zum thema loslassen meine meinung:
ich hab dazu ein ganz einfaches bild: ich sitze in einem kleinen boot und fahre damit den fluss des lebens herunter... manchmal ist das wasser still und ruhig.. manchmal scheint die sonne... manchmal regnet es. manchmal gibt es stromschnellen usw.. manchmal liegt die zukunft einsehbar vor mir.. und manchmal gibt es kurven die man nicht einsehen kann... vielleicht ist nach der nächsten kurve ein kleiner see in dem man verweilen kann, vielleicht aber auch ein gefährlicher wasserfall...
der fluss ist mein leben....
am ufer des flusses befinden sich sozusagen meine lebensstationen... manchmal halte ich an und verweile.. aber ewig verweilen hätte dann mit stagnation zu tun... der fluss reisst einen weiter..will man weiter verweilen, muss man sich anklammern... was energie kostet.. es könnten auch menschen in mein boot steigen oder in eigenen booten neben mir herfahren...
der fluss lehrt mich loszulassen und zu vertrauen, weil das gesamte flussufer immer wieder neue überraschungen bereithält. neue freuden, neues glück oder auch mal kummer und leid. sind menschen an bord auf meinem boot., erlebe ich diese neuen ufer mit ihnen gemeinsam... solange bis einer aussteigen will... vielleicht will einer länger verweilen als ich oder umgekehrt.. vielleicht holt mich der verweilende später wieder ein oder ich ihn... vielleicht aber auch nicht...
wenn ich mich dem fluss vertrauensvoll hingebe, bin ich in meiner mitte... das ufer rechts und links ist mein leben.. und ich gleite im fluss durch die zeit... durch meine lebenszeit... mit immer neuen erfahrungen.. es gibt keinen stillstand und es gibt im grunde auch gar kein festhalten.. denn die dinge ändern sich so oder so, ob man nun festhält oder nicht... im grunde kann man nichts festhalten... es ist eine illusion, nur ein gedanke an dem man festhalten kann.., die dinge selbst lassen sich nicht festhalten weil sie sich in einer ständigen bewegung und veränderung befinden.. manchmal sehr langsam und kaum merklich, manchmal sehr schnell und einen überkommend...
ich versuche mich tragen zu lassen, hier und da am ufer zu verweilen und ein paar blümchen zu pflücken... ich kann mcih entscheiden ob ich die ereignisse am rechten ufer will oder am linken sofern der fluss mir keinen strich durch die rechnung macht.. so hab ich auch eine art freien willen...
wenn ich im leben kummer habe, dann eigentlich auch nur weil ich an etwas festhalten will... lass ich mich aber treiben und vertraue dem leben und seiner entwicklung dann kommt neues...
das bedeutet für mich loslassen... den dingen ihren lauf lassen... denn nichts bleibt wie es war... ganz egal was man tut.. das ist dann wie die buddhisten eben sagen; nimm an was ist...
was nicht heisst, dass man allem hilflos ausgeliefert ist. aber das was heute ist, wurde durch die vergangenheit geschaffen (durch entscheidungen die man getroffen hat, durch einstellungen dei man hat, durch blickwinkel, durch das leben selbst)...also ist man jetzt eben genau hier..daran ist nichts falsch, es ist einfach eine konsequenz aus dem was war... und man kann sich jeden tag neu entscheiden, für neue blickwinkel, neue ansichten und einsichten, neue wege...
ich weiss genau, wenn mein leben schief läuft dann bin ich nicht mehr in der mitte des flusses, dann hafte ich an etwas an.. vergeude energie... das tue ich auch noch oft, aber ich weiss, sobald ich loslasse fliesst alles wieder...vielleicht noch um ein paar kurven und gewitterwolken hindurch,. aber irgendwann kommt auch wieder die sonne
oder auch gemäß den beatles: let it be