Beiträge von tom1aufdersuche

    Boah heute arbeitet es brutal unangenehm in mir.


    Will unbedingt wissen, was jetzt ist. Was bei ihr los ist. Wie es ihr geht.


    Dabei ist der Kontakt mehr oder weniger einfach eingeschlafen, und damit ja klar, was Phase ist.

    Ich kenne solche Gefühle sehr gut - wahrscheinlich alle hier.


    Vermutlich ist das der Versuch des Gehirns, Kontrolle zu bekommen, deshalb der starke Drang, Erklärungen beim Gegenüber zu suchen.


    Das mit der Ablehnung könnte ein Thema sein. Immerhin kann ein klares Nein auch für Klärung sorgen. Die Kehrseite daran ist, dass dann Muster aktiviert werden, die dieses Nein als Triggerfunktion haben, so dass alte Strategien zur Wiederherstellung der Bindung aktiviert werden.

    Falls sie sich meldet, kannst du ja freundlich und authentisch bleiben und aussprechen, wie du die Sache siehst, was deine Erwartungen an eine Beziehung sind und dass du nicht glaubst, dass diese mit ihr zusammen erfüllt werden können.


    Dann ist deine Spielfläche sauber.


    Wenn sie mit starken Ambivalenzen zu kämpfen hat, ist das ihre Baustelle, die sie selbst bearbeiten muss.

    Ich sehe das ähnlich wie ihr.

    Das ganze geht nur, wenn einen das mögliche Ende nicht mehr schocken kann.


    Es ist ja letzlich auch nicht das, was man sich als Beziehungsform wünscht.

    Allerdings verbirgt sich in meinem Fall hinter der VA auch eine leichte, latente BA und ich stelle langsam fest, dass es durchaus auch gewisse Vorzüge hat, in einer solch offenen Konstellation zu leben.


    Ich muss natürlich gut abwägen, ob mir das schadet und im Moment bin ich mir garnicht so sicher, ob eine enge Beziehung wirklich das richtige für mich ist.


    Auf jeden Fall kann ich sagen, dass eine Distanzierung ohne Drama (so nach dem Motto: "Gut, ich merke, du bist wieder in deinem Ablehunungs-Modus - dann mach das mit dir selbst aus - wir sehen uns in ein paar Tagen") erheblich stabilisierend auf meinen Selbstwert wirkt.


    Andererseits bietet das natürlich auch Raum für Probleme, was eine mittelfristige Planung von Unternehmungen angeht. Da bin ich praktisch ständig darauf gefasst, dass ich alleine oder mit jemand anderes fahre.


    Desweiteren gibts durchaus auch Situationen, in denen er einen Treffer landet. Da denke ich dann, ob Trigger hin oder her, dass lasse ich mir nicht gefallen und dann reagiere ich auch entprechend mit einer scharfen Ansage.


    Alles in allem ist das keine soooo einfache Sache... Aber ich will den Thread hier auch nicht mit meinem Thema kapern.


    Claudia

    Ich finde, wenn du das Bedürfnis hast, kannst du eine eine sehr kurze Gratulation schicken. Sie kann ja unverfänglich sein: "Alles gute" und n Smiley.


    Wenn du aber andererseits überlegst, eine wirkliche Kontaktsperre einzulegen, kannst du das auch freundlich kommunizieren.


    "ich muss heilen, das kann ich nur im 0-Kontakt. Bitte lass uns den Kontakt abbrechen, damit meine Seele gesunden kann."

    Oder so in der Art. Da wäre dann nach meiner Ansicht auch kein Raum mehr für Geburtstagsgrüße. Ein weiterer Vorteil einer (evtl vorläufigen) Sperre wäre auch, dass die mögliche Verletzung, dass sie nicht gratuliert nicht eintreten kann, da ja dann Sperre ist.


    Ich weiß aber auch, wie schwer das ist, sowas hart durchzuziehen.

    Es gibt auch einen Weg, zu dem ich allerdings nicht unbedingt raten würde.


    Es kann gut sein, dass ich hier jetzt Gegenwind bekomme. Andererseits empfehle ich dieses Vorgehen ja auch nicht.


