Beiträge von MissAnn12

    Sechstens, Beziehungskandidaten richtig filtern. Worauf habe ich früher geschaut? Aussehen, Status, (vermeintliches) Selbstbewusstsein (Überheblichkeit ist keine Selbstsicherheit!) und Unabhängigkeit (die ich mit BA verwechselt habe). Wonach habe ich jetzt geschaut? Verbindliches Verhalten, offene Kommunikation, häufiges Melden, sicheres Interesse, zeigen der Verletzlichkeit. Ich habe 2 Jahre gebraucht. Daten kann echt hart sein, ich sag's euch. Alleine was es kostet durch 1000 Sexsucher hindurchzukämpfen! Also habe ich mich irgendwann nur mit Männern getroffen die von vornherein eine Beziehung suchten und es akzeptieren kein Sex ohne einer Beziehung zu haben.


    Bis ich irgendwann endlich jemanden traf, der zwar viel zu jung, aber so unendlich lieb und verbindlich war. Er hat mir von vornherein das Gefühl gegeben DIE Frau zu sein und im Vergleich zu BA waren das nicht nur Worte, er hat sich sehr verbindlich verhalten, Verabredungen im voraus gemacht, sich an die geplanten Zeiten gehalten, sich jeden Tag bei mir gemeldet, Geschenke und Pläne gemacht und von vornherein mir offen und ehrlich gesagt, dass er sich verliebt hat und eine Beziehung mit mir möchte. Und das obwohl ich noch gar nicht wusste was ich denn überhaupt für ihn empfinde! Es kamen zwar sehr schöne aber dennoch heikle Monate, wo ich meinen Gefühlen nicht sicher war, und eine enorme Angst hatte, genauso wie damals in dem Moment fallen gelassen zu werden, in dem ich mein Herz öffne und mich auf die Beziehung einlasse. Und dies alles war verpackt in dem Gefühl "Zeit für sich zu brauchen", "Unabhängig bleiben zu wollen" und mangelnder Liebe. Ich habe im Prinzip alle typischen BA-Mustern erlebt. Da ich aber darauf vorbereitet war, habe ich meine Ängste hinter diesem tauben Gefühl in der Brust erkannt und mit meinem Partner offen darüber geredet, wobei ich auf unendliches Verständnis und Geduld gestoßen habe. Solche Gespräche musste ich noch öfters führen und viele Tests durch ihn durchgehen lassen, ob er denn nun wirklich die Wahrheit sagt und dies kein Love Bombing ist. Er hat zum Glück alle Tests mit Bravour bestanden und mein Vertrauen gewonnen.


    Jetzt sind wir ca. 1 Jahr zusammen und ich bin froh, so einen herzlichen und liebevollen Mann getroffen zu haben. Er hat sich noch nie grundlos distanziert oder sich ambivalent verhalten. Er ist da, wenn ich ihn brauche und bei Problemen kommunizieren wir sehr offen und (oh Wunder!) er weiß was er fühlt!! Auch meine Liebesgefühle haben sich mittlerweile stabilisiert und ich bin genauso verliebt in ihn wie er in mich. Ich habe zwar immer noch meine Anfälle von Verlustängsten und manchmal kommt auch mein Misstrauen hoch, wenn mich etwas nur ansatzweise an das damalige Verhalten von BA erinnert. Aber ich weiß, auch das werden wir schaffen, weil ich weiß jetzt dass ehrliche und offene Kommunikation das beste Mittel gegen alle Ängste und Unsicherheiten ist.


    Wäre ich da wo ich bin ohne meinen Freund? Ich sage Nein. Ich weiß einige werden hier auf schreien: "Man muss sich selbst mit Selbstliebe reparieren!" Meine Erfahrung sagt: ein Mensch der nie eine sichere und bedingungslose Liebe erfahren hat KANN NICHT sich selbst lieben, weil er genauso wenig wie BA weiß, was echte Liebe ist. Er kann sich nur in der Form lieben, in der er die Liebe zu sich selbst erfahren hat. Also verbunden an Bedingungen oder ambivalent. Liebesfähigkeit ist eine Fertigkeit die genauso wie andere Fertigkeiten gelernt werden muss. Man kann höchstenst Bücher zum Thema lesen und versuchen so zu verstehen, was Lieben denn überhaupt bedeutet. Aber auch da werden einen die begrenzenden Überzeugungen und das Gefühl, es gar nicht zu verdienen so gut behandelt zu werden, blockieren.


    Deswegen ist eine sichere Beziehung meiner Meinung nach ein viel besseres Mittel gegen ein Bindungsstrauma. Sogar Psychotherapie ist da nichts dagegen. Kurz nach der Trennung von dem BA habe ich eine tiefenpsychologische Therapie angefangen, die erst mitm Anfang meiner neuen Beziehung sichtbare Erfolge gezeigt hat. Ein Bindungstrauma verursacht durch nicht verlässliche Bindungspersonen in der Kindheit kann nur durch positive Erfahrung einer sicheren Bindung geheilt werden. Seltene (max wöchentlich, bei mir waren es 2-wöchentlich) und kurze (50 min) Termine mit einen Therapeuten können zwar das Selbstwertgefühl stabilisieren und beim Reflektieren unterstützen, können aber die zur Heilung notwendige Erfahrung der sicheren Geborgenheit und uneingeschränkter Verfügbarkeit nicht geben.


    Dies waren meine Erfahrungen und ich möchte selbstverständlich keinen Anspruch auf die einzig richtigen Lösungsweg erheben. Ich möchte nur denjenigen eine Hoffnung und Mut geben, die glauben diese schreckliche emotionale Abhängigkeit von BA nicht überwinden zu können! Ich möchte zeigen: mit einer richtigen Strategie funktioniert es! Hätte mir damals jemand diesen Weg, den ich hier dargelegt habe, gezeigt, hätte ich sehr viel von meiner Lebenszeit und Energie sparen können. Deswegen hoffe ich sehr, jemandem damit helfen und seinen Weg zur Heilung abkürzen zu können.


    Und zuletzt nochmal eine Erinnerung: jeder verdient Liebe, auch DU! Egal was dir widerfahren ist, du bist liebenswert so wie du bist und eines Tages wirst du all die Liebe zurück bekommen, die du an falsche Menschen verschwendet hast!<3

    Hallo an alle,


    Ich möchte heute hier meine Geschichte teilen um allen Menschen, die hier genauso wie ich damals war, verzweifelt sind, eine Hoffnung zu geben.


    Ich hatte 5 Jahre lang eine Beziehung mit einem Bindungsängstler und Narzissten: 5 Jahre On-off, Tausend lügen, Betrügereien, Manipulationen, unzählige schlaflose Nächte und Tränen, das Gefühl ohnmächtig und hilflos zu sein, 20 Beziehungsbücher, Hunderte von Euro für Beziehungscoaches ausgegeben, scheinbar unendliche Suche nach Gründen und einer Lösung, die so fern und unrealistisch erschien..


    Jetzt, ca. 3 Jahre nach der Trennung kann ich sagen: ich habe es geschafft. Ich bin von dem BA los und bin in einer wundervollen sicheren Partnerschaft. Mein Selbstwertgefühl als Frau ist wieder aufgebaut, ich fühle mich geliebt, sicher und geborgen. Der Gedanke an die damalige Zeit bereitet mir nur noch Unbehagen, ich erschrecke mich darüber, was ich alles aushalten musste.


