Beiträge von Anonymus

    Alles in mir will das wir das schaffen. Alles.

    Ich kann das so gut verstehen, aber auch das ist nicht gesund für dich. Versuch ein bisschen los zu lassen. Das ist das schwerste, denn dazu braucht man Urvertrauen und das haben Menschen mit Bindungstrauma nicht so wie sie es bräuchten. Aber man kann es lernen. Das ist ein sehr erstrebenswertes Ziel, weil es so gut tut mit mehr Vertrauen zu leben.

    Und:

    Wieso "kann das nicht wahr sein"? Ich finde das sehr "normal" vor dem Hintergrund, dass Lea sehr starke Verlustängste hat. Natürlich ist die typische Dynamik in Gange, natürlich ist es sinnvoll, an seinen eigenen Baustellen zu arbeiten, aber wie hätte Lea es denn schaffen sollen, ihr Denken und Fühlen nun innerhalb von wenigen Tagen zu ändern? Das braucht doch viel, viel Zeit... Das Erstaunen verstehe ich an dieser Stelle nicht so ganz.

    Liebe Philomena , wenn all diese Schleifen für Lea neu wären, dann hättest du wohl recht. Aber Lea arbeitet schon so lange wie ich an den Themen, sie ist also ein BA-Vollprofi. Aktuell ist sie aufgrund ihres aktivierten Bindungssystems scheinbar von einer Art Mini-Amnesie befallen und so ein aktiviertes Bindungssystem ist wirklich unfassbar mächtig, das habe ich an mir selbst erfahren. Darum ist es für BAler/VAler unglaublich wichtig, dass ihr Kopf/Die Vernunft/der innere Erwachsene hier das Steuer übernimmt, manchmal auch gegen Bauch und Herz, denn die arbeiten sich gerade an ihrem Trauma ab und sind nicht hilfreich.


    Ich mag Lea und wünsche mir so sehr etwas anderes für sie, dass ich sie am liebsten aus der Ferne schütteln würde, aber ich will mich auch nicht mir ihr streiten oder sie verärgern, dann ist sie noch mehr auf sich gestellt und das ist nicht mein Wunsch. Ich würde sie gerne unterstützen. Lea hatte und hat mehr als ein paar Tage um an ihrer Verlustangst zu arbeiten. Und die wird ihr hier nicht weiterhelfen. Und ich fühle mich mit meinen Beiträgen etwas ignoriert. Es gäbe so viele sinnvolle Dinge zu tun die sie mittel- und langfristig stärken würden. Emojis zählen gehört aber nicht dazu.


    Liebe Lea, der ganze Text geht auch an dich. Wem vertraust du denn am meisten? Bitte such dir eine Vertrauensperson und besprich mit dieser Person wie du dich vor weiteren Verletzungen schützen kannst. Ganz wichtig wäre zu definieren an welchem Punkt diese Beziehung für dich vorbei ist, egal was Herz und Bauch schreien. Du brauchst eine Beziehungs- und Trennungsstrategie deren oberste Prio dein seelischer Schutz sein sollte. Wenn du jetzt lieber eine Chatanalyse machen willst bist du natürlich frei das zu tun, aber ich glaube das ist eine Sackgasse.

    Oje, Lea, das ist einfach wieder euer Muster, schon voll im Gange! Gespräche wären ja sowieso fällig nach allem was bei euch los war, das finde ich also gut. Was ich nicht gut finde ist dass du auf seine Mikroreaktionen starrst wie ein Kaninchen auf die Schlange. Und die einzig wichtige Frage scheint schon wieder zu sein: Wird er sich trennen oder nicht und das täglich! Das kann doch jetzt einfach nicht wahr sein. Geh einfach mal davon aus dass ihr euch trennen werdet, vielleicht ermöglicht dir das zu den ganzen anderen Fragen und Themen über zu gehen, die eigentlich wichtiger sind. Dieses Verhalten ist deine Bindungangst, dein toxischer Anteil und du hast leider nicht geschrieben inwiefern du den angehst.


