Beiträge von gigola

    Zitat

    Man hat nicht das Recht, jemanden zu verletzen und/oder auszunutzen, nur weil man selbst nicht klar kommt, man hat aber das Recht, sich nicht öffnen zu wollen. Und der Partner sollte für sich selbst sorgen und sich einen beziehungsfähigen Partner suchen, vielleicht sogar verstehen, dass es für den BA in diesem Augenblick das beste ist und darauf Rücksicht nehmen.


    Das Schlimme ist aber doch, dass Bindungsängstler nicht eindeutig sagen "Ich will mich nicht öffnen und ich will keine Beziehung", sondern oft gerade alles tun, um den Partner zu erobern und sich eigentlich unbedingt öffnen wollen, es aber tatsächlich nicht können. Und sobald jemand mir immer wieder aktiv zeigt, dass er eigentlich tiefere Gefühle für mich hat, trägt er, wie ich finde auch ein Stück Verantwortung für meine Gefühle, die dadurch entstehen. Es ist, wie wenn mir jemand sagt "Hilf mir" und wenn ich ihm helfen will sagt er "Ich habe das Recht keine Hilfe von Dir zu wollen" und wenn ich dann gehe sagt er wieder hilf mir bitte.

    Zitat

    Für mich wäre wichtig, inwieweit eine BA nur ein Teil einer größeren Symptomatik ist und daher in ein stabiles Geflecht eingebunden ist, das man nicht an einer Stelle lösen kann. Was außer der Angst müsste man noch ändern, um in einen anderen stabilen Zustand zu kommen? PS würde ich als solche umfassenden, stabilen Gefüge bezeichnen, aus denen man kaum rauskommen kann. Isolierte BA aufgrund einer schlechten Vorerfahrung sollte hingegen doch zu überwinden sein. Vielleicht landen da die Partner nur nich so häufig in Foren? vielleicht kommt daher der Eindruck ein allgemein schlechten Prognose.


    Hi Delah, also zu der Frage, was außer der Angst (ich nehme an, Du meinst, man könnte durch Desensibilisierung das Angstgefühl kleiner werden lassen) man noch ändern müsste:
    -alle Überzeugungen, aus denen die Angst gespeist wird (nicht gut genug zu sein, sich nicht wehren zu können, seine Wünsche nicht äußern zu dürfen, sich aufgeben zu müssen, immer alle Erwartungen erfüllen zu müssen) und dazugehörig muss eben das Selbstwertgefühl gestärkt werden, die Konfliktfähigkeit etc
    -Bindungsangst ist eben nicht einfach Angst wie Angst vor Spinnen oder dem Fliegen, sondern sie hat im Laufe der ZEit auch zu Verhaltensweisen geführt, die eben nicht normal sind und die Persönlichkeit bestimmen. So scheint es zum Beispiel meinem BÄ normal, ständig alleine zu verreisen, unzuverlässig zu sein und Verabredungen nicht einzuhalten, fremdzugehen, zu flüchten, wenn eine Situation nicht ganz angenehm ist, Konflikten auszuweichen, sich zurückzuziehen/abzutauchen statt sich Situationen zu stellen, mehrgleisig zu fahren usw. Das sind alles Verhaltensweisen, die er sich angewöhnt hat, da er sie ständig anwenden musste, um seiner Angst zu entfliehen. Hier ist langsames und mühsames Umlernen notwendig, da es Verhaltensweisen sind, die sozial nicht akzeptiert sind.


    Zitat

    Eine andere Frage ist für mich, inwieweit BAs nicht für sich schon die ideale Lösung gefunden haben, auch wenn sie global gesehen nicht optimal ist. Ist es wirklich gut, sie da herauszureißen oder kann es dadurch eigentlich nur schlimmer werden? Hier finde ich allerdings auch wichtig, inwieweit der BA mit diesem Lebensstil andere verletzt oder ausnutzt.


