Beiträge von Mawa

    Hallo zahir!


    Zitat von zahirch

    mir geht es besser, wenn ich nicht das gefühl habe, die liebe für ihn in mir abtöten zu müssen, ich fühle mich wohler, wenn ich meine gefühle zulassen kann.

    Du musst nichts abtöten, was Du nicht abtöten willst. Für mich wäre auch eine grausige Vorstellung, alles wegmachen zu müssen, was war. Manche gehen den Weg, dass sie nach einer Trennung nur noch Wut empfinden und denjenigen innerlich oder auch anderen gegenüber schlecht machen. Das finde ich persönlich grausig und wäre kein Weg für mich. Das wäre nur passend, wenn jemand etwas sehr Schwerwiegendes verbrochen hat.
    Natürlich darf man auch wütend sein. Das finde ich auch ganz gesund. Das bedeutet ja nicht, die Liebe in Frage zu stellen. Es gibt ja aber vieles, was man an dem anderen Menschen sehr mag. Warum sollte man dies negieren? Es ist doch etwas sehr Schönes. Und wenn es in der Beziehung auch viel Verbindendes gab, so muss man dies nicht im Nachhinein klein reden. Was leider sein kann - dass es sich nicht weiter fortset zen lässt. Das ist hart und traurig. Es bleibt aber immer das, was war.


    Zitat von zahirch

    deshalb melde ich mich alle paar tage mal, auch um ihm zu sagen, dass ich noch da bin für ihn.
    manchmal denke ich allerdings, dass ich ihn damit belästige. aber wie du schon schreibst, wenn er auch diesen kontakt nicht mehr will, dann muss er das aktiv sagen.

    Das meinte ich ein wenig anders. Ich bezog mich auf die Zeit, in der wir Kontakt hatten und ich in den ersten Monaten öfter einmal wegflitzte, weil ich Angst hatte, er könnte mich nicht mögen oder ich sei ihm zu viel - obwohl er mir keinen Anlass gab, dies anzunehmen. Das habe ich dann gut geschafft zu ändern mit der Einstellung "wenn er nicht möchte, muss er es sagen - ich will den Kontakt, also bleibe ich".
    Anders sieht es jetzt aus, nachdem er den Kontakt abgebrochen hat. Da wir schon mehrmals wieder in Kontakt wieder gekommen sind, möchte ich es gern wieder versuchen, da mir zumindest an einer Freundschaft sehr viel liegt. Daher schreibe ich ihm immer einmal wieder. Doch da bin ich schon im Zweifel, ob das okay ist von mir oder ob ich damit eine Grenze überschreite.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo Rafaela, Mary und Ratsuchend!


    Zur Wirksamkeit des EMDR ist hier etwas nachzulesen:
    http://www.wbpsychotherapie.de/page.asp?his=0.1.17.55.56
    http://www.traumatherapie.de/users/schubbe/schubbe2.html
    http://www.emdr-akademie.de/emdr/wirkung/index.html
    http://www.martinsack.de/emdr/
    Es werden "eingeschliffene" Nervenverbindungen aufgelöst und neue Nervenbahnen werden geknüpft. Das passiert, indem der Stress (durch die Angst, Ohnmacht, Wut, Verzweiflung...), den man beim Erinnern an das Trauma erlebt, reduziert wird. Das geschieht, indem der Therapeut vorher sehr stabilisierend gearbeitet hat, durch die Augenbewegungen oder anderes, was das Zusammenarbeiten beider Gehirnhälften stimuliert und indem für das Leben heute Alternativen herangezogen werden.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Therapie, die nicht stabilisierend genug ist, immer wieder es nur verschlimmert, wenn dann über das Trauma gesprochen wird. Waren das denn Therapeuten, die auf Traumatherapie spezialisiert waren, Mary? Und hast Du zu ihnen Vertrauen gehabt, haben sie Dir genug Sicherheit dort geben können?


    EMDR fange ich gerade erst an, bin da erst in der vorbereitenden Stabiisierung. Habe mich aber viel mit beschäftigt und kann mir das sehr, sehr gut vorstellen, dass es hilft. Und ich vertraue da auch sehr meiner Psychologin, die ich schon lange kenne, die das EMDR aber erst in den letzten Jahren gelernt hat (es setzt sich ja erst in der letzten Zeit durch). Sie hat mir auch zuvor schon sehr geholfen und unser Kontakt ist sehr gut. So habe ich schon viel geschafft durchzustehen an Schicksalsschlägen und auch mir mehr zuzutrauen, selbstbewusster zu werden, weniger Angst zu haben. Auch wenn eben immer noch Ängste da sind, v. a. eben die VA.