    Man kann sich übrigens auf Trennungen vorbereiten, ich habe hier in deinem Strang superviel Text dazu geschrieben, deswegen schreibe ich hier jetzt nicht noch mal was zu den ganzen Tools. Wenn du die Infos brauchst wirst du sie sicher finden. :)

    Dann mal andersherum:

    Welche Maßnahmen triffst du denn um dich auf ein Off oder eine Trennung vorzubereiten?


    Hauptsache du fällst nicht wieder aus allen Wolken wenn die Wellenbewegung wieder abwärts geht. Das gibt Stabilität und führt doch weg vom Drama.

    Tut mir leid, ich finde eure Verbindung vor allem surreal. Für mich zählt alles was online stattfindet nicht wirklich mit. Für mich ist er eher ein Fremder, den du dir zusammenphantasierst und meine Hauptfrage wäre warum er für dich attraktiv ist und jemand den du heute und morgen treffen könntest für dich nicht attraktiv ist.

    Ja, er hat die Angst vermutlich gespürt, weil du nicht zum Gespräch bereit warst, kann das sein? Die Angst wird wieder weggehen und dann wirst du wieder verunsichert werden. Viele male. Hast du Tools um dich dann selbst zu beruhigen und dich zu stabilisieren? Es wird eine Beziehung mit weiteren Offs und Verlustangst von dir werden. Und ob du dieses Gefühl aus dem letzten halben Jahr zurück bekommst ist sehr zweifelhaft. Willst du es dennoch versuchen?


    Dann rate ich dir feste Punkte zu definieren, an denen die Beziehung für dich unwiederbringlich vorbei ist. Dealbreaker. Dazu hatte ich dir auch schon mal vor vielen Seiten geraten. Das dient dazu dass du in der Dramalage nicht mehr nachdenken und bewerten musst, wenn deine emotionale Not so groß ist, sondern dich einfach an deinen Plan halten kannst, den du nüchtern gemacht hast. Du neigst (wie viele hier, mich eingeschlossen) dazu zu viele Umstände zu berücksichtigen, die eigentlich nicht so eine große Rolle spielen. Auch wenn er kein "ekliger" BA ist, ist eure Beziehung dennoch toxisch und dramatisch.


    Zitat

    Ich werde da aber nicht locker lassen ihm klarzumachen, das wir nur eine Chance haben, wenn beide an sich arbeiten.


    Da zB horche ich schon auf. Wieso machst du ihm das klar? Wieso ist das nicht schon klar? Wieso erklärt er das nicht dir? Oder niemand muss es erklären? Es müsste inzwischen ja schon klar sein oder nicht?

    Okay, wenn du bewusst mit ihm weitermachst, dann würde ich sagen sollte dich ein erneutes aus aber nicht wieder so schwer erwischen, der Überraschungseffelt ist ja nun weg. Und du kannst jetzt schon daran arbeiten, jeden Tag. Auch an deiner Bindungangst. Ich hatte dich auch mal darauf hingewiesen, dass er mit dir sprechen möchte und du blockst und du hast geantwortet: "Ich will nicht hören wie er mich wieder verlässt und was soll denn da groß anderes rauskommen, der kommt eh nicht wieder?" Das wäre ein Punkt den du dann bei dir bearbeiten könntest. Wenn man glaubt schon zu wissen was jemand sagen wird ist es natürlich schwer offen in ein Gespräch zu gehen.


    Ohne für dich selbst an einer guten Ausstiegsstrategie zu arbeiten wieder in die Beziehung mit ihm zu gehen halte ich allerdings für keine gute Idee und da würde mich von dir auch die Selbstfürsorge dir gegenüber fehlen.

    Zitat

    Du fragst dich immer, was du für mehr Selbstliebe tun müsstest. Ich sage genau das wäre ein Anfang. Dich immer wieder, trotz Vermissens, gegen eine toxische Beziehung zu entscheiden.

