Beiträge von Katharina2019

    Guten morgen ano, du hörst dich richtig euphorisch an, sehr cool. Ich habe die Seiten nur überfliegen können, finde aber die Übungen gut und werde mir diese und nächste Woche Zeit dafür nehmen.


    Ich erzähle, wie es lief. Der innere Garten hört sich toll an. Und ja,,auch für nicht traumatisierte sind es glaub ich gute Ansätze.


    Wie bist du darauf gekommen und was macht es mit dir, dass du "hilfe" gerade findest? Wie hast du geschlafen? Lieber Gruß

    Danke für die spannenden Gedanken - beim Lesen wurde mir klar, dass ich mich noch nie gefragt habe, welches Konzept Liebe für mich hat. Bisher war es nur die chemisch-emotionale Ebene, die für mich Liebe ausgemacht hat. Als ich gestern den Text las und im Anschluss mit meinem langjährigen Freund sprach und auch heute, mit einer Freundin ein alkoholfreies [!] Bier getrunken habe konnte ich sehen, dass ich erkannt werde. Meine Seele fühlt sich bei diesen Menschen sehr wohl, dieser innere Körper ist ganz beweglich, kuschelig und im Köper gut eingebettet, so dass der Außenkörper gut gefüllt ist.


    Wenn ich jedoch mit Menschen zusammen bin, die mir nicht wohlgesonnen sind, oder bei denen ich auf der Hut sein muss (so wie bei den Freundschaften, die allesamt letztes Jahr in die Luft gegangen sind), ist dieser innere Körper sehr angespannt, sehr verengt und zieht sich nach innen zurück. Wie Venen, wenn Blut abgenommen wird.


    Was hat das jetzt mit Liebe zu tun? Ganz einfach, denn wenn ich Liebe, fühlt es sich so an, als würde ich meinen eigenen Körper verlassen, so sehr bin ich damit beschäftigt, den anderen Menschen von innen heraus zu erfühlen und zu ertasten. Ein bisschen gruselig ist die Vorstellung und es würde mir dann auch erklären, warum die Männer bei mir oft nur bis zu diesem Moment da sind und dann "reißaus" nehmen. Würde ich glaub ich auch, wenn das jemand bei mir machen würde.


    Und etwas schönes hat diese ERkenntnis, es hat nicht wirklich etwas mit mangelnder Selbstliebe zu tun, sondern eher mit dieser Selbstüberschätzung, dass ich denke, "och ich kann das schon" und mich so sehr von mir selbst entferne, ohne die Sicherheit zu haben, dass der andere dies auch so tut. Spannend. Ein wenig verschroben und arg blumig mein Bild, aber eben mein Bild :flower:

    ...ich hab schon mal geghosted. Letztes Jahr sogar mehrmals. Bei den zerkrachten Freundschaften. Ich hatte Angst die Mails und whatsapp zu lesen.


    Richtig grosse Angst. Als ob die Worte mir und meiner Seele schaden könnten. In einem Fall wurde dann per whatsapp blockiert und es gab nen kompletten Anbruch (ich hatte allerdings dann zu einem persönlichen gespräch gebeten, was als sinnlos bezeichnet wurde). Im anderen Fall läuft es als beruflicher Kontakt ganz normal weiter, da hatte ich eine sprachnachricht nicht abgehört.


    Es war eine Mischung für mich aus Verstecken wollen und Selbstschutz und macht zu behalten in einer schwächeren Position.


    Beruflich kenne ich ghosting auch von unserer Zielgruppe und male mir immer sonst was aus. Hinterher klärt es sich oftmals auf, das jemand ernsthaft krank war. Oder Familie oder oder.


    Was ich im beruflichen jedoch gemerkt habe ist, dass je stärker das Projekt wurde, die ghostings abnahmen UND nicht mehr so schwer genommen werden, von mir.


