Beiträge von Anonymus

    Das bestätigt ja mal wieder was wir schon wissen: Menschen ändern sich nicht für andere, auch nicht für den Partner. Man ändert sich nur für sich selbst und nur wenn man will und Energie da rein gibt.

    Ja, Grenzen setzen und sich gut um sich selbst kümmern entlastet beide von zu viel Verantwortung für einen anderen Erwachsenen, die man ja doch nicht tragen kann.


    Und die Akzeptanz, dass man nicht alleine dafür sorgen kann, dass eine Beziehung läuft. Entweder beide tun das oder sie besteht nicht. Und das zu akzeptieren kann schwer sein, aber ebenso enorm befreiend für beide.

    Zudem plagt mich der Gedanke, ob es nicht richtig wäre, seine (noch) Ehefrau anzuschreiben. Er hat mir (glaubhaft!!!) versichert, dass die beiden getrennt sind, aber wie in einer WG Leben, wegen den gemeinsamen Kindern. Das alles wirkte und wirkt auch wirklich so. Und glaubt mir, ich fange nichts mit vergebenen Typen an. Ich bin schon auf Nummer sicher gegangen, dass es wirklich so ist. Aber nachdem, was ich hier schon so gelesen habe.... war ich schon häufiger kurz davor auf „Senden“ zu klicken... vor allem, da er mich ja komplett geheim gehalten hat (wie er sagt, wegen seinen Kindern, die wissen nämlich nicht, dass die beiden eigentlich getrennt sind).

    Ich hatte deine Geschichte nicht mehr so auf dem Schirm und habe mir deswegen noch mal ältere Posts von dir durchgelesen. Und als ich darüber gestolpert bin, würde ich selbst ihm in dieser Frage kein Vertrauen schenken. Wieso bist du sicher dass die wirklich getrennt sind? Denn viele Punkt die du berichtest sprechen eher dafür dass die nicht getrennt sind. Und geheim gehalten werden, ghosten würde ich vor diesem Hintergrund auch anders bewerten.

    Ghosting steht für mich auf meiner "Dealbreaker"-Liste, deswegen wäre für mich eine Beziehung da nicht möglich. Egal wie viel jemand tut und was die Person kann oder nicht kann. Ich kann nunmal nicht. Für mich ist Ghosting maximal schädlich, augrund meiner eigenen frühen Beziehungserfahrungen.


    Wo steht es bei dir? Ist Ghosting für dich verhandelbar?

    Ich denke jeder muss selbst seinen Weg finden. Bei 10 Jahren Therapie ist es ja auch nicht sinnvoll keine Beziehung mehr einzugehen. Ich glaube ohnehin, dass man sich zu sichereren Beziehungen durcharbeiten muss. Neue Erfahrungen macht man nicht nur alleine mit sich selbst und die sind nötig um die Denkweise zu verändern.


    Ich muss auch gestehen, ich bin kein Fan mehr davon tief in den Schmerz reinzugehen. Ich kann nicht sagen ob das einfach daran liegt, dass ich damit durch bin oder ob ich es heute auch vorher schon für keine gute Idee mehr halten würde. Wenn man ein Trauma hat und in das Trauma rein geht, besteht immer die Gefahr es quasi zu erneuern und noch tiefer zu verankern. Natürlich soll die Begleitung in der Therapie genau das verhindern, aber es gibt mehr überforderte Therapeuten als man denkt, ist mit sogar im Krankenhaus in der Fachabteilung dafür schon begegnet.


