Beiträge von Ratsuchend

    Nein Griselda, so mache ich das nicht. Ich meine, wenn man sich aufgrund einer Teilnahme in einer Single-Börse trifft und "suche Beziehung" angeklickt hat, dann ist die eigentliche Richtung ja schon klar. Aber natürlich will ich eine Frau kennen lernen. Sicher hat man Vorstellungen, was man von einer Beziehung erwartet oder nicht. Aber wenn es Klick macht und das Herz spricht, dann sind diese Dinge wahrscheinlich eh hinfällig.


    In so einem ersten Treffen läuft es doch sowieso erst einmal so ab, ob eine Grundsympathie vorhanden ist. Ist sie das, dann möchte man sich weiter kennen lernen. Ich habe keiner Frau Versprechungen auf irgendwas gemacht, zumal ich nicht viele getroffen habe.


    Früher ist man sich einfach begegnet, hat sich kennen gelernt, wenn man die Frau interessant fand und irgendwann hat es Klick gemacht oder nicht. SB ist eine ganz andere Art.


    Bei der letzten Frau hat es bei mir relativ schnell Klick gemacht, aber ich habe sie nicht bedrängt, bekunde aber weiterhin mein Interesse. Auch wenn es keine Beziehung wird, möchte ich sie weiter in meinem Leben haben, auch wenn ich der Meinung bin, nicht zu viele weibliche Freunde haben zu wollen. Sie hat interessante Ansichten, interessante Hobbies und interessiert mich als Mensch und als Frau.


    Und ich möchte auch nicht immer überlegen, was darf ich alles nicht tun, um dieser Frau bloß nicht zu nahe zu kommen oder bedürftig zu erscheinen. Was ist denn die Intention einer Frau auf einer SB? Hoffentlich will der nichts von mir? Hoffentlich vergöttert der mich total, rückt mir aber bitte nicht zu nah? Hoffentlich verschwindet der gleich wieder, wenn er mir den Hof gemacht hat? Eine Date ist keine Einbahnstraße. Wenn ich niedere Beweggründe hätte, würde ich sicherlich wahllos jede Frau anschreiben. So aber habe ich nur die angeschrieben, wo mein Interesse geweckt wurde.

    Zitat von Sara

    Vielleicht würde dir auch ein wenig weniger Forum gut tun :think: du bist seit mehr als 4 Jahren dabei. Mit fast zwei Beiträgen pro Tag. Das ist gut für das Forum, aber ist das auch gut für dich? :think:


    Ich hatte ja eine 2jährige Pause darin, als es mit meiner Ex mehr oder weniger ruhig lief. Bin also nicht durchgängig hier aktiv. Aber mittlerweile glaube ich auch immer mehr, dass die Zeit für mich gekommen ist, mich aus dem Forum zu verabschieden und mehr ins Leben zu gehen.


    Ich denke, ich werde Bianca in Kürze bitten, meine Beiträge und meinen Account zu löschen.

    Zitat von mary12345

    Mir ist da noch ein bild eingefallen, vielleicht kannst du ja damit auch was anfangen. Weil du ja vielleicht anders auf frauen wirkst, als du wirklich bist oder wirken willst.


    Ein diamant und ruß haben die gleiche chemische formel, nur eine andere strukturelle anordnung der atome. Ich habe manchmal das gefühl, daß viele leute den ruß sehen. Na ja, nicht so prickelnd. Aber die anlagen zum diamant sind da. Man müsste also bloß noch die anlagen anders „ordnen“, dann wäre der diamant sichtbar. Und wenn dann der diamant erst noch geschliffen wird…….


    Das versuche ich ja. Zum Beispiel bestimmter auftreten, eher Grenzen setzen. Und dafür sind neue Menschen wirklich gut. Ich kann in mir verborgene Wesenszüge anders akzentuieren und sie können ja gar nicht wissen, dass ich das bislang noch nicht so gelebt habe. Und ihnen kommt es normal vor und für mich ganz es dann auch eine Normalität bewirken.

    Zitat von mary12345


    Was bringt dir das? Ich weiß auch, woher meine ängste kommen. Ich habe das gefühl, das ist, wie wenn man weiß warum und was genau am auto kaputt ist. aber mir fehlen die fähigkeiten, das auto zu reparieren, die werkzeuge dazu und die ersatzteile. Also bringts mir gar nichts, zu wissen, warum das auto kaputt ist. fahren kann es deshalb auch nicht.