    Deswegen möchte ich hier meine Erkenntnisse der letzten 8 Jahre mit anderen teilen, die vielleicht genauso wie ich auf der Suche nach Gründen und einer Lösung sind.


    Zuerst zu Gründen, die mich so lange in dieser toxischen Beziehung festgehalten haben: jetzt kann ich erkennen, dass ich damals den BA nur deswegen so sehr wollte, weil ich unbewusst die Bestätigung suchte, dass ich, obwohl er mich so oft verletzt und abgewiesen hat, liebenswert bin. Diese Bestätigung wollte ich unbedingt von ihm haben, dem Menschen der diese Wunde erst verursacht bzw. vergrößert hat, weil dies eine Reinszenierung meiner Kindheitstrauma war, entstanden durch den dominanten und emotional nicht verfügbaren Vater. Ich wollte den Kampf, den ich in meiner Kindheit verloren habe, diesmal gewinnen: den Kampf um die Liebe eines nicht liebesfähigen Mannes. So habe ich unbewusst gehofft die entstandene Wunde reparieren zu können. Da der instinkive Streben nach Heilung enorm ist, ist der Sog zum BA übermächtig. Solange man glaubt die Wunde durch die Liebe vom BA reparieren zu können, kann man nicht loslassen. Deswegen tut man trotz des besseren Wissens stets das Gegenteil: beim BA bleiben. Der unbewusste Wunsch nach Heilung + plus das Gefühl ohne ihn nicht überleben zu können (wie damals ohne Vater) ist einfach zu groß.


    Also was hat mir geholfen? Erstens habe ich nach unzähligen Büchern eingesehen, dass ich mich trennen UND den Kontakt abbrechen muss. An dieser Stelle möchte ich das berühmt berüchtigte Buch "Vom Jein zum Ja" von Stefanie Stahl empfehlen, die einen Kontaktabbruch als die einzige Möglichkeit des "Entzugs" sieht. Sehr wichtig ist dabei die Nummer des BAs zu blockieren! So habe ich mich vor meiner eigenen Dummheit bewahrt. Ich wusste, ich hätte ihm nicht Nein sagen können, sollte er wieder mit Liebesbekundungen ankommen. Also lieber gar nichts von ihm hören. Das hat geholfen.


    Zweitens habe ich einen strikten Freizeit - Wochenplan gemacht, was ich alles mit der neu gewonnenen Zeit anstellen möchte. Wochenenden habe immer im voraus verplant. Das erste halbe Jahre hatte ich keinen einzigen freien Abend gehabt, den ich alleine Zuhause in Träumereien und Erinnerungen an BA verbringen konnte. Das hat mir geholfen zu erkennen, dass ich auch ohne BA ÜBERLEBENSFÄHIG bin und mich von der Dummheit bewahrt, mich getrieben von der Einsamkeit bei ihm zu melden.


    Drittens habe ich sehr genau mein Verhalten und die Denkweise reflektiert. Ich habe erkannt welchen Fehler ich damals in meiner Kindheit gemacht habe. Ich habe damals gedacht, dass "wenn ich bloß die Liebe meines Vaters verdiene, werde ich wieder gesund sein und mich liebenswert fühlen". Ich nahm an, dass der Grund für die Abweisung und mangelnde Liebe meines Vaters bei mir lag (das machen übrigens alle Kinder so). Dass ich etwas falsch gemacht habe und/oder irgendwie falsch bin, sonst würde mein Vater mich sicherlich lieben. Deswegen wollte ich ja unbedingt alles wieder gut machen, opferte meine ganze Lebensenergie dafür die Liebe vom BA zu verdienen bzw "ihn zu heilen", und wartete sehnsüchtig auf den Augenblick endlich "gut und liebenswert genug zu sein". Aber der Fehler lag nie bei mir, sondern bei meinem Vater und bzw. beim BA (wobei er nur die Spiegelung meiner eigenen Wunde war). SIE hatten aber selbst Wunden und Verletzungen erlebt, die sie unfähig machten, ihr Herz zu öffnen und mich so zu lieben wie ich es verdient habe. Und ja, ich habe die Liebe verdient, verdammt nochmal. Damals als Kind und auch in der Beziehung mitm BA. Jeder Mensch verdient Liebe. Das musste ich erst erkennen. Also machte ich mir Audiodateien mit den Affirmationen "ich bin liebenswert", "ich verdiene es geliebt zu werden" und "ich bin gut so wie ich bin" und hörte sie mir regelmäßig an, besonders dann wenn ich mal wieder daran zweifelte. Auch WandZettel in der Wohnung erinnerten mich daran. Abends beim Schlafengehdn und morgens kurz nachm Aufwachen haben die entsprechenden Meditations/bzw. Affirmationsvideos bei YouTube mich weiterhin unterstützt.


    Viertens, ich erkannte dass mein Wunsch nach einer Heilung legitim war aber die Strategie dafür die falsche war. Das Vorhaben, Liebe von einem Menschen zu gewinnen, der nicht lieben kann, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Früher als ich klein war, hatte ich keine andere Wahl, den Vater gab's nur einmal und seine Liebe konnte ich mit nichts ersetzen. Aber jetzt wo ich erwachsen war, hatte ich eine unzählige Auswahl an Männern. Nur komischerweise fiel ich immer auf BAs herein, nur sie übten auf mich eine unwiderstehliche Anziehung aus. Also kam ich zu


    Fünftens, mein Beuteschema überdenken. An um dieser Stelle seien die YouTube Videos von Christian Hemmschemeier erwähnt, die mir die Augen eröffneten. Dass es Männer mit sicherer und unsicheren Bindung gibt. Und dass ich als sogenannter Pluspol unbedingt einen sicheren Mann brauche. Er hat mich auch davor gewarnt, dass ich beim Kennenlernen eines sicheren Mannes Probleme haben werde. Vor allem was meine Gefühle bzw. seine Anziehungskraft auf mich angeht. Dass es sich nie so intensiv wie in der Beziehung mit BA anfühlen wird und auch nicht anfühlen muss, weil diese Intensität durch das ständig aktiviertes Bindungsprogramm bzw. Verlustangst entstehen. Dass ein sicheres Gefühl der Geborgenheit ausreicht und dass man über seine eigene Bindungsängste (passive BA führt in der Beziehung mit einem sicheren Partner zu aktiven BA!) reden muss. Als ich dies erkannte, begab ich mich auf die Suche nach einem sicheren Mann und kam zu

    Hey,


    Danke euch.


    Heute bin ich sehr traurig. Mich wundert, dass er mich nicht anruft, nicht versucht mich zurückzugewinnen. Hat er mich losgelassen? Es fühlt sich einfach beschissen an, dass ich wohl mehr um ihn traue als er. Obwohl er mich betrogen hat. Ich weiß nicht, ich spüre keine Wut gegen ihn. Sondern einfach nur unendliche Traurigkeit.


    Mir kommen schöne Momente mit ihm in den Kopf, wo noch alles gut war. Werde ich darüber hinweg kommen? Ich habe das Gefühl ich werde es immer vermissen.


    Was mich traurig macht ist die Vorstellung, dass er sich eventuell in die neue Beziehung gestürzt hat, schöne Momente mit ihr genießt, während ich alleine um ihn traue. Das ist so unfair. Das ist so hochgradig unfair, dass ich nicht weiß, wie ich damit klarkommen soll.


