterwerfung an. Ich könnte weder mich noch den anderen unterwerfen. Gewalt geht sowieso gar nicht. Gewalt ist etwas für Feinde, aber nicht für den Partner. Es sei denn man sieht den Partner ein wenig als Feind an. Aber solch einen Partner möchte ich nicht.

    Zitat von überfragt

    sie fühlte sich zu mir hingezogen, aber den letzten Schritt konnte sie dann doch nicht machen - das letzte Quäntchen hat gefehlt ..


    Das ist ein schönes Bild, aber: ich glaube du unterliegst da demselben Denkfehler wie ich es seit einem guten Jahr tue und in dem ich irgendwie immer noch drinhänge: Du denkst, es fehlt irgendwo ein kleines bisschen und dann macht es Klick und dann ist alles gut. So kriegt man es (leider) immer in Filmen vorgeführt, ein kleines Missverständnis, ein Wort, das gefehlt hat, eine winzige Zufälligkeit und dann ist alles ein Selbstläufer mit Happy End.


    Tatsächlich ist es aber immer ein zäher, harter Weg, den man schrittweise geht, der nie zu Ende ist und wo man jederzeit scheitern kann. Auch wenn sie sich auf deinen Schoss gesetzt hätte, hätte sie immer wieder angefangen zu zweifeln. Dieser Zweifel ist hartnäckig und man kann ihn nur millimeterweise abtragen.

    Reni, ich finde deine Gedanken dazu sehr interesssant. Mein spontaner Gedanke: Für Männer ist die junge Erwachsenenphase sehr kritische, wo sie in den Beruf einsteigen und sich beweisen müssen. In der Schulzeit kann man sich noch als coolen Faulen oder als Anti ausgeben, aber wenn die Schulzeit vorbei ist, das Studium vorbei ist, dann zählt bei Männern doch nur Geld, Beruflicher Status, Aussehen der Freundin etc.


    Kann durchaus sein, dass er mit der Zeit in den Narzissmus reingerutscht ist. Ich kenne einen üblen Narzissten, der mit 15 noch ein total lieber und sensibler Junge war. Irgendwann wurde er dann unerträglich.

    Sag ihr schnell und eindeutig, dass du nichts mehr von ihr willst, damit sie dich loslassen kann und die Chance auf eine neue Liebe hat.

    Zitat von gigola

    Es ist eben nicht normal, sondern pathologisch, Panikattacken zu bekommen oder schlimme körperliche Symptome, weil einem jemand zu Nahe gekommen ist, es ist nicht normal, so eine extreme Angst zu haben, verletzt zu werden, dass man niemanden an sich ranlassen kann


    Wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann ist das völlig normal und auch sinnvoll so. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Ich bin auch der Meinung, dass man sich den meisten Menschen nicht anvertrauen sollte, wenn man nicht ein ziemlich dickes Fell besitzt. Nicht weil sie bösartig sind, sondern weil sie eben nur sich und ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben. Die Gefahr, in einer Beziehung retaumatisiert zu werden ist sehr hoch, auch wenn die Partner das nicht verstehen, weil sie sich selbst nicht als Gefahr wahrnehmen.


    Zitat von gigola

    Da pendelt sich nichts ein und es wird niemals eine für beide Seiten befriedigende Beziehung geben.


    Das sehe ich auch so. Ein Schieflage in der Beziehung hinzunehmen bringt niemanden etwas. Der eine ist unglücklich, der andere merkt, dass er mit seinen Forderungen durchkommt und wird immer weniger bereit, sich zu überlegen, was er eigentlich will.

    Zitat von zahirch


    auf meinem weg habe ich entdeckt, dass bei mir das helfersyndrom eine sehr grosse rolle gespielt hatte. überspitzt ausgedrückt quasi den sinn des lebens darin zu sehen, für andere da zu sein und den potenziellen partner zu retten. und damit etwas besonderes für einen menschen zu werden.