    Diese Frage hab ich Stefanie Stahl mal bei einer ihrer Lesungen gestellt, also ob man den BÄ nicht einfach in Ruhe so lassen sollte, wie er ist, wenn er nicht total unglücklich ist. Frau Stahl hat daraufhin ganz klar nein gesagt.
    Das finde ich eigentlich auch, Ein BÄ selbst verliert so viel Energie, die ihm die Angst abzieht und ist immer irgendwie unverbunden und isoliert. Und der Schaden, der bei den Partnern entsteht, darüber brauch ich nicht noch einen Beitrag zu schreiben.

    Hallo Delah,
    ich versteh schon, was Du meinst. Im Prinzip ist es so wie Jojo es gesagt hat:


    Zitat

    Bei Baler ist da aber einiges schiefgelaufen und BAler scheinen hier andere Rezeptoren der Wahrnehmung mit bekommen zu haben, bei Ihnen schrillt schon die Alarmglocke, wenn überhaupt keine Gefahr besteht....also die Glocke schrillt an falscher Stelle oder viel zu früh.....er bekommt Angst und rennt weg bzw. zieht sich zurück...etc


    Wenn wir vor etwas besonders große Angst haben, passiert es schnell, dass wir alle Situationen so interpretieren, dass wir uns in unserer Angst bestätigt fühlen. Wenn also ein Bindungsänsgtler sehr große Angst vor Ablehnung hat, wird er auch Situationen, in denen er überhaupt nicht abgelehnt wird, so interpretieren, als sei er abgelehnt worden. Das ist mir bei meinem BÄ aufgefallen, dass, als ich gesagt habe, ich weiß noch nicht, ob ich morgen Zeit habe (auf seinen Vorschlag am nächsten Tag was zu machen) er innerlich richtig zusammengebrochen ist, als hätte ich ihm damit eine generelle Absage für seine Person erteilt. Dabei hatte ich real am nächsten Tag eine Verpflichtung, der ich nachgehen musste. Auch in anderen Situationen, in denen ich nur ein wenig Missbilligung für eine Verhaltensweise von ihm gezeigt habe, hat er das gleich so interpretiert, als fände ich ihn generell total verachtenswert und war total verletzt (er ist verbal aggressiv geworden, als die Nähe zu viel wurde und ich bin einfach aufgestanden deswegen, als ich neben ihm saß) und hat sich richtig theatralisch verhalten und wollte mir zeigen ha, ich lass mich nicht von Dir verletzen.


    Es ist also so, dass durch ganz normale Beziehungssituationen und die Interpretation der Situation beim BÄ immer wieder eine Traumatisierung eintritt.


    Insofern kann man wohl wirklich für eine Beziehung zu verletzlich sein. Aber daran lohnt es sich wirklich zu arbeiten. lg

    Zitat von delah

    Ich tendiere zur Abhängigkeit in Beziehungen. Ich habe Angst und wehre den anderen ab, aber ab einem bestimmten Punkt kippe ich und bin dem anderen dann hoffnungslos ausgeliefert. Ich kann nicht gehen, ich leide (wenn der andere sich verletztend verhält), kann aber nicht weg. Viele lassen sich auf diese Weise ihr Leben lang malträtieren, bleiben bei abwertenden, kaltherzigen, teilweise brutalen Partnern.


    Inzwischen habe ich es aber ganz gut gelernt. Bei meinem jetzigen BA drohte mir wieder diese Abhängigkeit. Er ist übermächtig, kontrolliert, stark, unabhängig. Ich habe es aber geschafft, die Sache recht frühzeitig zu beenden.


    Hallo Dela, dann ist es im Moment bei Dir sicher so, dass Deine Angst vor einer Beziehung begründet ist, weil Du
    1. Dich anscheinend zu Partnern hingezogen fühlst, die Dir nicht gut tun
    2. nach einer ängstlichen Phase ein Abhängigkeitsverhalten/Suchtverhalten an den Tag legst.


