Beiträge von Reni

    Zitat von Bianca

    man kann ja auch jemanden sprechen lassen der einer tolle stimme hat..


    Ja, unsere BÄ-ler... :mrgreen: .


    Ne, das war ein Scherz. Ich werde es am Sonntag mal ausprobieren, wenn ich vom Open Air zurück bin und ausgeschlafen habe.

    gigola: Ob es sich um Schizophrenie handelt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe darüber gelesen und weiß, dass das eine Art Psychose ist. Menschen mit Drogenproblemen bekommen manchmal eine Psychose. Aber diese Männer konsumieren weder Drogen noch haben sie ein Alkoholproblem. Sie waren völlig nüchtern, als sie mir das erzählt haben.


    Dein BÄ-ler lügt, weil er etwas verschweigen möchte, was ihm als negativ angekreidet werden könnte. Das ist nicht nett, aber man versteht wenigstens den Sinn dahinter. Welchen Sinn aber macht es zu behaupten, dass der Vater noch berufstätig ist, obwohl das nicht stimmt oder dass die eigenen Eltern, die gesund und munter sind, nicht mehr leben?


    Lara: Storys dieser Art kenne ich auch. Im Frühjahr 2010 hatte ich einen kurzen Flirt mit einem jüngeren Kerl aus der Clique des BÄ-lers (an dem ich damals noch kein Interesse hatte). Es war nur ein unverbindlicher Flirt, „mehr“ ist nicht gelaufen. Mir fiel schnell auf, dass irgendwas mit dem Typen nicht stimmte. Erst wirkte er total selbstbewusst und flirtete ausgelassen mit mir. Auf einmal wurde er sentimental, und seine Augen füllten sich mit Tränen. Wir saßen in einer kleinen Discothek, und er meinte, dass das Lied, welches in diesem Moment gespielt wurde, ihn an seine Ex erinnerte… von der er sich einige Monate vorher getrennt hatte, obwohl er sie noch liebte. Er meinte, er würde das sehr bereuen. Der Kerl erzählte mir, dass seine Ex 6 Jahre älter war als er und er sich ihr nicht gewachsen fühlte. Ein anderes Mal behauptete er, die Frau war 10 Jahre älter und hätte ihn in den Wind geschossen, nicht umgekehrt. Beim dritten Mal war der Altersunterschied nicht ganz so groß.


    Dann gab es widersprüchliche Erzählungen über seine kleine Schwester, die erst 6, dann nur 1 und am Ende 4 Jahre jünger sein sollte als er. Irgendwann meinte er, sie wäre gar nicht seine Schwester, sondern seine Cousine… die Mutter sei bei ihrer Geburt verstorben, und seine Eltern hätten das Mädchen bei sich aufgenommen. Beim nächsten Treffen war sie wieder seine leibliche Schwester.


    Mir wurde schnell klar, dass der Mann ein Problem hatte. Bei einer Verabredung mit dem BÄ-ler erzählte ich ihm davon, weil ich – damals noch mit Helfersyndrom – mir Sorgen machte und dachte, er würde sich etwas mehr um ihn kümmern. Er reagierte ziemlich seltsam, redete nur um den Brei herum und ging nicht richtig darauf ein. Das fand ich noch merkwürdiger, weil ich ihn bis dahin als sehr soliden, bodenständigen und ehrlichen Menschen eingeschätzt hatte und dachte, er würde gerne für seine Freunde da sein. Dass er, sein väterlicher älterer Freund und andere Männer aus der Gruppe ebenfalls lügen und sich widersprechen, hätte ich lange nicht für möglich gehalten. In der Öffentlichkeit treten sie anständig auf. Das sind unscheinbare, zurückhaltende Leute, die kaum auffallen.


    Erst im näheren Kontakt mit dem BÄ-ler wurde mir langsam klar, dass die meisten Typen aus dieser Gruppe ein Problem haben. Z. B. hatte mir der BÄ-ler am Anfang eine falsche Angabe zum Wohnort seiner Schwester gemacht. Ende 2013 erzählte er mir, dass sie ab Sommersemester 2014 (also ab April 2014) in einer anderen Stadt studieren würde und er sich deshalb eine eigene Wohnung suchen müsste, weil er dann nach den nächtlichen Schichten nicht mehr nach Hause fahren könnte. Die Schwester wohnt immer noch in der gleichen Wohnung wie früher, und er hat auch noch keine eigene Wohnung. Vielleicht drängen ihn die Eltern zum Auszug aus ihrem Haus, er drückt sich und will es nicht zugeben… wer weiß.


