Beiträge von Radieschen

    Bestimmt hast du darüber auch schon mal nachgedacht. Aber gäbe es die Möglichkeit einer Pflege bzw. Adoptivfamilie?


    Ich versuche nur Alternativen zu finden, bei denen du nicht diese Entscheidung fällen musst. Und wo du vielleicht im Rahmen dessen, was du dir zutraust, einbezogen werden kannst?

    Ich habe ein Bisschen Sorge das jetzt zu schreiben, aber es ist in meinem Kopf und ich möchte es dir trotzdem gerne sagen....



    Du weißt, das ist alles Geschwafel von einer Person, die da keine Fachfrau ist!

    Ich sehe aber die Möglichkeit, dass der Knackpunkt auch eine "Verstärkung" für deine Angst vor dem Kind sein könnte.

    Bzw. dafür, dass du da zeitweise alleine die Verantwortung trägst.
    Provokant gesagt kommt da ein Mensch, der dich spiegeln könnte.

    WENN du Probleme hast deine Bedürfnisse überhaupt klar zu kommunizieren und sicherzugehen, dass diese erfüllt werden....Ein Baby macht´s genauso.

    Das schreit und muss darauf hoffen, dass die Eltern erkennen, was klemmt. Das schreien kann dabei natürlich genauso in Verzweiflung und Wut kippen. Es fehlt an kognitiven Fähigkeiten diesen Stress alleine abzubauen. Es schreit einfach weiter und hofft und ist in Not.


    Wenn wir mit der Theorie spielen, dass du in deiner extrem Not auch ein mini bisschen so handelst?

    In deiner Not also hoffst, dass deine bedürfnisse irgendwie erkannt werden.

    Dir dabei jegliches Vertrauen fehlt, DASS das erkannt und befriedigt werden kann.

    Dann wundert mich dabei kaum, dass du dir auch extrem unsicher darin sein könntest, dass DU diese bedürfnisse bei einem anderen menschen erkennen und erfüllen kannst.


    Du kennst das vermutlich ja überhaupt nicht, oder? Hat dir schonmal ein Mensch überhaupt die Sicherheit geben können, dass sowas möglich ist? Dass du "gesehen" wirst?

    Und ich weiß auch nicht, wie sehr du dir da selber vertraust. Also dass du deine bedürfnisse erkennst und erfüllst.


    Dann macht für mich schlüssig Sinn, dass der Gedanke an ein Kind Angst macht.





    (Achtung: Nur eine Theorie, die ich hier mal offenlegen wollte. Genauso kann das auf den Vater des Kindes zutreffen und auch ein bisschen erklären, warum er so massiv flüchten musste. ODER es trifft auf garnichts zu und ist und bleibt nur meine Theorie)

    Das hab ich ganz oft gemerkt, dass ich auch oft Dinge geschrieben habe und gehofft habe, ich kann da durch die Blume irgendwie noch mehr "Sicherheit" erlangen, wie unsere Beziehung verlaufen wird.

    Ich finde grandios, dass du dich da selber Stück für Stück ertappst.

    Du deckst da zwar große, aber gut erkennbare Baustellen auf! Das kann dir später mal gewaltig helfen.


    Du weißt, dass du trickst, weil dir (noch) die richtigen Möglichkeiten fehlen, dich anders auszudrücken.

    Wenn es dir schon so schwer fällt, und dein eigentliches Bedürfnis dann nicht gehört oder fehlinterpretiert wird, ist die Verzweiflung dann natürlich groß.

    Ideal fände ich es hier für dich, wenn du langfristig daran arbeiten kannst, dich klarer mitzuteilen.

    Es ist ok wenn man unsicher ist. Es ist auch total ok wenn sich beide Partner dann zusammen überlegen, wie Partner a) an sich arbeitet, während partner b) dabei hilft (also in einem gewissen Rahmen Sicherheiten gibt).


