Beiträge von Lebenleben

    Ich persönlich finde, dass man Programme und Therapien für hilfebedürftige Menschen nur dann anbieten sollte, wenn man wirklich Ahnung davon hat bzw. wenn man selbst etwas weitergeben möchte, das man für richtig hält und wenn man aus dem Vollen schöpft. Ich werde bestimmt nicht das weitergeben, was mir persönlich geholfen hat, um es dann in einem halben Jahr in einem exorbitant teuren 'Coaching' vom 'Bindungspapst' (oder wie sich diese ganzen Personen, die selbst betroffen sind bzw. waren nennen) wiederzufinden. Deine Idee, anderen zu helfen, in Ehren, aber für mich klingt das, was du vorhast, nach Geldmacherei und einer unausgegorenen Idee.

    Erst neulich war mir aufgefallen, wie einfach es ist, die Plattform hier zu Marketingzwecken zu missbrauchen.

    Hallo an alle,


    in einem Buch, was mir hier empfohlen wurde und was sehr aktuell ist ("belastende Kindheitserlebnisse hinter sich lassen") ist eine neue Therapiemethode namens "FLS - Flickering light stimulation" erwähnt. Da ich mit Neurofeedback gute Fortschritte gemacht habe, von FLS aber noch nichts gehört hatte, wollte ich es hier erwähnen für alle Interessierten. Bei Neurofeedback werden ja Gehirnströme mit bestimmten Frequenzen genutzt, um genau diese Gehirnbereiche zu einer Entwicklung oder einem Training anzuregen. Je nach Gehirnareal gibt es verschiedene 'Wellenlängen' der Gehirnströme (oft grob in alpha-, beta-, gamma-, delta- und theta-Wellen) eingeteilt. Von daher ist mir die Wirkungsweise durchaus als seriös bekannt und es gibt auch verschiedene wissenschaftliche Publikationen darüber, was die Logik der Wellenlängen/Frequenzen betrifft.


    Für Neurofeedback benötigt man Geräte, die die Gehirnwellen aufzeichen (es werden also nur die Gehirnwellen ausgewertet, nicht etwa irgendwelche Ströme ins Gehirn gebracht etc.) Diese Geräte sind unfassbar teuer und man braucht ebenfalls teure Software dazu.


    Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die Stimulation mit blinkendem Licht in bestimmten Frequenzbereichen die Gehirnareale, die auf diesen Wellenlängen/Frequenzen 'senden', anregen könnte. So wie Neurofeedback auch erst in den USA angewandt wurde und dann langsam nach Europa schwappte, scheint es mit dem FLR auch zu sein. Da ich persönlich den Ansatz für vielversprechend halte und er ganz simpel umgesetzt werden kann (ohne große technische Geräte) habe ich angefangen, mich damit zu beschäftigen.


    Mit einem Mikrocontoller konnte ich eine LED dazu bringen, mit einer Frequenz von 40 Hz (12 Milisekunden an, 13 Milisekunden aus. Das entspricht einer Frequenz von 40 Hz) zu blinken. Angeblich soll man das Flackern gar nicht erkennen können, tatsächlich erkennt man es doch etwas, aber ich habe sowieso sehr empfindliche Ohren und Augen und höre auch Frequenzen, die die meisten Menschen nicht mehr hören können.


    Falls hier jemand technikaffin ist und auch an neuen Therapiemethoden interessiert, würde ich mich über einen Austausch freuen. Es gibt schon diverse wissenschaftliche Studien auf den gängigen wissenschaftlichen Plattformen in den USA, die sich jedoch auf die Effekte bei der Behandlung von Demenz beziehen und vorwiegend Versuche an Mäusen. Momentan suche ich Studien in Bezug auf andere psychische Erkrankungen, insbesondere bzgl. Traumatisierungen/Bindungstraumata, aber ich befürchte, die Forschung dazu beginnt gerade erst. Da es aber in dem Buch zu Kindheitstraumatisierungen erwähnt war, wollte ich noch weiter ergründen, worin die Effekte bestehen könnten. Tatsächlich bin ich etwas unsicher, ob ich mich diesem Blinklicht selbst aussetzen soll, beim Neurofeedback hab ich gemerkt, was die Ansprache von bestimmten Frequenzbändern für durchschlagende Wirkungen hatte (ich konnte dadurch mein enorm hohes Stresslevel mit der Zeit deutlicih runterfahren), das ist nichts, wo ich denken würde "ach, so ein bisschen Blinken wird schon nichts anrichten können". Ich würde aber gerne noch besser verstehen, was da mutmaßlich im Gehirn passiert in diesem Frequenzbereich von 40 Hz. Aber mein Leidensdruck ist so enorm hoch, dass ich in Erwägung ziehe, einfach mal einen Selbstversuch zu machen.