    Ich persönlich habe EMDR als sehr hilfreich erlebt. Die Traumabelastung nimmt deutlich spürbar und nachhaltig ab und es werden immer nur Häppchen verdaut, sofern Therapeut/in souverän ist. Man soll bewusst im Lernfenster bleiben, also in dem Fenster, in dem man seine Emotionen noch händeln kann, darauf wird besonders geachtet. Wenn man doch einmal aus dem Fenster fällt, wird man vom Therpeuten aufgefangen, aber mir ist das gar nicht passiert. Man muss aber nicht befürchten dass damit irgendwas vermieden wird oder es deswegen nichts bringt. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass zu starke Traumaarbeit, ohne auf die Kapazitäten des Patienten zu achten zu einer Verschlechterung führt und das Trauma bestätigt. Denn dann werden die eigenen Grenzen ja wieder nicht beachtet. Aber es kann sein, dass jeder etwas anderes braucht. Ich glaube wenn man erst mal angefangen hat sich zu spüren, meldet dein Inneres sich und sagt dir was gut tut und wirklich hilft.


    EMDR ist wie gesagt besonders geeignet bei Trauma. Ich kann gerne Fragen dazu beantworten.

    Denke vielleicht mal etwas ausserhalb des Beuteschemas daten. Bzw anderen mal eine Chance geben und nicht sofort aussteigen, wenn es nicht gleich mega knallt

    Das ergibt sich bei mir gar nicht. Also dass mich mal jemand anspricht der mir bindungssicher vorkommt und den ich dann aussortiere. Irgendwie können die auch riechen dass wir noch nichts füreinander sind.


    Ich kenne es nur dass sich jemand für mich interessiert und ich denke: auf keinen Fall, weil direkt die roten Flaggen wehen

    Angeblich sind Schmetterlinge im Bauch nicht unbedingt ein gutes Zeichen, aber das habe ich nur so gehört. Verlustangst ist auf jeden Fall ein schlechtes Zeichen. der Hemschi sagt ja auch dass es nicht so ein gutes Zeichen ist wenn man nach dem Geruch des Partners so süchtig ist. Ich dachte immer das sei normal, aber inzwischen hinterfrage ich vieles.


    Was für mich noch ein sehr unklarer Punkt ist:


    An sich arbeiten: ok

    Trennungskompetenz aufbauen: alles klar

    Toxischmoxi erkennen: top

    Schnell Aussteigen: aye

    Bindungssichere Menschen kennenlernen und attraktiv finden: ???


    In dem Punkt ist sogar der Hemschi unklar. Er sagt irgendwann passiert es, wenn man lange genug an sich gearbeitet hat. Wenn man Leute nach 4 Wochen aussortieren kann etwa ist es soweit, sagte er. Konkreter wird er bisher auch nicht. Da es bei mir noch nicht soweit ist, hoffe ich mich mit der Zwiebeltaktik einfach durchzuarbeiten. Mein Jahr ist immerhin noch dramafrei, yeah!

    Hallo, ich habe noch Fragen um das alles besser einordnen zu können.

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    Ich habe aktuell eine frische Partnerschaft, 9 Wochen, und bin jetzt "schon wieder " :( an dem Punkt, wo ich mich unter Druck gesetzt fühle

    Arbeitest du denn an dir um deine Bindungsfähigkeit zu verbessern und wenn ja - wie genau?


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    Nun ist es so, dass es mich nervt, dass gefühlt immer ich in diese Beziehung "investieren " muss. Zu ihm fahren, auf meine Ruhezeiten am Wochenende verzichten weil wir uns sonst ja gar nicht sehen können.

    Wie weit wohnt ihr denn entfernt? Und wie ist die Bahnverbindung? Könntet ihr denn nicht abwechselnd zueinander fahren? Dann müsstest du bei dir natürlich auch schauen ob er bei dir unterkommen kann, ob deine Kinder dann vielleicht mal woanders übernachten, ob ihr euch ein Zimmer nehmt oder wie ihr es eben machen wollt.


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    werd ich aggressiv und fühle mich frech unter Druck gesetzt

    Kommunizierst du deine Bedürfnisse? Wie reagiert er? Fühlst du dich schon unter Druck gesetzt wenn er seine Bedürfnisse nur formuliert oder nur wenn er verständnislos reagiert?


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    ich überlege schon wie ich aus der Nummer raus komme

    Bist oder warst du denn verliebt in ihn? Begehrst du ihn? Es klingt leider nicht danach und das schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt eures Kennenlernens.

