Beiträge von Chris8081

    Zitat von RafaelaSpaeth

    heiraten willst oder nicht


    Das ist ein guter Punkt. Muss man das wollen oder fühlen?
    Kenne das von der Wohnungssuche - da kann man sich alle Details aufschreiben und eine Pro-Contra Liste führen aber im Endeffekt benötigt man einfach das richtige Gefühl finde ich.
    Wobei der Vergleich hinkt .. bei der Whg ist ja schon die Entscheidung gefallen, dass man in einer Whg leben will und man entscheidet sich nur noch für eine gute ... auf Zeit ... vertraglich geregelt.


    Und dann wird es noch komplizierter mit der Heirat: Was ist wenn man sich nicht so fühlt und man nur denkt man sollte heiraten weil es aktuell passt, vielversprechend aussieht, etc. - eben die Pro-Liste wesentlich länger ist als die Contra.
    Wobei die Gefühle (also sich nicht nach Heiraten fühlen) kommen ja aus meiner Kultur, meiner negativen Erfahrungen, meinem Umfeld - von daher: Wie sehr sollte ich auf die Gefühle hören, die ja zum größten Teil gar nicht von mir geprägt sind, sondern von äußeren Einwirkungen.

    Hallo,


    war jetzt erstaunlich lange nicht mehr hier und habe auch nicht mehr wirklich über Bindungsangst nachgedacht.
    Bin vor 5 Jahren aus einer Beziehung geflüchtet wovon ich noch nicht weiß ob die sehr gut zu mir gepasst hat.
    Habe nach zwei Sitzungen zu dem Thema eine Therapie abgebrochen (bzw. nicht gestartet) und bin ausgewandert. War quasi wie ein Reset. Am Anfang waren die Probleme durch das neue Leben überdeckt aber dann kamen sie doch irgendwann wieder und ich musste mich ohne Freund und glücklicherweise ohne Ablenkung mit ihnen auseinandersetzen.
    Habe dann noch zwei kürzere Beziehungen probiert und gelernt was ich nicht so mag (ist ja auch positiv - so lernt man sich ja selbst noch besser kennen).


    So .. jetzt bin ich mit meiner Freundin seit 2 Jahren zusammen (bin 33, sie 28) und das läuft prima. Wir passen gut zusammen in vielen Bereichen. Wir verstehen uns gut. Wir haben uns in den 2 Jahren ca. 2 Mal ein wenig .. eine Meinungsverschiedenheit gehabt - ansonsten sind wir einfach glücklich wenn ich das mal ohne Aber dahinschreiben mag.
    So langsam kommen wir ja in heiratsfähige Alter - zwar fühle ich mich nicht so, aber es gibt doch Anzeichen (verfluchte soziale Kontakte und andere Menschen ;) ...) und sie würde gerne heiraten. Nicht sofort aber gerne nächstes Jahr z. B..


    Mit der Beziehung bin ich ja glücklich und das läuft auch gut (klar vergleicht man immer und die Perfekte gibt es sowieso nicht (hoffe ich) ) aber heiraten ist ja eine andere Liga.
    Und das impliziert dann sicher später auch Nachwuchs .. aber wenn ich daran jetzt denke wird mir doch schon Angst und Bange ... das Finanzielle und dann Kinder an sich sind ja auch ... anspruchsvoll und zeitaufwendig - faktisch betrachtet.


    Dann geht es weiter - ich glaube nicht so richtig an das Ehe Konzept. Kenne persönlich kein Beispiel von min. 30 Jahre verheiratet UND glücklich und grob geschätzt sind 95% der Leute die ich kenne (älter oder gleich alt und sogar jünger) geschieden (falls sie mal verheiratet waren).
    Die Statistiken des Bundesamtes tragen den Rest bei und da frage ich mich: Wozu die ganze Rennerei, Papierkrieg, finanzielle Aufwand? Nur für die Steuern und die imaginäre Sicherheit?