    Aber Gefühle halt nicht. Und wo ich ihn gefragt habe, ob es denn nur bindungsangst wäre meinte er Jein

    Ich glaube, deutlicher hätte er dir nicht antworten können, um zu beweisen, dass er Bindungsangst hat. :? Das ist ja in etwa, als würdest du ihn fragen "liebst du mich?" und dann kommt ein "Jein" zurück. Diese Ambivalenz, sich nicht festlegen können aus Angst vor Konsequenzen ist ja genau das Syndrom der Bindungsangst... wobei ich nicht verstehe, wie man noch nicht mal auf die Frage, ob man bindungsängstlich sei, mit "jein" antworten kann. Hat er auch mal erklärt, warum er glaubt, dass es Bindungsangst ist und warum er glaubt, dass es keine Bindungsangst ist. Oder wollte er damit ausdrücken, dass sein Nicht-Beziehungszustand nicht nur auf Bindungsangst zurückzuführen ist, sondern auch darauf, dass er dich tatsächlich für nicht die ganz Richtige hält? Die Kommunikation mit ihm klingt auf jeden Fall sehr müßig, weil da massiv Raum für Auslegungen bleibt. Es scheint, als müsstest du ihm alles aus der Nase ziehen, wenn du nachvollziehen willst, was er genau meint oder eigentlich ausdrücken will.

    JadeSladge


    Das kann sein, dass ich zu offen mit meinen Themen umgehe, aber momentan stört es mich nicht und ich versuche so zu schreiben, dass keine sensiblen Daten online stehen, wie mein Name oder bestimmte andere Daten. Aber ich kann verstehen, was du meinst. Ich glaube, ich könnte auch später dazu stehen, weil das, was ich heute schreibe, eben mein Entwicklungsstand ist. Teilweise kommt vielleicht auch Scham auf über bestimmte meiner Reaktionen, aber da stehe ich und ich will mich nicht beschämen dafür.


    Danke für die Erwähnung der beiden anderen Bücher! Ich hatte im Klappentext des Buches auch gesehen, dass der Autor noch ein anderes Buch (Arbeitsbuch) geschrieben hat, was für mich auch interessant sein könnte. Dass er speziell ein Buch über Traumata geschrieben hat, ist für mich auch interessant, dass es auf englisch ist, stört mich nicht.


    Den Buchtitel von Viktor Frankl merke ich mir auch. Danke dafür.

    :shock: Nimm die Füße in die Hände und lauf! :cry:


    Von meinem Eindruck her würde ich sagen, dass er mit diesen geisteskranken Aussagen deine harte Schale durchbrechen will und dich zu einer emotionalen Reaktion bewegen will, denn er wollte vermutlich nicht ein "dann mal zu" hören, sondern was anderes. Das ist mein persönlicher Verdacht. Er will dich zu irgendwelchen Reaktionen provozieren, weil er es selbst nicht hinbekommt, seine Gefühle auszudrücken oder er damit überfordert ist und dann testet er solche Aussagen an, vielleicht auch, um sich selbst zu entlasten?


    Auf jeden Fall klingt das total krank. Er verletzt dich doch damit ("du bist auf jeden Fall nicht die Richtige", "ich würde sofort zu meiner Ex zurück"). Das klingt einfach nicht nach einer Verabschiedung und nach einem Schlusstrich-ziehen, sondern nach Taktieren, damit er irgendwie mit dir in Kontakt bleiben kann, aber eben unverbindlich, ohne sich selbst unter Druck zu fühlen. Dass du damit massiv verletzt wirst, nimmt er wohl einfach in Kauf. :|