    Das Helfersyndrom ist aber etwas anderes als ein Retterbedürfnis. Es gibt ja ein echtes Bedürfnis, Menschen zu helfen und zu retten. Das kann auch stark ausgeprägt sein, aber das kann nicht so eine emotionale Abhängigkeit erzeugen. Helfersyndrom ist - wie du schreibst - ein Strategie, um einen anderen Menschen an sich zu binden ("etwas besonderes für ihn werden"). Ist rein egoistisch motiviert und oft ein Zeichen für emotionale Abhängigkeit (man gibt dann weit mehr als man bekommt, weil man nicht loslassen kann).


    Zitat von many

    BA ist m.M.n. nichts anderes, als dass der BA einem einfach nicht genug liebt! Ob er das nach der Trennung feststellt, dass er es doch tut, oder ob durch Distanz wieder mehr Schwung da rein kommt - mag alles sein. Aber fühlen tut ein BÄ in dem Moment nichts anderes, als ... = KEINE LIEBE!!!!


    Bei mir war das in jungen Jahren so wie du schreibst, aber mit der Zeit konnte ich die dahinterliegende Angst spüren und damit ging auch der Eindruck zurück, für den anderen nichts zu empfinden. Momentan ist es gerade recht krass bei mir. Manchmal habe ich Angst, wenn ich in seine Nähe komme, dann weiß ich aber auch, dass er mir viel bedeutet. Manchmal fühle ich keine Angst, nur Leere und dass er mir egal ist. Manchmal fühle ich keine Angst und ich hänge noch total an ihm. Das geht gerade lustig hin und her (und das alles, obwohl ich ihn schon lange nicht gesehen habe :bomb: ). Der erste Schritt aus der BA ist m.E. die Angst spüren zu können und zu erahnen, ob eine unbewusste Angst da ist.


    Es werden aber auch Menschen als BAler bezeichnet, die erst gar keine (stärkeren) Gefühle zulassen. Bei mir würde ich sagen, dass ich das bei vielen so gemacht habe. Aber bei einigen wenigen ist der Damm dann gebrochen und dann hatte wirklich viele Gefühle für den anderen.

    Zitat von zahirch

    das löst dann allerdings das "problem" nicht, dass sich der partner der/des bindungsängstlichen eine normale beziehung auf augenhöhe wünscht, und aller wahrscheinlichkeit nach mit diesem partner nie bekommen wird.


    Nein, aber aus einer Sache rauszukommen, wo von beiden Seiten noch Gefühle da sind, ist einfach extrem schwer. Während es relativ leicht ist, loszulassen, wenn die Gefühle einseitig sind.


    Zitat von zahirch

    die, die bleiben, leben vermutlich sehr oft hauptsächlich ihr eigenes retterbedürfnis aus....


    Glaube ich nicht. Kein Retterbedürfnis ist so stark. Das ist eine emotionale Abhängigkeit. Mit unterschiedlichen Ursachen. Muss man m.E. dann individuell sehen. Der Glaube, dass niemand anders einen wieder so lieben kann. Extremer Selbstwertverlust, wenn man Liebe verliert. Alte Schmerzen, die getriggert werden. Abrutschen in die Depression, die das geliebte Objekt verhindern/rückgängig machen kann. ...


    Was dagegen m.E. gut hilft: andere Menschen!

    Zitat von überfragt

    ich wüsste wirklich nicht was mir lieber wäre. Wahrscheinlich, so wie Babsi sagt könnte ich etwas leichter abschließen wenn ich wüsste dass sie nichts mehr für mich empfindet ..


    Ich hing mal sehr lange an einem Typen, habe alles versucht, von ihm loszukommen, nichts half. Dann wurde mir in einem Gespräch mit ihm ganz plötzlich klar, dass er nichts mehr für mich empfindet und ich war sofort los von ihm.