    Ich will es auch nicht verstehen, warum es unmöglich ist mit dem Menschen zu sein, den man liebt. Das ist so tragisch, dass ich obwohl ich mich so stark nach ihm Sehne ihn loslassen muss. Aber gut, er wohl auch nicht nach mir. Ich frage mich, ob er auch um mich trauert? Ob er mich zurück haben will? Warum er es nicht versucht, wie er es sonst getan hat? Gut, jetzt hat er nichtmal gute Argumente um mich zurückzugewinnen. Er weiß, er hat Scheiße gebaut. Ich glaube, er geht davon aus, dass ich ihm das nicht verzeihen kann. Kann ich auch nicht. Und trotzdem Sehne ich mich nach ihm. Das ist so ambivalent. Mein Kopf weiß ganz genau: das kann nicht gut gehen. Meinem Herz ist es egal, es will ihn. Wie ich das überwinde?


    Ich bereue das auch im Moment ein Stückchen gegangen zu sein. Ich denke mir ich hätte noch schöne Momente mit ihm genießen können. Ich weiß es ist dumm. Aber es wäre besser als jetzt alleine zu trauern. Zumindest kurzfristig. Ach. Und diese Hoffnung, dass wir es doch evtl hätten schaffen können. Ich weiß auch das entzieht sich jeglicher Logik. Aber es ist das was mich so lange an ihn gebunden gehalten hat..
    Mann ist das schwierig...

    Danke sukramine Und nitamaus. Ich versuche auf mich zu achten.


    Angieohne, das Klingt wirklich sehr gemein und egoistisch. Ich hoffe nicht dass er sich das wirklich genauso gedacht hat. Vielleicht ab und zu. Aber irgendwo dazwischen muss doch auch noch die Liebe für mich gewesen sein? Er sagte mir das auch, dass ein Teil von ihm mich geliebt hat und der andere Teil von mir weg Sein wollte.


    Ich frage mich, was ich hätte (seiner Meinung nach) machen sollen? Nicht verlangen dass er sich mit seinen Fehlern auseinander setzt? Einfach alles vergessen und hoffen dass er mir nie wieder fremdgeht? Nachdem er sagte: Zitat: " ich bin mir nicht sicher ob mein Drang nach Affären nicht wiederkommt". Ich muss sagen spätestens nach der 3. Affäre habe ich mein Vertrauen zu ihm komplett verloren. Ich habe mich 2 mal von ihm getrennt. Das letzte Mal als er zurück kam, hat er versprochen, dass es alles anders wird. Ja vieles wurde anders. Aber vieles blieb. Respektloses egoistisches Verhalten, falsche Versprechen, Lügen - alles ganz normal für ihn gewesen. Diesmal habe ich mir versprochen mich nie wieder so scheiße behandeln zu lassen. Ich bin es mir einfach zu schade nach 3 Jahren Beziehung und so vielen Betrügen die ich ihm verziehen habe. Dass ich ihm überhaupt danach eine Chance gab- war schon so viel von mir hergegeben. Ich wollte sehen, dass ich es diesmal nicht umsonst gemacht habe. Ja ich habe vielleicht eine Art Wiedergutmachung erwartet in Form von guter Beziehung, Respekt, Rücksicht auf meine Bedürfnisse. Das alles habe ich mir verdient! Und jeder Mensch verdient das sowieso per se! Aber das könnte er mir einfach nicht geben. Immer wieder schimmerte sein "altes Verhalten" durch. Und egal wie oft er sagte er habe sich geändert, habe ich immer wieder gesehen, dass er es doch oft der "Alte" ist.


    Ich hatte einfach das Gefühl, dass es mir zu lästig war. Selbstverständliche Sachen erklären zu müssen, dass zu einer Beziehung Kompromisse gehören z.b. Dass Treue wichtig ist. Dass man ab und zu auch eigene Fehler einsehen und dafür entschuldigen muss. In normalen Beziehungen ist das selbstverständlich. Er musste das erst lernen.


    Wenn ihn das runtergezogen hat - dann tut es mir leid. Aber so ist es nunmal. Warum muss ich weniger akzeptieren? Warum muss ich in einer Beziehung verharren in der ich nicht für voll genommen werde und in der ich unglücklich bin? Warum darf er sich alles gefallen lassen, während ich alles verzeihen muss?


    Was hatte ich sonst für eine Möglichkeit diese Beziehung zusammen zu halten? Alles runterschlucken? Du hast mich betrogen- nicht schlimm. Du flirtest herum- nicht schlimm. Du schiebst jeden deinen Fehler in meine Schuhe- ok, Auch das halte ich aus. Du manipulierst, lügst, hintergehest - entschuldige dass ich dir Druck mache! Ich meine Liebe für ihn hin oder her, aber irgendwo muss man doch auch Respekt vor sich selbst haben! Ja, das ist mein Ergebnis meiner Arbeit an sich selbst und darauf bin ich stolz. Ihn zu verlieren tut weh. Aber sich selbst zu verlieren hat früher noch mehr weh getan. Ohne ihn kann ich leben. Ohne mich nicht.


    Irgendwo bin ich ihm auch dankbar, weil ich durch ihn meine Schwächen gesehen habe. Ich habe jetzt die beste Möglichkeit und den größten Schub mein eigenes Leben wieder auf die Reihe kriegen. Alleine glücklich sein- das ist mein heutiges Ziel.


    Vielleicht deswegen ist die Beziehung auch zuende gegangen. Ja die BAs eignen sich hervorragend um seine eigenen Fehler zu identifizieren. Aber sie ziehen dich auf deinen Weg zur Besserung wieder herunter. Wenn man an seinem eigenen SelbstWert arbeitet, immer wieder aber durch ihr rücksichtsloses Verhalten an deine Schwächen erinnert wird, zieht es dich in deine eigenen negativen Gedanken wieder zurück: " er will mich nicht, er weist mich ab, ich bin nicht liebenswert". Es kostet dann wieder viel Kraft sich selbst zu sagen : " Ne, mein Freundchen. Derjenige der hier ein Problem hat bist du. Mit mir ist alles in Ordnung". Dadurch kommt Wut gegen ihn wieder hoch. Vielleicht deswegen haben wir so oft gestritten. Jeder sein Versuch mich in die alte unterlegene Rolle zu zwingen habe ich mit Wut abgewehrt. Ja deswegen habe ich ihn an seine Fehler hingewiesen. Ich wollte nie wieder mich so schlecht behandeln lassen. Soll er doch den Dorn in seinem eigenen Auge sehen. Und mir nicht einreden: ich würde zuviel wollen. Ich wäre perfektionistisch, zu empfindlich, nehme die Sachen viel zu ernst. Grrr... Könnte wieder wütend werden, wenn mir mein Recht auf meine eigenen Grenzen abgesprochen wird.


    Vielleicht hat auch meine VA mir einen Streich gespielt. Vielleicht konnte ich mich deswegen nie ruhig auf die Beziehung einlassen ohne eine "Sicherheit* zu haben, ich werde nie wieder betrogen. Ok, komplette Sicherheit gibt es nicht. Aber zumindest wollte ich gute Chancen sehen (Reue, Fehlerzugabe, Änderung des Verhaltens). Würde auch ein Mensch ohne VA?


