hallo Tom,
scheinbar tun wir das (mit den verschiedenen Sprachen) - ist auf rein elektronischem Wege ohne Stimmlage auch manchmal schwer einzuschätzen.
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Ich habe nur etwas in dem thread geschrieben, weil ich es als sehr schade empfinde, wenn Menschen ihre eigenen Bedürfnisse aufgeben wollen. Ich habe meine persönliche Einschätzung dazu abgegeben und wollte dazu motivieren nicht seine Bedürfnisse aufzugeben. Mit meiner persönlichen Geschichte hat es mal gar nichts zu zun. Hier ging es darum, dass Menschen die bisher offensichtlich das Bedürfnis nach einer Partnerschaft hatten, ihre eigenen Bedürfnisse aufgeben wolen und sich somit aus meiner Sicht aufgeben und aufhören für das zu kämpfen, wofür es sich aus meiner Sicht lohnt zu kämpfen.
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es der falsche Weg ist, seine Bedürfnisse aufzugeben. Aber es gibt verschiedene Arten von Aufgeben - ohne dass ich mich selber aufgebe.
Wie ich ja schonmal schrieb, haben (meiner Meinunung nach) sehr viele in diesem Forum mit Verlustangst zu kämpfen, weswegen sie ewig an der seit Monaten fest gefahrenen Beziehung festklammern. Die Verlustangst kommt, weil man am Anfang eine tolle und schöne Zeit hatte und der BÄ einem von jetzt auf gleich dieses Gefühl entzieht. Und dann fragt man sich "was habe ich falsch gemacht?" und fängt an zu kämpfen. Man wünscht und hofft auf den Anfangszustand, in dem alles toll war. Und viele verlieren sich immer mehr in dieser Hoffnung, dass sie Abhängig werden und das Gefühl haben, nicht mehr ohne den Partner leben zu können. DAS ist Verlustangst!
Ein Mensch, der ein intaktes Selbstwertgefühl hat, lässt sich durch so ein Abtauchen des BÄ nicht in den Teufelskreis ziehen, sondern macht die Biege, weil er da keinen Bock drauf hat.
Einige Menschen schaffen den Absprung aus der Verlustangst (oder auch Bindungsangst) nicht und verweilen Jahre um Jahre in dieser Situation, die an Tragik und Dramatik hinzugewinnt. Das ist dann auch das, was viele als eine äußerst tiefe und innere Liebe empfinden.
Nun gibt es aber auch Leute (die befinden sich dann unter anderem hier), die festgestellt haben, dass sie diese Verlustangst/Bindungsangst haben und diese gerne in den Griff bekommen würden. Diese Erkentniss bekommen aber viele erst DURCH eine Beziehung zu einem Menschen mit BA. Und dann wird darum gekämpft, seine EIGENEN Anteile an der destruktiven Situation zu verändern, weil man die Beziehung (noch) nicht aufgeben möchte.
Das was Rafaela geschrieben hat, mit der völligen Aufgabe nach dem Wunsch einer Partnerschaft ist hier eine Ausnahme.
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Ich bin eben der Meinung, dass man seine Bedürfnisse, die irgendwo tief in einem drin sind, nicht einfach wegschliessen kann und es auch nicht wirklich hilft, wenn man das mit irgendeiner spirituellen Ideologie begründet. Aus meiner Sicht wäre es schwierig mit dieser Einstellung jemals glücklich zu werden. Das ist nur meine persönliche Meinung. Ich habe niemanden persönlichen angegriffen und wollte das Gegenteil tun, dazu animieren für seine eigenen Bedürfnisse zu kämpfen.
Es möchte auch niemand seine Bedürfnisse weg schließen, aber wenn man feststellt, dass die eigenen Bedürfnisse überzogen auf das Gegenüber projeziert werden, dann fängt man an sich Gedanken über seine Lebens- und Gedankeneinstellung zu machen. Schließlich mchte man ja irgendwann mal eine Partnerschaft führen - ohne VA und ohne BA. Und um einen Weg zu seiner eigenen Mitte zu finden, denke ich sonst spirituelle Glaubensansätze oder von mir aus auch Esoterik nicht falsch. Schließlich geht es um das Ziel, sich in seiner Mitte einzupendeln.
Ich kann dir das bei mir als Bsp nennen - ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine erfüllende Partnerschaft. Dazu suche ich mir entweder Männer, die mich emotional verhungern lassen und meine VA voll triggern, oder ich suche mir Partner, die mich emotional ersticken, da schlägt dann meine BA zu. Also gibt es für mich (und für viele Andere hier) KEIN Mittelmaß. Da wir aber an unseren BÄ hängen und merken, dass wir nicht unschuldig an der Situation sind (weil man klammert und mehr und mehr und mehr wollte), fangen wir an UNSER Verhalten zu ändern, auch (aber nicht ausschließlich) um zu schauen, wie sich die Situation mit dem BÄ verändert. Dadurch verstellen und verbiegen wir uns nicht, sondern wir versuchen uns mehr in unserer Mitte zu finden, damit unsere VA nicht mehr so getriggert wird und wir (auch wenn der BÄ Positives tut) leiden.