    Auf der anderen Seite habe ich da zwei Sachen die mir zu denken geben:
    1. Meine erste große Liebe - damals mit 19 - das war vom Gefühl her ganz anders. Jetzt nach so vielen Beziehungen, Trennungen, Dramen sehe ich alles viel nüchterner. Die Gefühle sind einfach nicht die selben und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das irgendwann noch mal so wird. Als ist es jetzt schon "as good as it gets"?
    2. "für immer zusammen sein" .. krass - dieses immer. Ich weiß, dass ich für immer eine Narbe haben werde (also tatsächlich physikalisch) aber ich weiß noch nicht mal ob ich in 20 Jahren noch zwei Arme habe. Wie will denn sowas jemand prophezeien können - bzw. wie kann denn jemand mit gutem Gewissen sagen "bis dass der Tod uns scheidet"?


    Also es ist nicht dringend mit der Hochzeit - aber als "normaler" Mensch kommt das ja früher oder später ja mal auf einen zu.
    Und es scheint so als würde ich mal anfangen müssen darüber nachzudenken - oder mit damit abzufinden?


    Hoffe hier versteht mich jemand und kann mir etwas dazu sagen.


    Danke schon mal
    Bye, Chris

    Die Kindheit ist wichtig - wieso ist das so?
    Die Entscheidung, nicht mehr an etwas zu denken, kann auch von Kindern getroffen werden. Diverse Verletzungen in der Kindheit sollen dazu führen, dass ich jetzt die Probleme habe, die nicht mal bennen kann?
    Alles klar - vielen Dank auch.


    Loslassen - Frieden schließen. Loslassen ist kein aktiver Prozess? Man kann nur die Vergangenheit loslassen, wenn man sie aktzeptiert, wenn man Frieden mit ihr schließt?


    Gegenfrage: Liegt es an unserer Gesellschaft? Warum gibt es in Deutschland psychologische Probleme, für die andere Völker gar kein Verständnis aufbringen können? Liegt es an der starken Entwicklung? An der hohen Scheidungsquote?


    Gut .. nachdem ich quasi die ersten zwei Jahre ohne meinen Vater verbracht habe (da er wohl mit der Hebamme fremd gegangen ist) kam dann auch irgendwann die Scheidung. Das hat sich alles sehr lange hin gezogen. Auch als er mal an mir vorbei gefahren ist ohne stehen zu bleiben oder zu winken - glaube ich war damals 8 - war das sicher kein schönes Gefühl.


    Der zweite Freund meiner Mutter war .. keine Ahnung .. war eben. Ich kann mich da eher an das Ende erinnern, als er meine Mutter für eine andere verlassen hat. Das hat ihr wohl echt übel zugesetzt. Davon habe ich dann auch einiges mitbekommen - da meine Mutter immer sehr ehrlich zu mir war (schonend aber ehrlich - glaube ich). Damals war ich wohl 4 Jahre alt. Ich kann mich kaum noch oder gar nicht mehr daran erinnern. Verdrängung?


    Der dritte Freund, daran kann ich mich in Bruchstücken erinnern. Die Beziehung war nicht sehr lang. Aber es war wohl Ansatzweise nett. Glaube er konnte mit mir aber nicht so viel anfangen.


    Dann kam lange Zeit nichts. Dafür hat mich meine Mutter zu einer Tagesmutter gegeben. Ist schon merkwürdig von Einzelkind zu 6. Geschwister innerhalb eines Tages. Aber naja - was will man als alleinerziehende Mutter machen ohne Geld und Essen?


    Naja .. das hatte sich mit 10 aber - da konnte ich selbst auf mich aufpassen, die Regeln meiner Mom befolgen und sogar schon selbst Nudeln kochen. Mensch, war ich brav.


    Der dritte Freund kam viel später .. so mit 14 glaube ich. Der hat natürlich eine andere Frau für meine Mutter verlassen. Das hielt auch recht lange, so bis 24, sogar mit Hochzeit. Aber natürlich hat er meine Mom dann auch für eine andere verlassen, so wie das halt läuft - die Statistik weiß es.
    Diese Zeit war zum größten Teil sehr schön. Er hat viel mit mir gemacht und er wurde wie ein Vater für mich - zum ersten mal in meinem Leben.
    Bis ca. 18 war alles in Ordnung, 4 Jahre lang. Da entwickelte ich ein eigenes Gehirn und eigene Interessen. Somit habe ich auch eigene Hobbies gefunden und nicht mehr die, des zweiten Mannes meiner Mutter adaptiert. Irgendwann war dann auch der Wind aus der Beziehung. Sie haben nicht mehr in einem Bett geschlafen, sondern in getrennten Zimmern und .. k. A. wie das halt so ist in den ein, zwei, x Jahren vor einer Trennung.