    Dann ist in Deiner momentan Situation wirklich eine Beziehung einzugehen gefährlich, genauso wie es für eine Suchtpersönlichkeit gefährlich ist ein Bier zu trinken.
    Trotzdem ist Bindungsangst nicht allgemein begründet, genauso wie Bier trinken nicht allgemein gefährlich ist.


    Bei Dir macht es dann wirklich mehr Sinn, sich nicht einfach mal einzulassen in der Hoffnung, diesmal eine positive Beziehunsgerfahrung zu machen, sondern an Deinem Abhängigkeitsverhalten und seinen Ursachen (zum Beispiel das Gefühl, vielleicht ist es ok, wenn ich schlecht behandelt werde) zu arbeiten.

    Hallo Delah,
    die Lösung kann sicher nicht sein, zu lernen, jedem zu vertrauen und dich jedem zu öffnen. Es spricht nichts gegen Vorsicht und Prüfung, auf wen man sich da einlässt. Aber, wenn Du jemanden schon gut kennst und einschätzen kannst, der Dich weder unterdrücken oder sonstwie traumatisieren will, der keine gravierende Persönlichkeitsstörung hat oä, dann ist es doch schade, wenn man dann nicht den Versuch wagen kann, sich darauf einzulassen und vielleicht großes Glück zu erleben. Findest Du nicht?
    Und klassische Angsttherapie im Sinne von Desensibilisierung reicht bei BA sicher nicht aus, was Stefanie Stahl macht ist ja zum Beispiel die Stärkung des Selbstwertgefühls, der Konfliktfähigkeit usw. Wenn Du das hast, kannst Du Beziehungen gestalten und aussteigen, bevor Du Dir zu viel gefallen lässt und kannst auch mit einer eventuellen Trennung umgehen. lg

    Zitat

    Ich kann Dir heute wirklich nicht mehr sagen, warum ich mich damals so verhalten habe. Das liegt nun auch ca. 7 Jahre zurück.


    Naja, ich glaube, dass Du so am besten rausfinden kannst, was in Dir vorgeht, wenn Du nochmal versuchst zu rekonstruieren, was da eigentlich in Dir abgelaufen ist, als Du Dich nach einem tollen Tag 6 Wochen nicht gemeldet hast.


    Nicht jeder BÄ kann seine Angst als Angst identifizieren. Auch Gefühle von Übelkeit, eines einfachen Unwohlseins, Abgetörnt- sein oder was anderes Diffuses wie Schwindel oder Magenschmerzen, Bedrücktheit, können Angst sein.

    Hi,
    ich glaube Du hast einfach ne relativ lange Leitung, was das Erkennen der eigenen Gefühle betrifft, merkst einfach zu spät, dass Du mehr willst. Sicherlich hängt das mit Deinem Selbstbild als freiheitsliebendem tollem Hecht zusammen, der am Anfang erstmal garnicht an Beziehung denkt, sondern nur flachlegen will. Vielleicht hilft Dir das Buch von Süfke "Männerseelen" weiter. Ich glaube Du hast einfach Angst, kein richtiger Mann zu sein oder in Abhängigkeit zu geraten, wenn Du stereotype Verhaltens- und Sichtweisen verlässt und mal anerkennst, dass auch Du Dir eine Beziehung wünschen könntest, gefühlvoll sein kannst und willst. Wahrscheinlich eher ein 40+- Generation-Männerproblem als Bindungsangst. Was hast Du Dir denn dabei gedacht, als Du Dich einfach 6 Wochen nicht gemeldet hast bei der Frau, hattest Du keine Lust sie zu sehen, oder was?