    Ich könnte mir vorstellen, dass deine "Wellen" sich dann deutlich abflachen lassen könnten. Und dann kann auch dein emotionales Leid schrumpfen.

    Wenn´s das Auf und Ab nicht mehr so extrem gibt, weißte?


    Was leider nicht funktioniert ist, deine Erwartung an den Partner, dass er deine Not erkennt, während du gegenteilig handelst und kommunizierst.

    Oder aber deine Not mit Aggression und Wut an den Partner als Vorwurf und Angriff verpackst.

    beides kann in meinen Augen nicht zur gewünschten Lösung führen.


    Etwas ermutigend möchte ich aber mal behaupten, dass du dir da wahrscheinlich immer weiter auf die Schliche kommen wirst.

    Ein gewagter Vergleich wäre die Mutmaßung, dass du vielleicht bislang noch nicht die Sicherheit finden konntest, dass deine bedürfnisse überhaupt irgendwo Priorität haben und angenommen werden.

    Es liegt aber nicht in der Aufgabe des Partners, das für dich zu gewährleisten. Das ist dein Job. :)

    Ich finde super, dass du dir schon Hilfe suchst!

    Auch wenn die Suche lang und hart ist, es lohnt sich ganz bestimmt.


    Zu dem Rest kann ich leider wenig sagen. Es ist Dein Körper und dein Kind.

    Egal wie du dich entscheiden würdest, als völlig Fremde würde ich darüber kein Urteil fällen und gedanklich einfach deiner Entscheidung mitgehen.

    Bedeutet, dass ich in beide Richtungen mitgehen würde. Klar. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer diese Entscheidung ist.

    Gäbe es alternativen? Ich kenne mich da wiklich nicht gut aus. Wenn dich das Schwarz - Weiß grade so belastet. Gäbe es einen Grauton?

    Ich weiß es leider wirklich nicht genau.


    Ich kann auch nachempfinden, dass du dich sehr verlassen fühlst.

    Das macht vielleicht aber auch noch einmal mehr deutlich, wie wenig du da leider auf dich selber zu vertrauen scheinst.

    Daran KÖNNTE man arbeiten. Natürlich.

    Die Frage ist, ob du das in so einer situation möchtest.


    Und sowieso, über allem steht die Frage, was DU jetzt brauchst. Wo deine Bedürfnisse sind usw.

    Und so hart wie es ist, meiner Meinung nach stehen die aktuell auch über den Bedürfnissen des Kindes.

    Weißt du...wenn ich dir mal völlig übergriffig einfach nur raten sollte, was ich (ICH!!!) jetzt am besten finde.

    Total losgelöst von deinen Bedürfnissen und dem, was du am besten finden würdest.



    JETZT Therapie. Vollstart. Vollgas.

    Scheiß auf ihn. Fokus völlig weg. Nur auf dich und dein Kind. Und alles was an Energie vorhanden ist, dort rein. JETZT.

    Für mich ist das Risiko eben leider durchaus groß, dass dein Kind sonst mit der Message auf die Welt kommt: Du überforderst mich. Du bist zu viel für mich. Ich kann dich alleine nicht ertragen.


    Und nochmal, das muss natürlich in keinem Fall so sein. Aber du schreibst es eben jetzt. Irgendwo in dir schlummert dieser Gedanke bereits. Und das Kind ist noch 100% verpackt und nicht auf dieser Welt. Bring dem Kind nicht bei, was dich so zerstört hat.

    Das sage ich dir so klar, weil ich dir da viel zumute. Weil ich mir gut vorstellen kann, dass du das schaffen kannst. Dass du sowohl das Verständnis aufbringen kannst, als auch schon eine fundierte Grundlage auf dem Thema hast.

    Aber jetzt grade flüsterst du deinem Kind das selbe ein, was dir so weh getan hat.


    Du - bist - nicht - erwünscht.

    Und das, obwohl du dir schon so lange ein Kind gewünscht hast.