    Hi,


    ich habe von einem Buch von Victor Frankl gehört, weiß aber nicht, ob du das meinst. Wie heißt denn der Buchtitel? Aber erstmal lese ich das momentane Buch zu Ende. Eine Übung gestern habe ich als sehr hilfreich empfunden, nämlich wo man die Arme überkreuzt auf die Schultern legt, und im Wechsel auf linke und rechte Schulter drückt und dabei zwei Worte sagt. Ich glaube 'ruhig' und 'sicher', aber ich werde das abwandeln. Die Klopftechnik (EFT) hat mir bisher shcon geholfen, die wird in dem Buch ja auch erwähnt und dieses mit den überkreuzten Armen erinnert mich an die Klopftechnik, fühlt sich aber noch beruhigender an, weil es sich wie eine Umarmung anfühlt. Einige andere Übungen haben mich hingegen gar nicht angesprochen.

    Es werden ja auch noch neuartige Therapiemethoden genannt, wie irgendetwas mit einem "gamma light", das werd ich noch recherchieren, ob es das in Deutschland gibt und es mir evtl. helfen könnte.


    Ich schreibe schon sehr viel und offen, wenn man mich aus dem echten Leben kennt, könnte man mich hier schon erkennen, aber das ist mir relativ egal. Mir ist es wichtiger, dass ich für mich persönlich weiterkomme. Meinst du denn, es ist nachteilig für mich, so offen zu schreiben und warum genau?

    Hallo JadeSladge


    Ich hab das erste Buch (belastende Kindheitserlebnisse hinter sich lassen) mittlerweile hier und danke dir wirklich für diesen Buchtipp, weil ich das Buch für sehr geeignet für meine Problematik halte. Besonders überzeugt mich der Ansatz, dass man eben nicht mit kognitiven Methoden (linke Gehirnhälfte) an die Bearbeitung rangeht, sondern die Autoren auch der Meinung sind, dass man diese Art der Störungen / Bindungstraumatisierungen usw. nur über die rechte Gehirnhälfte, das implizite Lernen, das Körpergedächtnis, die Intuition, das Fühlen, Spüren usw. heilen kann.

    Bisher waren mir auf der therapeutischen Ebene nur Körpertherapie bekannt. Bei den Übungen bin ich im Buch noch nicht angelangt (habe sie nur überflogen) und da finde ich spannend, dass mit der Imagination von Zuwendung gearbeitet wird. Ich kenne Imaginationsübungen nur als 'Imagination eines sicheren Ortes' was in mir fast immer Widerwillen erzeugt hat und mir praktisch nichts geholfen hat. Mich hat das einfach nicht angesprochen.

    Die Imagination von Zuwendung spricht mich sehr viel mehr an. Ich hatte vor einer Weile auch mal den Ansatz verfolgt, sich Babyvideos anzuschauen, um durch die liebevolle Zuwendung die man zwischen Mutter und Kind sieht, nachzuheilen. Wenn ich nun die Methoden in dem Buch sehe, glaube ich, dass mein Ansatz gar nicht so dumm war. Tatsächlich glaube ich mittlerweile auch, dass viele Menschen nachheilen, in dem sie ein eigenes Kind aufziehen, aber das ist ein Thema mit Explosionsgefahr, denn zugeben würde das vermutlich niemand. Die übliche propagierte Reihenfolge ist ja eher 'erst gesund werden, dann Gene weitergeben'. Tatsächlich glaube ich, dass die Menschheit schon längst ausgestorben wäre, wenn es so herum ablaufen würde. ^^


    Darf dein Thread hier genutzt werden, um sich über die einzelnen Übungen in dem Buch auszutauschen oder soll ich meine Gedanken dazu lieber in meinem Tagebuch-Thread schreiben?

    Das hab ich mich allerdings auch gefragt..wie kann man eine Beziehung führen über jahre, es dann irgendwie aushalten (okay, mit alkhohol) bei bindungsangst. Ist doch auch widersprüchlich. Er hat die nicht geliebt. War nur mit ihnen zusammen, weil er Ihnen nicht weh tun wollte, und für sie da sein wollte. Hatte schlechtes Gewissen, wenn er nicht mit ihnen zusammengekommen ist. Quasi um es ihnen Recht zu machen.

    Hat er mir selber erzählt. Und das möchte er auf keinen Fall mehr machen. Warum macht man sowas? Das passt doch nicht.