    Ich glaube, das ist ein allgemeines Phänomen und daher scheuen sich viele, jemandem (Ex, Verehrer(in), ...) klar zu sagen/zeigen, dass sie nichts (mehr) empfinden bzw. einige versuchen absichtlich den anderen im Glauben zu lassen, dass da (noch) was ist. Man möchte den anderen zwar nicht, aber seine Zuneigung kostet ja nichts und daher möchte man die nicht verlieren. Bei mir hat der Typ statt "nee, ich will nichts mehr von dir" Sachen gesagt wie "es geht ja nicht" oder "die Umstände machen es unmöglich ..." (A...loch!).


    Gerade bei BAs ist die Gefahr groß, dass man ewig an ihnen hängt, weil man denkt, sie empfinden etwas, können aber keine Beziehung eingehen. Ich glaube, das ist oft eine Illusion. An deiner Stelle würde ich versuchen, das herauszufinden. Ich frage inzwischen direkt und dann schaue ich, wie der andere rumeiert. Diese Art, Leute an sich zu binden, um sein Ego zu boosten, ohne Rücksicht auf das Leid des anderen finde ich ekelhaft. Wer nichts (mehr) von einem anderen will, der sollte ihn gehen lassen.

    Ich bin sehr offen. m.E. weil ich nicht so verletzbar bin. Früher war das anders (da hatte ich auch noch starke BA), da war ich sehr verschlossen und habe es auch oft bereut, wenn ich zu viel von mir preisgegeben haben. Mit der Stärke der BA hat es bei mir also auf jeden Fall zu tun.

    Zitat von überfragt

    Thema Eltern: Nie und nimmer hätte sie es ihren Eltern erzählt. Sie wurde sogar einmal von ihren Eltern nach mir gefragt, sie leugnete vollens dass sie einen Freund hat. Woran es liegt, dass kann ich nur spekulieren. Wusste sie, dass es sowieso nicht lange halten würde, wollte sie es nicht erzählen weil ich nicht aus ihrer Kultur komme oder hat es ihre BA einfach nicht zugelassen vor ihren Eltern zu mir zu stehen. Ich weiß es nicht ..


    Eine andere Kultur kann schon sehr schwierig sein. Meinen Eltern habe ich auch nie was von Freunden erzählt. Meine Mutter hat immer gesagt, ich kriege eh nie einen Mann ab, oder bei mir bleibt keiner, so wie ich bin. ich hätte ihre Schadenfreude/ihren Triumph bei einer gescheiterten Beziehung nicht ertragen. Es sind mehr Mütter so als man denkt. Die Konkurrenz und der Neid, den Mütter gegenüber ihren Töchtern empfinden kann groß sein. Aber es kann auch einfach sein, dass man sich als Versager fühlt, wenn Beziehungen zerbrechen und man vor den Eltern nicht als solch ein Versager dastehen möchte. Oder als Flittchen/Frauenheld. Es gibt jedenfalls eine Menge möglicher (guter) Gründe dafür den Partner nicht den Eltern vorzustellen, die nichts mit mangelnder Zuneigung zu tun haben. Wenn die Eltern erst einmal von dem Partner wissen ist der Druck hoch, dass die Partnerschaft bestehen bleibt.


    Zitat von überfragt


    - Thema ich liebe dich: Ich bereue es zwar nicht, dass ich es ihr gesagt habe, weil ich es ihr einfach sagen musste, aber es hat denke ich so ziemlich alles zerstört. Es war der Anfang vom Ende. So im Nachhinein sehe ich wie sie sich ab dem ich liebe dich, langsam aber stetig verändert hatte, immer mehr und mehr auf Abstand ging bis sie dann eben den Schlussstrich zog. Was genau es in ihr ausgelöst hat, nun ja das kann ich auch nicht genau sagen aber ja es hat eine Reaktion in ihr ausgelöst ..