    Jetzt grade scheint der Gedanke der Verantwortung eher belastend zu sein? Vielleicht auch als Zusatz, weil die Trennung so frisch ist.

    Ich würde wirklich jetzt mit allen Kapazitäten daran arbeiten, dass der Grundgedanke sich verändern lässt.

    Poah, ich schreibe jetzt mal aus dem Bauch heraus und laufe bewusst Gefahr, da in eine mordsmässige Wunde zu stechen.


    Aber beim Lesen hatte ich leider das Gefühl, dass sich deine Kindheit da grade wiederholt.

    Aber irgendwie auf 2 Ebenen.


    Zum einen schreibst du ja selber, dass deine Komplexe bei ihm die ganze Zeit extrem waren und deine Anpassung groß.

    Du hast dich aber in dieser Beziehung und den damit verbundenen Problemen gelassen. Natürlich hast du versucht deine Komplexe zu kompensieren und ihn (in deinen Augen) zum bleiben zu bringen. Anpassung.

    Diese Anpassung ist sehr anstrengend.

    Und am Ende hat es nicht funktioniert. Er ging doch, was dir jetzt natürlich gigantischen Schmerz bereiten muss.

    Ich könnte mir aber eher vorstellen, dass das ein alter Schmerz ist. Immer wenn man Muster durch spielt, sind die alten Anteile darin wirklich nicht zu unterschätzen. Im Gegenteil.


    Zum anderen bekommt dein Kind automatisch grade einen Vater, wie du ihn hattest.

    Der Vater möchte es nicht.

    Das Kind in dir hat einen Vater, der es ablehnt.

    Das ist auf so vielen Ebenen deine Geschichte.



    Was du deiner Geschichte und Traumata aber deutlich voraus bist ist wissen. Du WEISST das alles! Du kannst deinen Kind später helfen eben nicht so darunter zu leiden wie du.

    Es gibt natürlich auch Therapien, die auf Kinder maßgeschneidert sind, sollte es in die Richtung zu Problemen kommen.

    Auch wenn du deine Geschichte wiederholst, dein Kind muss das nicht!

    Mir fällt dazu grade ein:


    Dieses einfach gehen macht ja was. Das löst ja etwas aus.

    Neben Schock und Trauer sicherlich auch (wenn man sich traut) eine gewaltige Wut?!


    Ich könnte mir vorstellen, dass der Schock erst etwas anschwollen muss, ehe sich diese Wut überhaupt erreichen lässt?

    Aber dann…. Dann kann die wirklich extrem helfen.

    Sich selber (und in Leas Fall) auch das Kind vor einem solchen Verhalten zu schützen, wäre eine Möglichkeit, bei der diese Wut eben helfen kann.

    Also… zu den Beratungsmöglichkeiten kann ich wenig sagen. Ich finde aber schön, dass es da ein paar zu geben scheint und dir da fachkundig jemand neutrales was du deinen Optionen sagen kann.

    Ich kann mir vorstellen, dass das gegen den Liebeskummer vielleicht wenig helfen mag. Vielleicht aber ja etwas gegen das Gefühl der Ohnmacht und der Angst (in Bezug auf das Kind).

    Vielleicht kann es dir ja wenigstens eine Hürde etwas verkleinern.


    Über das Kind kannst natürlich nur du „bestimmen“. Bzw. entscheiden.

    Du hattest aber ja schon vor diesem Partner den Kinderwunsch. Ich weiß also nicht, ob du ohne diesen Mann deinen Wunsch aufgeben möchtest?! :)


    Ich denke immer etwas optimistisch, dass wir eben niemals wissen, was die Zukunft bringt. Das ist schön und vielleicht auch gruselig.

    „Alleinerziehend“ muss ja auch garnicht so absolut und ewig und auf Verdammnis sein.

    Ich kenne junge Mamis in WGs, mit neuem Partner und Patchwork Familie usw usw.

    Du weißt doch noch garnicht, was deine Zukunft bereit halten könnte.