    Das passt alles sehr gut. Es liegt daran, dass die Person wohl selbst keine eigenen Grenzen setzen kann, sich eher für andere verbiegt, aber dann doch unzufrieden damit ist, weil sie ja merkt, sie erfüllt eher die Bedürfnisse anderer, als ihre eigenen. Irgendwie haben diese Menschen nicht gelernt, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen und im Kontakt mit anderen auszuhandeln. Meiner Erfahrung nach werden eigene Bedürfnisse verleugnet und es wird anderen Recht gemacht oder die eigenen Bedürfnisse werden zwischendurch knallhart ausgelebt (lassen sich nicht länger unterdrücken) ohne Rücksicht auf Verluste bei der Gegenseite.

    Ich denke, so ein Leben, wo man die eigenen Bedürfnisse und Grenzen aufgibt, kann man nur noch aushalten, wenn man sich durch Alkohol abschießt oder sich einfach selbst abspaltet und innerlich 'tot macht', weil man sonst daran zerbrechen würde. :cry:

    Das kommt ziemlich sicher aufgrund von Erlebnissen aus der Kindheit so. Ein Mensch, der gelernt hat, dass eigene Bedürfnisse okay sind, von den Eltern darauf eingegangen wurde, normaler Kontakt stattfand, der verleugnet nicht seine Bedürfnisse und will es anderen nur Recht machen.


    Dieses 'ich wollte es ihnen Recht machen und bin deshalb geblieben' kenne ich auch von 'meinem BA' und man hört ddas ja häufiger von Männern. Ich finde es Ausdruck einer sehr großen Schwäche, aber die Betroffenen sind tatsächlich in der Meinung, dass es eine Stärke wäre zu bleiben. Welche Frau möchte jedoch einen Mann als Partner, der nur aus Pflichtgefühl dableibt? X( Mich macht das selbst wütend, weil ich es als Betrug erlebe auf Kosten des Gegenübers. Man ist dann jahrelang (in dem Fall, den du schilderst, 10 Jahre =O ) mit einer Person zusammen, die einem eigentlich nur was 'vorspielt' bzw. das ist alles nicht echt. Ich hab das im Nachhinein meinem Ex-Partner auch gesagt, dass ich es als verantwortungslos empfinde, mit jemandem (mir) zusammenzusein, obwohl er gar nicht bereit und fähig ist, eine Beziehung auszuhalten. Seine Reaktion war, dass er meinen (berechtigten, wie ich finde) Einwand als Vorwurf erlebt hatte, sich total angegriffen fühlte und dann damit argumentierte, wie ich darauf komme, ihm verbieten zu wollen, Erfahrungen zu machen. Er wolle auch mit jemandem zusammensein. Also keinerlei Empathie und Einsicht darin, was das mit dem Gegenüber macht. :|


    Aber ich kann auch verstehen, wie schwierig es ist, ein 'falsches' Leben aufzugeben. Eine eigene Familie gibt vermutlich auch Halt, egal wie unaushaltbar es ist und sich zu trennen bei einer solchen inneren Orientierungslosigkeit und einem inneren Selbstverlust ist wahrscheinlich sehr schwierig. Ich merke das ja bei mir selbst, wie ich an einer Person festhalte, die mir nicht gut tut, nur weil ich die Nähe so brauche. :|


    Von psychologischer Ebene her ist das alles sehr gut erklärbar. ?( Ich finde es erstaunlich, dass er das so erkannt hat und auch sagt, das will er nicht mehr machen. Wenn das wirklich stimmt, ist er schon wirklich einen ganzen Schritt weiter, denn er verdrängt sein Problem nicht mehr. Aber dafür hat es dann wohl auch mehr als 10 Jahre gebraucht. Da kannst du dir in etwa ausrechnen, wie lange es nochmal dauern wird, es dann schließlich in einer Beziehung nicht nur auszuhalten, sondern sich darin wohlzufühlen. :|

    Das ist doch krank und verrückt. Er macht bald Therapie. Weil er selber sagt das er hilfe benötigt. Und hofft das man ihm helfen kann... er reflektiert sich schon sehr. Ist doch eigentlich gut oder?