    Mit den erkenntnissen, die ich gewonnen habe, versuche ich, mit den mitmenschen anders umzugehn. Das alte muster, das mir nicht gutgetan hat, zu verändern. Wenn man weiß, was abläuft, kann man evtl eingreifen, was verändern. Ich versuche, mich selbst zu beruhigen, wenn ich angst habe. als kind konnte ich nichts gegen die unterdrückung tun. Als erwachsener kann ich sehr wohl was machen.


    Hier widersprichst du dir - und machst aber genau das, was aus solchen Erkenntnissen hervor gehen sollte. Du weißt, dass das Auto kaputt ist und du es nicht reparieren kannst. Also suchst du dir ein anderes Fortbewegungsmittel und nimmst vielleicht den Bus oder ein Taxi oder gehst zu Fuß. Du hast andere Handlungsalternativen. Oder du kaufst dir ein neues Auto, das die alten Fehler nicht mehr hat. Du sagst es selbst, du versuchst mit den Mitmenschen anders umzugehen.


    Ich weiß jetzt, dass es VA war, die mir schmerzte, wenn sich eine Frau von mir zurück zog / trennte. Und ich weiß jetzt auch, dass es ein alter Kinderschmerz war, der heute da nichts mehr zu suchen hat.
    So habe ich einen anderen Umgang damit finden können, wenn sich eine Frau zurück zieht / trennt. Ich konnte von der längst vergangenen Kinder-Schmerz-Ebene auf die Erwachsenen-Schmerz-Ebene wechseln und die ganze Sache aus einer Erwachsenen Perspektive betrachten, den Schmerz der Situation angemessen fühlen und nicht in Überdosierung. Und ich muss akzeptieren, wie es auch Sara sagte, dass ich weiter Verletzungen erleiden werde, weil das zum Leben dazu gehört. Aber ich kann jetzt anders, wahrscheinlich besser damit umgehen.

    Danke Sara! Die Psychologie-Bücher sind jetzt schon etwas länger weggestellt. Ich widme mich derzeit interessenmäßig einem neuen Lieblingstier.


    Ich habe schon mal im Forum geäußert, dass ich mich zurück ziehen werde und wurde gebeten, zu bleiben. Das Forum hat mir sehr geholfen. Aber vielleicht ist es wirklich an der Zeit, hier die Zelte abzubauen. Die Frage habe ich mir in den letzten Monaten schon selbst mehrfach gestellt, ob es mir noch gut tut, hier noch zu sein. Möglicherweise werde ich mich hier in der Tat in Kürze verabschieden.


    Mein Therapeut sagt auch, dass ich mir zu viele Gedanken machen, zu viel analysiere. Die Therapiefortführung wird Verhaltenstherapie sein. Der Rückblick ist abgeschlossen.


    Dieses gedankliche Zerlegen habe ich nicht, wenn ich mit einer passenden Frau Zeit verbringe. Dann kann ich im Moment sein. Dann können wir auch schweigend nebeneinander her gehen für eine Zeit, ohne dass es peinlich wird - und einfach die Zeit genießen. In angenehmer Runde mit Freunden kann ich auch im Moment sein. Nur leider geschieht das nicht so oft.


    Ich habe mit meinen Geschwistern gesprochen. Sie haben mir Fragen gestellt. Ich habe Antworten gegeben. Anfänglich erhielt ich noch Zustimmung, auch für das, was sie daraus für sich geschlossen haben. Und plötzlich gab es massive Gegenwehr. Aber auch nur zum Teil mir direkt gesagt. Einiges habe ich dann wieder hinten rum erfahren. Seitdem sage ich dazu nichts mehr.


    Die BA-Ex war der Trigger für all meine Erkenntnisse. Ab und an spukt sie noch in meinem Kopf rum, aber ich sehe inzwischen nur noch die Freundschaft, als das, was zwischen uns möglich ist.

    Zitat von mary12345


    Bianca, ich glaube, diese bemerkung war eher für mcih gedacht. Mein vater z. b. ist nicht fähig, ein hemd zu bügeln. Meine mutter streicht ihm sogar das butterbrot. Wie soll man vor so nem mann respekt haben. gibt aber sicher auch frauen, die im leben einiges nicht auf die reihe bringen. Ich finde männer toll, die bügeln, kochen, putzen und waschen gut können. So was bringt bei vielen frauen nen dicken pluspunkt.


