Beiträge von Anonymus

    Also so wie im Artikel beschrieben war ich eher der Energievampir, allerdings mit der Abweichung, dass ich mir auch gerne die Probleme anderer Menschen anhöre. Das ist mir viel lieber als Smalltalk. So erfahre ich wirklich etwas über die Person und mich belastet das auch nicht wenn mir andere von ihren Problemen erzählen. Mir tut das eher gut wenn man sich mal loswerden kann, aber auch umgekehrt finde ich es schafft eher Verbundenheit wenn sich jemand in dieser Art öffnet.


    Aber ich kenne das und kann es auch vom Kopf her verstehen, nur emotional geht es mir ganz anders. Mich belasten die Probleme anderer eher, wenn sie nicht reden und mich ihre Probleme spüren lassen, ich mir aber keinen Reim auf das Verhalten machen kann. Drüber zu sprechen oder zuhören fällt mir leicht

    Da hast du recht. Ich finde auch beides gleichermaßen schwierig. Bekanntschaften gehen schon, aber Freundschaften...ich werde halt auch selbst immer älter und meine Anpassungsfähigkeit lässt schwer nach.

    Gut reagiert. Son Verhalten ist schon wieder auffällig bzgl Bindungsthema. Ich hoffe das war es echt mit eurem Kontakt. Woher kanntest du ihn denn?

    Ich habe auch den Fehler gemacht niemanden ausschließen zu wollen, sehr tolerant gegenüber Fehlern und Schwächen gewesen zu sein, immer noch ne Chance gegeben und immer an das Gute geglaubt. Und unbewusst hat sicher meine eigene Bindungsangst, genauer das Gefühl selbst nicht gut genug und sonderbar zu sein. Bindungssichere Menschen geben mit teilweise noch heute aktiv das Gefühl seltsam zu sein.

    Ich weiß ja nicht was bei ihm genau los ist, ich kenne ihn ja nicht. Ich weiß nur dass Menschen sehr unterschiedlich in der Lage sind Nähe zu geben und anzunehmen. Und ich habe irgendwie auch nicht herausgelesen was genau für eine Beziehung du dir generell vorstellst, womit du glücklich wärst.

    Ich habe schon mal davon gehört, dass manche Menschen als Kinder die Objektkonstanz nicht erwerben konnten und die verlieren dann jedes mal die Bindung zu ihrem Partner wenn sie ihn nicht sehen. Scheinbar ist das auch sehr schwer zu bearbeiten, weil die Voraussetzungen/Verschaltungen dann gar nicht angelegt sind.

    Wie der Hemschi mal gesagt hat: „Du musst keine sichere Beziehung leben. Wenn du merkst das ist nichts für dich. Aber mach es bewusst. Eine bewusste Entscheidung.“


    Und natürlich muss man irgendwie dennoch die Emotionen dazu managen. Der Supervisor wird ja hoffentlich nicht alle drei Jahre in ein tiefes Depri-Loch fallen, total von sich entfremdet

    Das habe ich hier tatsächlich schon öfter gelesen. Auch dass der Partner / die Partnerin nicht verlassen werden darf, weil sie das nicht überleben würde. Also sagt quasi der BAler über den VAler. Und wenn beide unreflektiert sind, glauben sie beide dass das stimmt. Viele VAler fühlen sich ja auch als würden sie sterben, aber das Gefühl stimmt natürlich nicht. Wir leben ja alle noch.


    Meine Partner haben mir gegenüber auch manchmal sowas angedeutet, aber in mir regt sich dann immer unheimlicher Trotz. Weil ich ja alles schon alleine geschafft habe. Auszug. Studium. Kind. Alles ohne Eltern und Partner (größtenteils).


    Ich glaube eine gewisse Abhängigkeit gehört in eine Beziehung. Es ist einem halt nicht egal was mit dem anderen ist. Vielleicht muss man das mit der Abhängigkeit mal differenzieren. Ich bin von meinem Kind nicht abhängig, in fast jeder Hinsicht. Außer emotional. Wenn mir ihr etwas wäre, das wäre für mich sogar das Schlimmste. Und wenn das nicht wäre, dann wäre ja auch gar kein Band zwischen uns? Versteht ihr wie ich das meine?


