Beiträge von sakara

    Super Text!
    Bin zwar ne Frau, hab aber in den "männlichen" Ängsten auch meine eigenen gefunden.
    Diese Angst davor, wie die Beziehung dann mit dem sonstigen Leben zu vereinbaren wäre und vor allem, welche Verpflichtung man damit eingeht und was das dann heißt, wenn man da irgendwann doch wieder raus will. Ich traue mich schon gar nicht mehr, von "Liebe" zu reden, weil ich befürchte, dass ich dann immer empfinden muss, was ich jetzt sage und dieses Vertrauen in meine Gefühle hab ich nicht mehr.
    Ich will mit jemanden verschmelzen, hab aber davor schon Angst, dass ich da dann nicht mehr rauskomme, wenn ich es will und dass vielleicht irgendwo doch noch was Besseres wartet, was ich dann verpassen könnte.
    Aber vielleicht ist das einfach typisch für aktive BAs und es ist halt einfach so, dass das häufiger Männer betrifft.
    Die "Frauen"ängste, wann soll ich mich melden?, wie weit darf er wann gehen? hab ich auch, aber die sind wesentlich weniger dominant als die "männlichen".
    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es Männer meist sehr stark prägt, wenn sie mal verletzt wurden, nachdem sie sich geöffnet hatten, und sie dann weglaufen, sobald eine Frau ihnen wichtig werden könnte. Ist mir jetzt innerhalb weniger Monate zwei Mal passiert, dass ich nem Mann näherkam und der mich dann mit der Begründung, dass ich ihm persönlich so wichtig bin, nicht mehr als Frau sehen konnte. Die können OneNightStands mit Frauen haben, die ihnen nichts bedeuten. Aber einer Frau, die ihnen wichtig ist, können sie nicht mal mehr in die Augen sehen. Ich bin ja in meinen Ängsten "männlich", aber das kann dann selbst ich nicht mehr ganz verstehen...

    Ich glaube, echte Liebe kann auch selbstlos, und damit auch angstfrei sein. Es ist nicht immer einfach und man kämpft immer wieder damit, keine Erwartungen zu stellen, nicht zu fordern, dass die Liebe einem "nutzt", aber ich glaube, darum geht es.
    Dass man den anderen nur um seinetwillen liebt, er einen als Mensch fasziniert, man an seiner Entwicklung teilnehmen möchte. Nicht, weil man ohne ihn unglücklich ist - Glück muss man in sich selbst finden, so schwer es auch ist - sondern weil man sich für den anderen interessiert. Diese Liebe ist einfach da, kann alles verzeihen, stellt keine Forderungen, bezieht sich nur auf den anderen, nicht auf mich. Man sollte auch dankbar sein, das fühlen zu können.
    Ich bin mit dem Mann, den ich liebe, befreundet und das ist manchmal nicht einfach und tut auch ab und zu weh. Aber wenn er da ist, bin ich einfach nur dankbar, an seinem Leben teilhaben zu können und ihn zu sehen, egal, was daraus wird...
    Wir wollen Liebe doch nur deshalb immer in einer Beziehung "institutionalisieren", weil wir denken, dass wir sie so "konservieren" können. Aber das lässt sie als eigensinniges und lebendiges Gefühl gar nicht zu. Zu viele Regeln ersticken sie nur, sie will leben und frei sein...