    Diese Beziehung nahm dann ein jähes Ende. Die beiden haben zwar mit mir darüber gesprochen - aber ich habe gemerkt, dass es mir fast gleichgültig war. Es war ja abzusehen - nur noch eine Formalität. Sie haben beide geweint - ich konnte keinen großen Schmerz empfinden. Das hat mich etwas geschockt. Aber - auf der anderen Seite ist er auch nur ein weiterer Partner im Leben meiner Mutter gewesen, und auch in meinem Leben.


    Die Beziehung ging, interessanter Weise ohne viel Zeitverlust in eine mit dem zweiten Freund über. Das war alles etwas komisch, aber kurz danach bin ich ausgezogen und das war sicher gut so. Wir kommen miteinander aus, aber ohne ginge es auch. Wir sind nicht unfreundlich - aber mit 26 ist es eben vorbei, da akzeptiert man sicher keinen neuen "Vater" mehr.


    Tja .. 5 Jahre sind nun vorbei. Die vergingen rasend schnell. Haben sicher weniger als ein Jahr gedauert - einfach nur krass.
    Und jetzt bin ich hier, weit ab von allen Leuten, keine Freunde in der Nähe, keine Beziehung, jede Menge Arbeit und fange so langsam an, mich damit zu beschäftigen. Die Betonung liegt da wohl definitiv auf langsam :-S
    Aber es scheint wenigstens schon ein oder zwei mal ganz leise klick gemacht zu haben. Somit denke ich, es geht in die richtige Richtung.

    Was bringt eine E-Mail die man nicht los sendet?
    Was bringt es, etwas aufzuschreiben um es nie zu zeigen?
    Was wenn man handeln muss aber nicht darf?


    Ich erwarte keine Antworten - nur evtl. von mir selbst.


    --


    being alone gave me not only a hard time here. It is kind of good as well since I have the possibility to think about myself, patterns and behaviour. I don't do it that often, though.
    Sometimes I feel pretty confident and everything is nice, but most of the times I am kind of depressed. I don't want to handle the loneliness anymore, don't want to spend every night with my computer, don't want not to feel anything. Neither want to experience the evenings alone after work nor the weekends.
    Having no friends here, helps me stay a bit focused as well. What I found out so far, is that I keep on distracting myself - over and over again with just stuff to fill the void. That's actually why I'm working that much. It's just easy to cover everything with work, even though it's not worth it.
    But I still don't know, how this all could happen. Why did it lead into this and what exactly is it? There could be many reasons - basically all I can think of are related to someone who left me or my Mom (and me as well in that case).
    So - to get a bit of the track, commitment phobia is just really unlikely to happen here for several reasons. Leaving someone is really seldom. Breaking up after a couple of years is even more uncommon. And not that many people take the files in their head to bed. Beside this: People with mental diseases are considered to be crazy.
    Regarding these circumstances, I can imagine that it was even harder for you to face the case.
    I surely got hurt. Not just once or twice. But this is nothing uncommon (at least not in Ger). What I really wondering about it, that I can't handle it that well. More over, what I do and what I really wish is so extremely contradictory which makes it even harder for me to discover any truth.
    I really do have a clear goal in mind, what I like to do, how I would like to do it. But I don't know why I block myself from reaching it.
    There is always a certain point in a serious development state, that I simply can't pass anymore. It just works well with persons who are physically or psychologically unavailable for me. I fool myself there - quite skilful. Am I really that keen on not being happy at all? No, I can't imagine - there must be something else that drives me. Otherwise life itself wouldn't make sense at all. Maybe it's not a certain something, maybe it's just a collection of several experiences.


    Anyway .. I'm writing this because I think you deserve to understand some thoughts of mine.
    I'm writing this, because I feel guilty that I still don't have an explanation.
    More over, I'm writing this because I'm really fucked up here. No one to talk to, no supportive friends anymore (even not in Germany - sure I got what I ordered) and I have never experienced this before.
    Finally I'm writing this since I'm lonely.
    And this is why you may not answer and may not get involved. I know that is unfair of me


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    Und deswegen habe ich abgebrochen und denke das war gut so.
    Es schmerzt aber morgen wird es sicher besser sein - wenn auch nur temporär.