    Der Punkt ging u.a. an dich, Mary.Gut erkannt :-D

    Wir sind hier ja alle mehr oder weniger nicht ohne Grund gelandet. Jeder hat sein eigenes Schicksal, mit dem er klar kommen muss. Und weil man hier offen reden kann, weil man hier - meist - verstanden wird, ist der Austausch auch so wertvoll.


    Übertherapiert? 80 Stunden in fünf Jahren. Ich glaube nicht. Zumal erst die letzten 25 Stunden bei dem neuen Therapeuten meinen Durchbruch gebracht haben, woher meine VA genau kommt.


    Es geht nicht mehr darum, die Vergangenheit loslassen. Ich denke, das habe ich getan. Ich habe erkannt, dass ich diesen Rucksack an altem Schmerz aus meiner Kindheit und zum Teil Traumaübertragung von meiner Mutter, trug. Und ich habe diesen Rucksack im letzten Jahre an ihrem Grab abgegeben, da wir beide ihn nicht mehr brauchen. Seitdem habe ich ein Gefühl der Befreiung. Aber, und ich denke das ist mein aktuelles Problem, mir geht es wie Jemandem, der lange Zeit ein Gipsbein hatte. Nun ist der Gips ab und man soll wieder gehen. Geht aber nicht so einfach, weil die Muskulatur verkümmert ist. Die muss erst wieder aufgebaut werden. So fühle ich mich. Es ist ein ungewohntes Gefühl, ohne dieses alte Gewicht zu gehen, wieder gehen zu lernen.


    Und ich entdecke neue Gefühle in mir. Leichtere Gefühle irgendwie, andere Gefühle. Das die Geschichte mit der einen Frau nach der gemeinsamen Nacht ins Stocken kam, wäre für mich früher ein riesengroßer Schmerz gewesen. Dieses Mal tat es aber nicht so weh. Es tat der Situation angemessen weh, vielleicht noch nicht mal das. Ich habe das Positive darin gesehen, dass diese Frau mich als Mann gewollt hat. Und das sie keine Beziehung mit mir will, ist halt so, ich kann es nicht erzwingen und hänge mich da auch nicht mehr so rein wie früher. Ich bin also eher etwas überrascht, dass es sich nicht mehr anfühlt wie früher. Dieser Schmerz aus alter Zeit ist also wirklich verschwunden - womit ich meine, auch meine Vergangenheit losgelassen zu haben.


    Ich muss jetzt die neuen Gefühle für mich einordnen.Ich möchte eine Beziehung mit einer Frau, aber ich habe auch noch Angst davor, wieder verletzt zu werden. Die Frau, die ich jetzt zufällig kennen gelernt habe, sagte mir, meine Angst vor Verletzung ist deutlich zu spüren. Vielleicht ist es das, was die Frauen wahrnehmen. Keine Bedürftigkeit, sondern meine Angst. Vielleicht blockiere ich mich da selbst, obwohl ich ja auf die Frauen zugehe. Und das ist halt auch noch mein Lernprozess. Wieder zu vertrauen. Und das gilt auch für andere Menschen generell - ich habe früh das Vertrauen in Menschen verloren und mich schon als Kind aus Schutzgründen zurück gezogen. Auf der anderen Seite habe ich meine äußerlich sichtbaren Stacheln größtenteils zurück gezogen (outfittechnisch) und öffne mich damit mehr, mache mich verletzlicher, aber scheinbar auch offener. Denn das kam am Donnerstag bei einer Frau sehr gut an.


    Ich habe meine gewonnenen Erkenntnisse als Chance für unsere Familie gesehen. Denn ich sehe ja auch, wo sie ihre Baustellen haben. Und ich habe es ja aufgegeben, ihnen was zu erzählen. Aber ich sehe auch, dass die alten Muster immer noch greifen. Die eine Schwester ist die Hilflose, die in Wirklichkeit aber nur Verantwortung abgeben und es sich leicht machen will und nichts anderes als ein Energieräuber ist. Die andere will die Bestimmerin sein. Während die andere Schwester immer noch auf die Älteste sauer ist wegen diverser Vorfälle in der Vergangenheit. Und das wird nicht offen angesprochen, sondern immer hinter dem Rücken, am besten bei mir abgeladen. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass sie das unter sich klären sollen. Ich habe auf den Tisch gehauen, wenn sie mir blöd gekommen sind. Und es ist auch ein Zeichen, wenn sich die Schwestern zum Geburtstag umarmen und es an meinem Geburtstag nur zwei tun. Oder man mir vorschreiben will, wie ich mich bei einer Hochzeit anzuziehen habe. Ich werde nicht mit meiner Familie brechen, aber ich tauche jetzt erstmal unter. Diese alte Familiendynamik tat mir nicht gut und tut es jetzt auch nicht. Auf der anderen Seite sagen sie aber auch, dass ich mich deutlich weiter entwickelt habe, dass ich erwachsen geworden sei. Das sie es bewundern, wie gut ich alleine klar komme.