    Der wäre auch weg, hätte ich diese Ängste nicht gehabt...


    Bin seit 3 Uhr wach wieder und immer mit den selben Gedanken. Es tut einfach nur so enorm weh, dass ich keine Chance hab... ;(

    Ja, das tut weh. Wir kenne das wohl alle und wissen genau wie weh das tut. Auch dass man nichts tun kann. Lea, ich finde es super, dass du dich dem Schmerz stellst und ich finde es auch gut dass du ihn hier teilst, damit du nicht alleine damit bist. Ich glaube fest daran, dass du deinen nächsten und übernächsten und überübernächsten Entwicklungsschritt machen wirst. Der Schmerz und die Trauer in dir ist auch Entwicklungsdruck, den du fühlst. Das Leben möchte dass es mir dir weitergeht, dass du dich entwickelst. Etwas in dir hat ihn ja unbewusst gewählt um deine Wunden zu spüren und zu heilen. Und das bedeutet dass du bereit bist dich dem nächsten Level zu stellen. Ich glaube du bist stärker als du denkst oder dich jetzt fühlst.


    Ich gebe Inso voll recht:

    Du musst garnichts großartig "tun" um Dich aus Deinen ungesunden Verhaltensmustern zu befreien.

    Dich wahrnehmen.


    Das ist ein wichtiger Baustein für deine Selbstliebe. Du bist Lea. Du bist traurig. Deine Schmerzen zeigen dir was du brauchst um glücklich zu sein und was noch fehlt. Du gibst dich nicht auf. Und ich glaube du wirst das überwinden, weitergehen, jeden Schritt tun bis du da angekommen bist wo dein innerer Kompass dich hinführen möchte.


    Deine negativen Glaubenssätze kennen wir doch alle, wer hat keine in sich? Es ist möglich diese aufzuweichen und ich denke auch dass es dir gelingen wird.

    Wenn du andere Menschen kennenlernen möchtest, müsstest du meiner Meinung nach deine Vorliebe zu texten statt zu sprechen angehen. Das wäre sicher schon mal ein Teil der Gesamtlösung. :)

    Ich sehe das so wie Radi. Wann warst du denn zuletzt offen für einen neuen Menschen in deinem Leben der dich anders behandelt. Und der Anfang zählt mal nicht, der ist ja immer super, sonst würde man sich gar nicht einlassen. Kennenlernen dauert eben mindestens ein halbes Jahr, Zeiten in denen man nur textet und nicht datet nicht dazugerechnet. Also wie soll so eine Person denn in dein Leben kommen?


    Und dann noch dein eigenes Muster, was du attraktiv findest...ich kenne das selbst, mein Muster ist auch leider noch immer aktiv, weil ich es ausbremse. Aber die Männer, die mir in diesem Jahr so begegnet sind - alle noch immer das alte Muster. Deswegen keinen von denen gedatet :) Obwohl ich ziemlich verführt war und auch nicht garantieren kann, dass ich das immer durchziehen werde :)

    Ja, die Hoffnung kannst du begraben. Mein Social Media ist voll von Orbitern. Aber ich habe mich inzwischen dran gewöhnt. Du hast das ganz richtig gemacht wie du ihn angegangen bist. Dass es nix gebracht hat lag nicht an dir oder deine Methode. Und ich kann mich gut erinnern wie schräg ist so ein Verhalten fand als es mir das erste mal begegnet ist, da habe ich das auch nicht verstanden. Inzwischen habe ich es einfach als ein Teil von Normalität/Realität begriffen und messe dem keine weitere Bedeutung mehr zu.

    Ja, weil die ganzen Tipps irgendwie nur der Anfang sind. Die reichen ja nicht um seine eigenen Muster aufzulösen. Wenn das so einfach wäre, dann würden diese ganzen Coaches und wasweißich nicht so gutes Geld damit verdienen.


    Loslassen kann man ja nicht einfach so, das ist ja schon ein komplexer Prozess, den man mit sich selbst durchmacht.