    Ich meine all mein Zureden war eh sinnlos. Im Endeffekt habe ich eh alles mitgemacht bis er es tatsächlich tat. Hätte er das gemacht, wenn ich ihn nicht mit meinen Forderungen gedrängt hätte? Ich weiß es nicht. Früher oder später glaube ich schon. Weil viel Gründe brauchte er nicht. Flirten war für ihn eh an Tagesordnung. Und auch schon vor einem halben Jahr, wo ich das Thema noch nicht so extrem thematisiert habe, hat er sich mit einer geküsst. Das hat er mir bei unserem letzten Gespräch zugegeben. Damals sagte er nur, er hätte eine in der Bar kennengelernt und sie haben den Abend zusammen verbracht. Auf mein Misstrauen, ob da mehr lief, hat er alles abgestritten. (Und danach anmerkte: siehst du, wenn ich dir solche Sachen erzähle, gibt es nur Stress. Es ist doch besser, ich verschweige es - was er jetzt auch tat). Also auch damals konnte er nicht treu sein. Wobei nach seiner eigenen Definition ist es mir nicht fremdgegangen. Küssen sei kein Betrügen sagte er. Küssen sei sowas wie Umarmung. Jetzt verstehe ich, warum er das in dem gleichen Zeitraum sagte. Damals fand ich es schon doof. Aber ich hatte ja keinen konkreten Anlass um das Thema groß zu machen. Dachte ich ja natürlich.


    Also so oder so war es seine Verantwortung für dich nichts kann. Ja es tut mir sehr weh, dass ich doch den Betrug jetzt wieder erleben muss. Und das ist einer der größten Gründe warum ich so stark an der Sache zu knacken habe. Es bringt meinen Selbstwert so stark ins Wanken. All diese Zweifel: was habe ich falsch gemacht? Warum hat er sie mir vorgezogen? War ich schuld daran? Das alles kommt zusätzlich zum Trennungsschmerz. Sage ich ja, diese Beziehung tut mir nicht gut. Ich muss froh sein, dass ich ihn los habe. Zumindest lässt mich kleiner mehr so wertlos fühlen. Ich bringe meinen Selbstwert schon wieder auf den Vordermann. Aber ihn lasse ich nicht mehr an ihn dran. Eigentlich war sogar das wenige Vertrauen, was ich ihm schenkte schon zu viel. Es gibt Menschen die verdienen es einfach nicht.

    Hallo an alle,


    Danke für eure Beiträge. Ich muss berichten dass wir uns Anfang dieser Woche endgültig getrennt haben. Weil es sich herausgestellt hat, dass er schon vor einem Monat eine Affäre einging (also noch bevor ich den ersten Beitrag verfasst habe und bevor ich mit ihm über die Freundschaft sprach), mit der er die ganze Zeit Kontakt gehalten und vor mir verheimlicht hat. Jetzt verstehe ich, warum er es ihm so leicht gefallen ist, mir zu erlauben andere Männer kennenzulernen. Und auch die Vorwarnung, dass es bald zu endgültiger Trennung kommen wird, so leicht aufnahm. Das hat mich damals schon so überrascht, ich dachte er wäre wirklich so großzügig und reflektiert, dass er bereit war, mich gehen zu lassen. In Wirklichkeit hat er sich schon auf die Trennung vorbereitet und hat schon einen "Ersatz" für mich gefunden. Na ja, da sieht man, dass es ihm nicht so viel an mir lag und liegt. Das hat mich schon sehr verletzt. Irgendwie dachte ich, ich wäre ihm wichtig. Na ja.


    Jetzt kann natürlich keine Rede mehr von Freundschaft sein. Dass er einfach Distanz braucht und mir deswegen nicht das geben kann was ich in einer Beziehung brauche - damit hätte ich mich noch arrangieren können. Aber dass er mich so krass hinterging und wochenlang belogen hat - mit so einem Menschen kann ich auch keine Freundschaft führen und will auch nicht.


    Irgendwie hat mich das ein Stück zurück geworfen. Jetzt spüre ich schon, dass ich ihm nachtraue. Jetzt kommt die ganze Traurigkeit, die ich die ganze Zeit versucht habe zu umgehen. Irgendwie spüre ich auch wieder die Liebe für ihn. Ich weiß nicht, ob da noch die Restabhängigkeit drunter liegt - wo ist da überhaupt der Unterschied? Ich weiß, dass ich ihn für immer loslassen muss - und das tut mir unendlich weh.


    Ich Frage mich auch welche Gründe ihn dazu bewegt haben diesen Schritt zu tun. Er sagte dass ihn "die Probleme, die wir hatten, zu sehr runter gezogen haben". Paradoxerweise stritten wir oft um das Thema Vertrauen, weil er mich ja am Anfang der Beziehung betrog, seitdem habe ich nie komplett das Vertrauen zu ihm wiedererlangen können. Ich wollte, dass er sich dieser Verantwortung stellt, sein Verhalten reflektiert, sich mit den Gründen auseinander setzt, warum er das früher getan hat. Ich habe ihm die ganze Zeit nahe gelegt, dass es an seiner BA liegen könnte. Er stritt es ab, aber konnte keinen anderen Grund für seine Affären nennen. Er sagte er wird das nicht wieder tun, ich soll aufhören zu zweifeln und ihm einfach vertrauen. Aber wie konnte ich das? Vor allem, wenn es so viele Anzeichen gab dass er das wieder tun könnte (z.b. ständiges Flirten). Sein distanziertes und ambivalentes Verhalten hat meine Zweifel noch mehr geschürt.


    Ich habe uns sogar ein Buch besorgt, wo es stand wie man das zerstörte Vertrauen in einer Beziehung nach einem Seitensprung wieder erlangen kann. Er wollte sich damit nicht auseinander setzen. Bis von ihm eben kam, dass er sich nicht ändern kann und ich soll aufhören ihn zu ändern. Dann habe ich die Hoffnung aufgegeben und eben uns für "Freunde" erklärt. Ich dachte ich kann stückchenweise von ihm loskommen. Aber nach so einem erneuten Vertrauensmissbrauch - will ich nichts mehr mit ihm zu tun haben.


    Ich war ehrlich mit ihm, ich habe ihm erzählt, dass ich mich mit anderen treffe. Er nicht. Er hat alles verheimlicht. Außerdem lief bei mir nichts mit meinen Bekanntschaften. Bei ihm mindestens Küssen wie er sagte. Er hat sogar unter dem Vorwand "er braucht Zeit für sich" mich nach Hause fahren lassen, als ich ihn besuchen war, und ist danach zu ihr gefahren, hat nicht mehr auf meine Anrufe geantwortet,hat sich auch danach nicht erklärt. Ich fand es so krass. Das war mehr als eine Spielerei für ihn. Er hat sie teilweise mir vorgezogen. Das kann ich kaum glauben, weil ich seiner Gefühle zu mir sicher war.


    Auch seine Ausrede " er hat unter unseren Problemen gelitten" kaufe ich ihm nicht ab. Wenn man unter Problemen in der Beziehung leidet, tut man alles um sie zusammen zu lösen oder trennt sich. Man sucht sich keine Affäre. Vor allem dann nicht, wenn die Probleme in der Beziehung erst deswegen entstanden sind. Aber gut, das ist ein BA, die sind eh anders drauf.


