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Für mich wäre wichtig, inwieweit eine BA nur ein Teil einer größeren Symptomatik ist und daher in ein stabiles Geflecht eingebunden ist, das man nicht an einer Stelle lösen kann. Was außer der Angst müsste man noch ändern, um in einen anderen stabilen Zustand zu kommen? PS würde ich als solche umfassenden, stabilen Gefüge bezeichnen, aus denen man kaum rauskommen kann. Isolierte BA aufgrund einer schlechten Vorerfahrung sollte hingegen doch zu überwinden sein. Vielleicht landen da die Partner nur nich so häufig in Foren? vielleicht kommt daher der Eindruck ein allgemein schlechten Prognose.
Hi Delah, also zu der Frage, was außer der Angst (ich nehme an, Du meinst, man könnte durch Desensibilisierung das Angstgefühl kleiner werden lassen) man noch ändern müsste:
-alle Überzeugungen, aus denen die Angst gespeist wird (nicht gut genug zu sein, sich nicht wehren zu können, seine Wünsche nicht äußern zu dürfen, sich aufgeben zu müssen, immer alle Erwartungen erfüllen zu müssen) und dazugehörig muss eben das Selbstwertgefühl gestärkt werden, die Konfliktfähigkeit etc
-Bindungsangst ist eben nicht einfach Angst wie Angst vor Spinnen oder dem Fliegen, sondern sie hat im Laufe der ZEit auch zu Verhaltensweisen geführt, die eben nicht normal sind und die Persönlichkeit bestimmen. So scheint es zum Beispiel meinem BÄ normal, ständig alleine zu verreisen, unzuverlässig zu sein und Verabredungen nicht einzuhalten, fremdzugehen, zu flüchten, wenn eine Situation nicht ganz angenehm ist, Konflikten auszuweichen, sich zurückzuziehen/abzutauchen statt sich Situationen zu stellen, mehrgleisig zu fahren usw. Das sind alles Verhaltensweisen, die er sich angewöhnt hat, da er sie ständig anwenden musste, um seiner Angst zu entfliehen. Hier ist langsames und mühsames Umlernen notwendig, da es Verhaltensweisen sind, die sozial nicht akzeptiert sind.
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Eine andere Frage ist für mich, inwieweit BAs nicht für sich schon die ideale Lösung gefunden haben, auch wenn sie global gesehen nicht optimal ist. Ist es wirklich gut, sie da herauszureißen oder kann es dadurch eigentlich nur schlimmer werden? Hier finde ich allerdings auch wichtig, inwieweit der BA mit diesem Lebensstil andere verletzt oder ausnutzt.
Diese Frage hab ich Stefanie Stahl mal bei einer ihrer Lesungen gestellt, also ob man den BÄ nicht einfach in Ruhe so lassen sollte, wie er ist, wenn er nicht total unglücklich ist. Frau Stahl hat daraufhin ganz klar nein gesagt.
Das finde ich eigentlich auch, Ein BÄ selbst verliert so viel Energie, die ihm die Angst abzieht und ist immer irgendwie unverbunden und isoliert. Und der Schaden, der bei den Partnern entsteht, darüber brauch ich nicht noch einen Beitrag zu schreiben.