    Oder die Sache mit seiner Weiterbildung. Er macht ja seit Herbst eine Ausbildung und meinte, er müsse alle 6-8 Wochen ein Seminar besuchen. Er war EINMAL auf einem Seminar, das war im Januar und seitdem gar nicht mehr.


    Der BÄ-ler hat neben seiner Schwester noch zwei Brüder, mit denen er sich aber nicht so gut versteht. Auf meine Frage ob sie ihm ähnlich sehen, sagte er. „Also der Jüngste ist sehr groß und schlank wie unser Vater. Der Mittlere ist etwa genauso groß wie ich (ca. 1,68 m), aber dicker (er ist etwas pummelig).“ Einige Monate später schickte er mir Bilder von einer Familienfeier, weil er wollte, dass ich alle Mitglieder mal zu Gesicht bekam. Ich war sehr erstaunt, als ich ihn auf einem Bild mit allen Geschwistern sah. Der mittlere Bruder ist auf den Fotos ein schlanker Mann, allerdings gut 15 cm größer als der BÄ-ler. Die Bilder waren schon etwas älter. Es könnte zwar theoretisch schon sein, dass er zugenommen hat. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er im Laufe der Jahre um ca. 15 cm geschrumpft ist.


    Der Mann erzählt sehr gerne Anekdoten aus seinem Leben, zumindest wenn er selbst damit anfängt und ich ihm keine Fragen stelle. Die meisten Inhalte sind auch richtig. Ich habe einiges überprüft, nachdem er mich mehrmals aus nichtigen Gründen belogen hatte. Man merkt das bei ihm lange nicht, weil er so authentisch und v. a. sehr unscheinbar wirkt. Und wenn man ihn beim Lügen erwischt, streitet er es ab und behauptet, ich hätte mir das alles nur eingebildet. Ich weiß aber genau, dass ich meiner Wahrnehmung sehr wohl trauen kann.

    Wenn BÄ-ler schlimme Menschen mit ausschließlich negativen Eigenschaften wären, dann hätten wir uns sicher nicht in sie verliebt oder wären nach einer kurzen Schwärmerei über sie hinweg gekommen. Alle Menschen haben positive und negative Eigenschaften an sich. In einer Beziehung geht es darum, nicht nur die Sonnenseiten zu leben, sondern auch mit den Macken des Partners umgehen zu können. Die Macken eines BÄ-lers gehen aber weitaus tiefer als nicht verschlossene Zahnpastatuben, herumliegende Socken und solche Dinge.


    Das Lügen ist bei mir so ´ne Sache… Wisst Ihr, was mir inzwischen echt peinlich ist? Das eine Mal, als ich ihm eine etwas persönlichere Mail geschrieben und ihn um eine Erklärung für sein manchmal widersprüchliches Verhalten gebeten hatte, meinte ich am Ende doch tatsächlich, dass ich seine ehrliche Art sehr an ihm schätze. Zum besagten Zeitpunkt war ich schon 14-15 Monate in ihn verliebt. Erst später merkte ich, dass er gar nicht immer so ehrlich war, wie ich dachte.


    Als er mir damals auf meinen Vorschlag hin ein Treffen in meinem Wohnort zusagte, später nicht mehr davon schrieb und erst ablehnte, nachdem ich ihn 2-3x daran erinnert hatte, fragte ich ihn nach dem Grund. Er meinte u. a., dass er mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen beschäftigt war. 10 Monate später erzählte er mir bei einem Treffen, dass er 5 Tage zuvor sein allererstes Vorstellungsgespräch hatte. Da wurde mir klar, dass er mich damals angelogen hatte. Aber in diesem Fall weiß ich zumindest, dass er nach einem Grund suchte, um mich nicht sehen zu müssen.


    Manchmal hat er aber auch gelogen, obwohl keine Notwendigkeit bestand. Auch andere bindungsängstliche Männer aus seinem Freundeskreis machen das sporadisch, und ich verstehe es nicht. Z. B. erzählte er mir bei unserem ersten Treffen zu zweit, dass sein Vater selten zu Hause sei. Er hätte eine Führungsposition in seinem Unternehmen und würde ständig Dienstreisen machen. Das war im Sommer 2011. Ein paar Monate später war ich neugierig und googelte den Namen des Unternehmens, in dem sein Vater tätig war. Ich war sehr überrascht zu lesen, dass der Mann bereits seit 2007 im Ruhestand ist, sagte aber diesbezüglich nichts zu ihm. Ende 2012 waren wir in ein Gespräch vertieft, und irgendwann sagte der BÄ-ler: „Weißt doch, mein Vater war ein hohes Tier bei xy, aber er ist seit 5 Jahren Rentner.“ Warum hat er mir das ein Jahr zuvor verschwiegen und es falsch dargestellt? Das ergibt doch keinen Sinn.


    Die Lügen seiner Freunde sind mir auch ein Rätsel. Da gibt es einen Mann, der ist Mitte 50, seit Jahrzehnten Single und kinderlos. Bei einer der ersten Begegnungen mit ihm (ca. Ende 2010) meinte er zu mir, er wäre immer sehr traurig an Feiertagen wie Weihnachten, weil er alleine ist… Eltern schon lange tot, keine Geschwister, keine Partnerin, keine Kinder. Im Herbst 2013 erzählte er mir, dass sein Vermieter ihm letzten Sommer wg. Eigenbedarf die Wohnung gekündigt hatte und er wieder bei seinen Eltern einziehen musste. Ich: „Hast du nicht mal gesagt, dass deine Eltern schon lange nicht mehr leben?“ Er: „Bestimmt nicht, sie erfreuen sich bester Gesundheit.“ Gegen später war ich mal alleine mit dem BÄ-ler und habe ihn drauf angesprochen. Seine Antwort: „Das bildest du dir wahrscheinlich nur ein. Mein Kumpel geht zwar schon auf die 60 zu, und seine Eltern sind entsprechend älter. Aber beide sind noch topfit.“ Ein jüngerer Mann aus der Gruppe hat auch schon mehrere widersprüchliche Aussagen über sein Leben gemacht, obwohl es nicht notwendig war. Was soll das?

    Zitat von Jojo200

    Warum so radikal den Kontakt abbrechen, wenn jemand auf ein Problem hinweist, Gespächsbedarf hat...ehrlich das versteh ich nicht.


    Das verstehe ich auch nicht. Aber wenn jemand über ein bestimmtes Thema nicht reden möchte, dann akzeptiere ich das und spreche ihn nicht mehr drauf an.

    Zitat von Babsi

    Ich finde es ziemlich deprimierend das hier im Forum über Leute mit BA fast nur negatives geschrieben wird .


    So ist das nicht. Einige von uns aktiven Usern haben doch auch Probleme mit zu viel Nähe.

    Zitat von Babsi

    Das Problem ist das ich schon zu ihm gekommen bin - und die ganze Wohnung verwüstet war , alles voller leerer Flaschen usw , wie nach einer Party .


    Ich habe schon viele Wohnungen gesehen, in denen es so ausgesehen hat… und das waren alles Männerwohnungen. Das muss nichts bedeuten, manche Leute kriegen es nicht auf die Reihe aufzuräumen.


    Zitat von Babsi

    Er will mich auch nie am Wochenende sehen .


    Das würde mich schon stören.


    Zitat von Babsi

    Anscheinend kennt er einige der Frauen doch persönlich , wie ich Kommentaren auf facebook entnehmen konnte .


    Und? Ich habe knapp 200 FB-Freunde, mehr Männer als Frauen und kenne alle persönlich. Mein BÄ-ler kennt die Frauen in seiner Liste auch persönlich. Aber das heißt noch lange nicht, dass er mit ihnen auch Kontakt pflegt. Ein Glückwunsch zum Geburtstag ist bei den meisten Frauen das höchste der Gefühle. Seine Arbeitskolleginnen sieht er auf der Arbeit. 2-3x im Jahr gibt es Firmenfeiern, und da ist die gesamte Belegschaft anwesend. Wenn er an einem der Tage was mit Kumpels ausgemacht hat, bekommen die Kumpels Vorrang. Aber er trifft sich mit keiner Kollegin alleine in der Freizeit. Die Freundinnen seiner Schwester sieht er auf ihrem Geburtstag und das auch nur, wenn sie in ihrem Elternhaus feiert. Nach der nächtlichen Schicht schläft er bei ihr in ihrer Studentenbude. Manchmal ist eine ihrer Freundinnen da, aber meistens ist die Schwester woanders und macht Party (er hat einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung). In der Regel kommt er nachts in ihre Bude, legt sich ins Bett, schaltet den Laptop ein und schreibt in seinen Foren. Beim Weggehen kommt er nur selten mit Frauen ins Gespräch. Er addet sie dann zwar, trifft sich aber nicht mit ihnen. Auf den Events, auf denen ich anwesend bin, redet er nur mit mir und den Partnerinnen seiner Kumpels. Er hat in meiner Anwesenheit noch nie mit einer anderen Frau geflirtet. Nur weil ein Mann viele Frauen in seiner Liste hat, heißt das noch lange nicht, dass er sich privat regelmäßig mit ihnen trifft.