    Das ist tragisch. Ein weiterer Grund für so drastische Reaktionen auf Liebesgeständnisse (neben den Pflicht/Schuldgefühlen) könnte sein, dass man mit diesem Satz etwas zu verlieren hat. Vorher kann man sich immer einreden "der hat mich eh nie geliebt". Aber geliebt zu werden und dann die Liebe verlieren, dass ist richtig schmerzhaft. Das muss dann ja an einem selbst liegen. Wenn man aber geht, dann verliert man die Liebe nicht.

    Mir ist heute aufgefallen, dass ich mich zwar seit Wochen intensiv mit BA beschäftige, mit dem B darin - also mit Bindung - aber eigentlich gar nicht. Dabei soll es ja das sein, wovor man Angst hat. Ich habe bislang ohne weiter nachzudenken Bindung als emotionale Bindung gesehen (s.Bindungstheorie). Aber Bindung kann ja noch in anderen Formen auftreten, die auch angstauslösend sind, weil sie alle die Freiheit, d.h. die Möglichkeit wegzugehen, wenn es schlecht für einen wird, einschränkt.


    Ich schreibe mal auf, was mir zu Bindung einfällt, vielleicht springt ja der/die ein oder andere darauf an und ergänzt das oder schreibt seine Gedanken dazu.


    1. emotionale Bindung, d.h. vermehrt Gefühle zu einer Person, negative Gefühle, Schmerz, wenn die Beziehung auseinandergeht und damit verbunden eine hohe Motivation die Beziehung aufrecht zu erhalten, ggf. auch wenn sie nichts mehr bringt oder sogar schädlich ist. Ist gut, weil sie Beziehungen stabilisiert und in Krisenzeiten ein leichtes Auseinanderfallen verhindert, ist schlecht, wenn eine Person in einer Beziehung leidet und sich dennoch nicht lösen kann. Ist das daselbe wie emotionale Abhängigkeit (bzw. ist das die starke Ausprägung und Kehrseite davon)?


    2. Bindung durch Versprechen/Pflicht/Schuldgefühle. Schuldgefühle binden einen an eine Person, verhindern, dass man sich trennen kann, selbst wenn es besser für einen wäre.


    3. Lebensumstände/Kultur: Verbot oder Erschwerung von Scheidungen. Finanzielle Abhängigkeit. Gemeinsame Wohnung/Haus. Gemeinsamer Arbeitsplatz.


    4. Bindung über andere Personen (gemeinsame Kinder, Familie, gemeinsame Freunde).


    Für mich bietet das mögliche Erklärungen für ein paar Dinge, die ich vorher nicht verstanden habe. z.B. warum viele die erste Verliebtheitsphase genießen können und erst dann Angst bekommen, wenn man zusammenziehen will, sich verloben will, Kinder haben will. Bei diesen Personen ist die emotionale Bindung vielleicht nicht so stark, d.h. sie können sich problemlos nach einem halben Jahr Verliebtheit trennen, aber sie würden große Schuldgefühle bekommen, wenn sie eine Verlobung auflösen würden oder wenn sie den Eltern erklären müssten, dass wieder eine Beziehung "gescheitert" ist.


    Bei mir waren früher Liebesgeständnisse ganz schlimm. Und wenn ich darüber nachdenke, warum das so war, dann ist es eindeutig die Verantwortung, die ich dann für den anderen empfunden haben oder glaubte, dass er mir aufdrücken wollte. Ich liebe dich, also kümmer dich gefälligst um mich und verlass mich nicht, das würde mich ganz furchtbar verletzen. Wie kann man nur so mit einem liebenden Menschen umgehen, wie kann man es ihm antun, so kalt zu sein etc etc.