    Hallo Ratsuchend, ja das kann man verstehen, dass man, wenn jahrelang das Wort, an das man täglich am häufigsten Gedacht hat "Bindungsangst" ist, irgendwann einfach keine Lust mehr darauf hat, dass man aufhören will zu analysieren und einfach wieder leben will. Geht mir da ganz ähnlich.
    Aber warum willst Du Deine Beiträge löschen? Die sind doch gutes Informationsmaterial für alle, die sich hier neu informieren wollen über Bindungsangst..
    Wie auch immer Du Dich entscheidest, für einen radikalen Neustart ohne Forum, oder ob Du ab und zu hier vorbeischaust und auch mal was schreibst- ich wünsch Dir eine gute Zeit:) :compress:

    Hm, dass es einfach noch nicht mal ein Minimum an Sicherheit oder Stabilität gibt, heute kann alles toll sein, morgen ist alles aus, gerade fühlt man sich geliebt, im nächsten Moment herrscht Leere und Gleichgültigkeit, als wäre noch nie so etwas wie Liebe dagewesen, eine gewisse Stabilität und Sicherheit gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen, dieses Bedürfnis wird permanent nicht erfüllt, sondern man steckt in einem Zwischenzustand, diese Beziehung ist undefinierbar, nicht halbes und nichts Ganzes bis auf die wenigen Nähemomente und wird deshalb zum Dauerproblem, das man permanent lösen möchte. ohne es lösen zu können.
    Diese Unberechenbarkeit, dass man nie weiß, woran man ist außer in den wenigen Momenten, wo der BÄ Nähe zulässt.
    Die Distanzierungsmanöver kratzen am Selbstwertgefühl, zumindest so lange, bis man alle bindungsängstlichen Verhaltensweisen versteht. Bis dahin vergeht aber einige Zeit, die reicht aus, um im Sumpf der Fragezeichen zu versinken. Außerdem öffnen sich BÄ immer wieder, so dass immer wieder die Illusion entsteht, dass es doch geht, dass der BÄ sich doch öffnen kann, nur noch ein bisschen länger, nur noch ein bisschen mehr vertrauen usw, man ist immer wieder kurz davor, dass alles gut wird- und wird immer wieder mit einer Zurückweisung konfrontiert.

    Jojo, ich fühle jedes Wort, das Du schreibst. Und ja, es fühlt sich wirklich so an, als würde man nach langer Zeit, in der man nicht am Leben teilgenommen hat, wieder langsam, aber sicher zum Leben erwachen. Meiner hatte die meiste Zeit wenig Zugang zu seinen Gefühlen, es war meistens etwas undefinierbares an Gefühl, das er mir vermittelt hat, das mir den Magen umgedreht hat, immer wieder unterbrochen von Momenten, in denen seine Gefühle für mich so stark waren, dass ich selber Angst bekommen habe, für eine solche Gefühlslawine die Verantwortung zu tragen. Letztendlich wurde mir immer klarer, dass mich diese Beziehung einfach in diesen depressiven Zustand gepresst hat, in dem ich zu wenig Energie und Kraft hatte, um etwas an der Situation zu ändern und mich zu befreien, aber dass ich eigentlich selbst eine richtige Beziehung mit ihm nicht mehr wollte. Letztendlich wollte er nach dreieinhalb Jahren eine offizielle Beziehung mit mir eingehen und hat mir das gezeigt, aber mein Bauchgefühl hat unüberhörbar nein geschrien und ich konnte ihm einfach nicht zeigen, dass ich das auch will, weil mein Bauchgefühl weiß, dass diese Öffnung nur oberflächlich ist, dass er sich nur etwas vormacht, wenn er meint, es jetzt geschafft zu haben, eine feste Beziehung einzugehen- es hätte sich damit nichts daran geändert, dass er meistens nicht weiß, was er fühlt und meistens kein Bedürfnis hat, den anderen zu sehen usw..letztendlich hat er sich jetzt auf jemand anderes "eingelassen"- eine Fernbeziehung, die er schon zig mal betrogen hat.
    Ich denke, auch wenn die letzten Jahre mit Sicherheit keine glückliche Zeit für uns waren, sie haben uns mit Sicherheit weitergebracht in der Persönlichkeitsentwicklung, in unserem Blick auf das Leben, in unserem Wissen um das, was wir wollen, diese Beziehung hat uns unsere eigenen Baustellen aufgezeigt und uns spirituell wachsen lassen. Ich selbst werde ungefähr noch nen Monat brauchen, bis ich wieder bereit bin für´s Leben;) bis dahin werd ich noch ein bisschen restgrübeln :-D
    Dir wünsch ich den besten Neuanfang der Welt!! Alles Liebe :cheers:

    Hallo Nichtmeinewelt,
    oh ja, ich denke, jeder der eine "Beziehung" mit einem BÄ hatte oder hat, kennt diese double binds, denn es wird einem ja so oft gleichzeig Komm her und geh weg vermittelt, nimm mich in den Arm, aber setzt Dich lieber gleichzeitig an den anderen Ende des Raums, die Sprache sagt wir sind nur noch Freunde, während der Körper zeigt Ich liebe Dich usw und ich glaube es gibt keinen anderen Weg, dem Leiden zu entgehen als den Kontakt zu einer Person so lange zu meiden, bis sie einem wirklich egal ist. Es macht einen wirklich wahnsinnig, verursacht permanentes Grübeln über die Vorgehensweise (nehm ich ihn/sie jetzt in den Arm oder geh ich lieber?) und über die Lösung der ganzen Probleme. Wenn Du sowieso schon von Natur aus zu wenig Glückshormone produzierst und deshalb zu Depressionen neigst, ist die Entscheidung, eine "Beziehung mit einem Bindungsänsgtler" weiterzuführen wirklich sehr heikel, eigentlich eine Entscheidung, sich in permanentes Unglücklichsein zu stürzen. Wie sehr mich die Beziehung zu meinem Bä belastet hat, merk ich eigentlich erst jetzt, wo ich ihn los bin (naja, eigentlich stimmt das auch wieder nicht :) )und wieder durchatmen kann. Die Zeit mit ihm will ich auf gar keinen Fall missen und sie war nicht umsonst, aber eine solche Beziehung kostet SO viel Energie und wenn die Batterien leer sind, dann sind sie leer und eine Depression ist nichts anderes als ein Zustand mit niedrigem (Lebens-)energieniveau, oder?

    Zitat von Reni

    So habe ich das noch nie gesehen… also Rentner = Menschen, die nichts mehr leisten. Die meisten Rentner haben sich ihren Ruhestand sehr wohl verdient.


    Das war jetzt aus der Sicht eines Narzissten geschrieben und nicht meine Ansicht, also bitte nicht falsch verstehen. :) Aber wer noch im Beruf steht, stellt eben noch was dar, ein Rentner eben nicht.

    Zitat von Reni

    gigola: Ob es sich um Schizophrenie handelt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe darüber gelesen und weiß, dass das eine Art Psychose ist. Menschen mit Drogenproblemen bekommen manchmal eine Psychose. Aber diese Männer konsumieren weder Drogen noch haben sie ein Alkoholproblem. Sie waren völlig nüchtern, als sie mir das erzählt haben.


    Dein BÄ-ler lügt, weil er etwas verschweigen möchte, was ihm als negativ angekreidet werden könnte. Das ist nicht nett, aber man versteht wenigstens den Sinn dahinter. Welchen Sinn aber macht es zu behaupten, dass der Vater noch berufstätig ist, obwohl das nicht stimmt oder dass die eigenen Eltern, die gesund und munter sind, nicht mehr leben?