    Wenn man einmal akzeptiert hat, dass man nur die Krümel bekommt, weil es nach jedem On wieder ein Off gab, kann man sagen:


    " Alles klar, mit Dir wird es niemals ein Commitment geben. Deshalb mach ich jetzt genau so mein Ding und erwarte nichts mehr von dir. Die Beziehung ist nicht mehr exklusiv und ich habe auch Sex mit anderen. Wenn du wieder deine Anfälle kriegst, und mit das zu blöd wird, haue ich ab und wenn du dich wieder gefangen hast, kannst du dich gerne melden.

    Du hast diese Form der Komfortzone definiert und dann bleibe ich noch solange, bis ich jemand anderes finde, oder wir beide keine Lust mehr haben."


    Das setzt natürlich voraus, dass man schön ganzes Stück an Selbstwert aufgebaut hat. Und es birgt erhebliche Gefahren. Das ganze geht wirklich nur mit wirklicher Coolness und der Akzeptanz, dass es sowieso nichts für die Ewigkeit wird, weil das Grundmuster sich nicht ändern wird.


    Im Prinzip verhält man sich ebenso distanziert wie der BA, allerdings mit dem Unterschied, dass man das ganze kommuniziert und reflektiert und ohne Drama hinbekommt.


    Aber wie gesagt. Empfehlen würde ich das nicht uneingeschränkt. Vielleicht eher etwas für Fortgeschrittene, die sowieso schon mit anderthalb Beinen aus der Sache ausgestiegen sind.

    Hi Nadja,


    beim Lesen sind mir einige Redflags aufgefallen:


    * zwei Monate lang schreiben ohne sich zu treffen, weil er ständig absagt


    Allein das ist für mich schon ein sehr ungutes Zeichen.


    * danach mit Pausen wieder nur Schreiben ohne reales Treffen


    im Prinzip zieht sich diese Kette so weiter. Dann hast du schließlich, als du in abgefangen hast, eine klare Ansage bekommen: "Ich kann es nicht". Eine solche Aussage, gleich am Anfang würde ich als Geschenk sehen. Wenn er es selbst schon sagt, würde ich das ernst nehmen, auch wenn es schwerfällt.


    Was danach noch von ihm kam, kannst du getrost in den Skat drücken.


    So fängt niemals eine Beziehung auf Augenhöhe an.

    Ich vermute das in sehr vielen Fällen einer On-Off Beziehung keine wirkliche Kompaitibiltät herrscht. Es wird durch die Ängste und Triggerungen und das Hormonkarussel bei Trennungen, Streits und vor allem beim Versöhnungssex und der kurzen Nähe nach Streits eine Beziehung aufgebaut, die nicht auf den Füßen von Vertrauen und Liebe steht, sondern durch Bindungsangst zusammengekittet wird.


    In den meisten Fällen ist es auch nicht nur der eine Partner, der Bindungsunsicher ist, sondern beide.

    Wer sich stark an einen Menschen mit aktiver BA klammert, bringt sehr oft eine passive Form der Bindungsvermeidung mit, die nicht immer ganz so klar in Erscheinung tritt. Dieser Mensch lebt meistens in einer ständigen Überanpassung, um die Brüche und die Flucht und die Kritik des Partners zu verhindern. Alle Antennen sind ständig auf Empfang und er schläft quasi immer mit einem Auge offen.


    Dadurch dass man sich quasi aufgibt und in dieser Anpassung erlebt, entsteht effektiv eine starke Distanz. Diese ist nur etwas subtiler, als das Distanzierungsgebahren des aktiven BAs.

    Diese subtile Distanz besteht in der Tatsache, dass man sein wirkliches Ich nicht preisgibt und nur in einer Rolle lebt. Innerhalb dieser Rolle glaubt man, die Sache unter Kontrolle zu haben, weil man ständig durch Anpassung die Verantwortung für das Gelingen der Beziehung übernimmt.


    Wenn jetzt BEIDE Partner es schaffen würden, diese Verstrickung aufzulösen und jeder für sich seine Anteile bearbeiten würde, und dass nach wahrscheinlich langer Zeit jeder soweit bindungsfähig ist, um echte Nähe leben zu können, dann würde bei beiden ein sehr starker Anteil fehlen, der vermutlich in der Hauptsache diese Beziehung getragen hat. Und dann stellt sich die Frage, ob die Anziehung und die Kompatibiltät überhaupt vorhanden sind.


