Beiträge von Leuchtfeuer

    Stimmt, sympathisch ist sie nicht wirklich - das wurde mir seinerzeit ganz deutlich, als ich bei ihr mal eine sauteure telefonische Beratung in Anspruch genommen habe.


    Ihre Bücher finde ich grundsätzlich als Einstieg in die Thematik weiterhin klasse, weil sie vieles einfach sehr plakativ darstellt. Was mir aber bei ihr fehlt, ist ein tieferer Einblick in die Gründe und Auslöser von Bindungsängsten. Wer wirklich nach Erklärungen sucht, wird bei ihr nicht unbedingt fündig.

    Hey Reni,


    ich will gar nicht mehr viel schreiben. Wenn Du erkannt hast, dass es nicht immer die Anderen sind, die die Schuld tragen, ist das ja schon mal ein guter Weg. Aber es waren eben diese Geschichten wie die von dieser Frau, die Deinen Freundeskreis infiltriert hat und alles aus dem Lot bringt oder auch die Kollegen, mit denen Du einfach nicht richtig in Kontakt kommst, (dabei ging es um etwas, das Du mal zum Kennenlernen anderer Männer außerhalb der Schwermetal-Szene geschrieben hast, nicht um das Mobbing, das Du vor einigen Jahren mal erleben musstest) die mir im Gedächtnis geblieben sind.


    Ich bin und bleibe weiterhin der Meinung, dass zwei Seiten dazugehören... es sind nicht nur die Kollegen oder diese Frau - Du beschreibst Dich ja selber recht gut... Vielleicht liegt es ja auch an Deiner Art, dass es immer wieder ziemlich rumpelt im Umgang mit anderen Menschen.


    Tschüßchen!


    Leuchtdingens

    Reni, mein Hase,


    irgendwie, ja irgendwie... kommt es mir komisch vor, dass es in Deinen Erzählungen immer so aussieht, dass es immer die Anderen sind, die Dich schneiden oder vor Dir weglaufen... Da sind die Kollegen auf der Arbeit, die Dich Deiner Meinung nach schneiden, weil Du über eine Zeitarbeitsfirma arbeitest. Dann sind da die Metall-Jungs und Mädels, die immer irgendwie nichts mit Dir zu tun haben wollen... Die Objekte der Begierde, die immer eher Reißaus nehmen, als sich näher mit Dir zu beschäftigen... Und hinzu kommt, dass irgendwie so ziemlich jeder Mensch in Deinem Umfeld Deinen Erzählungen nach Bindungsängstler ist...


    Das kommt mir dann doch irgendwie ein bisschen spanisch vor und wirft in mir die Frage auf, ob es wirklich immer "die Anderen" sind, die die Schuld an diesen Gegebenheiten haben.


    Du schreibst ja nun, dass du selber auch "BA bist", und da ist es ja nicht unüblich, dass tatsächlich immer erst einmal die Schuld bei anderen gesucht wird, bevor mal die eigenen Anteile an der Situation beleuchtet werden. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich nicht auf dem Laufenden bin, wie es bei Dir wirklich mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion aussieht. Aber ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass Du vielleicht wirklich mal an dieser Stelle ansetzen solltest und nicht in erster Linie bei den Leuten, die nach Deinem Gefühl "vollkommen grundlos" mit Dir nichts - bzw. zumindest nicht vertieft - etwas zu tun haben wollen.


    Sei mir nicht böse - ich hoffe, das ist nicht verletzend rüber gekommen.


    LG von Leuchtdingens

    Ich glaube, dass der Umgang mit Geburtstagen und Geschenken einen ziemlich faszinierenden Einblick in die Grundproblematik eines Menschen bietet. Bei meiner Ex liegt das Problem, so denke ich zumindest, in der Kindheit.. Trennung der Eltern, bei beiden Elternteilen zum Teil aufgewachsen, bei beiden unterschiedliche Formen körperlicher und seelischer Gewalt erlebt. Kurzum - sie kennt keinen normalen familiären Umgang bzw. kein richtiges familiäres Umfeld, keine bedingungslose Zuneigung etc.