    ?( Es ist auf jeden Fall schlimm und meiner Meinung nach eine schwere Erkrankung. Dass er trotz Alkohol so reflektiert ist und von selbst seine Problematik einsieht und sich sogar Hilfe suchen will, kommt, glaube ich, nicht so häufig vor. Aber gut im Sinne einer Beziehung muss das auch noch lange nicht sein. Ich arbeite z. B. auch seit fast 10 Jahren therapeutisch an meinen Bindungsmustern und es wird wirklich nur in Minischritten besser. Ich würde mir deswegen nicht zu große Hoffnung machen, dass ein oder zwei Jahre Therapie jemanden beziehungsfähig machen, aber ich kenne auch die Schwere seiner Problematik nicht. Manchmal las ich hier von Betroffenen, denen es mit ein paar Tips und Hinweisen offenbar ziemlich schnell ziemlich gut in der Beziehung ging. Andere stecken so tief drin, dass sie sich jahrelang mit der Thematik abquälen. :cry:

    Und dann sagt man sowas auch? "Er gibt mich quasi den anderen Männern frei "??? Obwohl er mich will.... ihr merkt, das ist etwas was ich nicht verstehe.

    Ja. Das ist das, was unter dem Thema "Bindungsangst" hier in dutzenden Threads beschrieben ist. Die Nähe wird nicht ausgehalten und macht Angst, also greifen die Betroffenen zu verschiedenen Abwehrmechanismen, z. B. Verdrängung Leugnung, Spaltung. Es wird sich aber immer ein Hintertürchen offengehalten und dem Gegenüber die Interpretation überlassen, so dass selbst keine Verantwortung übernommen werden muss. Er macht dir durch die Hintertür das Kompliment, dass du sehr attraktiv, begehrenswert usw. seist (jeder Mann könne sich glücklich schätzen mit dir), nimmt sich selbst aber aus der Sache raus und würde dir nie direkt sagen, dass ER dich attraktiv usw. findest oder gar dauerhaft mit dir zusammen sein will, weil das seine Ängste aktivieren würde, die er nicht aushalten würde. Aber gehen kann er auch nicht, also versucht er eben so in diesem Dilemma zurechtzukommen, dich nciht verlieren zu wolen, aber dich auch nicht ertragen zu können.


    Psychologisch betrachtet ist das alles sehr gut verständlich. ?(


    Für den Alltag, das Gegenüber, den Kontakt zueinander und die Kommunikation ist es natürlich eine Katastrophe. :| Schau mal in den Thread mit den Sprüchen von BAs, da findest du eine mustergültige Auflistung, wie sich diese Abwehrmechanismen bemerktbar machen. Wenn es nicht so grausam wäre, könnte ich beim Lesen des Sprüche-Threads schallend lachen, weil es einfach SO widersprüchlich und skurril ist, mit welchen Maßnahmen/Worten im außen versucht wird, die innere Not in den Griff zu bekommen. Aber eigentlich ist es schrecklich - für beide Seiten. :( Um es praktisch auszudrücken: Er hat massive Ängste und die Sachen, die er bringt, sind ziemlich sicher auf diese Ängste zurückzuführen. :| Er denkt an dem Moment vermutlich weniger an dich, was das mit dir macht, merkt nicht, dass er total widersprüchlich agiert, sondern dreht sich ziemlich sicher eher nur um seine Ängste und darum, wie er den psychisch hohen Stresspegel, den diese Ängste auslösen, wieder in den Griff bekommt. Da bleiben kaum Kapazitäten für das Gegenüber (dich). Meiner Meinung nach ist das eine schwere Erkrankung, die du nicht persönlich auf dich beziehen solltest.

    Danke für deine Antwort. Ich verstehe einfach nicht, warum er sagt das er mich will. Obwohl keine Gefühle da sind?! :?:

    Und warum sagt er, der Mann der die Chance bei mir hat, sollte zugreifen. Ich wäre der Wahnsinn... ist das Ambivalenz?

    Das ist ganz einfach: Er hat Bindungsprobleme und hält das selbst nicht aus, was er gerne hätte. :|

    und habe auch mit einer Heilpraktikerin viel an mir und meinem Selbstwertproblem gearbeitet

    Das klingt sehr gut. Kannst du beschreiben, falls du die Zeit und Muße dafür hast, was ihr genau gemacht habt, über was ihr da gesprochen habt und wie du es geschafft hast, an den Selbstwertproblemen zu arbeiten? Wie bekommt man das hin?

