Beiträge von schneeflocke80

    Hallo noch einmal liebe Alle,
    hallo Santana,


    Du hast vollkommen Recht - ich war wirklich ziemlich verzweifelt und habe auch lange nicht daran geglaubt, jemals an diesen Punkt zu gelangen, an dem wir jetzt sind.
    Natürlich ist es auch normal, dass man sich ein, zwei Tage oder auch länger mal nicht sieht (bei uns sowieso eingebaut, da Fernbeziehung) - aber von mehrenen sms und Telefonaten pro Tag ruckartig auf "null" gesetzt zu werden wenn der andere hunderte von Kilometern weit entfernt ist, bringt einen (zumindest mich) doch schon in "Verwunderung". Wie gesagt - wenn man es weiss und einschätzen kann: Kein Thema.


    Ja, bei uns war / ist in jedem Fal BA im Spiel. Durch die Therapie und die Aufschlüsselung der Hintergründe durch die Therapie völlig klar. Aber sicher gab es auch noch andere Faktoren, deren Eleminierung das Ganze erleichtert haben. Dass es "vorbei" ist, kann ich auch noch nicht sagen, sondern mich einfach nur über das Jetzt freuen.


    Murmel: Hallo hier! Weiss leider noch gar nicht, worum es bei Dir geht - hast Du schon etwas zu Eurer Situation im Forum geschrieben? Werd ich gleich mal nachsehen :-)

    Hallo liebe Alle,
    es tut mir leid, dass dieser Thread nun in diese (sicherlich auch an einigen Stellen berechtigte kritische) Richtung gelaufen ist, denn eigentlich wollte ich nur erreichen, dass vielleicht einige BÄ und Partner ein wenig Hoffnung schöpfen, dass nicht jede Liebe zum Scheitern verurteilt sein muss und am Ende zwei (oder zumindest eine) tiefst am Boden zerstörte Person zurückbleibt.


    NEIN, ich negiere oder verbiege mich nicht – dazu bin ich als Mensch zu selbständig und habe genügend Erfahrungen in anderen Beziehungen gesammelt, sodass ich weiß, wer ICH bin. Ich definiere mich nicht über eine Beziehung, sondern über mich – und genauso sehe ich das auch für meinen Partner:
    Er ist ein eigenständiger Mensch, und wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, der es uns beiden erlaubt, „selbständig zusammen zu sein“ (schwer auszudrücken…). Unsere Wünsche und Forderungen an eine Beziehung sind gleichwertig, wenn auch nicht immer gleich (was wohl niemals der Fall ist).
    Und genau das wollte ich ausdrücken: Wenn beide ein paar Schritte aufeinander zugehen und offen über Wünsche und Gefühle reden, ohne sein eigenes ICH zu negieren, müssen weder ich noch er zurückstecken. Nur, weil man sich gegenseitig akzeptiert und versucht, den anderen zu verstehen und sich natürlich auch aufeinander einstellt (was im Übrigen in jeglicher menschlicher „Beziehung“ von Relevanz ist, denn nichts anderes passiert täglich mit den Kollegen, Freunden oder der Familie) bedeutet das für mich persönlich nicht, sich anzupassen.


    @ wiesenblume: „Was ich Schneeflocke noch fragen wollte, inwiefern kann er auch deine Ängste oder Sorgen jetzt verstehen? Oder bist du insgesamt einfach wieder sicherer und damit lockerer und entspannter geworden?“
    Beides (siehe oben). Ich habe ihm z.B. irgendwann ganz klar gesagt, dass es für mich an diesen „Rückzugstagen“ schwierig ist, an uns zu glauben, aber die Gründe dafür verstehen kann. Ich habe ihn gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn es so ist und nicht einfach „so“ zu sein – warum, wieso, weshalb brauchen wir nicht zu diskutieren. Das hat er verstanden, angenommen und seitdem (war wohl bisher erst zweimal der Fall) hat er mir an solchen Tagen gesagt „Ich brauch mal Zeit für mich.“. Damit weiß ich Bescheid, dass er mit sich zurechtkommen muss und gebe ihm diese Zeit (waren auch beide Male nur ein bis zwei Tage) – warum auch nicht? Dadurch, dass ich damit so entspannt umgehen kann, fällt für ihn auch Druck weg. So ist zwar ab und zu mal so ein „Rückzugstag“ da, aber wir akzeptieren ihn beide und danach geht es weiter.