    Bei meinem ersten Geschenk ist sie dann auch irgendwie durchgedreht, hat sich zeitweilig totgestellt und in ziemlich heftige Widersprüche verstrickt. Im weiteren Verlauf ging es dann irgendwie besser - sie hat sich immer riesig gefreut, wenn sie gemerkt hat, dass ich mir Gedanken gemacht oder ihr einfach aufmerksam zugehört habe, auch wenn immer so eine gewisse Skepsis vorhanden war. Sie selber hat sich bei Geschenken immer Gedanken gemacht und Mühe gegeben, auch wenn ich immer bemerkt habe, dass sie unsicher war.


    Ich glaube schon, dass sie vieles besser machen will, als sie es früher selber erlebt hat - entsprechend ist es ihr auch wichtig, allen Menschen, die ihr etwas bedeuten, herzlich zu gratulieren.


    Andersrum kommen wahrscheinlich beim Annehmen von Geschenken verschiedene Ängste auf... unter Umständen die gesamte Bandbreite von Verlustängsten bis hin zu dem Punkt, sich selber zu etwas verpflichtet zu fühlen.


    Einmal war sie auch zu meinem Geburtstag bei meiner Mutter und dem Rest meiner Sippe - alle haben sie sofort gemocht, aber sie hat sich erstaunlich schnell wieder aus dem Staub gemacht. Im Nachhinein vermute ich, dass sie einfach nicht damit umgehen kann... sie kennt es nicht, sie hat keine Familie - und wahrscheinlich fördern solche Situationen unheimlich viel Trauer in ihr zu Tage.


    Vielleicht kann man das kaum selber nachvollziehen, wenn man in halbwegs intakten Verhältnissen aufgewachsen ist (auch wenn bei mir bei Weitem nicht alles rosarot war...)

    Stell Dir bei diesem Verhalten einfach mal eine trotzige Vierjährige vor, die im Laden steht und muffig ist, weil sie keinen Lolli bekommt... Genau so empfinde ich das Verhalten von BA-Mädels, wenn man sie mal in die Enge treibt und sie mit ihren an den Haaren herbeigezogenen Pseudoargumeten, bewussten Schwindeleien und ähnlichem nicht weiterkommen...


    Ich muss gerade ziemlich breit grinsen, wenn ich da an meine beiden Mädels denke... :mrgreen:

    Meine erste BÄ erzählte mal, dass sie "Panik bekommen habe", als ich ihr - einfach mal so, ohne dass ich mir viel dabei gedacht habe - in einer Mail etwas von einem Traum, der von einem gemeinsamen Weihnachtsfest samt Kinderlein schrieb. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich eine Panikattacke war oder sie nur das Wort benutzt hat.


    Ich denke aber, dass sie dann tatsächlich eine hatte, als wir ein paar Wochen nach unserem Aus noch einmal gemeinsam unterwegs waren. Da rannte sie irgendwann regelrecht vor mir weg und wiederholte pausenlos "Ich muss hier weg, ich muss unbedingt nach Hause". Wir hatten dann noch ein paar Stunden Fahrt vor uns, und in dieser Zeit saß sie vollkommen erschlagen und lethargisch neben mir. In den folgenden Tagen kam von ihr auch per WhatsApp nur absolutes Kauderwelsch... Sätze, deren Sinn man nur mir sehr viel Fantasie überhaupt verstehen konnte... Schon krass... :shock:

    Hallo Melle,


    erst einmal herzlich Willkommen im Forum!


    Ich fürchte, dass es kein Patentrezept gibt, wie man so ein Bindungsproblem "mal eben" im Vorbeigehen lösen kann.


    Das fängt ja schon mit der Frage an, wie ausgeprägt die Bindungsangst ist, die Du bei Dir selber festgestellt hast. Im ersten Schritt ist es natürlich gut, wenn Du Dich mit Ratgebern zum Thema Bindungsangst beschäftigst (von Stefanie Stahl, vom Beraterteam - zum Selbstwert finde ich z.B. ein Buch von Rolf Merkle sehr gut). Unter Umständen kannst Du dann, wenn Dein "Problem" nicht ganz so ausgeprägt ist, durch das angelesene Wissen schon viel mit Selbstreflexion und Willenskraft bewegen. (Ich habe z.B. einen Großteil meiner Selbstunsicherheit so in den Griff bekommen) Ist Dein Problem aber sehr viel ausgeprägter und neigst Du zu irrationalem Handeln, das Du mit reiner Willenskraft nicht steuern kannst, kommst Du kaum um den nächsten Schritt, also den Weg zu einem Psychotherapeuten, herum.