    Deswegen würde ich bei deinen Gedanken nicht ZU unfair schwarz denken. Realistisch, aber nicht schwarz.

    Und wer weiß, ob du an deiner Mama-Solo-Rolle nicht auch mordsmäßig wachsen kannst?


    Ich finde auf jeden Fall den Gedanken einer Alleinerziehenden deutlich besser als eine kaputte Eltern-Beziehung. Das stelle ich mir ganz höllisch vor.

    Neben der Herausforderung „Kind“ auch noch den emotionalen Terror einer toxischen Paarbeziehung…


    Zu Kindern selber kann ich natürlich weniger sagen. Ich wünsche dir aber auf jeden Fall dass du es schaffst deinen Fokus von ihm weg - und auf dich zu richten.

    Du bist die Hauptfigur in deinem Leben.

    Und jetzt grade bist du sogar „1,5“ Menschen :)

    Mir ist beim lesen auch aufgefallen, dass deine Texte sich fast 200% auf ihn beziehen.

    Es geht nur um sein Verhalten, seine Ansätze, das was er wohl gerne mal wollen würde, was er wollte, oder eben auch nicht.

    Seine Stiefmutter fällt vom Glauben ab wegen seiner Reaktion.


    Wo bist du mit deinem Anteil?

    Mir scheint irgendwie, dass du vielleicht grade dich selber darin verlieren könntest.

    Was hat seine Stiefmutter denn dazu gesagt, dass du ihn da über WhatsApp mit allen Mitteln aus der Reserve locken wolltest?!

    Dass ihr beide da in eine nicht tragfähige Beziehung ein Kind gezeugt habt?!


    Ich meine das nicht böse, aber Kinder sind DER Beziehungs“killer“ schlechthin.

    Für Zeitraum X muss man als Erwachsener die eigenen Bedürfnisse vollkommen hinter die eines anderen Menschen stellen. Die Beziehung wird dabei auf eine enorme Probe gestellt.

    Und nochmal: er möchte das nicht.


    Ich an deiner Stelle würde mir gut überlegen, wie ich das Kind als liebevolle Alleinerziehende Mama (inkl. gesetzlichem Unterhalt vom Vater) großziehen könnte.

    Ich sehe da bei euch in der Beziehung einfach null Fundament für eine beständige Beziehung zwischen euch Eltern.

    Persönliche Meinung: ich würde in keinem Fall mit seinem Vater sprechen, ohne das vorher mit ihm zu besprechen.


    Vielleicht möchte er das mit seinem Vater (noch) nicht besprechen und das fände ich dann sehr übergriffig.


    Auch würde ich an deiner Stelle seine Meinung und Gefühle in jedem Fall ernst nehmen, respektieren und akzeptieren.

    Das würdest du dir von ihm ja sicherlich genauso wünschen.

    Er möchte keine Kinder. Die Wahl hat er in diesem Fall dabei eh nicht mehr.


    Was du weißt ist, dass eure Beziehung wenig Stabilität mit sich zu bringen scheint und er sich aktuell (auch wenn es weh tut) kein Kind mit dir vorstellen kann.

    Selbst wenn sein Vater auf ihn einwirken würde und er sich dazu bereit erklärt in die Vaterrolle zu schlüpfen.

    Wie motiviert und glücklich wäre er am Ende dabei?


    Wäre das Gefühl schön für dich?

    Zu wissen, dass da ein Mann mitspielt, der überredet wurde?

    Wäre das schön für ihn?

    Ich weiß nicht, wie ich das in diesem Leben verkraften soll. Ich glaube ich bin in diesem Leben noch nie so derart enttäuscht worden und ich werde die nächsten Monate durch die absolute Hölle gehen....

    Liebe Lea,


    natürlich kann niemand von uns jetzt genau wissen, wie es dir grade gehen muss. Ich möchte mir auch gar nicht rausnehmen, das irgendwo zu "beurteilen" oder deine Ängste aktuell zu bewerten. Du fühlst wie du fühlst, du handelst, wie du handelst. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.