    Ist das etwas was bei Bindungssorgen ggf. nicht ausreichend differenziert wird? Irgendwas muss es ja geben was verbindet. Ist dir denn wichtig dass deine Partnerin die emotional oder körperlich treu ist? Nicnov Oder wäre dir das auch willkommen, weil es Abstand bringt? Und weitere Unabhängigkeit für deine Partnerin?

    Nicnov Das hast du schön geschrieben:

    Zitat

    Ja, für mich ist es wirklich zu sehen, dass die andere Person endlich den Fokus von mir nimmt, für sich und ihre Bedürfnisse einsteht und mich mit meinem Verhalten in die Schranken weist. Das erzeugt Anziehung. Ja es hat sicherlich auch was davon, dass man keine Erwartungen mehr erfüllen muss, der andere nimmt die Verantwortung für sich selbst.Ich glaube, dass das Wichtigste im Umgang mit einem BA bzw. generell in einer Beziehung ist.

    Aber das könnte ja auch bedeuten die Beziehung zu dir zu beenden, richtig? Oder sprichst du noch von Schranken innerhalb der Beziehung? Das konsequente Abwenden, das du angesprochen hast? Auch in letzter Konsequenz? Ist es das was du dir wünschst?

    Man fühlt sich tief verbunden, eine ganz tiefe Freundschaft mit viel Vertrauen, Verbindung durch gemeinsame Erlebnisse, gemeisterte Krisen, das was man sich gemeinsam aufgebaut hat. Es gibt Tage da ist man genervt, es gibt Highlightmomente da fliegen wieder kleine Schmetterlinge. Im Grunde ist es eine konstantes warmes Gefühl. Man respektiert sich, möchte dass es einem selbst und dem anderen gut geht, kennt sich so gut wie keinen anderen Menschen und mag sich trotzdem. Gerade die körperliche Seite ist eine Kopfentscheidung, weil man so gut aufeinander eingespielt ist und der Sex dann erst richtig gut wird.

    Oha, genau mein Thema gerade. Gefühle in Bezieungen :) so wie du das beschreibst ist es für mich am ehesten mit meinen beiden besten Freunden oder meiner Tochter.


    Mein bester Freund ist für viele reichlich unverständlich, aber ich verstehe ihn, weil wir offen reden können und kann ihn lassen wie er ist. Dadurch ist alles sehr entspannt. Und wir können sehr offen über unsere Schattenseiten reden und uns sogar kritisieren, ohne dass es unangenehm wird oder wir uns nicht akzeptiert fühlen. Und durch meine Therpie ist unsree Freundschaft eher besser geworden, während andere kaputt gegangen sind.


    Mit meiner Tochter gibt es natürlich ab und an Reibereien und wir sind genervt, aber das können wir einfach sofort rausquäken und es entsteht kein Drama und keine schlechte Luft, sondern man hat sich abgegrenzt und damit ist es auch erledigt (auch wenn manche Themen natürlich immer wieder kommen). Wir respektieren uns, vertrauen uns, können uns kritisieren und es ist so angenehm sich so gut zu kennen, weil wenig Mißverständnisse entstehen. Und wir lachen viel zusammen, führen gute Gespräche und so weiter.


    Aber frühere Liebesbeziehungen...

    Da war keine Verbundenheit, sondern viel Unsicherheit, viele subtile Abwertungen, passive-agressive Vibes, sich verstellen, gegeneinander kämpfen, ums Recht kämpfen oder um Gerechtigkeit, kaum Rückhalt, mauern, ausweichen, drumherum reden, das Gefühl bei Krisen erst recht hängen gelassen zu werden und damit einhergehend auch wenig oder keine sexuelle Lust.

    Dieses Mal weiß ich, dass es einfach an dieser Bindungsangst liegt und ich ihm so gerne helfen möchte, denn wir gehören zusammen.

    Was macht dich da so sicher? Was wäre wenn ihr nicht zusammen gehören würdet? Würdest du die aktuelle Situation dann anders bewerten? Warum willst du ihm so gerne helfen? Will er Hilfe?

    Zitat

    Ich habe auch schon Angst immer wieder das Gleiche anzusprechen bei Freunden, da ich denke dass die nicht verstehen können dass ich nach 5 Wochen immer noch nicht weiter bin und einen Menschen zurück will von dem ich weiß, dass er mir nicht gut tut und dass er nicht einsieht, dass er Hilfe braucht und es immer wieder passieren wird.