    Aber in jedem Fall hast Du einen ganz wichtigen Schritt schon getan, indem Du Dir eingestanden hast, ein Problem zu haben.


    Grüße!


    Leuchti

    Moinsen,


    also dieses ewige WhatsApp und Facebook-Gelinse kennen wir wohl alle - ich kann Dich beruhigen: Das hört irgendwann von ganz alleine auf. Und damit auch die Fragen, was denn nun das neue Bild oder der neue Status oder ein Posting / Like bei Facebook (etc. usw.) bedeuten könnte. Ich musste ab einem gewissen Punkt immer schmunzeln, wenn ich irgendetwas zu sehen bekam, das doch mal wieder verdächtig so aussah, als stünde es mit uns in Verbindung. Und das ging eine gaaaaanz schön lange Zeit so... Na ja, aber irgendwann muss man einfach sagen: "Komm Alter, das bringt alles nichts!". Letztendlich kann es sein, dass ein BA noch etwas für den Ex-Partner empfindet, aber eben dieses "geht ja ohnehin nicht" im Kopf hat und sich deshalb komplett zurückzieht. Es kann aber eben auch sein, dass dem nicht so ist und die Sache für den / die Ex schon lange gegessen ist.


    Allerdings ist das Resultat das gleiche... man ist tausende von Kilometern voneinander entfernt und kommt sich keinen Zentimeter näher... egal was man für Versuche unternimmt und welche Ziele man damit verfolgt. (mir ging es irgendwann nur noch um einen freundschaftlichen Kontakt und nicht mehr um Beziehung... aber selbst da ging gar nichts...) Ob der Andere nun nicht will oder nicht kann, ist dabei gleich.... das Ergebnis ist identisch!


    Und genau deswegen würd ich Dir auch empfehlen, ihren Geburtstag nicht zu sehr herbeizusehnen. Aus dem, was Du schreibst erkennt man ein bisschen, dass Du Dich in der Pflicht siehst, ihr etwas Nettes zu schreiben, um sie aufzubauen, ihr zu zeigen, dass Du da bist. Genau mit dem Ansatz bin ich auch immer wieder auf sie zugegangen... Immer wieder mit netten Worten... eben, weil auch ich wusste, dass sie es nicht ganz so leicht im Leben hat... Gut gemeint und ein Zeichen dafür, dass Du ein sehr verantwortungsbewusster, verständnisvoller und versöhnlich eingestellter Mensch bist. Aber gibt es dafür wirklich einen Grund? Klar, ihr geht es schlecht, ABER... geht sie auf eine Art und Weise mit Dir um, die es rechtfertigt, dass Du ihr ganz, ganz liebevolle Zeilen zum Geburtstag (oder auch zu sonstigen Anlässen) schreibst? Nein, oder?!


    Letztendlich wird von Fachleuten immer wieder gepredigt, dass man einfach auch sauer, enttäuscht und wütend sein soll, wenn man von jemandem schlecht behandelt wurde und eben nicht nur alles mit dem Deckmäntelchen "armer BÄ, der dazu noch ganz viele Probleme im Leben hat" entschuldigen sollte. Ich sage nicht, dass Du ihr nicht gratulieren sollst... Aber ein freundliches "Hallo XXX, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute..." reicht vollkommen aus. Da muss man nicht noch "ich weiß, dass diese Zeit besonders hart für Dich ist, denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft..." (blabla...) schreiben. Die sind in so einer Situation eher ziemlich fehl am Platze und lassen dich ein bisschen wie den kleinen Hund darstehen, der seinem Herrchen immer noch hinterher rennt, obwohl er von diesem immer wieder weggestoßen und missachtet wird... Bis das bei mir zwischen den Ohren angekommen ist, hat es aber auch einige Zeit gedauert. :roll:


    Wahrscheinlich hoffst Du, dass Du mit Nettigkeit bei ihr eine Initialzündung bewirken kannst... Vielleicht hat sie sogar Deine liebe- und verständnisvolle Art immer ganz besonders gelobt (so war es bei mir damals) und Du denkst nun, dass Du sie damit wieder einfangen kannst... Bei mir hat das definitiv nüscht gebracht...