    Allerdings lese ich aus deinem Text oben auch, dass du da per Whatsapp natürlich sehr an ihm gezerrt hast. So wie ich es verstehe, war dir das ja sogar bewusst. Bzw. es sollte ihn mobilisieren?! Aus deiner Verzweiflung und Angst heraus so zu manipulieren (über WA) kann in meinen Augen nur in´s Totaldrama stürzen.

    Du hast ihm dadurch nicht einmal die Chance gegeben, dich zu trösten. Du hast ihm nicht die Chance gegeben, deine Not und Angst und deine Bedürftigkeit zu erkennen. Über Whatsapp erkennt man garnichts. Darüber hätte man in der Situation maximal ein Gespräch vereinbaren können. Selbst das hätte ich für diese Extremsituation über WA nicht gut gefunden.


    In meinen Augen konntest Du ihn nicht mobilisieren wie geplant und hast als nächste Rakete die Schwangerschaft über WA verkündet.

    Wenn er nicht ganz unsensibel ist, hat er schon die Texte davor als Provokation aufgefasst. Und dann eben noch diese Steigerung on-top.

    Ein Kind verändert nicht nur Dein Leben, sondern schlagartig auch seins. Dass er darauf dann auch erstmal emotional reagiert, ist verständlich.

    Selbstverständlich bin ich ganz bei dir - ein Kind macht sich ja nicht von alleine. Daran sind beide beteiligt.

    Er trägt daran genauso Verantwortung wie du.


    Nun gilt es zusammen zu besprechen, wie es weitergeht.

    Meine persönliche Meinung: Für Männer muss es seeeehr schwierig sein, hier nicht aktiv mitentscheiden zu können. Das Kind wächst im Körper der Frau. Und die Frau entscheidet darüber natürlich am Ende alleine. Dass das so ist, finde ich aus Sicht der Frau super. Für Männer stelle ich mir das manchmal auch sehr schwer vor. Sie sind der Situation ausgeliefert. Das würde ich immer auch ein Stück weit berücksichtigen. Also trotz deiner eigenen Ängste irgendwo eben auch Verständnis für den Partner zeigen. (Damit will ich weder deine Wut, noch Angst irgendwo abwerten! Ich finde es nur immer wichtig, dass man offen für das Gegenüber bleibt. Besonders, wenn der Wunsch eigentlich ein gemeinsamer Weg ist)

    Liebe Lea,


    du kennst dich doch am aller besten!

    Manchmal scheint mir, dass du nach etwas Gutem regelrecht auf den Riesenknall wartest. Und alles, was dann ein potenzieller Riesenknall-Ansatz werden könnte, wird dann auch zum Knall.

    Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass diese Wellen mir bei dir sehr stark auffallen.

    Ist ja alles nicht schlimm, gehört vielleicht zu dir, kann aber ein riesen Vorteil sein, sich das mal auf die bewusste Ebene zu holen.


    Beziehungen sind realistisch eben nicht immer supergeil. Im Gegenteil.

    Die sind Arbeit, Kompromiss und auch mal das Aushalten von Frustsituationen. In beziehungen wird man enttäuscht, einfach weil der Partner eben andere Bedürfnisse hat, ein eigener Mensch ist. Daraus können sicherlich auch Reibungen entstehen, Konflikte.

    Aber nicht jeder Konflikt bedeutet, dass die Beziehung sofort beendet ist.


    Ich würde mir bei dir und für dich manchmal wünschen, dass du die möglichen Wellen noch viel besser kennenlernst. Und ich hoffe, das wirkt jetzt nicht zu "übergriffig", oder sonstwie kritisch. Das meine ich tatsächlich freundlich und auch wohlwollend. Außerdem würde mich interessieren, was du in diesen Wellen so entdecken kannst. Wie viel Anteil du, oder auch dein Partner daran wohl haben usw.