    Wenn ich mir hundert Männer hinstelle, alle grob nach meinem äußerlichen Raster, also zwischen 30 und 40, groß und nicht zu dick zb, dann finde ich bestimmt mindestens 50, mit denen ich eine herrlich toxische Affäre oder Beziehung anfangen könnte und sie dabei extremst attraktiv fände. Aber wenn ich die suche, die wirklich kompatibel sein können, wird das wohl eher in den einstelligen Bereich gehen.


    Ein weiterer Aspekt dieser Frage ist auch, ähnlich wie Radi geschrieben hat:

    Wenn die BA aufgearbeitet wurde, ist man vielleicht auch etwas vorsichtiger in der Auswahl, weil man eben nicht mehr in solchen Dynamiken landen will. Und der Ex-Partner ist ja dann der, mit dem man das alles erlebt hat. Da wäre ein neuer Start ohne die Lasten der Vergangenheit vielleicht die bessere Wahl.


    Allerdings gilt das, was ich hier alles geschrieben habe, aus der Erfahrung von mir selbst und den Geschichten im Forum und anderswo her.

    Dein Beispiel ist da etwas anders gelagert.


    Ich würde sagen, wenn du wirklich diese Basis als Bindungssichere mitbringst und er tatsächlich nach vier Jahren Therapie vor der Tür stehen würde und du auch noch Single wärest und er dich nach Auflösung der Muster auch noch als Partnerin will: Why Not. Möglich ist alles.

    Mir persönlich sind da aber etwas zu viele Konjunktive drin. Zumindest soviel, dass ich an deiner Stelle nicht auf ihn warten würde.


    Wenn du bindungssicher bist, halte ich es eher für wahrscheinlicher, dass du dass sauber abtrauerst und zu diesem Zeitpunkt in X Jahren schon längst eine andere Beziehung führst.

    Guten morgen,


    ich hoffe, deine Liste ist nicht als absolut zu sehen. Ich würde eher sagen: emotional unreife Menschnen können sein: ...


    Für mein Empfinden ist diese Liste etwas zu speziell, als würde sie eine bestimmte Ausprägung und beschreibung genau eines Menschen mit emotionaler Unreife enthalten, die bei einem anderen Menschen auch ganz anders aussehen könnte.


    Ich sehe das etwas anders:

    Für mich ist emotionale Unreife ein Stehenbleiben auf einer Entwicklungsstufe, so dass sich ein Erwachsener emotional z.B. wie ein 14-Jähriger verhält. Ich denke darüber hinaus, dass viele mit Bindungsthematiken auch emotional reif sein können und bei bestimmten Triggern in diese Entwicklungsstufe zurückfallen, in der damals die Abwehrmechanismen gebildet wurden.


    Vereinfacht gesagt (bleiben wir mal bei dem Beispiel 14 Jahre):

    Verhält sich ein Erwachsener emotional wie 14, könnte er tatsächlich eine Egozentrik aufweisen oder im Umgang mit den eigenen Emotionen unsicher sein. Vielleicht sind sdie Emotionen auch überwältigend und lassen manchmal wenig Empathie zu.... usw.

    Aber ich würde nicht so weit gehen, eine Liste an möglichen Symptomen und Abwehrstrategien von Bindungsängstlern so einfach zuzuordnen.


    Außerdem gibts ja auch nicht die emotionale Reife als fertigen Entwicklungsstand. Für mich teilt sich das durchaus in verschiedene Bereiche auf. In manchen Bereichen ist man reifer, in manchen hat man noch Entwicklungsbedarf.


    Wo ich mir ziemlich sicher bin, ist, dass wir alle hier in unserern Situationen in unseren BA-Beziehungen und der Verarbeitung unserer Ängste in einen Verarbeitungsmodus des kindlichen Stadiums zurückfallen. Immer dann, wenn wir getriggert sind und aus unseren Ängsten heraus handeln.


    EDIT:

    Vielleicht meintest du das ja ähnlich wie ich, und ich habe Deinen Beitrag als zu pauschal verstanden.

    Bei mir gab es ganz häufig Tendenzen zu Freunden, die mich ausgenutzt haben zu oder Grenzen überschritten haben.