    Ich frage mich, ob es unter anderem daran lag, dass unsere Fernbeziehung die wir 4 Jahre geführt haben, dabei war zu einer mehr oder weniger normalen Beziehung zu verwandeln. Der sonst übliche Abstand von 500km würde sich zu 50km verringern. Wir könnten uns in nächster Zeit viel öfters sehen, wir bräuchten nur 1Std Fahrt zueinander. Deswegen sprachen wir auch davor vom Zusammenziehen. Es gab jetzt keine objektiven Gründe um da Nein zu sagen. Ob er deswegen sich in die neue Beziehung/Affäre gestürzt hat? Ob seine BA deswegen Alarm geschlagen hat? Oder waren die Gefühle seinerseits weg? Das kann man so schlecht bei den BAs unterscheiden.


    Er hat mich diesmal auch so leicht losgelassen als ich ging. Sprach davon, dass in unserer Beziehung schon so viel kaputtgegangen ist, dass es nicht wieder reparierbar wäre (er meinte von ihm selbst zerstörte Vertrauen - es könnte lustig sein, wenn es nicht so tragisch wäre). Früher hat er mich immer festhalten wollen, als ich ging.
    Jetzt nicht mehr. Das hat mich noch mehr verletzt als der Betrug selbst.


    Interessanterweise wohnt seine neue Affäre 600 km von ihm. Er wollte sie auch nicht beenden, als ich ihm das angeboten habe. Er ließ mich dafür gehen. Das kann ich auch kaum verstehen. Er ließ mich gehen, hat aber den Kontakt zu ihr behalten. Ist es auch die Folge seiner BA? Kann er deswegen mit ihr jetzt besser, weil sie so weit weg wohnt? Kann er mich deswegen so leicht loslassen weil ich jetzt so nah bei ihm wohne, dass die BA-Beziehung mit mir unmöglich ist?


    Ich fragte ihn auch ob er jetzt mit ihr zusammen sein wollen würde. Er sagte er will gar keine Beziehung mehr und er sei nicht für eine Beziehung geschaffen (typisch BA oder?). Und außerdem was wolle er mit ihr, sie wohnt zu weit weg. Gut, bei uns war es damals kein Grund.


    Ich weiß ihr könnt mir nicht all meine Fragen beantworten. Aber vielleicht habt ihr Erfahrung mit einem ähnlichen Verhalten von BA.


    Für mich selbst bin ich einerseits froh, dass es vorbei ist weil mit der Beziehung auch die Verletzungen weggehen. Andererseits kämpfe ich noch mit meinen Gefühlen zu ihm. Gehen sie irgendwann weg?

    Zitat von Leuchtfeuer

    Vielleicht magst Du mir diese eine Frage noch beantworten:


    Hast Du ihm gesagt, dass Eurer freundschaftlicher Umgang für Dich nur temporär ist und Du gedenkst, ihn komplett zu beenden, wenn Du einen neuen Freund hast?


    Ja das habe ich gesagt. Bzw. Jetzt nicht so wie du das formuliert hast. Ich habe gesagt dass ich andere Männer kennenlernen möchte. Und nachdem er mir das "erlaubt hat' habe ich ihm gesagt dass es dann zwischen uns nicht mehr lange gehen wird. Dass ich die anderen Männer nicht einfach nur für Sex brauche (was in einer offenen Beziehung ja realisierbar wäre) sondern dass ich jemanden suche , der sich sicher zu mir bekennen kann. Und habe ihn nochmal gefragt ob er denn bereit wäre mich loszulassen wenn es soweit ist. Er hat es bejaht. Das habe ich oben eigentlich auch schon geschrieben. Von daher weiß er sehr genau was Sache ist. Seine Antwort darauf: Zitat: " Lass uns die restliche Zeit zusammen so schön wie möglich zu verbringen egal wie lange das noch dauern wird". Tja, im Prinzip möchte ich ihm genau diesen Wunsch gewähren.


    Die Fragen von DeeDee überschneiden sich mit den vorherigen Beträgen, deswegen gehe ich jetzt nicht einzeln darauf ein.


    Ich finde es im Allgemeinen interessant, dass meine Ursprungsfrage darauf ausgerichtet war, ob jemand die Erfahrung gemacht hat, ob eine Freundschaft mit dem BA nach der Trennung möglich ist. Stattdessen werde ich bis auf die Knochen durchgescannt und kritisch beurteilt, ob mein Wunsch nach einer Freundschaft moralisch zu vertreten wäre (was hat es mit meiner Frage zu tun?). Und obwohl ich jetzt auf dem Weg der Loslösung von meiner Abhängigkeit bin (ist das nicht das Beste, was Der ehemalige BA-Partner machen kann?) wird mir immer wieder unterstellt, dass ich doch immer noch abhängig bin - wie soll mir das Weiterhelfen? Ich schweige ganz von dem Vorwürfen ich würde hier Menschen ausnutzen und irgendwelche falschen Spielchen mit ihnen spielen/als Platzhalter nutzen ( Mann, in welcher Welt lebe ich denn, wenn das als erste Absicht angenommen wird, wenn man mit jemanden befreundet sein möchte?). Ich habe eigentlich gehofft hier Beistand auf meinem Weg der Weiterentwicklung zu erfahren, stattdessen fühle ich mich in die Rechtfertigungsposition reingezwängt. Keine Ahnung, ob das nur mir so vorkommt.

    Hmm.. so viele Fragen. Ich gehe Mal auf alle einzeln ein.


    Also warum ich mich mit den anderen Männern treffe: das hat sich so ergeben. Also wie gesagt, ich möchte eigentlich schon länger von meinem BA los, habe aber gespürt dass mich noch irgendwas bei ihm hält, bis ich es herausgefunden woran es lag: ich hatte den Glauebenssatz "Nur er würde mich mögen und es gäbe keinen anderen Mann, der mich besser behandeln würde". Nachdem ich dieses Thema aufgearbeitet habe, mich mit meinen Selbstwert auseinander gesetzt habe, und gelernt habe meine eigenen Grenzen zu verteidigen, wollte ich mir neue Glaubenssätze einüben. Ich finde eine Sache ist sich einzureden: "Es gibt noch jemand anderen Besseren" ohne praktisch jemals besser behandelt worden zu sein. Und das Andere es in Realität zu erleben. Wie gesagt seitdem ich es erlebt habe, dass es auch anders geht, möchte ich darauf auch nicht mehr verzichten. Also damit es auch klar ist: zwischen mir und meinen Bekanntschaften läuft auch nichts. Ich lerne einfach Männer kennen, gehe auf Dates, genieße die Aufmerksamkeit, wir unternehmen was zusammen. Bis jetzt war aber drunter kein Kandidat mit dem ich auch wirklich was anfangen würde. Aber der Umgang mit ihnen ist einfach mehrfach angenehmer als mit dem BA. Also an sich bin ich ja auch in keiner neuen Beziehung und mache die gleiche Sachen was jede normale Single-Frau auch tut.