    Zitat von Babsi

    Mich ignoriert er kompett auf FB , hat mich jetzt auch geblockt . Er hat auch behauptet ich würde ihn stalken , keine Ahnung was das soll .


    Meiner hat mich noch nie geblockt. Dafür war ich zu zurückhaltend, habe ihm nur selten was auf die Pinnwand geschrieben und auch nur selten als Erste ´ne Mail geschickt. Das ist in der Tat Kindergarten. Aber BÄ-ler fühlen sich eben viel schneller "belästigt" als Otto Normalverbraucher. Vielleicht hast du auch schon die Unterschiede festgestellt wie er drauf ist, wenn der Kontakt von dir aus ging im Vergleich zu denen Phasen, in welchen er den Kontakt gesucht hat.


    Dieses Ego-Problem hat meiner auch. Er will eine unabhängige, starke Frau haben. Andererseits ist er eingeschnappt, wenn er meine Nähe will und ich mich verweigere.


    gigola: Das könnte möglich sein, aber sicher bin ich mir nicht. Hatte die letzten Wochen einige Gespräche mit Ex-Partnern von NPS-lern, die meinten, dass ein NPS-ler gerade die Bestätigung durch viel Sex mit unterschiedlichen Personen ganz besonders braucht.

    Babsi, es ist tatsächlich der Fall, dass viele BÄ-ler zu Seitensprüngen neigen. gigola hat das schon ganz gut erklärt. Es muss aber trotzdem nicht sein, dass deiner es auch getan hat. Nicht jeder BÄ-ler braucht viel Sex mit mehreren verschiedenen Personen. Es geht ihnen nicht um den Akt an sich, sondern um die Bestätigung ihrer eigenen Person. Diese Menschen haben oftmals ein sehr schwaches Selbstwertgefühl und brauchen andere als Futter für ihr Ego.


    Ich z. B. hatte mit Ende 20 eine Phase, da hab´ ich fast jedes WE auf einer Party/in einer Disco mit einem anderen fremden Mann rumgeknutscht. „Mehr“ lief aber nur selten. Aber ich war den Männern, mit denen ich zusammen oder in die ich verliebt war, immer treu. Ich habe auch nie mit anderen Männern geflirtet, wenn ich in einer Beziehung war. Als gebundene Frau habe ich niemals Bestätigung von anderen Personen gebraucht. Es kommt ganz drauf an, wie stark die Ängste ausgeprägt sind. Ich bin nicht der härteste Fall auf diesem Planeten.


    Mein BÄ-ler hatte noch gar keinen Sex, weder mit mir noch mit sonst jemandem... haben mir seine Freunde verraten. Das ist schon ein Weilchen her, und ich glaube auch nicht, dass sich inzwischen etwas daran geändert hat. Mit Körperkontakt hat er große Probleme. Die ersten beiden Jahre war es ganz extrem. Und auch später konnte er mich niemals länger als 2-3 Minuten im Arm halten. Wenn er mich hielt, war er total nervös, bekam Schweißausbrüche, zitterte und konnte mich fast gar nicht anschauen. Unsere Küsse waren immer recht kurz und nie so intensiv, obwohl die Nähe zwischen uns sehr stark war, wenn wir zusammen waren. An eine Potenzstörung glaube ich nicht, dafür ist er noch zu jung (knapp 33).