    Angst vor emotionaler Bindung habe ich seltsamerweise weniger, obwohl das für mich eigentlich die schlimmste Bindungsform ist, weil man gegen sich selbst kämpfen muss, um sie zu überwinden. Ich weiß nicht wie das bei anderen ist, aber das kann auch einfach eine Fehleinschätzung der Gefahr sein. Viele Menschen haben z.B. auch große Angst vorm Fliegen und wenig vorm Autofahren, obwohl Autofahren viel gefährlicher ist.


    vielleicht ist das für euch alle schon längst klar, aber ich war ziemlich fokussiert auf die emotionalen Bindung, die anderen habe ich nie so richtig einordnen können. Jetzt sehe ich klarer.

    Zitat von nitamaus

    Ich weiss, nicht umsonst ist der Spruch auf mich gemünzt: "Hart, aber herzlich" :wink:


    Passiv-aggressiv ist extrem destruktiv. Damit kriegst du jeden Mann weg oder in die Verzweiflung gestürzt. Man kann sich gegen solche Aggressionen schlecht wehren, weil man sie nicht greifen, nicht benennen, nicht klar als solche darstellen kann. Letztendlich schadest du dir damit selbst am meisten.

    Zitat von nitamaus

    Am Anfang bin ich mit meinem auch vorsichtiger umgegangen bis er anfing mich zu verletzen, dann hab ich ihn auch verletzt, damit er weisst, wie das ist.


    Sollte man m.E. nicht. Entweder freundlich aber deutlich sagen, was einen verletzt hat oder gehen und sagen warum. Zurückverletzen löst nur Kämpfe aus und das kann sich ewig hochschaukeln. Genau das muss man ja durchbrechen und das geht nur auf vorsichtige aber klare Art und Weise. Verletzen, damit der andere weiß wie das ist, muss man nicht. Jeder wurde schon einmal verletzt und weiß ganz genau, wie das ist. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.

    Ich sehe es auch so: die einen BAler gehen vorsichtiger mit anderen um, zu denen zähle ich mich, weil sie wissen, wie schlimm Verletzungen sein können. Das kann man aber nur, wenn man die Verletzungen angenommen und zu einem gewissen Grad überwunden hat.


    Andere BAler, die noch voll im Kampf drin sind und und/oder ein sehr negatives, destruktives Bild von Menschen haben, können sehr rücksichtslos sein. Sie haben teilweise nicht einmal Mitgefühl für sich selbst.


    Von daher glaube ich schon, dass man sich als BAler sehr nahe kommen kann und dort das Verständnis bekommen kann, was einem sonst fehlt. In Freundschaften haben ich das auch schon gefunden, nur in Beziehungen nicht, da stehe ich vermutlich einfach zu sehr auf die ganz distanzierten Typen.

    Zitat von many

    Ich versuche es jetzt mal mit dem Weg der Angst... ALso mich quasi verletzlicher zu machen, ohne aus den Augen zu verlieren, dass ich nicht sterbe, wenn es nichts wird. Aber echte Nähe kann halt nur so entstehen...


    Es haben sich schon welche aus Liebeskummer umgebracht, es gibt genug Partnerschaften, die traumatisierend sind. Wichtig ist, dass du dich schützen kannst, wenn du in solch eine Beziehung geräts. Könntest du es kommunizieren, wenn der andere dich verletzt/ausnutzt/überfordert? Könntest du dich abgrenzen, dem anderen seine Grenzen aufzeigen, diese Grenzen durchsetzen? Und wenn das nicht funktioniert: Könntest du dann gehen? Früh genug? Oder wenn du verlassen wirst, weil du auf deine Bedürfnisse geachtest hast: Könntest du die Sache abhaken und sagen, wenn ich ihm/ihr das nicht wert bin, dann ist es nicht der/die Richtige für mich?


    Wenn man das kann, dann kann man sich m.E. verletzlicher machen und einlassen. Wenn nicht, muss man auf ein glückliches Händchen bei der Wahl des Partners hoffen (und dummerweise fühlt man sich nach Traumatisierungen eher von rücksichtsloseren Menschen angezogen).