    In puncto Bedüftigkeit: ich will keine 24/7 Beziehung. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, mit einer Frau zusammen zu wohnen. Ich muss / will keine klassische Beziehung führen. Eine Beziehung mit quality time, aber auch füreinander da sein, wenn es mal bei einem nicht so gut läuft. Ich kann gut allein sein und mich beschäftigen. Wenn eine Frau daraus ableitet, dass sie sich um mich kümmern muss, ist das ja nicht mein Problem. Ich muss nicht völlig auf Hochtouren laufen, nur damit nicht das Gefühl von Bedürftigkeit entsteht. Zudem kenne ich es selbst, wie es sich anfühlt, wenn sich eine Frau nur auf mich fixiert.


    Ich hatte eine Naturerlebnis, wo ich ganz bei mir war. In einem Wolfsgehege mit drei Wölfen. Sich beschnuppern lassen, durchs Gesicht lecken lassen, sie anfassen. Und dann wurden reichlich Fotos gemacht. Profi-Fotos. Als ich sie mir ansah, konnte ich erst nicht glauben, dass ich es bin. Ich sehe auf diesen Fotos total glücklich aus. Ich strahle Freude aus. Das ist jedem aufgefallen. Es ist also Freude in mir und ich kann sie leben. Und ich habe diesen Wölfen absolutes Vertrauen entgegen gebracht. Das haben sie gefühlt. Ein Mann sagte, er habe nur gestaunt, wie cool ich geblieben bin. Nur leider kann ich mir nicht immer so ein Erlebnis leisten. Ich denke, ein Hund wäre ein guter Begleiter für mich, kann ich leider nicht halten, weil berufstätig und in einer Wohnung lebend.


    Es tut mir leid, wenn ich durch meine Gedanken irgendjemandem hier zu nahe getreteten sein sollte. Wie ich schon schrieb, geht es mir nicht darum, wer das Schlimmste erlebt hat, sondern welche Wege man daraus finden kann, um ein besseres Leben führen zu können.

    Es geht mir hier nicht um einen Wettstreit, wer die schlimmere Kindheit hatte, wer das meiste Leid ertragen hat, wer mehr oder weniger gekämpft hat. Das, was ich schildere ist meine rein subjektive Meinung bzw. Schilderung dessen, was ich erlebt habe. Es sind Dinge in meiner Kindheit geschehen, die bis heute nachwirken. Heute kenne ich die Gründe. Aber Verhaltensmuster, die man über Jahre entwickelt hat, entwickeln musste, kann man nicht so einfach von heute auf morgen umstellen.


    Wenn ich darüber schreibe, dass ich mehr als andere leisten musste, dann beziehe ich das auf das Umfeld, in dem ich mich bewege und da hauptsächlich das berufliche Umfeld. Also auch rein subjektiv auf mich bezogen. Klar weiß ich, dass ich weitaus härtere Schicksale als meines gibt. Aber das, was ich erlebt habe, hat mir einiges im Leben erschwert.


    Das ich den Haushalt komplett führen und selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen kann, habe ich erwähnt, weil ich hier im Forum schon gelesen habe, dass es Männer gibt, die keinen Handschlag tun und eine Frau als Haushälterin wollen - und das das bei den Frauen nicht gut ankommt. Das will ich keineswegs. Ich suche keine Frau, die mir den Haushalt schmeißt. Also kein Grund sarkastisch zu werden :wink:


