S. Forward: "Wenn Mütter nicht lieben"

  • Dies ist ein Buch für (erwachsene) Töchter von lieblosen Müttern. Es geht darum, das Versagen der Mutter sowie dessen Langzeit-Auswirkungen auf das eigene Leben (inkl. Beziehungsleben) zu erkennen und zu überwinden, indem man sich vom schädigenden Einfluß der Mutter befreit. Das Buch ist nicht nur, aber auch therapiebegleitend gedacht.


    Im Theorieteil werden "lieblose Mütter" in verschiedene Kategorien eingeteilt: die narzisstische, die kontrollsüchtige, die psychisch kranke Mutter usw. - sowie deren typische Umgangsweisen mit ihren Töchtern dargestellt.


    Im Praxisteil finden sich Übungen, die größtenteils auf dem Konzept des Inneren Kindes beruhen und z.T. auch in anderer Literatur so oder so ähnlich empfohlen werden.


    Mich hat das Buch interessiert, weil mich die Frage beschäftigt, welchen Zusammenhang es gibt zwischen dem Umgang in der Herkunftsfamilie und dem eigenen Beziehungsleben. Konkret: Warum gerate ich immer wieder an BÄler? Diese Frage wird aber nur sehr allgemein beantwortet. So heißt es in dem Buch, daß insbesondere Töchter von narzisstischen und/oder kontrollsüchtigen Müttern immer wieder an Männer geraten, die anfangs hochemotional sind und sich dann wieder zurückziehen = BÄler. Kann ich aus eigenem Erleben nachvollziehen. Aber die genauen Gründe für diesen Zusammenhang werden leider nicht erläutert.


    Der Schwerpunkt des Buches liegt eben weniger auf der Analyse - obwohl die Kategorisierung der Mutter-Typen wirklich interessant und augenöffnend ist -, sondern mehr auf der praktischen Anleitung zur Loslösung aus einer schädigenden Mutter-Tochter-Beziehung. Das Innere Kind-Konzept wird hier sehr zupackend und pragmatisch und ohne "Esoterik-Sprache" angewendet, was ich persönlich ganz sympathisch finde.


    Obwohl das Buch für Töchter geschrieben ist, funktioniert es wahrscheinlich auch für Söhne. :wink: