Beiträge von Schwänin
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Liebe Wiesenblume,
wahrscheinlich magst Du es mir nicht glauben, aber auch ich habe 8 Jahre lang in einer Beziehung mit einem Narzisten "verharrt" und bin dabei fast ´drauf gegangen. Letztendlich hat mich dieses Martyrium zu meinem ersten stationären Klinikaufenthalt gebracht. Ich war nur noch ein Schatten meiner Selbst und stand mit einem Bein im Suizid.
An anderer Stelle erwähnte ich schon, dass Narzissmus mittlerweile beinahe zu etwas wie meinem "Fachgebiet" geworden ist. Glaub`mir, ich weiß wirklich, wovon Ihr sprecht.Und es steht völlig außer Frage, dass Wut ein Weg zurück zum Selbst bedeuten kann. Ständig klein beizugeben, davon kann nicht die Rede sein.
Aber wenn ich das ganze heute, nach allen Zusammenbrüchen, Tränen, dem erlittenen Selbstverlust und allem, was noch dazu gehört, einmal auf die Metaebene zerre
- und das kann ich erst heute nach 10 Jahren Therapie-
frage ich mich:
Warum habe ich das so lange mitgemacht? Warum habe ich ihn nicht losgelassen?Er hat "nur" sein Demontageprogramm durchgezogen-mit zuverlässiger Beständigkeit, aber ich bin geblieben. Mein Problem.
Mit "Liebe" und großen Gefühlen ist mein Anteil für mich heute nicht mehr zu rechtfertigen.Was bringt es heute noch, weiter und weiter auf seinen Fehlern herumzutanzen? Ich habe genug eigene. Unter anderem eben meine eigenen bindungsängstlichen Anteile.
Ich weiß, was echte Bindungsangst ist. Durch Traumatisierung und Missbrauch. Und soetwas bekommt man durch Verständnis liebevollen, respektvollen Umgang und Geduld in den Griff. Freunde, (Famile) und Partner können dabei eine große Hilfe sein- wenn sie dies denn leisten wollen und können.
Nicht alle BÄ haben eine narzistische Persönlichkeitsstörung oder sind im Herzen nichts als große A...löcher.
Liebe Grüße
Schwänin -
Oh, vielen Dank für die Blümchen
Zitat von TinadreenaIch halte niemanden hier fest
Äh, ne, ich meinte nicht, dass Du und hier jemanden festhälst.
Wenn ich mir diese ganzen traurigen wütenden, verwundeten "Opfer" auf beiden Seiten so anschaue (inkl. meiner),
dann fällt mir auf, dass am Anfang ja erst mal große Gefühle stehen.Die Schmerzen kommen dann, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden.
Dann wird Liebe zu Hass.
Anstatt den anderen durch endlose Diskussionen, Streit, Briefe, Manipulationen, Paartherapien formen zu wollen, damit man besser mit ihm leben kann,
sollte man ihn doch lieber in seinen Eigenarten akzeptieren und ggf.loslassen, wenn diese nicht "ausreichen".Stattdessen klammern, kämpfen, schrei(b/h)en wir wie wild um uns, werden wütend und voller Vorwürfe.
(Keine Ahnung, wie man das real umsetzen kann aber irgendwo ziwschen Liebe und Loslassen liegt bestimmt der Weg....)
Frei nach den "Motti":
Wahre Liebe lässt frei oder, wenn es wehtut, ist es keine Liebe.Vielen Dank für den inspirierenden Austausch hier.
Liebe Grüße
Schwänin -
Zitat von Tinadreena
Aber das führt nicht dazu, dass ich mir meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse verbiete.
Das sollte auch niemand tun.ZitatMag ja sein, dass ich an ein ganz besonders unreflektiertes oder narzisstisch perverses Exemplar geraten bin, ich Pechvogel, aber etwas qualvolleres habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht durchgemacht.
Und daher erlaube ich mir gelegentlich eine Prise Zynismus als salonfähiges kleines Ventil für meinen Restkummer.
`Kann kaum beschreiben, wie sehr ich das nachvollziehen kann.-
Das habe ich ja auch schon durch-8 lange Jahre lang.
Die Narzisten, okay- das pure Seelengift, das man wahrscheinlich für den Rest des Lebens in den Adern spürt. Da ist Heilung wohl wirklich nur durch gesunde Aggression möglich.Das einzige, was ich sagen möchte ist, dass es eben auch die anderen gibt, die so tief und so schwer verletzt sind, dass ihnen bildlich "die Arme abgetrennt" wurden, und sie daher nie jemanden anderen wirklich umarmen können- auch wenn sie sich das noch so sehr wünschen...
Denen sollte man nicht noch mehr Schuldgefühle machen, als sie eh schon mit sich herumschleppen.
Sondern sie, wenn man sie nicht (aus-)halten kann, dann lieber loslassen sollte- wenn man denn kann.Einen besinnlichen Abend wünscht
die Schwänin -
Hallo Wiesenblume,
ich glaube schon, dass wir einen gemeinsamen Nenner haben.
Natürlich ist in jeder Art der Interaktion und Bindung ein gegenseitiges Verletzen möglich. Und das endet manchmal traurig hoffnungslos, teilweise dramatisch.
Ich habe da auch so manche Eskalation erlebt. Mal von der einen, mal von der anderen Seite. Und- ich sehe es wie Du:
Jeder übernimmt in einer gesunden Beziehung auch immer ein bißchen (und das möglichst freiwillig) Verantwortung für den anderen.Mich stört nur ein wenig, dass die selbst erlebte Wut und Enttäuschung hier allzu häufig in zynischen Bemerkungen den BÄ gegenüber geäußert wird.
Es ist schlimm, Liebeskummer, Zurückweisungen, Entwertungen usw. ertragen zu müssen,
aber ebenso schlimm ist es, ein Leben voller Einsamkeit führen und ertragen zu müssen, weil einem die "Tools" für eine wirklich innige Beziehung einfach fehlen...Manchmal können "die einen" halt wirklich nicht anders.
Dann müssen die anderen eben gehen....LG
Schwänin -
Stimmt ebenso.
Doch jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Zynismus in Zusammenhang mit einem psychischen Problem find ich generell unfair.
Wie steht es so oder ähnlich in dem hier so viel zitierten "Jein"?ZitatEinem Menschen, der keine Arme hat, werfen Sie doch auch nicht vor, dass er Sie nicht umarmt...
Wir können nur uns selber verletzten durch (dysfunktionale) Erwartungshaltungen- beiderseits.
LG
Schwänin -
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Jeder Mensch ist ein Künstler
Lass Dich fallen. Lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „ja“ sagen
und verteile sie überall in Deinem Haus.Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue Dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle so hoch Du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere Dich, „verantwortlich zu sein“ - tu es aus Liebe!
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge.
Bade im Mondschein.Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell Dir vor, Du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern. Höre alten Leuten zu.
Ö ffne Dich. Tauche ein. Sei frei. Preise Dich selbst.Lass die Angst fallen, spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in Dir. Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken. Werde nass. Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe.(Joseph Beuys)
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Ist jetzt nicht ganz so ernst gemeint
Herbert hat anscheinend aber auch schon beide Seiten erlebt...
Deine Liebe klebt
Liebe ist übertrieben
Da ist rein gar nichts mehr
Nichts übriggeblieben
Nur noch öder KreisverkehrDu hast für alles Verständnis
Der Kern des Menschen ist gut
Mein Kern ist der Allerbeste
Es ist so sinnlos, auch die WutDeine Freundlichkeit macht mich fertig
Meine Nerven geben auf
Saugt mir die Kraft aus den Adern
Setzt mit "ich weiß" noch einen draufAm Anfang hielt ich's für Wärme
Faszinierende Menschlichkeit
Heute weiß ich, daß du feige bist
Nie zum Kampf bereitGlitschst wie Glibber durch die Finger
Stellst dich keinem Streit
Hast immer nur meine Meinung
Keine Gegenwehr weit und breitBist wie'n schlapper Sandsack
Der mit jedem Schlag mitgeht
Ich spucke, beiße, trete
Vergeblich - du bist zu zähDeine Liebe klebt
Du gehst mir auf den Geist
Worte wie Watte
In Harmonie eingeschweißt
Du bist 'ne Tortur
So voller Gefühl
Zucker in meinem Tank
Du bist mir zuviel
Du kannst halt milden nur
Und sonst gar nichtsSchlag die Kiefer aufeinander
Zacken säumen mein Gebiß
Ich weiß du willst mein Bestes nur
Doch das geb ich dir diesmal nichtDu hängst mir an den Fersen
Bist mir ständig auf der Spur
Wirst für mich zur Folter
mit deiner sanften TourBrauchst dich nicht mehr anzustrengen
Ich hab dich längst durchschaut
Du machst mit deinen Samthandschuhen
Mir nur noch eine GänsehautDeine Liebe klebt
Du gehst mir auf den Geist
Worte wie Watte
In Harmonie eingeschweißt
Du bist 'ne Tortur
So voller Gefühl
Zucker in meinem Tank
Du bist mir zuviel
Du kannst halt milden nur
Und sonst gar nichtsHol dich einfach nicht aus der Reserve
Reden zwecklos, Mund ist ausgefranst
Überziehst von Kopf bis Fuß
Mich mit deinem Schmeichelguß
Doch ich hab mir geschworen
Dies ist der Weichheit letzter WchlußDeine Liebe klebt
Du gehst mir auf den Geist
Worte wie Watte
In Harmonie eingeschweißt
Du bist 'ne Tortur
So voller Gefühl
Zucker in meinem Tank
Du bist mir zuviel
Du kannst halt milden nur
Und sonst gar nichts.(Herbert Grönemeyer)
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Schmetterlinge im Eis
Hab dir viel aufgehalst
Auf dir abgestellt
Dein Herz umgedreht
Deine Nerven zerrissen
Dein Stehvermögen ausgereizt
Dich angezählt
Deinen guten Willen zum Stehkragen aufgepumpt
Deinen Blick unendlich getrübt
Dir Übermenschliches abverlangtMeinen Wahn abgeteilt
In deinem Zimmer jede Ecke eingeklagt
Für mein falsches Los
Dich vergöttert, geplättet, zerrüttet
Mit meiner Sucht nach Trost
Meine Knoten zum Lösen überlassen
Meine Wogen zum Glätten vermacht
Hast jede Welle ruhig ans Ufer gelegtWas ich verdiente, hast du mir gegeben
Den gerechten Preis habe ich bezahlt
Brauch dich zurück zum Überleben
Deine Schmetterlinge im EisKeiner spricht meine Sprache
Kauft mir meine Erinnerungen ab
Kein Gebot
Keiner holt meinen Koffer
Eröffnet mein Verfahren
Zahlt die Kaution
Keiner verschafft mir ein Alibi
Keiner nimmt mein Gnadengesuch an
Keiner, der mich mit der Wahrheit verschontWas ich verdiente, hast du mir gegeben
Den gerechten Preis habe ich bezahlt
Brauch' dich zurück zum Überleben
Deine Schmetterlinge im EisKeiner weint meine Tränen
Keiner leidet
Keiner übernimmt meinen BannKeiner macht ungeschehen
Fängt für mich von vorn an
Keiner löst meine Schlinge
Setzt mein Urteil aus
Keiner besticht den Henker
Löst mich auf dem Alptraum herausKeiner ändert das Drehbuch
Keiner setzt den Film ab
Keiner betet für mich
Keiner, der mir deine Meinung sagt
Keiner verrät mir das Codewort
Gibt mir deinen Aufenthaltsort preis
Treib auf einem einsamen Berg
Brauch deine Schmetterlinge im Eis(Herbert Grönemeyer)
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in trauriger Verbundenheit- unbekannter Weise
LG, Schwänin -
Ich habe Dich so lieb
Ich habe Dich so lieb!
Ich würde Dir ohne Bedenken
eine Kachel aus meinem Ofen schenken.
Ich habe Dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei-verjährt-
doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise.
Die Zeit entstellt alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache in einem Sieb.
Ich habe Dich so lieb.(Joachim Ringelnatz)