    Nicht, dass Du das falsch verstehst, ich wünsche meine damalige Freundin definitiv nicht zum Teufel. Dazu verstehe ich wohl zu viel von den Dingen, die so in ihr ablaufen. Allerdings werde ich nicht einen Zentimeter mehr auf sie zugehen. Wenn sie sich melden sollte, bin ich aber absolut offen.


    So, und noch etwas zu dem Thema "andere Frauen". Sei fair zu Dir und auch der Damenwelt... Ich bin der Meinung, dass man erst einmal mit einer Sache abgeschlossen haben muss, um etwas Neues zu beginnen. Solange Deine Ex noch so präsent bei Dir ist, ist eine neue Frau mehr oder weniger nur ein Trostpflaster... und eine Frau dafür zu missbrauchen, wäre schon ziemlich unfair, oder?!


    Beste Grüße und alles Gute!


    Leuchtfeuerchen

    Guten Morgen,


    das ist ja ein spannender und ziemlich typischer Verlauf der Diskussion.


    Ich finde es durchaus ambitioniert von Dir, delah, das, was Dir hier diverse User geschrieben haben, faktisch als "angelesenes Wissen" zu bezeichnen und abzutun. Wenn ich die Beiträger hier in diesem Thread lese, finde ich sehr viele Beispiele und Erfahrungen, die aus dem Leben gegriffen sind und eben tatsächlich der Realität entsprechen. Es wird nicht nur mit Thesen gearbeitet, sondern wirklich eine Grundlage zum Diskutieren geboten. Was von Dir kommt, ist hingegen ziemlich flach... Du beharrst Auf Deinen Annahmen und untermauerst sie in keiner Weise. Nun findest Du keine Zustimmung und steigst einfach aus der Diskussion aus. Schon ein ziemlich krasses Abwehrverhalten, oder? Erkenne ich da vielleicht sogar ein bisschen Trotz?


    Weißt Du, an was mich das erinnert? An Diskussionen mit meiner ehemaligen Freundin... Die wurde auch immer trotzig und zynisch und ist aus Zwiegesprächen ausgestiegen, wenn sie ihren Willen nicht bekam, nicht mehr weiter wusste und keine plausiblen Argumente bieten konnte... Ein solches Verhalten nennt man übrigens passiv-aggrressiv... Und das ist ziemlich typisch BA... Und weißt Du, was in der Wissenschaft als Grundlage für passiv-agressives Verhalten gesehen wird? Geringer Selbstwert...


    Aber Du hast mit einem natürlich Recht... wir kennen Dich alle nicht... Und ich glaube, dass Dir hier auch niemand etwas "unterjubeln" möchte. Allerdings sind wir hier in einem Forum unterwegs, in dem eben diskutiert wird. Und diese Diskussionen basieren auf dem, was jeder von sich selber preisgibt. Und wenn man hier etwas von sich preisgibt, muss man damit rechnen, dass jemand anderes seine Meinung dazu äußert und sein Wissen in die Waagschale wirft... Und man muss damit rechnen, dass man eben Gegenwind bekommt, wenn die eigenen Ansichten konträr zu gängigen Meinungen ist.

    Hallo delah,


    also, ich denke, dass man in der Tat nicht allen Ratgebern blind über den Weg trauen sollte. Ich habe selber lange und ausgiebig an vielen Dingen, die da so geschrieben stehen, gezweifelt und wollte sie nicht wahrhaben... Inzwischen muss ich aber tatsächlich zugeben, dass mir spontan nichts einfällt, das nicht in irgendeiner Art und Weise zutrifft... (was jetzt keine negative Bewertung sein soll... heißt einfach nur: die Probleme sind da... ohne dass der Betroffene etwas dafür kann...) Es sprechen eben ganz viele Dinge dafür, dass Steffi Stahl und auch andere Autoren (z.B. das Beraterteam) mit ihren werken ziemlich genau ins Schwarze treffen. einerseits sind sie allesamt Experten und beschäftigen sich wahrscheinlich wesentlich länger mit dem Thema "Bindungsangst" als Du oder irgendjemand anderes hier im Forum es tut. Ihre Bücher beruhen nicht auf Annahmen, sondern auf Erfahrungen aus einem langjährigen Beratungsgeschäft.