    Das mit der Verarbeitungszeit: naja vielleicht liegt es daran dass ich mich 4 Jahre lang mit der Thematik auseinander gesetzt habe. Ich habe Bücher gelesen, mich bis zum Umfallen im Internet informiert, habe darüber mit einer Psychologin gesprochen, mich hier auch ausgetauscht und viel gelesen. Ich habe mit dem BA so oft über diese Themen gesprochen (auch in der Paarherapie) dass es jetzt eigentlich (fast) alles klar ist. Ich habe meine eigenen Anteile an der Geschichte erkannt, ich weiß was und wie ich an mir verändern muss, ich habe schon sehr viele Schritte Richtung Löslösung von meinen eigenen Mustern gemacht. Ich wüsste jetzt nicht was ich aufzuarbeiten hätte. Ich habe die ganze AufarbeitungsArbeit im Prinzip schon vor der Trennung gemacht. Ich weiß sehr klar warum diese Beziehung nicht funktionieren kann und warum es so kommen musste wie es gekommen ist. Was soll ich denn noch "Verarbeiten"? Also das Einzige was im Prinzip noch bleiben würde, ist die Traurigkeit, dass ich ihn als Mensch verlieren würde. (Damit dass ich ihn als Partner nicht haben kann, habe ich mich schon abgefunden und empfinde eher Erleichterung als Traurigkeit dabei) Mag sein, dass ich mir durch die Freundschaft die Loslösung von ihm erleichtern möchte- was ich ja auch gleich gesagt habe. Entweder wird es funktionieren und wir können Freunde bleiben oder wir merken, dass es nicht geht, und würden uns voneinander distanzieren-aber dann werde ich wissen dass die Traurigkeit wirklich "nötig" ist und nicht von mir selbst "erzwungen". Also im besten Falle bleibt die Freundschaft natürlich auch in die neuen Beziehungen rein bestehen oder es wird sich von selbst irgendwann auslaufen - dann würde diese Traurigkeit schrittweise und in einem natürlichen Prozess entstehen und wäre somit leichter auszuhalten. Es kommt so wie es kommt. Und solange wir beide stets ehrlich miteinander sind und einander mit Respekt begegnen, finde ich nichts Schlimmes dabei.



    Also ob die Freundschaft (wenn es überhaupt klappen sollte!) zu Ende geht sobald ich in einer neuen Beziehung bin, steht wirklich in den Sternen. Das würde hier eigentlich richtig geschrieben, dass ich es doch jetzt nicht wissen kann. Wenn es sich wirklich eine ehrliche Freundschaft entwickeln würde, wäre es durchaus eine Überlegung wert, das auch nachher zu behalten. Ich gehe aber nur im Moment davon aus, dass dem BA das sehr unangenehm wäre, mich mit einem anderen Mann zu erleben. Und das muss nicht zwangsläufig heißen, dass er dann was von mir erhoffen würde. Es ist einfach oft unangenehm seine(n) Ex mit jemand Neuen zu erleben auch wenn die Gefühle weg sind. Wenn er es wirklich so empfinden sollte, würde ich es ihm auch nicht antun wollen. Aber wie gesagt, das steht wirklich noch in den Sternen ob unsere Weitere "Beziehung" entwickeln wird. Und nein, wenn es allen Beteiligten gut tun würde (mir, ihm und meinem neuen Freund), würde ich sicher ihn nicht einfach so "wegschmeißen". Dafür empfinde ich viel zu viel Respekt und Dankbarkeit für ihn.


    Zu "negativen Gefühlen": Also ich wollte jetzt auf keinen Fall sagen, dass die negativen Gefühle unwürdig sind. Sondern dass es doch möglich sein sollte, nachdem man sich geliebt hat im Frieden auseinander zu gehen ohne dem anderen unbedingt eine verletzende Kontaktsperre "reindrücken" zu müssen.

    Liebe(r) Leuchtfeuer,


    Ich glaube du projiziert gerade deinen eigenen Schmerz, den du in deiner letzten Beziehung erlebt hast, auf mich. Kann es sein dass dich damals als Lückenfüller Gefühlt hast und deswegen den Kontakt zu deiner Ex abgebrochen hast?


    Ließ bitte meine Nachrichten nochmal durch. Wo siehst du ein falsches Spiel? Ich habe ihm offen alles kommuniziert, wie es ist. Er hat selbst eingesehen, dass er mir nicht das geben kann, was ich brauche und ich empfinde es als eine große Stärke von ihm, mir die Freiheit zu geben und dass er bereit ist mich loszulassen, damit ich zumindest mir jemand anderen glücklich sein kann. Jeder empfindet anders. Nur weil du dir damals in der Position als Freund als Lückenfüller vorkamst, heißt es noch lange nicht, dass er es genauso empfindet. Hätte er ein Problem mit gehabt, hätte er mir es schon gesagt.


    Und ich nutze ihn in keinster Weise aus. Dieser Mensch ist mir als Freund wichtig und deswegen möchte ich ihn meinem Leben behalten. Wo siehst du da das Wort Lückenfüller oder Ausnutzen? Ich finde, was wir gerade tun, genau das Gegenteil ist: ein menschenwürdiger Umgang miteinander, bei dem beide sich so akzeptieren wie sie sind und das Beste daraus machen. Auch wenn es bedeutet, die gemeinsame Hoffnung auf das glückliche Zusammensein loszulassen. Ich bevorzuge in Freundschaft auseinander zu gehen und zumindest die Wärme im Herzen behalten, die noch bei uns beiden da ist. Als auf Biegen und Brechen Kontaktsperre durchzuhalten, sich gegenseitig zu hassen und als Feinde für immer auseinander gehen. Das ist, finde ich, nicht einer LIEBES Beziehung würdig und wäre höchst egoistisch von mir.

    Na ja, ich denke es wird schwer meinem neuen Freund zu erklären, dass ich noch mit meinem Ex befreundet bin. Außerdem wäre es für ihn auch nicht gerade einfach mich mit einem anderen Mann zu erleben. Und für mich wäre es auch nicht gut, den Kontakt zu behalten: irgendwie hätte ich lieber einen klaren Cut als in der neuen Beziehung noch an meinen Ex erinnert zu werden. Vielleicht ist es für mich eine "Vorstufe" zu der kompletten Trennung. Eine Art Abschluss im Frieden. Ich weiß, dass wenn ich jetzt den kompletten Kontakt unterbinde, ich ihm immer noch als Mensch vermissen werde: und da wird die Gefahr des Rückfalls noch größer. Ich weiß es weil ich mich schon 2 mal von ihm getrennt habe. Ich habe max 3 Monate Kontaktsperre durchgehalten, er ließ nicht nach. Und irgendwann habe ich ihn zu sehr vermisst, es tat so gut seine Stimme wieder zu hören, dass ich mich komplett wieder auf die ganze Beziehung eingelassen habe. Gut, früher hatte ich noch die Hoffnung, dass es sich was ändern kann. Jetzt nicht mehr. Jetzt weiß ich, dass ich nichts von ihm zu erwarten habe . Deswegen könnte ich jetzt auch mit einem guten Gefühl die Freundschaft führen. Ich denke es wäre einfacher mich von ihm loszulösen, wenn ich weiß dass ich jederzeit zurück in die Beziehung kann, es aber nicht will. Als wenn ich durch die ausgesprochene Kontaktsperre mich selbst praktisch zwinge keinen Kontakt zu haben obwohl ich ihn als Mensch manchmal vermissen werde. Dadurch würde ich doch nur meine Sympathie für ihn verdrängen. Und verdrängte Gefühle haben die Angewohnheit immer zurückzukommen aber dann alle auf einmal und mit einer großen Wucht. Was auch damals geschah nach 3 Monaten. Ich glaube der Unterschied zu jetzt ist dass ich nicht mehr abhängig von ihm will. Nicht mehr auf ihn angewiesen. Das macht mich stärker und freier.


    Schade dass ihr mich nicht verstehen könnt. Habt ihr euch schon in meiner Situation gefunden? Und wie war das damals für euch?

    Hallo Leuchti,


    Danke für deine so kritische Nachricht. Das hilft mich kritisch mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen.