    Meinst du an der Beobachtung könnte etwas dran sein?

    Ich "kenne" dich ja nur über Texte hier. Möglicher weise lenkt mich das auch in ganz falsche Richtungen :-) Das kannst du besser beurteilen.

    Ich weiß natürlich überhaupr garnicht, wie es dir bei der Heilpraktikerin gefällt und wie diese arbeitet. Deswegen lass ich das einfach mal so im Raume stehen und erwähne aber, dass ich es super finde, dass du dich da an das Thema überhaupt so heran traust.


    Ich bin natürlich auch nur Laie, aber ich möchte mal behaupten, dass auch diese Verdrängung sicherlich nichts "Ungewöhnliches" ist. Mehr noch, ich sehe darin sogar einige Vorteile für die Psyche. Der Kopf versucht ja auch nur Dinge irgendwie zu verarbeiten bzw. Stress abzubauen und/oder zu vermeiden.


    Meine Theorien zu dem Gesamtthema basieren auf Allem, was ich so irgendwo "erlesen" und erlernen konnte. Also natürlich alles mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Und doch möchte ich inzwischen ziemlich sicher behaupten, dass Menschen mit gesunden Beziehungs-Prägungen und gesunden Beziehungerfahrungen nicht so lange und so extrem in eindeutig toxischen Beziehungen verweilen würden.

    Mit gesunden Beziehungen meine ich nämlich nicht, dass diese ewig andauerten. Abgrenzungen, Wut und Trennungen gehören für mich absolut in genau diese Schublade.


    Denn die Basis für eine gesunde Beziehung mit anderen Menschen sehe ich glasklar in der Beziehung zu der eigenen Person.

    Und leider sehe ich hier, wie in allen anderen beziehungen auch: Schwarz/Weiß gibt es scheinbar nicht. Es gibt immer eine riesen Grauzone, die man viel genauer untersuchen muss.

    Extreme Abhängigkeiten zu anderen Personen halte ich inzwischen für ein eindeutiges Zeichen, dass das Vertrauen zur eigenen Person nich, oder nicht ausreichend vorhanden ist. Ebenso muss der Selbstwert einen Knacks haben, sonst würde man sich vor den toxischen Beziehungen bewahren oder wenigstens effektiv herausholen.

    Nun fällt es oft super schwer zu erkennen, was denn überhaupt damit gemeint ist. "Ich bin doch aber gut zu mir!

    Ich pflege mich, gehe zum Zahnarzt, ich gehe auch gerne essen, gehe auf Konzerte, ich gönne mir Abende in der Badewanne, mache viel Sport, ernähre mich bewusst, habe ja auch toll abgenommen, mache Urlaube.....Ist doch alles gut!"

    Nichts davon würde dabei das abdecken, was ich für notwendig halte.


    Wir sind und wir bleiben unser Leben lang immer auch das kleine Kind. Nur eben größer und Jahre später. Aber die Kinder in uns sterben nicht, die altern nur.

    Ein kleines Kind, was teils schreckliche Dinge erfahren hat, die es schlichtweg garnicht verarbeiten KONNTE, weil die Fähigkeiten kognitiv nicht vorhanden sind.

    Ein Kindheits"trauma" muss nicht der prügelnde Vater sein.

    Die übergriffige Mutter, der Leistungsfordernde Vater, die grenzüberschreitende Mutter, der emotional unterkühlte Vater, ....familiäre Krankheiten, Drogenprobleme, Trennungen, Tod, ...usw. usw.

    Theoretisch alles, was im Kind starken und/oder andauernden Stress auslöst, würde ich da mal mit in die Schublade stecken.


    Was nützt diesem Kind ein Salat und ne Badewanne, wenn es absolut alleine ist? (Kleinkinder-Gehirne KÖNNEN alleine keinen Stress abbauen.)

    Das Kind braucht dringend Trost, Verständnis, NÄHE, Schutz, Vertrauen (...) und bedingungslose Bezugspersonen.