    Trotzdem gibt es auch bei ihm andere Frauen, wenn auch nur virtuell. Ich habe schon in anderen Threads geschrieben, dass er wirklich jede Frau, mit der er nur ein paar Worte wechselt, in seine FB-Freundesliste aufnimmt. Wir stammen aus einem Umfeld, in dem das nicht normal ist. Bei uns werden nur Leute geaddet, die wir gut kennen und mit denen wir Kontakt haben. Er liked die Kommentare und Fotos von anderen Frauen, wenn ich ihm zu nah komme (und das geht bei ihm ganz schnell). Er braucht die vielen Frauen, um seinen Selbstwert zu pushen. Aber er hat mit keiner Frau wirklich privaten Kontakt. Das sehe ich an seinen Online-Zeiten. Er ist nur zu Hause und auf der Arbeit online, da er kein Internet auf dem Handy hat. Deiner ist doch auch so ein Internet-Junkie, oder? Vielleicht braucht er auch diese Bestätigung im Netz, ohne sich mit diesen Frauen zu treffen.

    Zitat von Bianca

    und vorallem HÖR einfach mal AUF zu DENKEN!!! und lebe!!!!!!


    stell dir mal vor, du wirst morgen schwer krank... und nix geht mehr... dann würdest du dir dein leben sowas von zurückwünschen, glaub mir, ich weiss leider wovon ich rede...


    Was Bianca hier schreibt, ist verdammt wichtig. Diese Aussage gilt nicht nur für dich, Ratsuchend. Wir alle sollten niemals vergessen, dass das Leben kurz ist und jeden Augenblick sinnvoll nutzen.

    Vor wenigen Minuten hat er auf FB bekannt gegeben, dass er Ende August eine Veranstaltung im Ausland besucht. D. h. er hat seinen Urlaub verplant (die Dienstplanung für den Folgemonat wird immer Mitte des Monats gemacht). Für übernächstes WE hat er aber immer noch weder zu- noch abgesagt. Das ist mir egal, ich fahre trotzdem hin, wenn ich am Freitag wenigstens den halben Tag frei bekomme. Mein bester Freund meinte gestern, dass er sich sehr auf mich freut :-D .


    Ich ärgere mich gerade über mich selbst. Ich rege mich auf, weil ich so viel Zeit für diesen Mann verschwendet habe... für nichts und wieder nichts. Sollte ich ihn nächste Woche sehen, muss ich mich echt zusammenreißen. Wenn er mich anspricht, würde ich ihm am liebsten ins Gesicht brüllen, dass er sich verpissen und mich für immer in Ruhe lassen soll.


    Hmm... ich wette mit euch allen, dass er für nächste Woche zusagt, sobald ich auf den Absagebutton klicke. Und wenn ich doch auf dem Open Air auftauche, jage ich ihm einen ganz schönen Schrecken ein... bin am Überlegen, ob ich das wirklich machen soll. Das ist kindisch und entspricht sonst gar nicht meiner Art, aber ich hab´ gerade wirklich Lust, ihm einen kleinen Denkzettel zu verpassen :mrgreen: .

    Nach einem kurzen Rappel vorgestern habe ich mich wieder eingekriegt. Übernächstes WE findet das Open Air statt, welches ich letztes Jahr mit ihm und ein paar Leuten aus seinem Freundeskreis besucht habe. In seinem FB-Profil steht immer noch „Teilnahme unsicher“, obwohl er sich bestimmt längst entschieden hat. Bei mir steht auch „Teilnahme unsicher“. Das liegt daran, dass das Programm am Freitag für mich viel interessanter ist und ich noch nicht weiß, ob ich Freitag einen halben oder ganzen Tag frei nehmen kann. Nur Samstag vor Ort zu sein lohnt sich für mich nicht.


    Ich habe mir überlegt, ihn zu fragen ob ich wieder mit seiner Clique (WE-Ticket von der Bahn) mitfahren könnte und mich dazu entschieden, dass ich es bleiben lasse. In den vergangenen 3,5 Jahren habe ich keine einzige Zusage bekommen, wenn ein Vorschlag zwecks gemeinsamer Unternehmung von mir stammte. Das ist aber bei weitem nicht alles. Dieser Mann interpretiert jede noch so kleine Nettigkeit als Druck, Zwang, Klammern, Bestechungsversuch, usw. und fühlt sich schnell unwohl, wenn man öfters mal freundlich zu ihm ist. Der Kerl hat ein so schlechtes Selbstbild, er ist ein Extremfall.