    BA hatte ich. Hat sich bei mir so ausgewirkt, dass ich gar nicht erst mich nach einer Beziehung umgeschaut habe. Schon lange Verhaltenstherapie gemacht. Mich verliebt und am Anfang ziemliche Angst gehabt und bin einige Male weggerannt bis er mir sagte, dass ihm mein Wegrennen Angst mache. Ich war weggerannt, weil ich unsicher war, nicht genug Selbstvertrauen hatte, gemocht werden zu können - Angst machen wollte ich ihm nicht und war darüber erschrocken. Ab da bin ich nie wieder weggerannt, auch wenn ich anfangs dachte, ich schaffe das nicht, hat das sehr gut geklappt, dass ich blieb ohne Angst, er würde mich nicht mögen. In der allerersten Zeit hat mir dabei der Gedanken geholfen: "Ich laufe doch nicht weg aus Angst, dass er mich nicht mag. Wenn er keinen Kontakt möchte, muss er das sagen. Ich mag den Kontakt zu ihm, also bleibe ich." Das ist generell eine Einstellung, die ich mit der Zeit immer mehr gewinnen kann auch anderen Menschen gegenüber, dass ich nicht aus Angst eine erwartete Entscheidung vorwegnehme, sondern mir selbst ein Stopp setze und mir sage, es liegt doch in ihrer Verantwortung zu sagen, was sie wollen und was nicht und ich konzentriere mich darauf, was ich möchte und was nicht. Damit klappt vieles besser.
    Am Anfang hatte ich auch manchmal Angst, weil er so unheimlich viel Wissen hat, ob ich mithalten kann, doch ich habe gemerkt, dass er sich so, wie ich bin (und ich bin auch nicht gerade auf den Kopf gefallen) okay bin für ihn und dass wir uns über ganz vieles sehr intensiv und viel austauschen können. Hatte auch Ängste, weil er deutlich älter ist als ich - habe anfangs sogar geweint, wie ich das nur machen kann, mich in jemanden zu verlieben, der älter ist und habe dann diese Einstellung von mir gründlich hinterfragt. Heute ist für mich das Alter (unabhängig von ihm) nicht mehr relevant: Wenn's gleichaltrig ist, ist es gut, wenn Altersunterschied, ist es auch gut - wichtig ist anderes und dass es auf Augenhöhe ist. Ich bin, weil mir die Beziehung sehr wichtig ist und weil ich durch Therapie schon weit genug war, da durch einige Ängste von mir sehr hindurchgegangen und konnte an ihre Stelle mehr Vertrauen und Selbstbewusstsein setzen. Klar bin ich noch unsicherer als andere, doch da kenne ich mich gut genug um zu wissen, dass ich nicht mehr wegrennen aus BA oder es vermeiden würde, sondern es wagen würde. Doch ein gutes Stück VA liegt noch vor mir. VA war schon immer mein viel größeres Problem. Und die VA ist noch da. Kann in manchem besser schon damit umgehen, z. B. nachfragen dann oder abwarten und mich ablenken und nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen. Aber da habe ich noch einiges vor mir, was ich eben durch EMDR auch schaffen möchte.


    Der Kontakt ist abgebrochen, weil ich ihm zu nah gekommen bin und er mir zu ambivalent sich verhielt. Er rannte vorher schon mehrmals weg. Ich denke, dass er BA hat und sich ab und an zumindest auch bewusst ist, dass VA dahinter steckt. Eine Freundschaft würde ich mir wünschen, dass wir diese hinbekommen. Sollten wir es schaffen, wieder in Kontakt zu kommen, sehe ich für eine Freundschaft eine gute Chance.


    Ratsuchend, darf ich fragen, wie sich der Schmerz, den Du von Deiner Mutter übernommen hast, sich mit ihrem Tod auch mit auflöste in Dir? Das betrifft mich nicht, aber ich kenne einige Menschen, die so wie Du das Trauma übertragen bekamen bei großer Nähe, die aber nach dem Tod des Elternteils weiter darunter leiden, da sie schmerzt, dass die Angst / der Schmerz ihr Elternteil bis in den Tod begleitete und sie ihnen ein glücklicheres Leben gewünscht hätten. Und auch, weil sie Schuldgefühle haben, ihnen nicht diese Last haben nehmen zu können (was natürlich nicht ihre Aufgabe ist und auch gar nicht bewältigbar wäre, das macht es ja für sie als Kinder selbst so tragisch).
    Es gibt ganz gute Literatur darüber. Da hast Du sicherlich auch einiges schon gelesen, so wie es klingt, wenn Du darüber schreibst.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo Rafaela, hallo Mary!


