Beiträge von Menni

    Juhuu Ratlos, das Wetter wird besser!! Du hast es verdient!!
    Und selbst wenn es regnet: Es wird sicher der schönste Tag Deines Lebens werden!


    Santana: Schade, daß es Dir die Mühe nicht wert ist, auch auf meine PN nicht zu antworten. Wenn das ins Nichts führt und eben jeder selber drauf kommen muß, dann frage ich mich wozu Du Dich hier überhaupt berufen siehst.

    Ratlos: Sorry, Du hast natürlich recht, Eins ergab das Andere. Leider weiß ich nicht, wie man Threads verschiebt, vielleicht kannst Du das, Santana?


    Santana: Ich habe viel über Deine Aussage nachgedacht. Im Falle Deines besten Freundes glaube ich, daß zwei Extreme aufeinander getroffen sind. Die naive Fenster-Frau, mit dem schlechten Selbstwert und der zweifellos eigenen Geschichte traf auf Deinen moralisch fraglichen besten Freund. Ich kenne ihn nicht und will ihm nicht zu nahe treten, aber es ist bestimmt nicht in Ordnung, mit jemandem zusammen zu bleiben, der einen so (ungesund) liebt, und den man eigentlich verachtet. Ein Mensch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hätte diese Frau gehen lassen und sie nicht für eigene Zwecke benutzt (auch wenn der Zweck darin bestand, sich nicht mit sich selber auseinander setzen zu müssen). "Sie entschuldigt jeden Quatsch damit, dass ich ja angeblich krank bin." "Mein Freund ist aber nicht krank." Verstehe ich das richtig, daß er ihr die Krankheit vorgemacht hat? Wenn das so ist, dann finde ich sein Verhalten durchaus bösartig. So geht man mit einem Menschen nicht um, schon gar nicht mit einem, dessen Verhalten tatsächlich beängstigend ist und DAS sage ich sehr wohl erhobenem Zeigefinder als Moralapostel.


    Eine Frage hat sich mir aufgeworfen: Du siehst es, Deiner Aussage nach, etwas anders, was BA bei Deinem Freund betrifft. Ein paar Sätze weiter vermutest Du, daß er sich mit seinen "Verlassenheitsängsten" nicht beschäftigen wollte. Wie paßt das zusammen?


    Und jetzt komme ich zu dem Punkt, der mir auf dem Herzen brennt: Viele BÄ manipulieren, aber deshalb müssen es nicht alles Egoisten sein. Ich weiß, daß mein BÄ vermutlich mein Wohl über seins stellen würde. Er hat nie etwas von mir verlangt, mir nie etwas versprochen, er hat mir SOFORT gesagt, daß man Geduld haben muß, wenn man an ihn ran will. Es stand mir frei, dran zu bleiben oder zu gehen. Er und viele Betroffene hier leiden unter den Ängsten, und die fluchtartigen Handlungen werden durch Angst gesteuert. Wenn mein BÄ mich sitzen läßt, dann weiß ich, daß er nicht etwas besseres zu tun hat, sondern daß es ihm gerade auf Grund seiner "Lähmung" beschissen geht. Das ist der Unterschied, Santana. In vielen Deiner Beiträge kommt bei mir an, daß die BÄ egoistisch handeln, aber das ist nicht immer so, da stimmen mir bestimmt viele Betroffene hier zu.


    Die Kombination Deines Freundes zu der Fenster-Frau war klassisch ungünstig. "Besser geht eben nicht.", das klingt mir sehr nach Arschloch, und das ist eigentlich nicht das, worum es hier geht...


    Also, IST er liebesunfähig oder nicht???

    Santana: Vorab mal, sorry dafür, daß ich Deinen Wissensstand angezweifelt habe. Aber ich möchte Dir eine Frage stellen: Bist Du WIRKLICH der Meinung, daß Dein Freund liebesunfähig ist??


    Ich nehme alles, was Du geschrieben hast, sehr ernst. Natürlich habe ich mich oft gefragt, ob ich in ähnliche Strukturen falle wie die Fenster-Frau, die offensichtlich absolut keine Selbstachtung hatte und sich daher völlig unattraktiv machte.


    Meine Zuneigung zu meinem BÄ ist groß, trotzdem bin ich sicher, mehr Würde und Stolz zu besitzen als sie, weil mein Verständnis durchaus Grenzen hat.
    Ich setze mich viel mit mir selbst auseinander, die Beziehung zu meinem Vater ist gut. Der BÄ ist wirklich ein großartiger Mensch.
    Aber leben wir wirklich in einer Gesellschaft, in der man großartige aber ängstliche Menschen fallen lassen sollte um sich Partner zu suchen, die einen auf Händen tragen? Sollte man nicht auch versuchen hinter Fassaden zu blicken (MIT Grenzen!! KEINER sollte sich respektlos behandeln lassen!!)? Ich wünsche mir einen Partner, der mich um meiner selbst willen liebt, der mich aber nicht austauscht, wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, nicht funktionieren kann. Und wieder mein Katzen-Sinnbild: Soll ich die Katze tatsächlich kompromisslos zurück ins Tierheim abschieben weil sie aufgrund der schlechten Behandlung ihrer Vorbesitzer nicht auf Anhieb so zutraulich ist, wie ich es gerne hätte?


    Darf ich fragen, wie es zu der Beendigung der Beziehung kam?


    Der Grad zwischen gesunder Liebe und Selbstaufgabe ist sicherlich schmal. Ich werde mir Deine Antwort sehr zu Herzen nehmen.

    kampfklotz: Du hast recht, die "faulen Fische" haben den Spruch verdient. Meine betroffene Freundin beschreibt es so, daß es diesen Leuten noch nicht dreckig genug ging, um etwas ändern zu wollen.


    Vielleicht leide auch ich an mangelndem Selbstwert, ausschließen will ich das nicht, beschäftige mich auch damit. Darum bin ich auch so weit, daß ich mich bewußt auf mich konzentriere. Das ist ein gesunder Weg, um nicht auch vor die Hunde zu gehen.


    Ich verstehe nicht, warum sich hier einige von mir auf den Schlips getreten fühlen. Wer mit der Sache durch ist, braucht hier eigentlich nicht mehr Raum zu verschwenden, oder? Wer nicht versteht, was ich zu sagen versuche, dem kann ich leider auch nicht helfen. Nur nochmal: Mein BÄ ist ein toller Mensch, und selbst wenn Bücher schreiben, daß es Hirngespenste sind, er ist er MIR wert!

    @ Santana: Ich habe Dich um eine Umformulierung nicht gebeten. Und wenn ich "wir" schreibe, dann meine ich mich und meine persönliche Geschichte, ich wende die Zeit auf um vielleicht nur einem einzigen Menschen hier Hoffnung zu machen.


    Die Botschaft, die aus Deinem PS hervorgehen soll, erschließt sich mir nicht. Brauchst Du auch nicht erklären. Mir ist unverständlich, warum Du Dich so angegriffen fühlst. Aber ich muß ja auch nicht JEDEN verstehen!

    @ Santana: Wer ein bißchen was von Katzen versteht weiß, daß man diese nicht dressieren kann. Es geht nicht um Dressur oder Einfangen, es geht um Vertrauen.


    Dein Wissensstand auf dem Gebiet ist sehr gering, wenn Du Dich mit dem Thema mal ausführlicher beschäftigst findest Du heraus, daß BÄ keinesfalls liebesunfähig sind. Ganz im Gegenteil!


    Noch nie habe ich einen Menschen getroffen, der mehr Tiefsinn hatte als mein BÄ, und keiner konnte meine Bedürfnisse mehr erfüllen als er, von einer Thekenbekanntschaft kann also keine Rede sein. Ich gestehe ihm nur Freiräume ein. Ich habe so viele Freundinnen, die in "normalen" Partnerschaften leben, und furchtbar einsam sind, obwohl ihre Macker 2 cm neben ihnen liegen. Er wäre für mich da, wenn ich ihn bräuchte. Nur darum halte ich auch daran fest.


    Wie gesagt, ich will hier niemanden überreden, an seiner persönlichen BA-Geschichte festzuhalten. Wer all das nicht aufwenden kann oder will, wer nichts entbehren kann oder will, oder wenn es der BÄ nicht wert ist, dann steht es ja jedem frei zu gehen.

    Noch was, Kampfklotz:


    Ich finde Deinen Spruch: "Wer freiwillig vergammelten Fisch bestellt, der muss sich nicht wundern, wenn er kotzen muss!" unter normalen Umständen sehr lustig, genau mein Humor, werde ich bestimmt verwenden. Aber, ohne hier mit erhobenem Zeigefinger auf Moralapostel machen zu wollen: Hier sind, wie es die Internet-Adresse schon sagt, viele Betroffene unterwegs, die sich auf Grund ihres Problemes oft sehr minderwertig fühlen. Daher finde ich das hier deplatziert.


    In dem Buch "Jein" habe ich gelernt, warum BÄ eine so große Faszination auf uns ausüben, warum wir oft nach einer abgehakten Episode beim nächsten Exemplar landen, warum es sich so besonders mit ihnen anfühlt, und daß das eigentlich alles Hirngespinnste sind, die oft durch unser eigenes schlechtes Selbstwertgefühl gesteuert werden.
    Da mußte ich mich stellen, mußte die rosarote Brille abziehen. Und mit aller Objektivität: Mein BÄ ist ein WUNDERVOLLER Mensch! Kein Mann hat mich, so wie ich wirklich bin, so erkannt wie er. Er kann mich herausfordern, bereichert mein Leben, hat Humor und ist oft sehr liebevoll. Es lohnt sich FÜR MICH, um ihn zu kämpfen, auch wenn der Preis hoch ist.

    Ich bin völlig Deiner Meinung, Kampfklotz, die Bindungsangst wird nicht einfach so verschwinden, das wäre zu schön um wahr zu sein. Was ich sagen wollte, war, daß ich FÜR MICH gelernt habe mit der Situation umzugehen.
    Das mag für ein ein oder anderen egoistisch rüber kommen, aber wenn man als Angehöriger nicht an der BA zugrunde gehen will, den BÄ auch nicht aufgeben möchte, dann ist das der einzige Weg.


    Ohne eine Therapie wird er die Symptome nicht los, und hoffe sehr daß er daran arbeitet, weil diese Symptome sich schließlich auch auf mich auswirken, z.B. wenn ich ihn dringend brauche, er aber nicht kann. Aber im Moment lasse ich den Distanzmodus SEIN Problem sein. Nichts was ich sagen oder tun würde könnte ihn aus dem Loch holen. Auch wenn es mir das Herz zerreißt, zu wissen daß es ihm gerade schlecht geht, ich konzentriere mich in dieser Zeit darauf Kraft zu tanken!
    Nur wenn ich ihm Luft zum Atmen lasse, verhindere ich, daß er mich wegschubst.


    Hört Euch mal den Song: Whataya Want From Me von Adam Lambert an!

    Hallo Leute,


    mit meinem BÄ hat sich einiges verändert.
    Wir hatten einige Monate keinen Kontakt, er hat mich gehen lassen weil er wußte wie ich litt. Obwohl ich in dieser Zeit ein komplettes Gegenstück kennen lernte, der mir alles gab wonach ich mich bei meinem BÄ sehnte, schwächte das Gefühl zu ihm nicht ab. Als er sich dann irgendwann wieder meldete und sagte, daß es ihm genauso ginge, habe ich das neue Ding beendet. Viele hier nicken jetzt sicher, weil sie den Verlauf allzu gut kennen. Aber die Situation hat sich etwas verändert.


    Als ich einer neuen Bekannten von meinem BÄ berichtete, eröffnete sie mir plötzlich, daß sie sein Verhalten komplett verstehen könnte.
    Aus dem Telefonat wurde mehrstündiges Gespräch, in dem sie mir ihre Geschichte erzählte, eine Geschichte über eine On-off-Beziehung, die sich über viele Jahre erstreckte, mit den grausigsten Szenen der Bindungsangst.
    Sie erklärte mir, wie diese Angst sich anfühlt. Ich berichtete ihr von meinem Wissensstand über Bindungsangst.
    Wir lasen dann quasi parallel das Buch "Jein", welches mich zum Teil erschrocken hat (als es um meine eigenen Empfindungen ging). In Kombination mit den Berichten einer Betroffenen habe ich heute eine andere Einstellung.


