Hallo liebe Alle,
es tut mir leid, dass dieser Thread nun in diese (sicherlich auch an einigen Stellen berechtigte kritische) Richtung gelaufen ist, denn eigentlich wollte ich nur erreichen, dass vielleicht einige BÄ und Partner ein wenig Hoffnung schöpfen, dass nicht jede Liebe zum Scheitern verurteilt sein muss und am Ende zwei (oder zumindest eine) tiefst am Boden zerstörte Person zurückbleibt.
NEIN, ich negiere oder verbiege mich nicht – dazu bin ich als Mensch zu selbständig und habe genügend Erfahrungen in anderen Beziehungen gesammelt, sodass ich weiß, wer ICH bin. Ich definiere mich nicht über eine Beziehung, sondern über mich – und genauso sehe ich das auch für meinen Partner:
Er ist ein eigenständiger Mensch, und wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, der es uns beiden erlaubt, „selbständig zusammen zu sein“ (schwer auszudrücken…). Unsere Wünsche und Forderungen an eine Beziehung sind gleichwertig, wenn auch nicht immer gleich (was wohl niemals der Fall ist).
Und genau das wollte ich ausdrücken: Wenn beide ein paar Schritte aufeinander zugehen und offen über Wünsche und Gefühle reden, ohne sein eigenes ICH zu negieren, müssen weder ich noch er zurückstecken. Nur, weil man sich gegenseitig akzeptiert und versucht, den anderen zu verstehen und sich natürlich auch aufeinander einstellt (was im Übrigen in jeglicher menschlicher „Beziehung“ von Relevanz ist, denn nichts anderes passiert täglich mit den Kollegen, Freunden oder der Familie) bedeutet das für mich persönlich nicht, sich anzupassen.
@ wiesenblume: „Was ich Schneeflocke noch fragen wollte, inwiefern kann er auch deine Ängste oder Sorgen jetzt verstehen? Oder bist du insgesamt einfach wieder sicherer und damit lockerer und entspannter geworden?“
Beides (siehe oben). Ich habe ihm z.B. irgendwann ganz klar gesagt, dass es für mich an diesen „Rückzugstagen“ schwierig ist, an uns zu glauben, aber die Gründe dafür verstehen kann. Ich habe ihn gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn es so ist und nicht einfach „so“ zu sein – warum, wieso, weshalb brauchen wir nicht zu diskutieren. Das hat er verstanden, angenommen und seitdem (war wohl bisher erst zweimal der Fall) hat er mir an solchen Tagen gesagt „Ich brauch mal Zeit für mich.“. Damit weiß ich Bescheid, dass er mit sich zurechtkommen muss und gebe ihm diese Zeit (waren auch beide Male nur ein bis zwei Tage) – warum auch nicht? Dadurch, dass ich damit so entspannt umgehen kann, fällt für ihn auch Druck weg. So ist zwar ab und zu mal so ein „Rückzugstag“ da, aber wir akzeptieren ihn beide und danach geht es weiter.
@ Judith: „Zu Lesen, dass ihr jetzt ein ganzes Jahr euch bemüht und beide daran arbeitet, dass er mit der BÄ besser zurecht kommt ruft bei mir zwar Respekt für deinen Einsatz hervor, aber auch das Gefühl von viel Anstrengung und Einsatz.“
Es war in jedem Fall unser gemeinsamer Einsatz, und natürlich kostet es Anstrengung, aber wir wurden beide durch viele schöne Momente zusammen immer wieder belohnt. Diese Momente geben beiden die Kraft, weiterzumachen.
Aber Ihr habt Recht – in jeder Beziehung verhält es sich anders, und jeder BÄ ist aufgrund seiner eigenen Geschichte anders gepolt. Ich glaube, jedes Paar muss einfach seinen eigenen Weg finden. Und wahrscheinlich viel mehr als in anderen Beziehungsarten die individuelle Selbständigkeit bewahren, ohne egoistisch zu sein.
Hoffe, ich konnte das irgendwie verständlich rüberbringen
LG, Eure Schneeflocke