    Zitat von RafaelaSpaeth

    Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, das Loch innen drinne ja nicht stopfen.


    Wenn Euch seelische Verletzungen belasten, dann könntet Ihr überlegen, ob eine Traumatherapie für Euch das Richtige sein könnte. Bei einem Trauma entstehen Verknüpfungen im Gehirn, die sich oft auch mit allergrößtem Willen nicht ändern lassen allein durch Versuchen oder übliche Gespräche (die aber auch schon viel bringen können, aber oft allein nicht reichen). Da setzt die Traumatherapie an, v. a. EMDR hat sehr gute Erfolge. Es setzt sich erst seit wenigen Jahren immer mehr durch. Ich wünschte, meine Therapeutin hätte es schon gekonnt als ich noch jünger war, vielleicht hätte ich dann jetzt Familie. So hat mir die bisherige Therapie sehr geholfen und ich bin sehr froh, sie gemacht zu haben, doch kann ich erst nun EMDR beginnen und damit hoffentlich noch einiges Belastende stärker angehen als bisher. Doch das EMDR wird erst allmählich bekannter. Ich würde es nur bei einer psychologischen Psychotherapeutin machen lassen, nicht von einem Heilpraktiker, da eine psychologische Psychotherapeutin eine viel fundiertere Ausbildung dazu hat. Denn dass die Therapeutin gut stabilsieren kann, das ist enorm wichtig dabei - und dass es eine Therapeutin ist, zu der die "Chemie" stimmt.


    Ich halte Traumatherapie bei BA oder VA für das Wichtigste, wenn seelische Verletzungen die Ursache sind (was meistens der Fall sein dürfte). Ergänzend kann man ja schauen, was einem noch gut tut: Entspannungsverfahren, eine körperbetonte Therapie (Tanz-, Bewegungstherapie, aber auch Yoga oder Qui Gong), ich finde aber Freunde, ein Hobby oder Ehrenamt und alles, was sonst noch gut tun kann, ebenso wichtig ergänzend.


    Zum Weiterlesen: http://www.emdria.de/emdr/emdr-therapie/ (auf der Seite gibt es auch eine Therapeutensuche)


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo Ratsuchend,


    woher meine VA kommt und dass VA in BA übergehen kann, weiß ich sehr gut und bin auch in der Therapie an den Auslösern dran. Ich möchte nur nicht öffentlich so viel über Extremsituationen aus meinem Leben Preis geben. Nicht gleich aufzuzählen, was mir alles passiert ist, wie ich mich damit auseinandersetze, bedeutet hier also nur, dass ich darüber nicht öffentlich schreibe. In der Therapie z. B. ist es Thema.


    Ich hatte hier geschrieben, dass auch VA Gefühle nicht spürbar machen kann, weil im Forum immerzu nur betont wird, dass jemand mit BA die Liebe zu einem anderen Menschen nicht mehr spüren kann, wenn sie von der Angst überlagert wird, aber dass VA ebenso Gefühle überlagert - nämlich sich geliebt zu fühlen - das vermisste ich beim Lesen im Forum hier oft.
    Jede Angst (auch vor der Zukunft, Krankheit u. v. a.) und auch jede Extremsituation kann andere Gefühle verbergen - die aber weiter da sind und wieder spürbar, wenn die Angst - und sei es wenigstens erst einmal für eine Weile - nicht mehr so groß ist.


    Zum Klammern ein Gedanke noch: Wer spüren kann, den anderen zu lieben, aber aus Angst nicht mehr wahrnehmen kann, selbst geliebt zu werden, kann in Gefahr laufen, dem anderen immer und immer mehr seine eigene Liebe zeigen zu wollen, weil man glaubt, dann doch eine Reaktion bekommen zu müssen und immer krampfhafter versuchen, doch spüren zu wollen, wie der andere zu einem steht und ob man selbst geliebt wird. Das ist das Klammern. Herausfinden wird man es aber nicht durch das Klammern, sondern eher, indem man sich selbst aus der Angst herausholt und wenn es erst einmal vorübergehend ist durch Bewegung oder etwas Entspannendes.

    Viele Grüße
    Mawa

    Zitat von Ratsuchend

    (...) als meine BA-Ex nur den Wunsch nach weniger Nähe äußerte. Das war wie innerliches Sterben (...)