    Ich habe dem BÄ dieses Buch geschenkt, er hat es gelesen. Seit dem scheint ein Knoten geplatzt zu sein. Natürlich sind die Symptome nicht wie ausgelöscht, aber wir verbringen mehr Zeit miteinander. Langsam bin ich soweit sensibilisiert, daß ich es schon vorher merke, wenn sein Problem auftaucht. Ich lasse ihn dann einfach in Ruhe. Ich habe gerafft, daß ich ihn dort nicht rausholen kann, daß er es mit sich selbst ausmachen muß. In dieser Zeit konzentriere ich mich auf mich selber, auf Freunde, auf längst aufgeschobene Tätigkeiten, auf Sport, auf Spaß, ohne schlechtes Gewissen. Und je mehr ich ihn in Ruhe lasse, desto schneller meldet er sich wieder. Wir beide müssen Vertrauen lernen. Ich, daß sein Gefühl für mich tatsächlich existiert, und daß er zu mir zurück kehrt, wenn es vorbei ist. Er, daß er seiner Angst nicht allzu sehr trauen darf, weil sie nur kurz anhält. Und daß ich in dieser Zeit keine Erwartungen an ihn stelle, daß er kein schlechtes Gewissen haben muß.
    Das nimmt ihm Druck, und jeder Betroffene wird wissen, daß Druck das Hauptproblem darstellt.


    Ich kann verstehen, Ratlos, daß es Dir eine Genugtuung war, den BÄ mitzuteilen, daß Du glücklich bist ohne sie. Aber Du darfst nicht vergessen, daß ihr Leidensdruck größer ist als Deiner, weil ihrer vermutlich den Rest ihres Lebens anhalten wird, wenn sie nichts ändern. Und darum appelliere ich an alle Betroffenen: Bitte laßt Euch helfen. Schließt nicht länger die Augen, nehmt Euer Leben in die Hand. Auch wenn es beängstigend ist, es ist auf Dauer einfacher als sein Leben lang zu leiden und anderen Leid zuzufügen (was Euch ja wieder bestätigt).


    Mein BÄ beschreibt seine Angst so, daß, wenn man ein Tier in die Enge treibt, es flüchtet. Läßt man es sich aber an die Gegebenheiten langsam gewöhnen, dann kommt es Schritt für Schritt aus seinem Versteck. Wer diese Geduld und das Fingerspitzengefühl nicht hat, der sollte tatsächlich die Beine in die Hand nehmen und laufen, und sollte sich auch keine Katze aus dem Tierheim anschaffen.


    Ob aus meiner Geschichte eine Erfolgsgeschichte wird kann ich jetzt noch nicht absehen. Momentan geht es mir sehr gut, ich kann mich mit dieser Vereinbarung sehr gut arrangieren.


    Ein chinesischer Spruch sagt: "Will man etwas fangen, muß man es zunächst loslassen". Keine Angst, liebe Bindungsängstliche, "fangen" steht hier nur als Synonym für "Nähe", was es für Euch nicht besser macht ;o)
    Aber jeder sollte sich das mal zu Herzen nehmen.


    Viel Spaß bei Eurer Hochzeit, Ratlos, und ich drücke die Daumen für besseres Wetter!!

    Hallo Leute,


    ich bin neu hier und auf der Suche nach "Erfolgsgeschichten", und wenn ich mich auch für "Ratlos" freue, daß sie (hoffentlich anhaltend) glücklich geworden ist, lautet die eigentliche Eszenz ihrer Geschichte doch: "Wenn Du verknallt bist in einen BÄ, dann nimm die Beine in die Hand und lauf", oder?!


    Ist es tatsächlich so, daß man den BÄ nicht "knacken" kann? Daß man sich immer mit der mega-abgespeckten Variante einer normalen Beziehung abfinden muß?


    Ich muß mal weiter lesen in der Hoffnung, daß sich der Kampf lohnt.


    Trotzdem, "Ratlos", ALLES ALLES GUTE, auch weiterhin!!