    Also der Grund warum ich den Kontakt nicht ganz abbrechen möchte ist der, dass ich durchaus einige menschliche Seiten an ihm schätze: zb seine Lebrsfröhlichkeit, Sinn für das Schöne, mit ihm kann man tolle Gespräche führen und das Leben genießen. Aber als Beziehungspartner ist er vollkommen ungeeignet. Das ist mir im Moment klar wie noch nie. Deswegen Pflege ich auch keine Hoffnung auf Besserung.


    Ob ich ihn an mich binden will? Haha! Wenn das möglich wäre! Einen BA kann man nicht binden, egal was man macht- das habe ich 4 Jahre versucht und habe es an der Erfahrung gesehen. Nein, ihn an mich binden will ich nicht mehr. Ich möchte ihn auch gar nicht als meinen Partner haben: wer will schon so einen egoistischen Monster bei sich haben, der nur an sich denkt und die Bedürfnisse/Wünsche von dem Anderen vollkommen ignoriert? Ich würde schon so oft von ihm in dieser Hinsicht enttäuscht, dass ich mir zu schade bin, meine Zunge breit zu reden, wo nurnoch leere Versprechen kommen, aber keine Handlungen.


    Natürlich kommt dann der Gedanke nahe: warum brauche ich so einen egoistischen Freund bei mir? Also erstens, hoffe ich dass seine egoistische Ader sich legt, weil im Normalfall ist sie dazu da, um sich von mir abzugrenzen. Wenn der Abstand groß genug ist, ist er meistens der liebste Mensch aufm Planeten. Aber ja, wenn sein Egoismus wie er in der Beziehung vorhanden war, sich auch auf die Freundschaft ausweitet, dann würde ich auch die Freundschaft abbrechen. Ich lasse mich nie wieder nochmal so scheiße behandeln.


    Was ich mir durch die Treffen mit anderen Männern erhoffe? Na ja, ich kann dir schon sagen, was mir das bis jetzt gebracht hat: ich fühle mich um einen Riesenstückchen unabhängiger von ihm. Ich habe in der Beziehung den Fehler gemacht, mich nur auf ihn zu konzentrieren: ich flirtete kaum und habe die Männer nie als Beziehungskandidaten kennengelernt (obwohl er die ersten 2 Jahre unserer Beziehung mich durchgehend betrog und auch danach weibliche "Freundinnen" hatte, die auf ihn standen, mit denen aber angeblich nichts gelaufen ist). Als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich erkannt, dass dahinter die Angst sitzt, abgelehnt zu werden. Mein Selbstwert war so niedrig ( ob "angeboren" oder auch durch die schlechte Behandlung von dem BA verstärkt) dass ich dachte: "Er ist zumindest bei mir, ob ich jemanden anderen gefallen werde- keine Ahnung). Dadurch habe ich mich selbst beraubt. Und deswegen all die Scheißbehandlung von dem BA über mich ergehen lassen ohne ernsthaft in Betracht zu ziehen, mich neu zu orientieren.


    Jetzt, wo ich parallel zu den Treffen mit den neuen Männern, an meinem Selbstwert arbeite, fühle ich mich um einen Riesenstück begehrenswerter. Ich habe es an Erfahrung gesehen, dass es noch viele andere Männer gibt, die sich für mich interessieren, und das Wichtigste: dass sie bereit sind mich viiiell besser zu behandeln als mein (Ex) BA das tat. Das gibt mir so enorm viel Selbstvertrauen! Außerdem habe ich mich vermehrt auf mich konzentriert, möchte mein Leben vollkommen umkrempeln. Ich meditiere, verbringe viel Zeit mit mir selbst und habe viele neue Freunde kennengelernt. Ich habe auch meine VA erkannt und möchte aktuell intensiv daran arbeiten (kennt übrigens jemand ein gutes Buch dazu?).


    Ich habe auch erkannt, dass ich meine Grenzen bei anderen Männern problemlos verteidigen kann - und muss mir nicht jedes Mal faule Ausreden anhören, Manipulationensversuche über mich ergehen lassen, leere Schuldzuweisungen aushalten und meinen Verstand enorm anstrengen, um diese verzwickte Umdrehungen der Tatsachen wieder zu entwirren, um nach diesen langen kraftraubenden Diskussionen nur ein "Mmhm" zu hören als Zeichen, dass ihm nichts mehr dagegen einfällt, aber dann bei der nächsten gleichen Situation das gleiche Scheißverhalten von ihm zu sehen und den Streit nochmal von vorne anzufangen, weil von ihm gelernt wird eh nie etwas. Weißt du was, ich habe erkannt, dass es Männer gibt, die auf mein:"Bitte tue das nicht, mir ist es unangenehm" mit einem "ok" reagieren und das auch wirklich nie wieder tun! Das fühlt sich für mich wie die Gottesgnade, die für mich vom Himmel gefallen ist, weil dieses Gefühl der Kontrolle über meine eigenen Grenzen habe ich nie mit dem BA erfahren. Außer ich bin gegangen-dann wurde Besserung gelobt, realistisch getan hat sich trotzdem nie was. Das alte Lied, was ich nie wieder hören möchte.


    Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich auf keinen Fall auf diese neu gewonnene Freiheit, mich nach einer neuen Beziehung umzuschauen, verzichten möchte? Wie gesagt, ER HAT AUCH NICHTS DAGEGEN! Er hat mir vorher schon die Freiheit gegeben Dates mit Männern zu haben: Zitat:" Wenn du dich von Männern zu schönen Restaurants einladen lassen möchtest, habe ich nichts dagegen". Nur früher wie gesagt habe ich nie diese Freiheit genutzt, weil es nach meinem Verständnis schon Betrügen war. Ich rede aber schon seit ca. einem Jahr, dass ich in dieser Beziehung nicht das bekomme, was ich brauche und dass ich deswegen auch andere Männer kennenlernen möchte. Früher hat er Besserung gelobt und hat sogar teilweise Schritte unternommen (z.B. mit zur Paarherapie mitgekommen, die natürlich ich gesucht habe, aber immerhin war er da). Jetzt aber sagte er mir ganz klar:"Ich bin so und kann mich nicht ändern. Es tut mir Leid, aber ich kann dir nicht das geben, was du brauchst".


    Diese Worte sind mir genug. Ich hatte eh das Gefühl gehabt, dass all seine Versprechen "sich zu bessern" leer waren, von daher ist es für mich eine riesen Erleichterung, diese Worte so klar aus seinem Munde zu hören. Er hat zwar letztens was von Einzeltherapie für ihn gesprochen, aber das kaufe ich ihm nicht ab. Paarherapie war auch seine Idee und wer hat nach Terminen geschaut? Ich. Von ihm kamen nur monatelang Ausreden. Ich habe sie genug gehört.


    Ich rechne ihm auch hoch an, dass er mir die Freiheit gab, andere Männer kennenzulernen. Zitat " Ich liebe dich und möchte dass du glücklich bist. Und wenn du das brauchst so möchte ich dir die Freiheit nicht nehmen. Ich möchte nicht, dass du nach Jahren mit mir es bereust, was verpasst zu haben". Ich sagte ihm auch klar, dass wenn es so ist, dass es ihm bewusst sein muss, dass es nicht Mehr lange mit uns dauern wird. Er sagte nur, dass alles zu Ende geht und dass das natürlich ist und dass danach was Neues kommt. Ich fragte ihn nochmal, ob es für ihn wirklich leichter ist mich loszulassen als an seinen Bindungsängsten zu arbeiten. Es kam nur ein Schulter zucken von ihm. Na ja, er hat ja auch bis heute nicht zugegeben, dass er BA hat. Daher kann natürlich auch keine Besserung eintreten. Das gibt mir nochmal die Bestätigung, dass es nie was wird mit ihm.