    Wenn ich das alles übertragen könnte... seuftz

    Lieber Rasu,

    gerade habe ich durch Zufall in einem anderen Thread diesen Post von Dir gelesen:

    Ich und meine Geschwister hatten Körperkontakt mit ihr, als sie den letzten Atemzug tat. Ich hatte das Empfinden, sie würde abgeholt. Ich sagte zu ihr, wir lassen dich nun gehen, du wirst erwartet. Wenige Minuten später hörte sie sanft auf zu atmen. Es war, als stünde die Zeit still. Der Raum war wie von Energie erfüllt. Ich kann nicht alle meine Empfindungen schildern, weil es auch als Spinnerei abgetan werden kann - aber wir alle hatten das gleiche Empfinden. Wir alle haben in dem Moment die Angst vor dem Tod verloren. Wir hatten kurz vor und nach ihrem Tod Dinge erlebt, die im Nachhinein Sinn machen. Der Tod hatte sich still angekündigt. Vom Alter war er zu erwarten gewesen, aber so plötzlich dann doch nicht. Rückblickend hatte ich ähnliche Erfahrungen kurz vor dem Tod nahestehender Menschen und Tiere - ich denke, das hat wirklich was mit meiner Empathie zu tun. Und dies wird mir immer deutlicher. Glücklicherweise ist mein Therapeut diesbezüglich sehr aufgeschlossen, da er auch Hospizbetreuung macht.

    Es bestätigt meine Vermutung und ich danke Dir für den Mut, dies zu schreiben. Ich hatte dieselben Empfindungen am Sterbebett meines Vaters und in der Folge viele Nachtodkontakte mit ihm. Unter anderem auch bzgl. des jetztigen jungen Mannes, in den ich mich verliebt habe, der jedoch einen Rückzieher gemacht hat.


    Ich fürchte, und daher auch ein wenig der Titel meines eigenen Threats, dass ich mein bootcamp aufmachen muss, um den Abschied von meiner Mutter vorzubereiten. Einer der schwersten Momente im letzten Jahr war der, als ich realisierte, dass ER mich nicht will und ich wahrscheinlich einer großen Selbsttäuschung aufgesessen bin (auch wenn ich weiß, dass es nicht ganz so ist, denn Freunde haben mich immer ermuntert, den ersten Schritt zu tun, da er mir ständig geschrieben hat und er sich auch so verhalten hatte, dass ich von mehr ausgehen konnte). Und da dachte ich nur: ich werde allein sein, wenn meine Mutter stirbt.


    Ich habe diese unglaubliche Angst, dieses verlassen-sein gespürt und wusste auf einmal, dass ich mit ihm auch den Wunsch nach einer Familie verknüpft habe, Kinder, die ich selbst nie haben werde. Auf einmal erschien mir alles unwirklich... und der Tod meiner Mutter, obwohl sie gesund ist, sehr nah.


    Keine Ahnung, warum ich das gerade schreibe, aber ich bin froh dass ich hier in diesem Forum diesen Gedanken, diese Angst aussprechen kann und dankbar für Deinen Post...

    Kat, ich war 23 Jahre mit meinem Ex-Mann zusammen, das war ich einsam, das war ein schlimmes Gefühl.

    Das stimmt. Es gibt nichts gruseligeres, als zu zweit einsam zu sein. Kannst Du das Gefühl irgendwo in Deinem Körper benennen? Bei mir ist es oft im Hals oder Brustraum... oder magst Du darüber gar nicht schreiben/denken?

    ... und bezogen auf den Beitrag den Du gepostet hast, würde mich interessieren, welches Körpergefühl du hast, wenn es um Einsamkeit und Alleinsein geht. Vorhin, als das "ich klatsche auf Asphalt" Gefühl weg war, und ich weinen konnte, wurde mir sehr warm. Es war erstaunlich. Schön ist trotzdem was anderes :-)

    Liebe Nita,

    wie gehst Du mit der Einsamkeit um? Es ist nicht einfach, wie Du schreibst, als alleinstehende Frau, im Rollstuhl. Hast Du jemanden anders, als einen Mann, der sich um Dich kümmert? Willst Du das überhaupt...

    lieber rasu,

    Mein Beileid für deine Verluste! Ich beschäftige mich seit dem Tod meines Vaters vor drei Jahren stark mit nahtoderfahrungen.


    Seitdem hat sich vieles in meinem Denken verändert und dies hat mich ua soweit gebracht, die Sinnhaftigkeit meines ständig verletzten Herzens genauer zu betrachten... ich hab noch ne riesen Strecke vor mir, aber ich will diese ständige heulerei nicht mehr.


    Wie du sagst, sich nicht so sehr gegen Veränderung wehren, das wird mein Schlüssel sein.