    Und jetzt wichtig bei dir: Wo suchst du nach diesen Dingen?

    Ich denke das liegt am Trigger selbst.

    Ich weiß nicht sicher, woher dein Trauma bzw. Deine Baustelle kommt, sollte es in der Kindheit entstanden sein, vermute ich dort auch die Antwort.


    Papa ist perfekt und einmalig.

    Es gibt keinen 2. papa. Nicht einmal, wenn man das stark wollen würde und nicht einmal, wenn papa schwer Gewalttätig wäre.

    Der Oder keiner. Und auf biegen und brechen muss das passen und funktionieren.


    Sollte es bei dir auch irgendwo Themen geben, die in deiner Kindheit/Jugend entstanden sind, wäre das so „typisch“. Auch das anpassen, das gefallen wollen, das idealisieren und das starke triggern würden da für mich gut in die Schublade passen.

    Weißt du, das bezieht sich jetzt nicht exklusiv auf dich.


    Aber manchmal habe ich im Forum das Gefühl, dass da regelrecht eine Empörung „aufkeimt“, wenn der vermeintlich bindungsängstliche Partner dann in den Sack gehauen hat.


    Dabei war in den seltensten Fällen die Beziehung vorher harmonisch, oder das Ende vollkommen unvorhersehbar.

    Häufig hat der Partner sich im Vorfeld SO große Mühe gegeben, damit die Beziehung irgendwie doch erhalten bleibt. Und dabei eine Trennung konsequent abgelehnt und ausgeschlossen, was die Beziehung Ansicht aber ja nicht gesünder machte.

    Dann kam nach all der Mühe doch das Ende.

    Und mit dem Ende fast die Empörung darüber, dass diese doch tatsächlich ausgesprochen wurde.


    Synne, Hand ganz flach und ehrlich aufs Herz.

    Wurdest wirklich DU abgelehnt, oder war die Trennung rational gesehen einfach notwendig, weil die Beziehung zwischen euch eben nicht so harmoniert hat, wie sie es müsste?

    Was wurde da wirklich beendet und „abgelehnt“? Und… hättest vielleicht auch du den Gedanken der Trennung haben können?


    Und, wenn du rückblickend vermutest, dass die Trennung von deiner Seite aus für dich besser sein könnte. Wäre es zu überlegen, sowas zukünftig mal in Kopf zu behalten? Dass Trennungen von Dir aus vielleicht Vorteile haben könnten?

    Ich habe im Normalfall keine Probleme mit Verabredungen und Treffen.

    Ich mag nur in diesem Forum den Rahmen, den es eben hat.

    Bzw. suche mir hier lieber sehr dosiert aus, zu dem ich intimeren Kontakt habe.


    Ich hätte zB wenig Lust auf ein Treffen/Onlinetreffen usw, was dann in eine Art Selbsthilfe ausartet.


    Wenn ich’s mir außerhalb des Forums aussuchen kann, mag ich treffen die ich spontan(er) planen kann. Einfach weil ich dann kurzfristig schauen kann wie es mir geht, was ansteht, wonach mir ist usw.

    Bei wichtigeren Events und fixen Terminen (Konzert, Hochzeit usw.) gehts aber natürlich auch anders.

    Beim Beschreiben deiner Gefühle gibt es doch kein richtig oder falsch :)

    Da gibts nur: Du.


    Aber ohnmächtig?

    Weil du das Gefühl hast, der Situation ausgeliefert zu sein?!

    Mmm Achtung.


    Das hat schon alles auch mit ihm zutun.

    Er bzw. sein Verhalten und Dynamik löst es ja aus.

    Sicherlich gibt es diverse Menschen, die die nicht so triggern wie er.


    Der Wut würde ich mal freien Raum geben, wenn es geht.

    Dem Rest seeeehr verständnisvoll entgegenkommen.


    Magst du die Wut vielleicht mal weiter beschreiben?