    Ich weiß dass es nicht schön ist wenn Freunde auf die Schleife verständnislos reagieren, aber es ist irgendwie auch ein hilfreiches Feedback, nämlich dass andere Menschen bemerken dass man selbst fest hängt. Wie hilfst du dir selbst? Was kannst du tun um das zu überwinden?

    Zitat

    Ich liebe ihn so sehr und bin bereit auch durch schlechte Zeiten/Phasen zu gehen wenn er mich und vorallem sich nur lassen würde.

    Warum ist das so? Warum denkst du nicht: Mir soll es gut gehen und wenn es mir nicht gut geht muss ich Abstand nehmen? Woher kommt diese Opferbereitschaft?

    Ich bin mittlerweile 37 und habe schon einige Beziehungen hinter mir und in mir ist einfach ein Gefühl, dass er es ist und ich ihn nicht aufgeben darf und kann

    aber was soll ich tun. Ich weiß, dass er es selbst erkennen muss, dass er Hilfe braucht :-(

    Aber diese Schmerzen in der Brust, das Gedankenkarusell und das Gefühl zu ersticken hört einfach nicht auf.

    Warum darfst du ihn nicht loslassen?

    Wann hast du gelernt und akzeptiert dass Liebe Schmerz bedeutet?

    Woher kommt das Gefühl zu ersticken? Denn es kommt nicht von der aktuellen Situation, da bin ich mir sicher. Es muss schon irgendwie in dir verankert gewesen sein, aber woher kommt es genau?


    Selbst wenn er es erkennt: Die Erkenntnis alleine ist keine Veränderung. Veränderung braucht oft sehr viel Zeit. Auch Therapien haben nicht die Ziele dir du dir wünschst. Wie lange willst du warten? Ich bin nun etwas mehr als 10 Jahre an dem Thema dran und noch nicht bindungssicher.

    Das bestätigt ja mal wieder was wir schon wissen: Menschen ändern sich nicht für andere, auch nicht für den Partner. Man ändert sich nur für sich selbst und nur wenn man will und Energie da rein gibt.

    Ja, Grenzen setzen und sich gut um sich selbst kümmern entlastet beide von zu viel Verantwortung für einen anderen Erwachsenen, die man ja doch nicht tragen kann.


    Und die Akzeptanz, dass man nicht alleine dafür sorgen kann, dass eine Beziehung läuft. Entweder beide tun das oder sie besteht nicht. Und das zu akzeptieren kann schwer sein, aber ebenso enorm befreiend für beide.

    Zudem plagt mich der Gedanke, ob es nicht richtig wäre, seine (noch) Ehefrau anzuschreiben. Er hat mir (glaubhaft!!!) versichert, dass die beiden getrennt sind, aber wie in einer WG Leben, wegen den gemeinsamen Kindern. Das alles wirkte und wirkt auch wirklich so. Und glaubt mir, ich fange nichts mit vergebenen Typen an. Ich bin schon auf Nummer sicher gegangen, dass es wirklich so ist. Aber nachdem, was ich hier schon so gelesen habe.... war ich schon häufiger kurz davor auf „Senden“ zu klicken... vor allem, da er mich ja komplett geheim gehalten hat (wie er sagt, wegen seinen Kindern, die wissen nämlich nicht, dass die beiden eigentlich getrennt sind).

    Ich hatte deine Geschichte nicht mehr so auf dem Schirm und habe mir deswegen noch mal ältere Posts von dir durchgelesen. Und als ich darüber gestolpert bin, würde ich selbst ihm in dieser Frage kein Vertrauen schenken. Wieso bist du sicher dass die wirklich getrennt sind? Denn viele Punkt die du berichtest sprechen eher dafür dass die nicht getrennt sind. Und geheim gehalten werden, ghosten würde ich vor diesem Hintergrund auch anders bewerten.

    Ghosting steht für mich auf meiner "Dealbreaker"-Liste, deswegen wäre für mich eine Beziehung da nicht möglich. Egal wie viel jemand tut und was die Person kann oder nicht kann. Ich kann nunmal nicht. Für mich ist Ghosting maximal schädlich, augrund meiner eigenen frühen Beziehungserfahrungen.


    Wo steht es bei dir? Ist Ghosting für dich verhandelbar?