    Besonders beachtlich fand ich bei dir zwei Sachen: du hast unglaublich ruhig, freundlich reagiert als du stellenweise für mein empfinden recht unfreundlich im Forum darauf hingewiesen wurdest, nicht zu selbstmitleidig zu sein. Obwohl ich dich nicht so gelesen habe... du hast einfach nicht aufgegeben, nach ursachen zu forschen. Eine Situation, die ich aus meinem Leben so gut kenne.


    Hier bin ich aber weniger gut bisher in der Lage gewesen für mich und meine Gefühle einzustehen und gleichzeitig so freundlich und wertschätzend zu sein, wie du. *respect*. Das will ich mir als Vorbild nehmen und das hat mir bereits immens geholfen.


    Und dann der Moment der Therapie, wo es um Analyse ja/nein ging... toll gemacht, denn du hast es ja ausprobiert und nicht von vornherein "nö" gesagt sondern dir die Bestätigung vom Therapeuten geholt und stark reflektiert.


    Ich vermute fast, dass ich momentan eine art bootcamp der Seele durchlaufe... wer weiß warum.


    Alles liebe, guten rutsch und ich hoffe, ich habe deinen thread nicht offctopic gebracht...

    Kat

    Lieber Rasu,

    danke, dass Du tatsächlich diesen Dezember vorbeigeschaut hast und Deinen so wunderbar positiven Stand Deines Beziehungslebens gepostet hast. Es ist mein erster Eintrag in dieses Forum - und ich bin aufgeregt ;-). ich habe die letzten drei Tage damit zugebracht, Diesen Thread zu lesen und war begeistert. Denn ich habe mich an so vielen Stellen wieder erkannt und es hat mir so so so soooo sauviel Mut gemacht zu lesen, dass sich Deine geballte Ladung Selbstreflexion ausgezahlt hat.


    Ich selbst habe 10 Jahre analytische Arbeit hinter mir, hab in den letzten 3 Jahren noch einige Erfahrungen in spirituellen Heilverfahren gemacht und bin dennoch diesen Sommer wieder an einen Mann geraten, der mich gar nicht wollte und der vielleicht - so weit kann ich mich bei ihm noch nicht mal aus dem Fenster neigen - BA hat. Der Schock und Schmerz saßen tief; meine VA, die ich als Gefühl zwar in und auswendig kenne, aber die ich noch nie als solches erkannt oder als "ungesund" empfunden habe, schlug maßlos zu.


    Ich habe es leider nicht sehr leicht nehmen können, obwohl ich super vieles ganz anders als sonst gemacht habe und sehr zügig, ohne Drama zu kreiern und ohne Schuldzuweisungen zu machen, ausgestiegen bin. Aber die Trauer, der Schmerz waren übermäßig; zu groß war meine Hoffnung und die Zuneigung zu diesem Mann.


    Wie Du in diesem Thread geschildert hast, wie Du mit den Situationen umgegangen bist, in Freundschaft und Verbindlichkeit mit anderen Menschen warst/bist, hat mir nun viel Mut gegeben. Ich habe mich wiedererkannt in vielen Momenten und fühle mich dadurch nicht ganz so strange.


    V.a. die Passage über "Bedürftigkeit", kurz bevor Du Deine jetzige Partnerin getroffen hast, habe ich verschlungen und hänge gerade zum Teil mit identischem Wortlaut und Gedankengängen an diesem Thema - ein spannendes Buch, welches mich sehr entlastet hat, war von Levine u. Heller "Warum wir uns immer in den falschen verlieben"


    Nachdem ich Deine Geschichte gelesen habe, halte ich es nun auch bei mir für möglich, dass ich das kann, mir einen "für mich richtigen Partner" zu suchen. Dein letztes Gespräch mit der BA zeigte mir nochmal deutlich, welche unterschiedlichen Erwartungen aufeinander geprallt sind, bei mir - das war mir vorher gar nicht so klar. Ich habe mich einfach immer nur pauschal abgewiesen gefühlt.


    Ich hoffe nun, dass ich die Zeichen für den "richtigen Partner" erkenne und im neuen Jahr gestärkt durchstarten kann. Danke für diese Zuversicht! Und Dir weiterhin eine wunderbare Zeit und glückliche Momente, lehrreiche aber nicht zu schmerzhafte Erfahrungen! Und viel Gesundheit im neuen Jahr 2020!

    Kat