    Vielleicht versinke ich im Selbstmitleid. Aber ich muss gerade ziemlich viel mit mir allein ausmachen. Nach dem Tod der Mutter kamen von meinen Schwestern Sprüche wie "wir rücken jetzt näher zusammen", "wir Geschwister unternehmen jetzt mehr gemeinsam" bla bla bla - ja, tun sie - ohne mich. Ist ein schönes Gefühl, eine nach der anderen Schwester anzurufen und alle sind bei der letzten, die ich erreiche "oh, dich habe ich jetzt gar nicht gefragt, ob du auch kommen willst." Ich habe ihnen über meine Therapie-Erkenntnisse erzählt. Welche Auswirkungen das auf uns hatte/hat. Und was bekomme ich zu hören? "Rede nicht so schlecht über unsere Mutter." "Mach' die Tür zur Vergangenheit zu." Kriege zu hören, dass man sich auch übertherapieren kann. Kriege zu hören, dass bestimmt die Therapie an meinem geänderten Verhalten schuld sei. Das macht wirklich Mut diesen Weg weiter zu gehen...Und super ist auch, dass, wenn was Unangenehmes zu erledigen ist, ich dann plötzlich wieder angesprochen werde...aber ist mir auch langsam egal - ich mache mein Ding, sie sollen ihres machen.


    Vielleicht strahle ich irgendwas aus, was eine Frau abschreckt. Aber deshalb schreibe ich hier. Und lasse mir auch gern mal den Kopf waschen.


    Erst von der Frau, für die ich mich sehr interessiere, bekomme ich ein Feedback. Weiß, warum sie noch nicht für eine neue Beziehung frei ist. Und das hat nichts mit mir zu tun, sondern mit ihrer Vergangenheit.


    Die anderen zwei Damen sind einfach abgetaucht. Vielleicht hat es auch einfach nicht gepasst wegen Optik, Einstellungen whatsoever...


    Ich heule den Frauen nicht die Ohren voll. Ich bin initiativ gewesen. Wir haben auch zusammen gelacht. Aber denkt bitte nicht, dass ich bei einer Frau am Rockzipfel hänge, mich festklammere und rumheule.


    Und wenn ich etwas ausstrahle, dann frage ich mich halt, ob ich noch die Chance habe das zu ändern. Irgendwie ist das im Moment vielleicht auch eine Bestandsaufnahme. Aber ich merke halt, dass es fast immer Frauen sind, die meine Gefühlswelt ins Schwanken bringen - sie den stärksten Einfluss auf mein Leben haben.


    Und wenn ich möglicherweise eine Retterin suche, dann suche ich das Gefühl, dass ich nämlich eine Art Ruhe verspüre, wenn die richtige Frau an meiner Seite ist. Dieses Gefühl konnte ich auch schon allein in mir generieren, aber - und ich weiß nicht warum das so ist - mit einer Frau komme ich irgendwie zu einer inneren Ruhe.


    Die Therapie ruht im Moment und dann, sofern die Verlängerung bewilligt wird, geht es darum, die negativen Gedanken umzuprogrammieren.


    Ich will mich nicht mehr in der Vergangenheit suhlen, deshalb habe ich auch die Psychoanalyse nicht in Betracht für mich gezogen.


    Und irgendwie hat doch jeder von uns ein Lebensziel. Und ich bin an einem Punkt, wo ich halt feststelle, dass ich mir einige Dinge anders vorgestellt habe.


    Und ich bin durch Leid gegangen, habe die Schmerzen durchlebt. Sowohl im Liebeskummer als auch in Trauer als auch in der Vergangenheitsbewältigung. Angefangen vor 20 Jahren und sehr intensiv in den letzten fünf Jahren - und irgendwann will ich auch zur Ruhe kommen.

    Gestern Abend war ich sehr relaxt und humorig unterwegs. Und ich wirkte - O-Ton - "sexy".


    Auf jeden Fall eine für mich etwas verwirrende Zeit im Moment. Viel Neues.


    Und dafür ist der Austausch hier mit euch wichtig - im Moment bin ich wieder RatSuchend.

    Momentan passiert etwas, was ich so nicht wollte - ich tanze auf ein paar Hochzeiten. Noch dezent, aber schon neu für mich. Und aktiv gesucht habe ich davon selbst nur eine Frau. Und neu ist für mich auch, dass nicht immer ich den Kontakt suchen muss. Die Frau, bei der ich mich am wohlsten fühle, kam nach dem 1. Date recht schnell die Nachricht, dass sie den Abend mit mir als schön empfand. Und zwei weitere Frauen melden sich morgens, tagsüber und abends. Das zunächst irgendwie einfach so, aber schon etwas flirty. Und ich erhielt ein Kompliment, wie ich es noch nie so deutlich bekam. Das ist ja noch mein Lernprozess, halt für die eigenen Dinge einstehen, Grenzen setzen, Freundschaften pflegen - egal ob mit oder ohne Partnerin.
    Vielleicht ist mein aktuelles "Gejammer" nur ein kleiner Rückfall, um dann wieder den Weg nach vorne zu gehen.

    Danke Many! Ich klammere nicht mehr. Bei BA-Ex habe ich gemerkt, wenn sie Luft brauchte und bin gegangen. Ich bin 47. Spätes erwachen, aber körperlich fühle ich mich gerade so gut wie nie zuvor - eben Muskeln aufgebaut. Und erstaunlicherweise merke ich seit dem ONS (hoffe allerdings auf Wiederholung bzw. Beziehung :roll: ), dass ich anders wahrgenommen werde. Und über sowas wie Affäre denke ich zumindest nach - vielleicht muss ich wirklich mehr auf mich schauen (ohne dass ich jetzt zu einem Arsch mutiere)...


    Aber was versteht ihr Frauen genau unter Bedürftigkeit?

    Zitat von many

    Noch was:
    Warum ist es überhaupt relevant ob du ein gewolltes Kind warst oder nicht? Klar ist das gut zu wissen, wo die Verletzungen her kommen, aber im Endeffekt spielt es doch keine Rolle mehr.
    Meine Mutter wollte mich umbringen, als ich ein Kleinkind war, weil sie psychisch krank ist - und? Heute bin ich erwachsen und lebe - und habe meine Daseinsberechitgung weil ICH sie mir gebe!


    Ich hatte immer das Gefühl, auf dieser Welt nicht erwünscht zu sein. Nun habe ich erfahren, dass meine Mutter sich für die Schwangerschaft geschämt hat, nicht mehr aus dem Haus ging, als der Bauch sichtbar war. Sie wurde im Krieg vergewaltigt - ich war als Junge/Mann der Feind im Haus - und bekam das deutlich zu spüren. In Kuren und Krankenhaus fühlte ich mich als Kind abgeschoben, nicht erwünscht. Als Kind wurde ich von einem 18 jährigen kopfüber in die Mülltonne gesteckt. Ich wurde von anderen Jungs durch den Ort gejagt und verprügelt. Mir wurde ein Messer an den Hals gehalten und ich sollte diesen Jungen dabei beglücken. Wie soll ich da eine Daseinsberechtigung für mich ableiten? Ich nehme mich immer mehr an, aber es blitzt immer wieder durch.

    Zitat von many

    Warum lernst du nicht eine Frau kennen, um eine Freundschaft mit ihr zu führen?
    Dann kannst du mit ihr über deine Probleme und Ängste reden - ohne den Wunsch der Beziehung da rein zu projezieren.


    Weil ich schon relativ viel beste Freundinnen habe. Ich will aber auch als Mann gesehen werden, nicht immer nur als der nette Kumpel. Ja, vielleicht werde ich jetzt etwas "wildern", mal sehen.

    Zitat von Griselda

    Einsam bist du nur, weil du dich dazu machst. Es ist eine Frage der Betrachtung. Eine leere Wohnung kann Ruhe, Entspannung, Freiheit bedeuten. Sie kann aber auch Einsamkeit und Verlorenheit bedeuten. DU entscheidest, was du aus den dingen machst, die dich umgeben. Eine neue Frau kann ein Abenteuer bedeuten, von dem du nicht weist, wie es ausgeht. Sie kann auch bedeuten, dass du angst hast, dass es wieder nichts wird...


    Ich pendel zwischen diesen beiden Seiten. Ich habe mir die Wohnung nach meinen Vorlieben gestaltet. Wenn ich Bock habe, liegen die Schuhe mitten im Flur und ich räume sie weg, wenn mir danach ist. Ich bin mein eigener Herr. Und dann gibt es die Momente, in denen ich gern gemeinsam kochen würde, gemeinsam einen Film sehen, gemeinsam kuscheln. Ich kann essen und schlafen, ich hänge in keiner Depresssion.
    Und ja, es kann durchaus sein, dass ich eine Beziehung habe und mir denke, wie gut war es zuvor allein. Aber deshalb habe ich auch nicht irgendeine genommen, ich habe über 1 Jahr null in Richtung neue Beziehung getan. Beziehungssucht sehe ich nicht, das war möglicherweise in meinen Anfängen so.
    Ich habe viel getan, um zumindest in die Nähe meiner Mitte zu kommen. Und die Nacht mit dieser Frau hat mir in punkto Selbstvertrauen gut getan. Wurde gestern beispielsweise von einer Ex, die ich Jahrzehnte nicht gesehen habe, massiv angeflirtet. War entspannt, freute mich auf das Konzert. Vielleicht habe ich das ausgestrahlt.
    Ich versuche ja, anzunehmen was ist. Früher hätte ich schon 20 Briefe an diese Frau geschrieben. Jetzt lasse ich sie in Ruhe, lebe mein Leben in der Zeit und kontaktiere sie dann, wenn ich den Wunsch nach Treffen habe.
    Vielleicht pflücke ich jetzt die ein oder andere Blüte des Weges :wink: ohne daraus einen Beziehungswunsch abzuleiten. Vielleicht brauche ich das zum frei sein/werden. Ich habe mir meine Auszeit auf jeden Fall bewusst gewählt, um eine zeitlang ohne Frau zu leben - weil ich wenige solcher Phasen in meinem Leben hatte. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich über meine Ex hinweg bin, mich wieder auf eine neue Frau einlassen kann.


    Aber eure Kommentare helfen mir, Dinge zu ordnen. Danke dafür!

    Ich habe über finya eine sehr tolle Frau kennen gelernt, mit der ich jetzt noch in Kontakt bin. Im richtigen Leben wären wir wahrscheinlich nicht in Kontakt gekommen, wären wir uns zufällig begegnet. Insofern eine sehr schöne Erfahrung. Aber auch Frauen, die sich ohne Wort verabschieden. Die Frauen, die ich kennen lernte, erzählten mir alle, dass sie von Männern anzügliche, sehr eindeutige Angebote bekommen - und haben sich dann auch wieder abgemeldet.


    Eine Frau schrieb mir "endlich mal ein aussagekräftiges Profil". Wenn man sich die Profile der Frauen ansieht, ergibt sich immer etwas, um in der Kontaktaufnahme zu zeigen, warum man sie anschreibt, also nicht 08/15 "ich will dich kennen lernen".


    Finya ist kostenlos. Vertreten sind Menschen von 18 - open end. Man kann über Postleitzahl oder Orte filtern, ebenso nach Alter etc. Anmeldung und Abmeldung ist problemlos.

    Bianca, der Satz von mir, allein unter Frauen aufgewachsen zu sein, ist mit das Ergebnis meiner Therapie. Denn meine Mutter hat mir erst spät ihr Geheimnis erzählt (2 Schwestern kannten es schon lange) und DAS war der Grund, warum meine Männlichkeit von Geburt an unterbunden wurde. Ich wurde sehr sexualfeindlich erzogen (auch mit körperlicher Gewalt), war der (vermeintliche) Feind im Haus. Meine Entwicklung zum Mann wurde unterbunden (ich zähle hier jetzt nicht alles auf, aber ich mach' mich gerade genug nackig), infolge dieser Aggressionshemmung habe ich eine Asthmakarriere hinter mir. Diese sexualfeindliche Erziehung hat mir einiges im Leben an Natürlichkeit gekostet. Erst seit dem Tod meiner Mutter habe ich Muskeln aufgebaut, komme ich immer mehr in meiner männlichen Identität an. Erst mit ihrem Tod hat sie mir mein Leben geschenkt. Ich habe nie ein "ich liebe dich" von meiner Mutter gehört. Die Sehnsucht danach ist da, ja, dann bin ich halt bedürtig. Ich möchte eine Beziehung mit einer Frau leben mit der Freiheit, die ich durch meine Erkenntnisse gewonnen habe. Eine Beziehung auf Augenhöhe. Ohne den ganzen Angstscheiß, der sonst immer da war. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne etwas dafür tun zu müssen, um geliebt zu werden.
    Mein Therapeut sagte, viele Männer mit meiner Geschichte hätten sich an diesem Punkt des Lebens, an dem ich jetzt stehe, das Leben genommen. Er sagt, ich hätte eine gute Resillienz.
    Ich habe in meinem Leben immer etwas mehr kämpfen müssen als andere und habe es getan. Ich habe mir vieles unter großer Anstrengung erarbeitet. Ich habe in einer Depression keine Medikamente genommen, sondern mich mit Sport da rausgekämpft. Ich kann meinen Haushalt komplett allein führen, sorge allein für meinen Lebensunterhalt. Ich bin allein gereist. Ich habe allein im Restaurant gegessen. Ich gehe allein spazieren. Aber warum ist mein Wunsch, dieses auch mit einer Frau zu teilen so ungewöhnlich zu all den Paaren, die ich auf meinem Weg sehe? Was ist so falsch daran, lieben zu wollen und geliebt zu werden?
    Ich bin bedürftig, weil mir entsagt wurde, was die Natur für ein Baby vorgesehen hat. Ja, ich bin kein Einzelfall. Sicherlich nicht. Vielleicht hole ich jetzt auch sehr verspätet nach, was ich hin der Pubertät hätte tun sollen. Es aber aus genannten Gründen nicht konnte. Vor 20 Jahren hatte ich meine schwärzesten Stunden und habe in letzter Minute die Notbremse gezogen. Seitdem habe ich nach Antworten gesucht, Therapien gemacht. Schwierige Beziehungen gehabt. Und immer dreht es sich um die Themen Vaterlosigkeit, traumatisierte Mutter und schwierige Beziehungen mit Frauen. Darum ging es immer. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Jetzt habe ich mein Lebensrätsel größtenteils gelöst. Ich habe fast alle Antworten. Aber mit Antworten allein ändert sich das Leben nicht. Verliert man nicht komplett alle Ängste (wobei ich viele verloren habe). Man geht nicht in die Welt und alles ist heiter trallala. Ich brauche noch Begleitung, um in dieses Leben zu finden. Vieles habe ich schon allein gemacht, besser/anders als früher gemacht.
    Ich habe mir eine Auszeit genommen und eben die Therapie gemacht und war nicht auf Frauensuche. Ziel meiner Therapie ist es u.a., eine Beziehung auf Augenhöhe führen zu können.
    Ich bin durch viele neue Türen gegangen. Ich habe neue Freunde gefunden. Unternehme was mit Menschen, wo möglich. Ich gehe auf Konzerte (und habe gestern dabei sogar ein wenig "getanzt"). Ich reise. Aber am Ende des Tages komme ich allein nach Hause, gehe allein schlafen und wache allein auf. Niemand, mit dem ich das teilen kann. Niemand, der mir von seinem Tag erzählt. Das allein sein kann ich aushalten. Wenn die Einsamkeit anklopft, wird es schwer für mich...
    Ich "jammer" hier im Forum. Meinen Schwestern erzähle ich nichts mehr. Auch meine Freunde kriegen nur ein Up-Date. Ansonsten lebe ich mit ihnen normales Leben.
    Bianca, danke für deine Worte - ich wünsche dir gute Besserung!

    Ja Jojo, ich meine auch, bei der Frau viel richtig gemacht zu haben. Das ihr noch ein anderer im Kopf / Herz herumschwirrt ist halt das eigentliche Problem. Und das so schnell mehr passierte ging von sogar von ihr aus. Was ja auch ein Kompliment für mich ist. Das muss ich vielleicht mehr in den Vordergrund rücken.
    Ich denke schon mich besser abgrenzen zu können, es erschreckt mich halt, was für Altlasten das sind, dass diese Frauen von ihren EXen mit Gewalt und Alkoholismus konfrontiert wurden/werden. Das Verständnis werde ich wohl auch weiter aufbringen.
    Ich werde diese Frau erst dann aufgeben, wenn ich dafür das klare Signal von ihr erhalten. Solange gehe ich es weiter ruhig an.
    ...in puncto vermurkst fängt man halt irgendwann an zu zweifeln...

    Mary, Geduld ist so eine Sache. Ich bin wirklich am Entschleunigen. Ja, ich will wohl zu schnell zu viel. Ich habe jetzt erst nach 8 Tagen die Frau, die noch nicht frei ist, angeschrieben. Und es ist für mich ok, dass wir uns erst nächste Woche (oder gar später) sehen. Ich will ihr, mir, uns also Zeit lassen. Und sie irgenwie nicht aus meinem Leben verlieren, was auch immer sein mag. Und sie antwortet mir auch immer, ganz abgehakt bin ich noch nicht. Keine Ahnung, ob ich ihre Warmhalteplatte bin. Das Risiko nehme ich in Kauf.


    Meinen Schwestern erzähle ich nichts mehr über meine Therapie. Schon länger nicht. Ich gehe auch nicht auf die Vergangenheit mehr ein. Mich nervt ihr oberflächliches Bla Bla. Sie haben mir auch deutlich gesagt, dass sie es für übertrieben halten, dass ich noch Therapie mache. Das sind klare Ansagen. Ich laufe denen nicht nach.


    Zum Kennenlernen gehört für mich auch, dass man über die Vergangenheit der Person Bescheid weiß. Deshalb halte ich mich da nicht zurück, kokettiere damit aber auch nicht.