    Hinzu kommt etwas, das meines Erachtens ein absolutes KO-Kriterium ist: Die meisten Fälle ähneln sich einfach absolut gravierend. Hier im Forum liest man alle Nase lang Sätze wie "Das was Du schreibst, hätte ich genau so schreiben können..." , "Man könnte meinen, Du beschreibst meinen/n Ex..." oder auch "Als ich Jein! gelesen habe, dachte ich, es handelt von meiner Beziehung und meiner/m Ex...". Mit Sicherheit kann ein Ratgeber nicht alle Eventualitäten und alle Einzelfälle konkret beleuchten, aber im Großen und Ganzen trifft "Jein!" den Nagel auf den Kopf... Man findet ja sogar Sätze, Formulierungen und Verhaltensweisen dort, die vielen hier ein regelrechtes Deja Vu beschert haben. Ich kenne auch einige BÄ, die "Jein!" gelesen haben. Für die meisten davon war es extrem starker Tobak und harte Arbeit, sich mit diesem Buch auseinanderzusetzen... es hat zum Teil Wochen gedauert, bis sie es geschafft hatten. Viele haben es auch zur Seite gelegt. Aber nicht, weil es nicht zutreffend war, sondern, weil es einfach das eigene Verhalten ungeschönt spiegelt... und das tut immens weh. Gerade weil viele BÄ aus reinem Selbstschutz ja dazu neigen, die Schuld immer wieder beim Anderen zu suchen. Und ich denke, dass es eine schmerzvolle Erkenntnis ist, nach Jahren des Selbstschutzes und des Leugnens des eigenen Problems festzustellen, dass man selber immer wieder der Anlass dafür war, dass Beziehungen an die Wand gefahren wurden. Jein! ist diesbezüglich wohl tatsächlich für BÄ härter als andere Ratgeber... aber... Selbsterkenntnis und Selbstreflexion ist immer hart... Nicht umsonst kostetet es viele Menschen eine enorme Kraft, sich Gesprächen mit einem Psychologen oder gar einer Psychotherapie zu stellen... Man wird mit sich selber konfrontiert, muss sich mit sich selber beschäftigen und kann eben nicht einfach wieder weglaufen und sagen "Ach, wird schon irgendwie werden...".


    Und genau das bringt mich an einen Punkt, den Du auch angesprochen hast. "Warum gibt es Ratgeber zum Thema Bindungsangst und nicht über Fieber". Also die Frage, warum man BA, die scheinbar tatsächlich in den meisten Fällen nur ein Symptom eines viel umfangreicheren Problemgeflechtes ist, losgelöst betrachtet. (wobei der Selbstwert ja immer wieder angesprochen wird... und der ist definitiv ein bei vielen BÄ ursächlicher Auslöser des Großen Ganzen).


    Ich glaube, die Antwort darauf ist ganz einfach: Weil BA für die Betroffenen eine enorme Einschränkung der Lebensqualität bedeutet und auch für den Partner die ganz große Gefahr mit sich bringt, in immense psychische Probleme zu schliddern! Außerdem beschäftigt sich "Jein!" z.B. ja auch nicht nur mit den Problemen in partnerschaftlichen Beziehungen, sondern erklärt auch, wie sehr sich BA auf alle Lebensbereiche auswirken kann... also z.B. freundschaftliche Beziehungen und sogar auch das Berufsleben. Und es gibt Tipps, auf was man bei sich selber noch schauen sollte... z.B. den Selbstwert.


    Ob der bei Dir angeknackst ist oder nicht, vermag ich nicht zu behaupten. Aber wenn Du tatsächlich bindungsängstlich bist, ist die Chance groß, dass er es ist... aber auch das muss man selber erst einmal erkennen und bereit sein, sich diese Problematik einzugestehen. Viele BÄ steigern ihren Selbstwert ja durch externe Einflüsse... Teure Anschaffungen (Autos, Reisen, Schmuck), ausgedehnten Schönheitswahn (von extrem viel Sport bis hin zu Schönheits-OPs), sehr schnelles Leben (feiern, Freunde etc.)... und... letztendlich auch durch die Bestätigung des anderen Geschlechts... also Beziehungen oder ganz plump: Sex! Wichtig ist auch, dass man nicht Selbstbewusstsein mit Selbstwert durcheinander bringt. Ich kenne einige absolut selbstbewusste BÄ, die aber eben tief in sich durch Selbstzweifel zerfressen sind. Auch hierzu gibt es einige interessante Ratgeber - unter anderem auch von Steffi Stahl (Leben kann auch einfach sein) und Rolf Merkle (http://www.selbstvertrauen-gewinnen.de/).