    Nicht alle Freunde, aber so einige waren dabei.

    Aber glücklicherweise habe ich mich schon so weit verändert, dass ich meine Grenzen schützem kann und nicht mehr so interessant für solche Leute bin.

    Ob ein BA sagt, dass er nicht kann, oder ob er sagt, dass er nicht will, ist ziemlich das Gleiche.


    Im Grunde ist es unerheblich. Die Angst drückt sich ja nicht als Angst aus, sondern als Abwertung, Gefühlsverlust und eben auch manchmal Unwillen. Dann heißt es halt manchmal auch "ich will nicht"


    Mein Ex hat vor langer Zeit mal gesagt, als es darum ging, ob er Beziehungsunfähig ist, dass er eher "BeziehungsunWILLIG" ist.


    Es ist gehupft wie gesprungen...

    Das können dir die Betroffenen glaube ich etwas besser erklären.


    Einige haben hier geschrieben, das die Gefühle tatsächlich weggehen. Das scheint zu passieren, wenn die Bindungsangst reinkickt. Die Ambivalenz besteht wohl darin, dass sie gerne lieben wollen, aber es nicht dauerhaft können.

    Ja, leider können sie das.


    Es ist zwar unangenehm, aber du hast eine deutliche Aussage von ihm bekommen.


    Wenn ein BA das so deutlich sagt, dann sollte man es ernst nehmen.


    Ich selbst habe das damals nicht getan und bin deshalb ins Schlamassel geraten.

    Mir hilft es gerade selbst, mir nochmal vor Augen zu führen, was mein Ex damals schon zu mir gesagt hat und was ich einfach nicht hören wollte, weil dachte, Liebe ist stärker. Hier mal eine Auswahl:


    "Ich verliebe mich nur in Männer, die mich nicht wollen, vergeben sind etc."


    "Wenn Leute auf mich stehen, finde ich sie nicht attraktiv"


    "Ich bin nicht beziehungsfähig/willig"


    "Trenne dich bloß nicht für mich"


    "Wenn Du herausfindest, wie schlecht ich wirklich bin, wirst du mich verlassen"


    "Ich kann Dich nicht lieben"


    Usw.


    Das ganze geschah aber auch im Gegenteil, also


    "Ich liebe Dich"


    "Bitte Verlass mich nicht"


    " So jemanden wie Dich, finde ich nie wieder"



    All das ist Ausdruck dieser wahnsinnig starken Ambivalenz, die manche BAs empfinden. Eigentlich ist es herzzerreißend und unglaublich traurig, in welcher Lage sie sich befinden.


    Mit Liebe und Verständnis können wir das nicht heilen.

    Ich vermute mal, das es sich in den schönen Momenten richtig anfühlt. Aber reichen diese paar Brocken für eine gesunde Beziehung, wenn dem gegenüber die ganzen Widersprüchlichkeiten und das chaotische Verhalten stehen?


    Ich fürchte, dass es für jemanden wie ihn, der Probleme mit Bindungen hat, nicht "die Richtige" gibt, mit der er eine erfüllende Beziehung führen kann.

    Die Stories, in denen erzählt wird, dass ein super Bindungssicherer sich völlig gelassen und in sich selbst ruhend von einem BA auf der Nase rumtanzen lässt und alles einfach in Liebe und stoischer Ruhe auffängt.... Diese Stories glaube ich meistens nicht so recht.


    EDIT:

    Ich korrigiere mich nochmal: ich rede hier von unreflektieren BAs, die noch nicht begonnen haben, das Thema zu bearbeiten.

    (...)

    Ja... dann hat er mich etwas angeschnauzt. Woher ich wissen würde, daß ich nicht die Richtige wäre und das er mir schon zig mal erklärt hätte, das er einfach nicht das kann was auch er sich gerne wünschen würde. Das sex nicht mehr geht, da einer leiden würde, und ich das sein werde. Ganz schön kalt oder.... was soll ich davon halten. Irgendwie doch widersprüchlich. Einerseits hat er keine Gefühle, andererseits sagt er, daß er nicht das kann was auch er sich gerne wünschen würde....

    Vermutlich bist du genau deshalb nicht die Richtige.?