    @ Judith: „Zu Lesen, dass ihr jetzt ein ganzes Jahr euch bemüht und beide daran arbeitet, dass er mit der BÄ besser zurecht kommt ruft bei mir zwar Respekt für deinen Einsatz hervor, aber auch das Gefühl von viel Anstrengung und Einsatz.“
    Es war in jedem Fall unser gemeinsamer Einsatz, und natürlich kostet es Anstrengung, aber wir wurden beide durch viele schöne Momente zusammen immer wieder belohnt. Diese Momente geben beiden die Kraft, weiterzumachen.


    Aber Ihr habt Recht – in jeder Beziehung verhält es sich anders, und jeder BÄ ist aufgrund seiner eigenen Geschichte anders gepolt. Ich glaube, jedes Paar muss einfach seinen eigenen Weg finden. Und wahrscheinlich viel mehr als in anderen Beziehungsarten die individuelle Selbständigkeit bewahren, ohne egoistisch zu sein.


    Hoffe, ich konnte das irgendwie verständlich rüberbringen :wink:
    LG, Eure Schneeflocke

    Hallo liebe Alle,


    seit etwa einem Jahr bin ich hier mehr oder weniger als stille Mitleserin unterwegs und möchte Euch jetzt von unserem "Etappensieg" berichten und allen Mut machen, die noch kämpfen.


    Mein Partner (jetzt ist er es wirklich) ist ein klassischer BÄ. Am Anfang unserer "Beziehung" lief das von Euch allen beschriebene Muster mit allen denkbaren Facetten ab - aber nach einiger Zeit wurde uns klar, dass irgendwas nicht stimmt.


    Zum Glück - und das war wirklich unsere Rettung - hat mein BÄ eine Therapie begonnen, die ihm sehr geholfen hat. Zudem war es wichtig, dass wir beide einerseits räumlichen Abstand einhielten, uns aber täglich (über mehrere Stunden) unterhielten, und zwar sehr intensiv über die Problematiken, die Gefühle, die Hintergründe, was für mich schwierig war, für ihn schwierig - wir gingen von vornherein sehr offen mit der ganzen Angelegenheit um.


    Er berichtete mir von den Therapiestunden (nicht alles, aber das Wichtige), ich fühlte mich dadurch einbezogen, konnte Verständnis aufbauen und das Wichtigste: Wir haben uns alles - sowohl Negatives als auch Positives - offen und ehrlich gesagt.


    Für uns beide war es wichtig, den anderen zu verstehen: Was braucht der andere in welcher Situation und warum, wie können wir uns gegenseitig unterstützen, wann brauchen wir uns. Mittlerweile kennen wir uns (ich selbst mich auch viel besser als vorher!) sehr gut, können Reaktionen und Umstände sehr gut einordnen und haben uns aufeinander eingestellt.


    Meistens lachen wir sogar über die früheren Probleme, so wie "Hältst Du es wirklich 3 Tage am Stück mit mir aus?", sind uns aber sehr bewusst darüber, dass in jedem Scherz ein Körnchen Wahrheit steckt.


    Natürlich war es keine einfache Zeit, es tat oft weh (uns beiden!) und es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis dass wir diese Beziehung aufbauen konnten, die wir jetzt haben.
    Aber wir haben BEIDE daran gearbeitet: Er an seinem Problem und ich daran, zu verstehen. Und wir BEIDE an einem gemeinsamen Weg, der für uns der "richtige" ist.


    Ich hoffe, dass wir ihn gefunden haben, aber ich weiss, dass der Weg nicht immer einfach sein wird und man niemals aufhören darf, miteinander ehrlich und offen über sich als Paar zu reden und zuzuhören und zu verstehen.


    Ich drücke Euch allen die Daumen, dass Ihr ebenfalls einen Weg für Euch findet und die Kraft habt, diesen gemeinsam zu gehen. Denn es ist für beide nicht leicht! :wink: