Beiträge von Verwirrt

    So, mehr quäl ich euch nicht...


    Nur dieses noch...


    Der Tag

    Der Tag,
    er kommen möge,
    an dem die Angst vergeht,
    der Tag,
    an dem die Rose
    sich vollends zu mir dreht.
    Und sagt:
    „Ich bin die Eine,
    die Herzens zu dir steht.“


    Der Tag,
    er kommen möge,
    die Sonne sich verneigt,
    die Wolken innig küssend.
    der Wind die Nebel ganz vertreibt.
    Der Tag,
    an dem die Rose
    das Herz vom Eis befreit.

    Der Tag,
    er kommen möge,
    an dem ich lachen kann,
    aus tiefster vollster Kehle
    mit rein befreiter Seele.
    an dem die Lieb` fortnähme,
    was Schmerz mir angetan.

    Der Tag,
    er kommen möge,
    an dem ich mehr frier`,
    der Tag,
    an dem ich es dann weiß,
    dass du bist mein zu Hause,
    dass du gehörst zu mir.

    Schwach sein


    Ich stehe hier, schau gradeaus
    Mit starrem Blick,
    die Hand zur Faust
    in meiner Hosentasche.


    Muss stark sein,
    sagt´ man einstmals mir
    mit seltsam – höhnisch? – Lachen!
    Nun denk ich dran,
    was Schwächelein wohl würden aus mir machen?


    Ich setze mich,
    ein lauer Wind
    flüstert mir zu die Worte,
    die oft verhallten all die Jahr´
    an längst vergess´nen Orten.


    Will Mensch sein nur,
    will lachen und will weinen.
    Und so, wie Manchem ich die Schulter bot,
    sehn ich mich nach der einen.


    Die Schulter, die ersehne ich,
    stark, weich, vertraut zugleich,
    an sie will anlehnen ich mich,
    es machte mich unendlich reich.


    Ist Schwachsein denn ein´ solche Schand?
    Sehnt´ nicht ein jeder von uns sich
    nach einer starken Hand?
    Die ihn leitet, die ihn hält,
    wenn er sich fühlt so ausgebrannt?


    Welch Narr muss es gewesen sein,
    der Stärke mir befahl?
    Wie einsam muss die Seele sein,
    kalt, hart und wie aus Stahl?


    Er tut mir leid, der arme Tor!
    Jetzt weiß auch ich,
    warum ich immer wieder fror.


    Ich stehe auf recke mich
    dem Sonnenlicht entgegen
    und sag mit einem warmen Lächeln:
    Werd fortan auf all meinen Wegen
    nicht stark sein nur!
    Denn Schwachsein dürfen ist nicht minder
    des Menschen ganz eigene Natur.

    Welches Gedicht hier sicherlich sehr gut zum Thema passt - nämlich war, oder falsch... denk... Ich setz es mal rein... Denke, jeder hat die Möglichkeit, sich die Tür auszusuchen, durch die ER dann geht.



    Die Tür



    Es war ein wunderschöner Raum,
    warm, wohlig anzuseh’n,
    die Fenster hell und hoch. Davor ein Baum,
    der grad begann, in voller Blüte da zu steh’n.


    Dort drüben an der ander’n Wand,
    befand sich eine Tür,
    leicht angelehnt, so stand sie.
    Ich wägte ab wider und für,
    und öffnete sie leise.


    Ganz noch von Lieb und Anmut herzerfüllt,
    spürt nun die Klinke ich in der Hand,
    ich schob mich vor,
    bis diese Tür ganz offen stand.


    Nun stand ich da
    Und starrte nur.
    War, was ich sah, denn wirklich wahr?
    Von Lieb und Anmut keine Spur.


    Ein Berg, erschaffen aus Kanten und Eis
    ließ fröstelnd schaudern mich.
    Erhaben stand er dort, in purem Weiß,
    Der Boden der schwärzesten Nacht so sehr glich.


    Was war jetzt Traum?
    Und was war Wirklichkeit?
    War es der blütenreiche Baum
    Oder doch diese eisige Bitterkeit?


    Nur eins galt noch,
    Hier wollt ich weg.
    Zurück in Wärme, Liebe,
    etwas zwang mich hinzusehen doch,
    versetzte meinem Herzen Hiebe.


    Ein leichtes… Feuer? Mehr ein Glühen?
    Ein arg verirrtes Licht?
    Was hatte es in diesem Berg verloren?
    Ich ließ die Neugier siegen,
    verschaffte mir mehr Sicht.


    Der Berg aus purem Eis erbaut,
    glatt, rutschig, fast perfekt,
    so hatte dieser Haufen Eis
    das Lichtlein eingedeckt.


    Der Raum davor, er gab mir Mut,
    ließ meine Hände gleiten,
    Und wo den Berg ich auch berührte,
    so taute auf der kalte Stein.