    Das stimmt :)


    Lea, du bist nicht sicher, er ist nicht sicher. Soweit ich weiß ist selbst bei Paaren, die beide an sich arbeiten, in Therapie sind und sich lieben eine Beziehung meist nicht möglich, weil die Partner sich oft gegenseitig dennoch stark antriggern. Selbst wenn man anfängt Dinge aufzuarbeiten...der Weg ist ja recht lang und mit sicherem Beziehungsverhalten ist ja erst mal spontan nicht zu rechnen.


    Das würde schon weiterhin Drama für dich und dein Leben bedeuten. Ich glaube die Beziehung zu deinem Noch.Mann hat auch eher angenehm für dich angefangen, am Ende aber hast du gesagt es gab von Anfang an rote Flaggen. Das ist jetzt ja auch wieder so. Natürlich kannst du es dennoch weiterhin mit ihm versuchen, du bist ein freier Mensch und gerade hier im Forum wissen glaube ich alle ganz genau warum du dich so entscheiden könntest. Ihr könntet ja auch mal ein halbes Jahr keine Beziehung machen, alles mal sacken lassen, verarbeiten und euch dann neu daten. Nur mal so eine von tausend Ideen die ich dazu hätte.


    Aber eins würde ich mir wirklich für dich wünschen: Wenn du dich nun wieder für ihn entscheidest, dann mit offenen Augen. Du weißt nun dass dieser fürsogliche Typ nicht das vollständige Bild wiedergibt. Ich glaube es wäre auch sehr wichtig für deine Selbstverantwortung und dein Wachstum zu sagen: Ja, ich weiß was mir mit ihm alles noch passieren kann und lege die Opferrolle hiermit bewusst ab. Wenn er dich wieder enttäuschen sollte oder du dich selbst, dann könntest du dir ja auch sagen: Ja, das war mir bewusst und ich hatte dennoch Lust dazu mich so zu entscheiden. Ich bin den Deal eingegangen und wenn der Zahltag kommt, dann bin ich vorbereitet. Denn wenn du enttäuscht bist, dann liest es sich oft so als würde sich ein Abgrund unter dir öffnen und als würde es dich kalt erwischen und du stürzt einfach nur in Entsetzen. Aber ich finde ab jetzt/heute kannst und solltest du anfangen dich auf ein mögliches Scheitern eurer Beziehung auch vorzubereiten. Arbeite an einer Strategie mit der du ein Ende eurer Beziehung möglichst gut überstehen kannst. An deiner Trennungskompetenz. Denn die wird es dir ermöglichen eine bessere Beziehung zu führen. Mit ihm, mit dir, mit einem anderen Mann.

    Zitat

    das alles hat eine gigantische Nähe geschaffen zwischen uns....

    Aber was war für diese Nähe nötig? Ein riesengroßes Drama, wirklich gigantisch. Was ist aus "Weg von Drama" geworden?


    Ich hoffe du kannst dich nun erholen und dass deine obersten drei Prioritäten in deinem Leben aktuell nichts mit ihm zu tun haben.

    Klar, wenn Frau zu Hause ist und "Hausfrau" ist auch klar, dass sie mehr häusliche Aufgaben und rund um die Kinder zu erledigen hat. Der Mann geht ja dafür jeden Tag 8 Stunden arbeiten. Ich denke aber trotzdem, das "gescheite" Männer schon ihren Anteil an ihren Kindern übernehmen wollen und auch ihre Frau unterstützen....

    Alles an diesem Satz schüttelt mich.


    Ich finde arbeiten gehen ist ein Witz gegen Kinderbetreuung. Ein Witz. Ich wäre gern arbeiten gegangen und hätte meinen Kaffee getrunken so lange er noch warm ist. Und wieso muss man zu diesem ultraharten Muttijob noch "mehr häusliche Arbeiten" erledigen als der Mann? Der macht doch den gleichen Job wie vorher? Wieso soll der denn da plötzlich zuhause weniger machen wenn er Vater wird? Im Gegensatz zu mir hat mein Ex nachts geschlafen und war den ganzen Tag unter Erwachsenen, die selbst klar kommen (gut, in der Pflege ist das noch mal ein andere Thema, aber meiner hatte wie ich einen Bürojob). Er hat auch immer so mit mir geredet als würde ich den ganzen Tag Freizeit genießen und wäre faul. War schon ganz richtig dass ich mich getrennt habe. Keine Wertschätzung.