    Tja .. das war ein Fehler:

    ich musste mich dann belehren lassen, es kam ein pseudoüberraschtes: "Wieso, was ist denn los, ich hab nichts gesagt oder geschrieben, sie findet eben "nur die Stimmen und die Lieder" gut.. und ich das nicht auf mich beziehen solle, bei ihr wäre das ne endgültige Sache.

    ..so in der Art!


    Da biste natürlich abgeholt, wenn sowas dann kommt. - machen das Menschen so .. locken die Unterbewusst .. schalten dann sofort wieder um - oder bin ich einfach nur naiv gewesen ..?


    das hat mich alles wieder um wochen zurückgeworfen..

    :| Mich erinnern so viele Dinge, die hier geschrieben werden, an Verhalten von Männern, mit denen ich zu tun hatte oder zu tun habe. Dieses 'Andeutungen machen' ist sowieso was, was mich extrem auf die Palme bringt, weil ich darin eigentlich die Feigheit erkenne, zu riskieren, dass die Person eben abgelehnt werden könnte. Statt die eigenen BEdürfnisse anzusprechen, wird dann in komischen Andeutungen gesprochen und was du schilderst, ist da typisch, finde ich. Ich würde da auch denken, dass das Hinweise sind, dass du wieder auf die Person zugehen sollst.


    Aber dann wieder so eins vor den Latz geknallt zu kriegen. X( Das ist echt heftig. Mein BA hatte das auch ein bisschen so gemacht, er schickte mir Fotos von fotografierten Rosen, meinte mal von mir würde noch was bei ihm liegen usw. Das waren für mich immer wieder Anzeichen in Richtung Beziehung oder Anzeichen, dass er mich sehen will. Als ich es aber ansprach, hieß es jedes Mal sofort "nein, wie ich denn sowas denken könne, er wollte doch NUR.... ".


    Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was diese Antestversuche für einen Zweck erfüllen sollen. Ich hatte es nie so gesehen, dass ich damit bewusst verletzt werden sollte, sondern dachte mir eher, dass er irgendwelche Probleme hat, vielleicht Sehnsucht, vor der er sich dann doch selbst erschrocken hat und wieder zurückrudert.

    Aber wissen wird man es wohl nie. Ich versuche jedoch mit der Vorstellung zu leben, dass jeder Mensch immer sein Bestes tut und hinter den Taten meist Bedürfnisse stecken und weniger Bösartigkeiten. Wenn sich jemand ganz tief verletzt fühlt, ziehe ich aber mittlerweile auch in Erwägung, dass Personen einfach nur zurück-verletzen wollen bzw. sich dazu getrieben fühlen. :( Aber was will man machen, wenn keine Gespräche möglich sind? Für deinen eigenen Seelenfrieden würde ich mir eher sagen, dass es nicht darum ging, dich gezielt zu verletzen, sondern vermutlich eher darum, dass die Person innerlich selbst nicht klarkommt und deswegen so reagiert. Das ist alles so mega-komplex. Man hört ja auch häufiger von diesen Beziehungsversuchen, dass z. B. Borderliner einen herausfordernd wollen und verletzen, nur um rauszufinden, ob die Person dann immer noch zu ihnen steht. Aber eben nicht mit dem Motiv, andere aus Bösartigkeit zu verletzen, sondern aus einer tiefen Angst heraus, nicht zu wissen, ob sie angenommen werden und dann werden andere so oft verletzt und zurückgewiesen, bis die Person doch verschwindet, nur um dann sagen zu können 'siehste, hab ich doch gewusst, dass auf dich auch kein Verlass ist!'. Das ist ja auch alles nur eine Re-Inszenierung von alten Sachen.

    Mein Problem ist das immer, den Grat zwischen Zurückweisung (dieses verletzenden Verhaltens) und Verständnis für die Probleme des Gegenübers zu finden. Und genauso tut man wahrscheinlich auch gut daran, den anderen nicht als "ausschließlich bösartig und verletzen wollend" zu etikettieren, sondern irgendwo auch die tiefe seelische Not mit zu berücksichtigen, in der sich diese Personen befinden. Aber gleichzeitig soll man dann auch noch auf sich selbst achten, das man nicht davon beeinträchtigt wird. :| Für mich ist das nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Ich finde es wird aber einem Menschen einfach nicht gerecht, wenn man ihn so etikettiert und in die Schublade 'blödes A***, das mich nur verletzen will' steckt, wenngleich es für den eigenen Schutz auf den ersten Blick vielleicht sogar besser wäre, wenn man jemanden als nur böse bezeichnet und sich dann dementsprechend einfacher davon distanzieren kann.