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Warum ist das "Frustabbauen" wenn man Menschen dazu animieren möchte seine eigenen Bedürfnisse nicht aufzugeben, ich wollte keinen Frust abbauen, sondern dazu aufrufen für seine eigenen Bedürfnisse zu kämpfen und sich nicht aufzugeben, was es aus meiner Sicht wäre. Meine ganz persönliche Einschätzung, die ich äussern wollte und die von den Bindungsängstlern scheinbar anders aufgefasst wird. Ich will hier nicht persönlich werden und schon gar nicht jemanden angreifen.
Ich habe dich in deinem Post so verstanden, dass du über deine BÄ-Beziehung sehr frustriert bist und Andere nun unbedingt warnen willst - obwohl sie diese Warnung vll momentan noch gar nicht hören wollen.
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So etwas wie Frust bzw. eher Verärgerung kommt bei mir hier im Forum bei mir nur auf, wenn Dinge geäussert werden, die aus meiner Sicht völlig falsch sind und ich der Meinung bin, dass derjenige von dem es geschrieben wurde es besser wissen müsste. Hier wurde in einem anderen thread behauptet, dass es quasi völlig normal sei wenn man wochenlang nichts von seinem Partner hören und sehen möchte, was aus meiner Sicht ganz einfach Ausdruck dieser Angststörung ist und nicht wirklich normal ist. Darauf habe ich dann etwas verärgert reagiert und das als Quatsch bezeichnet, was natürlich nicht sehr diplomatisch formuliert war. Das was Bianca dann hier geschrieben hat, ist aus meiner Sicht dann die Retourkutsche für das was ich da geschrieben habe.
Dass ihre Mitstreiter dann für ihre Seite hier eintreten, verwundert mich nicht sonderlich.
Ich beziehe da jetzt mal keine Stellung zu. Jeder hat hier seine Meinung und darf sich äußern. Jeder muss mit einer Kritik als Antwort rechnen Und ich denke Bianca sieht sich in diesem Forum nicht ausschließlich als Moderatorin, sondern ebenfalls als Mitglied. Deswegen würde ich da jetzt nicht so viel Gewicht reinlegen, wer welche Antwort auf was schreibt...
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Was hier natürlich schon auffällt ist, dass hier einige User scheinbar mit aller Gewalt versuchen quasi für ihre Seite einzutreten. Es fällt schon arg auf, dass da mit aller Gewalt versucht wird das Verhalten der bindungsängstlichen Menschen als so normal wie möglich zu bezeichnen und möglichst viel Schuld und viele Störungen bei den Partnern zu suchen, was aus meiner Sicht soviel auch nicht helfen kann, da die Partner allenfalls etwas mit den Symptomen zu tun haben, aber aus meiner Sicht das absolute Hauptproblem in den meisten dieser Beziehungen hier einfach die Bindungsangst ist. Hier sind vermutlich überwiegend Menschen die einfach eine Beziehung zu einem Menschen haben, für den sie etwas besonderes empfinden(die bindungsängstlichen Menschen hier wollen das als Abhängigkeit abtun, auch wenn diese Gefühle aus der Zeit stammen, wo von der Bindungsangst noch gar nicht zu erkennen war). Hierher kommen diese Menschen dann, weil diese Beziehung in Schwierigkeiten, in einer handfesten Krise oder schon gescheitert ist. Jetzt kann man diskutieren wie man will, die Schuld soviel bei den Partnern suchen und diese runtermachen soviel wie man will, meiner Einschätzung nach hätte es die Probleme in den meisten dieser Beziehungen ohne die Bindungsangst einfach nicht gegeben.
Naja, aus beruflicher Sicht weiß ich, dass zu einer Beziehungsdynamik immer zwei Personen gehören. Es ist also NIE ausschließlich die Schuld von dem Einen oder dem Anderem. Klar war der BÄ derjenige, der den Anfang gemacht hat - aber wie ich oben schon geschrieben habe, haben auch viele hier ihre eigenen destruktiven Anteile (VA) mitgebracht und dies schaukelt sich immer weiter auf. Da der BÄ meistens keine Ahnung hat, wie er seine Situation verändern kann, muss dann wohl leider erstmal die Dynamik durch den Partner aufgebröselt werden, damit man nochmal neu schauen kann, wie es weiter geht.