    Das mit dem Emoji hatte ich damals auch probiert. Es funktionierte nicht. Er hat mich nach diesem Versuch auch wieder einfach weggeekelt, oder geghostet, oder ich bin extrem wütend abgehauen. Oder ich hab mich verständnisvoll zurückgezogen.... alles für die Katz.


    Ich war jedes Mal in Wartestellung und hab meine Bedürfnisse wieder und wieder zurückgestellt.


    Diese ganze Nummer mit dem Verständnis schadete mir wahrscheinlich mehr, als es nützte. Sowas funktioniert nur in gesunden Beziehungen.


    Ich vereinfache mal radikal:

    Es gibt praktisch nur zwei Möglichkeiten mit einem BA zusammen zu sein. Die eine ist das ständige Anpassen, was die eigene Bindungsangst noch weiter kultiviert und einen auf Dauer fertigmacht.

    Die andere ist, noch viel weiter ins Minus zu gehen als der BA. So nach dem Motto: OK, Du willst keine Bindung, willst mit anderen rumvögeln, dann mache ich das jetzt auch. Aber erwarte ja nicht, dass ich Dir auf Abruf die Seele streicheln soll, wenn Dir plötzlich danach ist.


    Für mich hat beides nicht funktioniert.

    Ich hab das Wort Narzissmus extra nicht verwendet, weil es durch das Internet ziemlich verwaschen wurde. Außerdem ist es eine definierte Persönlichkeitsstörung, die zwar aus der ICD10? (keine Ahnung) bald entfernt wird oder wurde.

    Und da mag ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.


    Aber ja, ich glaube auch, dass dieser ganze Bereich Schuldumkehr, gaslithing usw. und auch Abspaltung im narzisstischen Kontext ziemlich unangenehme Ausprägungen annehmen kann.


    Letztendlich habe ich als Laie aber zu wenig Kenntnis um jemanden als Narzissten zu bezeichnen. Da bin ich immer vorsichtig.


    Jedenfalls habe ich gewisse Argumentationsstrategien und diese Abspaltungstendenz auch beim Ex bemerkt. Auch ein Paar Aspekte der Antisozialen PS haben teilweise gepasst, wenn auch nur in leichter Ausprägung.


    Aber als Laie ist das ein bisschen wie Horoskope lesen. Irgendwas der Beschreibungen passt immer.

    Sehr interessante Diskussion. Ich denke, jeder hat irgendwo Recht, da ist ein so vielschichtiges Thema und ziemlich individuell ist.


    Neben der Thematik der Schmerzvermeidung gibt es für mich aber auch noch einen anderen Aspekt:


    Das betrifft ganz bestimmt nicht alle Bindungsvermeider, aber einige haben einfach einen übersteigerten Egoismus. Sie sind ebenso unfähig wie auch unwillig, sich den Gefühlen und Bedürfnissen anderer unterzuordnen und besitzen lediglich eine Empathie der kalten Form die ihnen dazu dient, ihre Ziele zu erreichen. Eine Empathie des Mitfühlens haben sie nie erlernt.


    Meiner Meinung nach sind sie irgendwann auf einer frühen Entwicklungsstufe stehen geblieben und sind einfach zu unreif für eine ehrliche Selbstreflexion. Mit den zugrunde liegenden Ängsten kommen sie wahrscheinlich gar nicht in Kontakt. Im Vordergrund steht einzig und allein der Lustgewinn durch Aufmerksamkeit von anderen.


    Nach der Lovefbombing-phase greift dann die alte Schutzstrategie der Kritik und der Abwertung, um sich anbahnende echte Nähe zu verhindern.


    Die Bindungsangst, die sich nicht als solche ausdrückt, sondern eher als Abwertung und gefühlsverlust überdeckt einfach die vielleicht mögliche Fähigkeit zur Selbstreflexion.


    Darüber hinaus fällt es ja auch leichter, jemanden zu verletzen, den man zuvor abgewertet hat.


    Es hört sich vielleicht übertrieben an, aber es gibt einfach Menschen denen es wirklich scheißegal ist was sie anderen antun.


    Einige dieser Ausprägungen vermute ich bei meinem Ex. Ich habe lange gebraucht um das zu erkennen.