    Beim Thema Selbstwert finden sich übrigens auch viele Partner wieder, die sich so extrem von einer Beziehung zu einem BA haben beeinflussen lassen.


    So, jetzt fällt mir gerade nichts weiter ein...


    Tschüß!


    Leuchtdingens

    Das klingt so ein bisschen, als würdest Du nach einer ganz einfachen Erklärung bzw. Lösung oder gar einem Patentrezept suchen. Leider wird es das aufgrund der Komplexität der Sache nie geben. Ängste sind nicht rational... Und deshalb wird man nur halbwegs mit dem Großen Ganzen zurecht kommen, wenn man mit ganz viel Ruhe, Geduld und Leidensfähigkeit an die Sache herangeht... und doch immer Gefahr läuft, enttäuscht zu werden, weil man nie ausreichend Einfluss auf sein Gegenüber hat, um dessen Handeln wirklich zu beeinflussen. Und... wenn man selber betroffen ist, ist es eben wohl auch fast ein Ding der Unmöglichkeit, sein eigenes Verhalten zu steuern, weil man es eben selber nicht greifen kann.


    Melde mich ggf. morgen mal ausführlicher. Sitze hier nur mit dem.Handy und mag keine Romane schreiben.

    Man muss ja auch nicht alles über einen Kamm scheren. Fakt ist aber, dass man viele der Verhaltensmuster, die man in den Beschreibungen zu PS findet, eben auch bei BÄ erkennen kann. Gewisse Schnittmengen gibt es definitiv, was ja nicht gleich bedeuten muss, dass wir bei einer PS sind... Vielleicht sind wir es,vielleicht nicht... Das zu diagnostizieren obliegt aber nicht uns.

    Das muss aber zu einer Zeit gewesen sein, als der User mit dem Namen, den wir inzwischen vergessen haben,von dem ganzen Thema noch getroffen war, wie von einem ICE. Damals... als ich - wie viele andere Neulinge - noch dachte, dass es in meinem Fall ja gar nicht so schlimm ist, wie in den vielen traurigen Geschichten hier... Dass bestimmt alles in wenigen Wochen wieder gut ist und wir wieder in trauter Zweisamkeit vereint sind... :roll:


    Na ja, lange ist es her... und inzwischen ist ja auch tatsächlich alles gut... Nur eben mit anderen Akteuren :)

    Man muss sich ja nur einmal die Klassifikationen verschiedener PS (und wenn es nur bei Wikipedia ist)ansehen und sie mit dem, was man als Partner mit seinem BÄ erlebt bzw. welche Verhaltensweisen man wahrgenommen hat, vergleichen, um festzustellen, dass es außerordentlich viele Ähnlichkeiten gibt.


    Es ist einfach sehr komplex und besteht teilweise aus wirklich vielen unterschiedlichen Komponenten.

    Alles gut, schön und richtig. Aber das Problem ist ja, dass kaum ein BÄ zu seinem Partner kommt und sagt "Du, ich habe Bindungsprobleme...". Die meisten hier haben es sich mühsam selber zusammengepuzzelt und due meisten BÄ waren eben nicht bereit oder in der Lage, wirklich offen über das Thema zu sprechen. Und damut weißt Du als Partner eben nicht was in Deinem Gegenüber vorgeht und musst Dir mit Deiner Intuition und dem angelesenen Halbwissen behelfen... Und das geht schief...


    Ich habe hier schon immer geschrieben, daß ich den Eindruck habe, dass das größte Problem die Kommunikation ist. Ängste werden eben leider oftmals nicht angesprochen, sondern maximal umschrieben. Vielleicht sogar aus Angst, der Partner könnte es nicht verstehen und sich trennen. Oder aber eben auch, weil der Betroffene eben seine eigenen Gefühle und Ängste überhaupt nucht definieren kann.