    Speziell zum Thema Bindungsfähigkeit fand ich dieses Buch enorm gut

    - "Liebe und Bindungsangst" von Hannah Cuppen

    - "Symbiose und Autonomie" von Franz Ruppert

    - "warum wir uns immer in den Falschen verlieben" von Amir Levine


    Aber auch hier: Sehr viel Erkenntnis, Zusammenhänge begriffen. Ruppert habe ich vor bestimmt 7 Jahren entdeckt und war für mich weltbewegend. All die Bücher haben mir viele Impulse gegeben und mich vermutlich schon auch weitergebracht, aber so vieles versteht der Kopf bei mir und dann kann ich es halt wegen meiner massiven Probleme doch nicht so umsetzen, wie ich gerne wollte. Aber das macht die Bücher ja nicht schlechter.

    Aktuell suche ich insbesondere Bücher zur offenen und konstruktiven Kommunikation in Partnerschaften.

    Dazu fällt mir ein:


    - "Lass uns miteinander reden" von Fritz Fischalek. Ich habe das Buch allgemein als sehr hilfreich empfunden um die eigenen Bedürfnisse besser klarzubekommen, an meinen Bindungsproblemen hat es aber nicht wirklich was verändert. Finde das Buch trotzdem sehr gut geschrieben und vom Inhalt her hilfreich- "Sehnsuchtsprogramm Liebe" von Dietmar Stiemerling. Vom Inhalt her für mich extrem wichtig und meiner Meinung nach sehr gut geschrieben. Jeder einzelne Satz ist überlegt, finde ich.

    - "Radikal ehrlich" von Brad Blanton. Ich fand einige Impulse sehr hilfreich, erfüllt aber nicht meinen Anspruch an seriöse Literatur

    - "the art of receiving and giving - the wheel of consent" von Betty Martin. Extrem gutes Buch, das mir die Augen auf einer weiteren Ebene geöffnet hat.
    - "Verbindung herstellen, Trennendes überbrücken" von Killian. Fand ich auch von den Ansätzen her extrem gut. Sehr strukturiert und gehaltvoller Inhalt

    - "Traumasensible Paartherapie" von Katharina Klees. Vom Inhalt her auch sehr strukturiert und für mich sehr erhellend. Hab mich aber durch das Buch im Kopf festgeklammert und dort sind die Erkenntnisse auch geblieben.


    Weiterin finde ich die Bücher aus dem PAL-Verlag von Rolf Merkle und Partnerin ziemlich gut (auf den Punkt gebracht, klare Sprache, beides Psychologen), ob es von denen auch was zur Paarkommunikation gibt, weiß ich nicht, aber eigentlich müsste es so sein.


    Ich hab auch zwei Bücher zur Transaktionsanalyse gelesen, Spiele der Erwachsene von Eric Berne und noch ein anderes, aber das war nicht mein Schreibstil. Bei Büchern zum Thema GFK kann man sicherlich auch einiges finden, das obige Buch von Killian geht auch auf die GFK zurück.


    Tatsächlich scheiterte bei mir die Kommunikation oft daran, dass ich die ganzen guten Tipps nicht umsetzen konnte, weil ich oder der Partner bzw. beide gleichzeitig getriggert waren. Diese Kommunikationstipps waren für mich eher wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, so als würde man ein Pflaster auf einen Menschen kleben, der gerade am Verbluten ist. Und was mich auch frustriert, dass ich mittlweile eigentlich schon ganz gut meine Bedürfnisse kommuniziere, aber immer wieder auf Menschen treffen, für die mein Kommunikationsverhalten (klare Botschaften, deutliche Sprache, Ich-Botschaften, meine Bedürfnisse ansprechen) überfordernd ist und die das absolut zurückweisen.