    Es war abgemacht dass wir nach einem Jahr tauschen, dass ich arbeiten gehe und er zuhause bleibt. Und wer hat den Deal gebrochen? Er! Und ich denke mal er wusste genau warum. Weil es nämlich doch nicht so ein Zuckerschlecken ist. Und dabei ist es nach einem Jahr schon ein viel leichterer Job als mit einem Säugling.


    Auch dieses auch ihre Frau unterstützen.... , da kriege ich echt zu viel, sorry Lea. Er soll seine Scheissrolle als Vater ausfüllen und nicht "mich unterstützen". ICH kann selbst aufs Klo, mich anziehen, Zähen putzen, nach draußen gehen und mich beschäftigen, einschlafen und essen. ICH brauche keine "Unterstützung". :evil:

    Mein Partner war da und ich habe dennoch alles alleine gemacht. Für das Umfeld war es ein "er kümmert sich doch", weil er ab und zu mit seiner Tochter spazieren gegangen ist. Er war seiner Meinung nach raus, denn er musste ja arbeiten und ich nicht. Er hat einfach nachgemacht was seine Eltern gelebt haben ohne mich zu fragen wie ich leben möchte. Als er dann noch ekelhaft zu mir wurde wusste ich gar nicht mehr wozu ich ihn in meinem Leben brauche und wir leben ohne ohn tatasächlich friedlicher. Inzwischen sieht das sogar meine Tochter so. Sie wpnsct sich bestimmt für immer eine Bilderbuchfamilie, aber das was unsere Realität war, will sie heute auch nicht mehr. Als Kind natürlich schon. Papa wird nur noch besucht. So viel zum Thema "Wie es kommt".

    Also ich bin durchgedreht :) Aber so geht es vielen Eltern :)


    Aber seine Familie wäre doch zuverlässig für dich da oder habe ich das falsch verstanden?

    Und vorher warst du auch oft nicht glücklich. Du hattest viele emotionale Krisen, hast dich deinem Partner da auch nicht anvertrauen können und die nun auszublenden hilft nicht das gesamte Bild zu sehen.

    Ja, aber Dr. Jekyll existiert ja vermutlich auch nicht. Es ist nicht Jekyll und der doofe Hyde kommt immer wieder durch. Es ist keins von beidem. Der Mensch ist nicht bei sich. Beide Seiten ergeben kein vollständiges Bild. Mr. Perfekt ist genausowenig bei sich wie Mr. Machtmichfassungslos. Nehmen wir an er würde seine Mitte durch eine magische Mitte-Fee finden und wäre dann auch nicht der Mann den Lea ein halbes Jahr gekannt hat, der selbst wenn er zweifelt ihre Hand hält, den Hund liebt, als hätte er ihn gewählt, etc.


    Wer weiß wie er dann wäre und wie Lea das finden würde?

    Naja und denk halt vor allem an dich! Ist er dir dort eine Hilfe? Vermutlich eher nicht. Nimm lieber jemanden mit der voll hinter dir steht und nichts will als dich bei all deinen Entscheidungen unterstützen.


    Hast du nicht einen Freund auf den die Beschreibung passen könnte? Ich meine du hättest mal einen erwähnt.

    Aber das bedeutet dass es zwischen euch nicht funktionieren wird. Du weißt selbst wie lange der Weg ist, wenn es denn so wäre dass er große Gefühle hat und vor ihnen davon läuft. Und selbst wenn er Therapie machen würde und die super anschlagen würde - dann wäre die Chemie zwischen euch nicht mehr die gleiche. Bindungangst kickt ja gerne mal nach 3, 6, 12 Monaten rein. Was davor war ist dann nicht mehr zu erreichen, war nur die Anfangszeit in der die Verliebtheit noch über alles hinweggebügelt hat.


    Macht es das für dich einfacher mit ihm abzuschließen wenn du ihn als BAler ansiehst?