    Ja und bei mir geht unter Verlustangst das Gefühl weg, ob ich gemocht werde. Dass ich jemanden mag oder liebe, kann ich immer sehr gut fühlen. Doch es kommt bei Verlustangst bei mir nicht mehr an, wenn der andere mich mag oder mich liebt. Also die Zweifel oder das Nicht-Mehr-Fühlen-Können, das jemand mit BA nach außen auf den anderen richtet, richte ich nach innen gegen mich.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo!


    Mir hilft eine Psychologin sehr, mit der einfach der Kontakt sehr gut ist. Das ist für mich das Allerwichtigste, mich angenommen zu fühlen, vertrauen zu können. Dort habe ich zum ersten Mal vertrauen gelernt.
    Sie ist ausgebildet in Verhaltenstherapie, Gesprächspsychotherapie und EMDR zur Traumatherapie und setzt dies kombiniert ein, um mich zu unterstützen.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo Wulla!


    Kannst Du bitte nur für Dich und wie es Dir mit Deinem Partner geht, sprechen? Ich empfinde es als sehr überstülpend, wenn Du einfach für alle sprichst.
    Meine Sicht und mein Erleben sind anderes als das, was Du hier beschreibst für Dich und Deinen Partner.


    Viele Grüße
    Mawa

    Ich habe auch noch nie so intensiv es empfunden - gegenseitig. Eine gegenseitige Nähe, bei der wir seelenverwandt sind. :) Genau die Nähe damit aber, die ihm Angst macht... :(


    Liebe Grüße
    Mawa

    Hallo tschoko,


    genau wie bei anderen Menschen mit Problemen, wird es BÄ geben, die Alk / Drogen nutzen, um diese zu überspielen oder lockerer damit umgehen zu können - aber eben auch ganz viele, die dies nicht tun.


    Mein Freund trinkt Alkohol in geringen Mengen, völlig normal.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo Überlebenskünstlerin!


    Ich habe beides: VA und BA, sehe bei mir aber mittlerweile die VA eindeutig im Vordergrund.


    Angst bedeutet aber immer auch eine enorme Stressreaktion, in der Kopf und Gefühle nicht mehr frei sind für anderes als sich vor der Angst zu schützen oder höchstens nur noch eingeschränkt für anderes frei sind, je nach Stärke der Angst.
    Ich hatte vor Jahren auch schon Angstsituationen, die gar nichts mit Beziehungen zu tun hatten und in denen ich vor lauter Angst überhaupt nichts mehr rund um mich herum mitbekam und wie einen Filmriss (nein, nicht durch Alkohol oder Drogen, sondern "nur" durch Angst) hatte.


    Viele Grüße
    Mawa

    Zitat von überlebenskünstlerin

    wie bekommt man das hin so abzuschalten ? Ich muss gestehen ich bin da gerade echt neidisch. Ich schaffe es nicht mal mich ne stünde abzulenken.bei mir kreisen die Gedanken in einer Tour und ich fühle mich zum stillstand verdonnert....

    Ich kenne Gedankenkreisen und völliges Abschalten. Das "Abschalten" ist für mich nichts Erstrebenswertes, Überlebenskünstlerin - im Gegenteil, für mich ist das furchtbar. Es war bei mir bis ca. vor vor 12 Jahren sehr häufig, jetzt nur noch ganz extrem selten. Es kommt bei mir bei völliger Überforderung und ist wie ein Filmriss. Ich bin dann nicht mehr in der Lage zu handeln und als Gefühl ist nur Angst/Panik und Leere da. Hinterher fehlen mir die Erinnerungen an Teile oder an alles, was in der Zeit war. Wobei ich aber nicht bei Nähe in diese Angst komme, sondern z. B. wenn jemand ankündigt, die Beziehung könnte zu Ende gehen.


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo zusammen!


    TheGriffin, ja, das stimmt natürlich, dass jeder Mensch unter Stress oder Angst nicht auch noch Kritik aushält gut. Problem dabei: Zwischen uns gab es gerade einen Konflikt, bei dem ich einfach nicht mehr wusste, wie ich heraushalten sollte, dass ich von ihm Angst wahrnehme. Ich meine, es bringt auch nichts, so zu tun als wäre diese nicht da.


    Judith, die Angst selbst anzusprechen, finde ich eine gute Idee. Ich habe ihm erzählt (so nach und nach), welche eigenen Verletzungen ich erfahren habe früher und dass ich mir therapeutische Hilfe gesucht habe, weil das größte Problem für mich war, mir selbst, anderen Menschen und dem Leben zu vertrauen, dass ich da schon viel weiter gekommen bin, aber weiter noch drarn bleiben muss und will.
    Er hatte mir einmal geschrieben, dass er Angst vor näherem Kontakt mit mir hat und warum. Als ich ihn jetzt auf seine Angst vorsichtig ansprach, habe ich da angeknüpft.