    Ich würde mir mal ein Buch wünschen, in dem drin steht, was man machen soll, wenn der Partner einfach auf einem ganz anderen Level ist und wenn diese ganzen tollen Tipps nach hinten losgehen, weil sich das Gegenüber getriggert fühlt, wenn ich klar und deutliche sage, was ich mir wünsche, das Gegenüber aber gänzlich unfähig ist, seine eigenen Bedürfnisse auszudrücken und dann einen Hass auf mich bekommt, weil ich es kann und mich traue. X/

    Von daher weiß ich nicht, das sind alles so Werkzeuge und Theorien, aber wenn man das auf dem Feld mit Bindungstraumatisierten anwendet, funktioniert ganz vieles nicht, weil der 'Unterbau' (?) nicht stabil genug ist.


    Vielleicht ist trotzdem irgendwas dabei, was dich anspricht.

    Nun eröffne ich doch nochmal einen neuen Thread. ich weiß, ist nicht gerade die hochtrabendste Sendung und spricht auch nicht unbedingt für mich, aber mich beschäftigt es trotzdem, deshalb wollte ich mal nachhören, ob jemand Interesse am Austausch zu den vergangenen Sendungen hat, auch in Hinblick auf Bindungsmuster.


    Ich habe die Folge ca. 3-4 mal geschaut, gestern aber zufällig wieder reingezappt und war ziemlich entgeistert, was da ablief. Ich weiß nicht, ob das normal ist, dass Beziehungspartner so miteinander umgehen. Ich hatte früher ein eher gesittetes Umfeld und heute bin ich eher von Leuten umgeben, die selbst so merkwürdig sind, dass sie nicht in einer Partnerschaft leben, deshalb hab ich wenig Vergleichsmöglichkeiten. Und um Sendungen wie diese und ähnliche auf diesem echt erbärmlichen Niveau hab ich die gesamte Zeit meines Lebens immer einen ganz großen Bogen gemacht, auch als Jugendliche nie irgendetwas in die Richtung geschaut, ich konnte mit Beziehungssachen (GZSZ, Bachelor usw.) einfach ganz lange gar nichts anfangen, hatte Null Bezug dazu. Seit gestern bin ich der Meinung, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, sich so eine von mir als 'Schund' betitelte Sendung anzuschauen und dass ich das vielleicht schon viel früher hätte machen sollen, um überhaupt erahnen zu können, WIE GESTÖRT manche Menschen sind. :shock:


    Mich hat das ehrlich entsetzt, was ich da gestern in der Folge gesehen habe und ich kann gar nicht glauben, wie falsch Menschen sein können. Lässt euch sowas kalt oder seid ihr schon so oft so mies behandelt worden oder habt das als 'normal' erlebt oder ist das tatsächlich normal, dass Menschen so sind und sich so hintergehen und belügen? Kann mir jemand eine Einschätzung geben, wie repräsentativ diese Sendung ist? :/

    Oder würdet ihr meinem Verdacht zustimmen, dass dort zu 70-80% teilweise schwer bindungsgestörte Menschen zugegen waren (von den Hauptpersonen)? Ich fand einige Pärchen so heftig, dass ich vor Betroffenheit nur noch heulen musste. :|

    Naja, in den meisten Fällen hat man ja nie gelernt anders zu fühlen zu denken und zu handeln.

    Dann ist es quasi die eigene Normalität.

    (Es sei denn das Trauma entstand eben später)


    Aber Abspaltungen fühlen sich nicht schlimm an, finde ich.

    Die Gefühle sind eben einfach nicht da.

    Ja, so ist das wohl (leider). Deswegen hab ich ja trotz allem Elend, was dieses Verdrängen und Abspalten, das mein Gegenüber an den Tag legt, bei mir auslöst, auch irgendwo Verständnis, weil er es anders wohl nie gelernt hat. Sich selbst wahrnehmen. Seine Gefühle wahrnehmen. Das sagt er sogar offen, dass er das nicht kann.


    Ich hatte vermutet, dass es sich schlimm anfühlt, wenn das Gegenüber (ich) durch mein Verhalten die verdrängten Anteile und Gefühle wieder etwas in Bewusstsein holt. Weil mich öfters die Vehemenz erstaunt hat, mit der verdrängt und attackiert wird. Das tut man doch normalerweise nicht, wenn sich der Zustand (wo die Verdrängung droht, nicht mehr zu funktionieren) nicht schlimm anfühlen würde.