    Ok, mein Text ist ziemlich lang geworden. Ich hoffe man versteht meine Sicht jetzt besser.

    Hallo liebe Forummitglieder,


    ich befinde mich gerade in der Trennungsphase von einem BA. Ich habe akzeptiert ihn so wie er ist, dass er nämlich eine große Distanz in der Beziehung braucht und mir deswegen nie so viel Nähe geben kann wie ich brauche. Ich habe mich mittlerweile gut mit dem Gedanken angefreundet und bin bereit den Traum, den ich 4 Jahre gepflegt habe, dass sich alles irgendwann ändert, loszulassen.


    Was ich mich im Moment frage, ob trotzdem eine Freundschaft auf der Distanz möglich wäre. Also im Prinzip was Ähnliches was er mit mir die ganze Zeit geführt hat, nur dass es auch von meiner Seite ist. Dass wir kein Pärchen mehr sind, keine Zukunftspläne, kein "ich Liebe dich" und kein "ich brauche dich". Ich würde auch nicht mehr mit ihm seine Familie besuchen gehen und er meine auch nicht. Was ich mir vorstellen kann-dass wir uns auf der neutralen Fläche treffen: also eben draußen was unternehmen, Zeit miteinander verbringen, reden. Aber ohne dass die Hoffnung auf eine "glückliche Beziehung" besteht. Nur Spaß miteinander haben, einfach schöne Zeit haben. Ohne Verpflichtungen und Bindungen. Diese Treffen werden nach meiner Erfahrung sowieso wahrscheinlich max einmal in 2 Wochen stattfinden und max 1 Tag, weil es für ihn eh zu viel ist. Und mir wäre es auch Recht, damit zwischen uns nicht mehr so viel Nähe entsteht.


    Glaubt ihr sowas ist kurz nach der Trennung realistisch?


    Ich weiß dass der Knackpunkt meine Gefühle zu ihm sind die evtl. wieder entfachen können. Aber im Moment bin ich mir einfach 100 Prozent sicher, dass es nie eine Zukunft mit ihm geben wird, deswegen sind meine Gefühle ziemlich abgeflacht.


    Was mich aber im Moment noch in die alten Denkweisen bringen kann, sind seine Versprechen. Ich habe versucht ihm letztens nahe zu bringen wie ich zur Beziehung stehe und dass ich keine Änderung mehr erwarte wie früher. Dass ich akzeptiere dass er Distanz braucht und dass unser davor heiß diskutiertes Thema "Zusammenziehen" nie Wirklichkeit werden wird und dass ich mich damit auch gut fühle. Von ihm kamen aber nur die Widerreden: er würde keine Distanz brauchen, und wir können uns ohne Probleme öfters als einmal in 2 Wochen sehen und dass er schon seine Verwandte nach einer passenden Wohnung für uns fragte und dass er mit mir zusammenziehen will. Ich habe ihm als Gegenargument die Gründe genannt, die er mir lustigerweise früher gebracht hat, warum er sich unsicher mit der Idee ist: dass er nämlich nicht glaubt dass wir ein für beide passendes Nähe-Distanz-Verhältnis finden werden. Jetzt scheint es für ihn kein Problem mehr zu sein und ich wäre jetzt diejenige die "Horrorszenarien" ausmalt. Ich musste innerlich echt lachen als er das sagte.


    Ich verstehe sehr gut dass es nur Leere Versprechen sind um mich "zurückzugewinnen". Ich habe solche Worte von ihm schon sehr oft gehört und jedes Mal hat sich das Blatt gewendet sobald es ernst wurde und er am Zug war seine Versprechen einzuhalten. Deswegen glaube ich ihm kein Wort mehr. Brauche auch keine Versprechen mehr von ihm. Möchte die einfach nicht mehr hören und noch weniger glauben. (Ich Frage mich auch, warum er das sagt - denkt er im Moment wirklich, er würde das wollen oder sagt er dass nur, weil er gewohnt ist, dass es bei mir "zieht"? Hat er Angst, dass er mich ganz verliert und sagt deswegen sowas? Wenn er durch Erfahrung sieht, dass ich mich nicht komplett von ihm trenne auch ohne dass er mir irgendwelche Versprechen macht- wird sich seine VA legen und er hört mit diesen Versprechen auf? Weil im Prinzip bin ich ihn doch bereit genau das zu geben, was er von mir die ganze Zeit wollte. Eigentlich müsste er froh sein endlich der sein zu dürfen, wer er ist, ohne mir den "Märchen-Prinzen" vorspielen zu müssen.)


    Wie bringe ich ihm das bei? Und glaubt ihr man kann mit meiner Einstellung ein distanziertes Verhältnis weiter beibehalten? Ich würde den Kontakt zu ihm nur auch bis zu dem Zeitpunkt beibehalten, bis ich mich neu verliebt habe. Ich treffe mich jetzt schon mit einigen Männern und suche nach einer neuen Beziehung-und das weiß er auch. Er sagte dazu nur "ich mache dir keine Gesetze und wenn du das Bedürfnis hast, will ich dir die Freiheit nicht nehmen" . Sehr gut, denke ich mir. So kann ich mit offenen Karten spielen und mich mit ruhigem Gewissen von ihm verabschieden wenn es soweit ist.


    Was denkt ihr zu dem Ganzen und hält ihr meine Idee für realistisch? Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen mit so einer Situation?


    Danke euch schonmal für eure Hilfe!

    Hallo Reni,


    danke für deine Geschichte. Meine Frage ist: bist du dir ganz sicher, dass seine "Symptome" weg sind? Wie schaut es mit eurer Beziehung aus: seid ihr jetzt zusammen? Ich muss aus meiner Erfahrung sagen, dass BA's IMMER wenn der Partner seine Unabhängigkeit wiedergewinnt so lieb und zuvorkommend sind. Und zwar solange, wie die Beziehung sich stabilisiert. Klar, kann er jetzt dir keine böse Blicke zuwerfen oder egoistisch sein: weil er will dich für ihn gewinnen. Solange er dich sicher hat, besteht eine große Chance, dass sein Verhalten sich wieder ändert.


    Ich möchte dir raten, aufzupassen und nicht zu früh zu denken "er hätte sich geändert". EIne Bindungsangst geht NICHT ohne Therapeuten weg, egal wie lieb der BA in der ersten Beziehungsphase (was ihr im Moment wieder habt) ist.


    Klar, kannst du ihm keine Diagnose stellen und hoffst, dass es nur "unterdrückte Wut" war. Weißt du übrigens jetzt welche Wut es genau bei ihm war, die er dir "nicht zeigen wollte"? Aber genau das macht doch einen BA aus: er kann seine Wut nicht auf dem direkten Weg zeigen, sondern vermauert sich mit kalten Aggressionen. Das ist erst der Grund, dass er BA hat: weil er sich nicht abgrenzen kann und ständig das Gefühl hat, deine Erwartungen erfüllen zu müssen - die Wut darüber nutzt er aber aus, um sich von dir zu distanzieren.


    Wie schaut es jetzt mit euch aus? Würde mich freuen, von deiner Erfahrung zu hören.