    Soll alles nur heißen: Du kannst als Partner wirklich nur auf den BÄ eingehen, wenn Du weißt, was los ist. Genau das scheint aber in den wenigsten Fällen so zu sein. Und desham kollabiert aus Unwissenheit etwas, das vielleicht gar nicht kollabieren müsste.

    Hallöchen,


    ja, natürlich ist es wichtig bzw. wäre es von Vorteil zu wissen, mit was man es genau zu tun hat. Allerdings gibt es dabei ja ganz, ganz viele Probleme. Erstmal muss ein BA überhaupt sein "Problem"dem Grunde nach erkennen und dann auch noch in der Lage sein, die eigenen Gefühle und Verhaltensweisen zu differenzieren. Viele BÄ merken zwar, dass irgendwas nicht rund läuft, können oder wollen aber eben nicht bei sich selber graben. Als Partner bist Du aber genau darauf angewiesen bzw. wärst es,um halbwegs richtig agieren und reagieren zu können. Aber... selbst wenn der BA weiß, was mit ihm los ist,ist ja noch due Hürde da, das auch offen mit dem Partner zu kommunizieren... Ich glaube als Partner hat man ohne Offenheit seitens des BA keinw Chance, wirklich differenziert feststellen zu können, was denn das ganz konkrete Problem ist.

    Zitat von nitamaus

    Das alles hab ich verkniffen, nach keinen Treffen gefragt, keine Nummer geben lassen und trotzdem ist er auf Distanz, seit er wegen der Zukunft mit uns gefragt hat, wie es weiter gehen soll, dann hat er mir das Gefühl gegeben, das es ihm nicht passt, das ich unterwegs bin, mit Freunde treffe, aber will freier Vogel sein, ich aber auch und da dran scheitert es bei mir, das bei mir die Gefühle flöten gehen.


    Ich denke aber, dass ihr auch schon wieder viel weiter wart, als es Überfragt gerade ist. Bei ihm geht es ja im Moment darum, überhaupt erstmal wieder ein bisschen in Kontakt zu kommen - für den Fall, dass er das denn selber überhaupt will. Auf Dauer wird es nur mit Zurückhaltung nicht klappen. denn wenn es wieder in Richtung einer Beziehung hinauslaufen sollte, ist es wohl erst einmal wieder erforderlich "Sicherheit" zu geben... Aber, und da hat Griselda Recht, ein falsches Signal zum falschen Zeitpunkt und es knallt wahrscheinlich gleich wieder. Eigentlich eine unmenschliche Aufgabe... was heute richtig ist, ist morgen komplett das Gegenteil...

    Hallo Überfragt,


    das Gefühl, dass es sofort wieder "passt", auch wenn man sich Monate nicht gesehen und gesprochen hat, kennen hier viele. Mich eingeschlossen. Genau dadurch lässt man sich natürlich auch gerne dazu hinreißen, an eine Stelle anknüpfen zu wollen, die Monate zurück liegt und die eigentlich mit der aktuellen Situation einfach überhaupt nichts mehr zu tun hat. Man gibt schnell wieder zu viel... und dann wird es wahrscheinlich gleich wieder im Sande verlaufen, weil Du sie wieder vertreiben wirst. Vielleicht schaffst Du es ja, an der Stelle weiterzumachen, an der Euer Gespräch endete... Nett, unverbindlich, freundschaftlich... Wenn Du Dich bei ihr melden möchtest (wovon ich ausgehe", dann tu' das... aber eben nicht heute oder morgen... irgendwann in der nächsten Woche. Zeig ihr nicht gleich wieder, dass Du noch immer Feuer und Flamme bist. Schreibt ein bisschen per WhatsApp, einfach etwas Smalltalk... und verkneife Dir, ihr ein Treffen vorzuschlagen. Lass sie kommen. Und wenn ihr Euch dann tatsächlich noch einmal gezielt trefft, versuche an Eurem zufälligen Treffen anzuknüpfen... alle Gedanken an eine Partnerschaft sollten möglichst verborgen bleiben. Und dann kannst Du sehen, wie sich die Sache entwickelt...


    Viel Glück!

    Hier hat ja ein gewisser Missing (Keine Ahnung, wer das ist... den Account gibt es nicht mehr... :-D:mrgreen::wink: ) ziemlich deutliche Worte gefunden und irgendwann hat sich der Flori ausgeklinkt... Keine Ahnung, was daraus geworden ist... :(