    Ich verbinde diese Pill-Geschichten irgendwie immer mit PickUp. Das hat auch mal als ok bis gute Idee angefangen (Flirten lernen) und ist dann schnell völlig schräg geworden mit Frauenhass, Misogynie, Ermutigung zu sexuellen Straftaten und so weiter. Aber vermutlich hat beides noch Fand die das etwas menschenfreundlicher betreiben, irgendwo so ganz zart am Rande

    Ich habe von redpill und bluepill entfernt mal was gehört, aber kein Plan wofür das so richtig steht und bin auch leicht misstrauisch dem gegenüber :)


    Naja, loslassen kannst du immer, auch nach 5 Monaten. Ich persönlich glaube ja das man das nicht mal mitteilen muss, der andere spürt es irgendwie sowieso. Oder wie erklärt man sich diese Kontakteversuche vom Ex nachdem man es aufgegeben hat und sich gerade jemand anderem zuwenden wollte? :) Loslassen ist so oder so eine gute Idee, bringt dich mehr zu dir selbst, du kannst deine Energie besser bei dir halten und vielleicht merkt es sogar der/die Ex, wenn du keine Energie mehr in diese Richtugn fließen lässt. So oder so kann es damit eigentlich nur besser werden, oder?

    Wenn ich meinen Partner wegen aktiver Bindungsangst verlassen habe, dann war Verlustangst sehr weit weg. Ich war eher genervt und dann erleichtert. VA quasi nicht zu provozieren, durch nichts. VA wäre eh ein schlechter Modus um mich zurück zu gewinnen, so einfach ist es leider nicht. Interessant hätten aber doch einige wieder für mich werden können.


    Auf keinen Fall hätte mir Sicherheit in dem Sinne geholfen wenn du mir versichert hättest dass du mich liebst oder so. Sicherheit wäre für mich eher gewesen, dass du egal was ich tue und egal was passiert dir immer treu bleibst und davon nicht abweichst, also zB nicht plötzlich ein zweites, hässliches Gesicht der Rache, Wut, deinen Seelenmüll über mir auskippen gezeigt hättest. Denn das kenne und erwarte ich, wenn ich anderen Menschen frustriere, auch dann wenn deren Frust nicht meine "Schuld" ist. Dass sie dann wütend werden und mich plötzlich scheisse finden, wo sie mich vorher toll fanden und bei beidem konnte ich immer genau spüren, dass ich verkannt werde, weder so toll, noch so scheisse bin.


    Allgemein wäre in meinen Augen die beste Haltung eines Ex zu sagen: "Ok, du willst nicht, schade, aber ist akzeptiert. Dann geht es mit uns eben nicht weiter, ich hätte es anders entschieden, aber ist schon okay für mich."


    Euch ebenfalls abstoßen indem man z.B. klar sagt, dass man die Beziehung auch nicht als für "richtig" empfunden hat? -> Würde bei mir dann eher ein "Sag ich doch, dann sind wir uns ja einig." auslösen.


    vorerst Freiraum -> Auf jeden Fall Freiraum. Nicht nur vorerst. Für immer, es seid denn ich komme von mir aus auf dich zu.

    Sehe ich auch so, daher wäre ich froh, wenn mal einer seine Erfahrungen dazu posten könnte. D.h. nicht unbedingt, dass man es anwenden muss, aber zumindest, dass man versteht, wie man selber sein müsste. Das es toxisch wäre dies anzuwenden steht außer Frage. Aber Beziehungen zwischen VA/BA sind beidseitig von Haus aus bereits extrem toxisch. Ich würde sogar behaupten, dass man damit ein wenig die Kontrolle übernehmen kann und es sogar ein wenig "ent-toxen" könnte damit.

    Schreib doch etwas konkretere Fragen in deinem Strang, dazu muss man ja nicht in ein extra Forum? So allgemein kann ich nicht antworten, wo soll ich denn da anfangen? Und dann versuche ich dir zu antworten. Weniger Toxi insgesamt durch Änderungen am eigenen Verhalten ist defintiv möglich.