    Doro, wenn Du es selbst ansprichst, dann zeigst Du damit Offenheit und übernimmst Verantwortung für Deine Ängste. Das macht es Deinem Freund leichter. Und Du selbst behältst mehr die Kontrolle. Es kostet viel Mut, doch ich denke, dieser lohnt sich sehr.
    Misantrophis Vorschlag, es zu schreiben, finde ich gut. Aber nur, wenn Dir das liegt. Manche erzählen lieber.


    Ich habe ihn vorsichtig auf seine Bindungsangst angesprochen und den Eindruck gehabt, er ging daraufhin auf mich weiter zu. Dann kam etwas von mir an Kontaktversuch, was ihm zu viel war deutlich und er ist abgetaucht. Ich hoffe, er meldet sich wieder. Nun stehe ich vor der Frage, wie weit und wann spreche ich ihn noch einmal an auf seine Ängste, erzähle auch von meinen Ängsten, ohne damit zu überfordern.


    Viele Grüße
    Mawa

    Bei ihm:
    - Abtauchen für Tage oder Wochen, wenn es besonders schön (= nah) wurde oder ich mehr Nähe wollte als er zulassen kann (Frage nach Telefonieren, Treffen)
    - in guten Zeiten sehr warmherzig, in Angst- / Rückzugsphasen sehr distanziert auch in der Sprache (z. B. "eine weibliche Person" statt "Frau" oder statt gar direkt "Du")
    - unklare Aussagen zur Beziehung und zu Verabredungen
    - Vorschieben einer anderen Beziehung immer dann, wenn ihm etwas zu viel wird, nie, wenn es schön ist
    - Erklären, dass andere Lebensbereiche wichtiger sind als Liebe
    - Erklären, dass es keine Erwartungen geben darf
    - widersprüchliches Verhalten: sehr nah und warmherzig, dann wieder distanziert
    - "Vergessen" von Aussagen von ihm selbst und von mir, aus denen Nähe / Liebe hervorgeht
    - Durcheinanderbringen der zeitlichen Abfolge
    - statt eigene Unzulänglichkeit, z. B. ein Treffen einzuhalten, einzugestehen, mir die Schuld zuschieben (z. B. "Du bist nicht in der Lage Distanz zu halten." )
    - Angst, nicht genügen zu können in der Beziehung

    Zitat von ronja26

    Das macht einem ja nicht wirklich mut :(

    Das ist für mich leider ein Grund, meinem Freund nicht das Jein-Buch zu empfehlen, obwohl ich sonst vieles gut finde, was darin steht. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur Partnern den Mut nehmen kann, sondern auch jedem mit BA, wenn er liest, wie wenig Hoffnung die Autorin den Partnern macht.


    Kennt Ihr eine (Info-)Seite im Internet, in der informativ, nicht beschönigend, aber dennoch hoffnungsvoll über Bindungsangst geschrieben wird?


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo zusammen!


    Wie habt Ihr als PartnerIn die Bindungsangst Eures BÄrchens angesprochen? Und wie war die Reaktion darauf?
    Wie würdet Ihr als BÄrchen es finden, auf Eure Bindungsangst angesprochen zu werden und wenn, wie würdet Ihr das okay finden? Wie geht es Euch damit?


    Viele Grüße
    Mawa

    Hallo zaza!


    Mir helfen diese Sätze sehr - kannte sie schon, doch als ich sie hier im Forum entdeckte, kamen sie genau zur richtigen Zeit für mich so wieder in Erinnerung. Werde sie mir ausdrucken. Beim Schreiben einer für mich wichtigen Email haben sie mir sehr geholfen. Danke, dass Du sie hier eingestellt hast! :)


    Liebe Grüße
    Mawa

    Unter Liebe verstehe ich das Gefühl, jemanden sehr zu mögen, ihn verstehen und annehmen zu wollen und die Verantwortung, für ihn da sein zu wollen - so, dass er wachsen kann. Geht nur, wenn ich mich selbst dabei nicht verliere, sondern für mich selbst gut sorge und mich wohl fühle. Ich glaube, dann kann die Stärke und das Freisein von mir ermutigen. Aktiv werden kann der geliebte Mensch nur selbst oder auch nicht. Auf mich selbst gut aufzupassen und dem mir geliebten Menschen ein klares Beziehungsangebot zu machen, bei dem er sich frei entscheiden kann, das ist der Punkt, an dem ich selbst gerade bin und versuche, dies umsetzen zu lernen.