    Er war so riesig, so erhaben!
    Und doch,
    so dacht ich an den Baum,
    will dieses Licht auch Leben haben.


    Ich war besessen von dem Wunsch.
    Es durfte doch nicht sterben!
    So rieb ich mir die Hände wund,
    bis dass sie taub waren vor Schmerzen.


    Ich hauchte, legt’ mich auf den Stein,
    nur Wärme konnt’ vertreiben,
    was dieses Glimmen eingesperrt,
    ich wusst’, ich wollte bleiben.

    Allmählich nun die Sinne schwanden,
    Ich lag, ich konnt nicht mehr.
    So schlief ich ein,
    sollt meine Wärm doch diesem Funken
    die einz’ge Hoffnung sein.


    Nun träumte mir,
    ein Berg aus eis’gem Stein,
    schloss einen Funken zart und warm,
    in seinem Herzen ein.


    Als ich dies sah,
    da weinte ich,
    all meine ungeweinten Tränen
    liefen heiß mir über das Gesicht.


    Nun wurd ich wach
    Und schmeckte Salz auf meinen Lippen.
    Die Tränen hatten schwach, ganz schwach,
    ein Loch ins Eis gebrannt.


    Jetzt hört ich es, das Glimmen,
    zart, fein und noch von fern,
    es wimmerte vor Schmerzen
    und von erlitt’ner Pein.



    Etwas lag in der Stimme,
    was Funken sprühen ließ,
    wie tausend Blütenknospen
    Geborgenheit verhieß.



    Ich grub mit nackten Händen,
    wollt Freiheit ihm verleihn.
    Der Wahn, dem herrlichen Glitzern
    ganz schnell ganz nah zu sein.


    Es war geschafft,
    ein anmutsvolles Feuer
    war aus dem Funken entfacht.


    Es flackerte gar herrlich,
    so derart ungestüm,
    es wärmte meine Hände
    und ließ die Wangen glüh’n.


    Glück, Liebe, Wunderschönes
    erhoffte nun ich mir,
    hatt ich doch so geschunden,
    für dies, mein Lichtlein hier.


    Ich hob die Hand,
    die Schwäche zwang mich nieder noch,
    bat liebevoll um Hilfe,
    doch alles was ich hört, war Spott,
    harte bittere Worte.


    Die Lüge wars, die mich verführte,
    sie täuscht’ ein Fünkchen vor,
    welch wurde großes Feuer
    und mich verbrannt und schmor.


    So sitz ich hier, ich Narr!
    Und starre in die Glut,
    enttäuscht und innerlich so leer,
    Nahm es mir meinen Mut?


    Zu glauben an das Schöne?
    Die blütenreiche Pracht?
    Die Liebe, warm und reichlich,
    die Geborgenheit und Wärme schafft?


    Allmählich nun die Sinne schwanden,
    Ich lag, ich konnt nicht mehr.
    So schlief ich ein,
    und dieses Mal, da träumte mir
    ein Meer von Sonnenschein
    auf einer blumenreichen Wiese
    mit einem blütenreichen Baum.

    Dankeschön :oops:


    Naja, manche meiner Gedichte sind nicht sooo schön ... *lach... muss jedes Mal schmunzeln, wenn ich sie lese...


    Ich schau mal, was ich noch habe, ok ;-)

    Der Spiegel


    steh auf, steh vor dem Spiegel,
    seh aus wie Kreide bleich.
    Denk hin, denk her, sinniere,
    doch scheint alles so weich.


    Ist alles gar nicht wichtig,
    leb du dein Leben nur.
    Meins ist verwirkt…
    seit ich dich kenn?
    Verlor von da an meine Spur?!


    Ja, DU, mein Spiegelbild,
    solltest mir zeigen mein Gesicht,
    doch was ich fand zu lange Zeit,
    war das, was sehen wollte ich.


    Jetzt grinst du hämisch und mir schwant,
    dass ich es war, die sich vergaß.
    Vergaß in all den Lügen,
    die andere kundgetan.
    Sie wollten mich so sehen.
    Ich fand Gefallen dran.


    Dein Grinsen ist nicht auszusteh’n!
    so nehm ich kurzerhand ein Tuch.
    Dies Grinsen muss jetzt geh’n.
    Geschlossen dieses Buch!


    Jetzt lächele ich,
    ich sehe mich
    und Tränen steigen auf,
    Verblasst sind falsche Jahre,
    auf die ich einstmals aufgebaut.


    So will ich sein,
    so wie ich bin!
    So wie ich denk und fühle,
    so wie ich lache und auch weine,
    wie ich ernst bin und sinniere.


    Denn das bin ICH,
    einmalig, unverwechselbar!