    Schizophrenie oder einer Psychose kann auch jemand haben, der keine Drogen genommen hat. Schizophrene behaupten oft Dinge, die angeblich passiert seien (die nicht passiert sind) und glauben daran (haben also Wahnvorstellungen). Außerdem haben viele einen Verfolgungswahn. Wenn Dir derjenige zum Beispiel erzählt, seine Eltern würden nicht mehr leben, glaubt er in dem Moment vielleicht wirklich daran oder er denkt, Du wärst vom CIA (sehr häufige Wahnvorstellung bei Schizphrenen) und er müsste verhindern, dass Du mehr über sein Leben herausfinden kannst, indem Du zum Beispiel weißt, wer seine Eltern sind.
    Ansonsten, wenn er erzählt der Vater wär berufstätig, obwohl Rentner, dann vielleicht, um die Familie toller darzustellen als sie ist (also Narzissmus), denn einer der noch was leistet ist natürlich toller als einer, der nichts mehr leistet.
    Vielleicht sind sie aber alle nur pathologische Lügner und haben keine Schizophrenie. Aber ok, normal ist definitiv was anderes..

    omg Reni, diese Lügen gehen ja shcon fast in Richtung Schizophrenie.
    Mein BÄler lügt auch deshlab, weil er nicht möchte, dass andere Menschen viel von seinem wirklichen Leben erfahren. Er hat dann glaube ich Angst, dass ihm jemand Steine in den Weg legen könnte, wenn der andere zum Beispiel erfährt, welche Vorhaben er wirklich hat. Dann erzählt er von Vorhaben, die er gar nciht vorhat..creepy

    Neulich hab ich eine Frau getroffen, die acht Jahre lang die Affäre von einem BÄler war. Der Typ hatte eine Beziehung und in dieser Beziehung hat er auch ein Kind bekommen. Er war mit seiner Freundin auch glücklich, brauchte aber die Affäre, um die Nähe mit der Freundin ertragen zu können. Besonders, als er mit seiner Freundin zusammengezogen ist und als die Freundin schwanger geworden ist, besonders da hat er Kontakt zu seiner Affäre gesucht. Die Freundin wusste die ganze Zeit wohl nichts von der Affäre.
    Ich denke, man geht auch ja vor allem deshlab nicht fremd, weil man sich mit seinem Freund/ oder der Freundin verbunden fühlt. Bindungsänsgtlern fehlt eben diese Verbindung.

    Hallo Lara,
    mein BÄ lügt auch sehr viel. Warum macht er das? Einfach, weil ihm das Selbstvertrauen fehlt, in einem offenen Konflikt nicht den kürzeren zu ziehen. Wenn er mir also zum fünften Mal absagen würde ohne eine gelogene gute Ausreden, würde ich, wie jedenfalls er denkt, sauer reagieren und wir hätten einen Streit, bei dem er nicht durchsetzen könnte, mich an dem Tag nicht zu sehen. Dieses lieber Lügen statt sich einem Konflikt zu stellen, ist ein Verhaltensmuster aus früher Kindheit, weil er sich anscheinend seinen Eltern niemals widersetzen konnte oder auch mal seine Interessen ihnen gegenüber durchsetzen konnte. Dann ist es auch wirklich sehr oft so, dass er seine Lügen auch noch glaubt. Warum? Wenn er mir zum Beispiel absagt, weil er angeblich mit jemandem zum Sport verabredet ist, ist er dann meistens auch mit jemandem zum Sport verabredet, aber die Verabredung trifft er, da bin ich mir sicher, oft eben erst, nachdem er sich mit mir verabredet hat. Er glaubt dann aber selber daran, dass er sich tatsächlich deshlab nicht mit mir trefffen kann, weil er schon verabredet ist, weil er sich dann nicht eingestehen muss, dass er ein Problem hat und sich irgendwie nicht in der Lage fühlt, mich zu treffen an manchen Tagen und sich genau deshalb nachträglich zum Sport verabredet hat. Egal, ich lasse es jetzt, darüber 100 Seiten zu schreiben :silent:

    HI Babsi, Fakt ist nur, dass jemand mit Beziehungsangst bewusst oder unbewusst Verhaltensweisen an den Tag legt, die die Beziehung kaputt machen, denn erst, wenn die Beziehung nicht mehr da ist, muss derjenige keine Angst mehr haben.
    Wenn es dabei um Verhaltensweisen wie fremdgehen oder mehrgleisig fahren geht, wird nunmal oft auch gelogen, da auch ein Mensch mit Bindungsangst weiß, dass das von den anderen auf Dauer nicht akzeptiert wird. Ich finde es allgemein albern, Menschen in gut und schlecht einzuteilen. Einem Bindungsängstler mach ich schon gar keinen Vorwurf, weil er ja meistens aus einer Not heraus handelt. Falsch fände ich aber so zu tun, als würden BÄler nicht zu Strategien greifen, um die Beziehung zu zerstören. Es ist doch besser, wenn man sich darüber austauscht, dann ist man später weniger enttäuscht oder schockiert und kann außerdem Wege finden, damit umzugehen oder eben seine Konsequenzen zu ziehen und gehen.

    Hallo Reni,
    ich komm nicht dazu die Threads alle zu lesen, aber am Rande hab ich mitgekriegt, dass dein BÄ eher narzisstische PRobleme hat? Deshlab steht bei ihm beim Fremdflirten sicher die Selbstbestätigung im Vordergrund. Bei meinem BÄ steht tatsächlich die Flucht und der Ausbruch aus der drohenden Beziehung im Vordergrund. Wenn er längere Zeit in meiner Nähe ist oder ich ihm am Vortag sehr nahe gekommen bin, merk ich, dass er gerade gar keine Nähe mehr vertragen kann. Er schließt dann zum Beispiel die Augen, wenn ich in seiner Nähe bin und fängt an, sehr schwer zu atmen. Wenn das so ist, weiß ich, dass er gleich aufspringt, um mit einer anderen zu flirten.
    Babsi: Ein Bindungsänsgtler wird sich selten auf eine Person fixieren, denn davor hat er ja Angst. Deiner scheint aber, wie Reni sagt, ein echtes Ego-PRoblem zu haben und möchte, dass ihm alle hinterherrennen. Da kann er schonmal die Realität umdichten und behaupten, Du würdest ihn stalken.

    Zitat von Babsi

    Bei meinem Ex hatte ich schon das Gefühl das er will das unsere Beziehung fester wird - er hat sich nur nicht richtig getraut .
    Viele mit BA sind ja vom Sex her anscheinen ziemlich extrem - kann es auch einfach sein das ihnen in ihrer " Beziehung"
    etwas fehlt , genau wie es bei "Normalen " ja auch oft ist ?


    Es ist nicht so, dass sie vom Kopf her keine festere Beziehung wollen. Sie nähern sich immer sehr stark an, bis sie wieder zurückschrecken und mehr Unverbindlichkeit reinbringen, weil Ihnen die entstandene Verbindlichkeit Angst macht. Dass etwas fehlt reden sich viele BÄs sicher ein, aber ich würde sagen, das ist so gut wie nie der wahre Grund. Der wahre Grund ist, dass sie sich zwar nach Sex sehnen, aber Sex eben auch Nähe bedeutet und sie deshlab Probleme damit haben, es mit Ihrem Partner, der ihnen ja nahesteht, auszuleben. Das führt dann zur totalen Näheüberflutung, was aus der Angstlogik heraus unbedingt vermieden werden muss. Sex ist bei BÄs deshalb so gut wie immer ein Problemthema. Wenn sie gerade starke Nähe fühlen, wollen sie in der Regel deshlab mit ihrem Partner überhaupt keinen Sex mehr. Wenn sie gerade keinen ZUgang zu den Gefühlen haben oder sich einreden, sie wollen vom Partner nur das Eine, dann wollen sie wieder Sex. Das sind dann aber die Situationen, bei denen ich meinem BÄ den Sex verweigere, weil ich dann das Gefühl habe nur ausgenutzt zu werden (in diesem Moment will er eben nur das Eine und spürt keine Liebe). An dem Tag als er fremd gegangen ist, habe ich ihm den Sex dann auch verweigert, der hat ihm dann gefehlt und er hat sich ihn woanders geholt. Tja..