    Inzwischen ist mir aufgefallen, dass der Mann schon auf weitaus harmlosere Sachen als Fragen nach Treffen oder ´ne Einladung auf einen Drink merkwürdig reagiert und sich zurückzieht, sobald man etwas netter zu ihm ist. Der Mann ist schon überfordert, wenn ich ihm bei FB eine Einladung zu einem Event schicke, die ich auch an viele andere Leute versende. Selbst darauf ist er noch nie eingegangen und hat jedes Mal ohne Erklärung auf den Absagebutton geklickt. Ich habe ihn wirklich nur zu Events eingeladen, die für ihn wirklich interessant waren. Aber sogar wenn seine Kumpels erschienen, blieb er lieber zu Hause. Seine Kumpels hätten ihn garantiert mitgenommen, und Zeit hätte er auch gehabt... aber er saß lieber stundenlang am Laptop und postete in unserem Stammforum. So eine FB-Einladung mit zahlreichen Gästen ist wirklich sehr unverbindlich, aber selbst auf diese Weise konnte ich ihn nicht zu häufigeren Treffen bewegen.


    Vor etwas längerer Zeit dachte ich darüber nach, spontan auf irgendwelchen Events zu erscheinen, die er besuchen wollte und die auch für mich interessant waren. Auch das klappt nicht. Mittlerweile gibt es von ihm fast nur noch feste Zusagen für Events, die entweder unter der Woche in seinem Arbeitsort stattfinden (das geht zeitlich bei mir nicht, außer wenn ich Urlaub habe) oder Wochenendveranstaltungen, die für mich uninteressant sind. Zu Events, die am WE stattfinden und die ich auch toll finden würde, äußert er sich fast gar nicht mehr. Ich erfahre dann immer erst im Nachhinein über x Ecken, wenn er mal irgendwo gesehen wurde. Bevor das mit uns war, hat er immer sehr ausführlich gepostet, wann er wo sein würde und seine Terminpläne auch konsequent durchgezogen.


    Mittlerweile kommt es sogar vor, dass er fest zugesagte Termine spontan cancelt wenn er mitbekommt, dass ich evtl. auch erscheinen werde. Wenn irgendwelche Leute im Forum und bei FB in die Runde fragten, wer am Tag x die Veranstaltung y besuchen würde und ich mich mit einem „Weiß noch nicht, mal schaun… könnte gut sein“ in die Runde mischte, schrieb er nichts dazu. Ich blieb an den besagten Abenden aus Zeit-/Geldmangel zu Hause und sah ihn jedes Mal putzmunter im Forum schreiben (das macht er nie, wenn er unterwegs ist… hat kein Internet auf dem Handy). Früher hat er niemals feste Zusagen kurzfristig wieder rückgängig gemacht (außer wenn er mal krank war, und das ist er nicht oft). Und wenn ich nichts über meine Anwesenheit schreibe, geht er auch immer hin, wenn er vorher schon zugesagt hatte. Der Mann geht häufigeren Treffen mit mir aus dem Weg, das spüre ich.


    Auch im Umgang mit diversen Bekannten ist er so drauf. Wenn ihn flüchtige Bekannte bei zufälligen Begegnungen fragen, ob er vielleicht an Tag x nach y kommt, heißt es immer: „Ne, da hab´ ich wahrscheinlich keine Zeit.“ Mein Eindruck besagt, dass er die meisten seiner Termine nicht im Kopf hat. Aber er möchte sich nicht lange vorher festlegen bzw. nur, wenn es seine Idee ist. Kurzfristig mit ihm etwas auszumachen ist aber auch nicht möglich, da fühlt er sich überrumpelt. Selbst wenn er ein WE frei hat und seine Freunde woanders sind, kann man nicht 2-3 Tage vorher fragen ob er am Samstag was machen will. Das gilt nicht nur für mich, sondern für alle Leute, die nicht zu seiner Clique gehören.


    Unsere Gespräche waren in den letzten beiden Jahren sehr schön. Es ist aber trotzdem nicht gut, ihm allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Besser ist es, sich in der Öffentlichkeit kurz und freundlich mit ihm zu unterhalten und dann mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Wenn ich länger mit ihm rede, ist er schnell übersättigt, meldet sich die Tage nach der Begegnung nicht und reagiert genervt, wenn ich ihn kontaktiere. Oder er addet wieder irgendwelche neuen Frauen in seine FB-Liste und liked ihre Kommentare, während er mir keine Beachtung schenkt. Selbst wenn ich bei FB dieselben Seiten like wie er oder einen Kommentar von ihm mit „Gefällt mir“ anklicke, werden gleich andere Frauen aufgenommen und ihre Bemerkungen mit Likes versehen.


    Der Mann beantwortet jede Mail innerhalb von 24 Stunden oder gar nicht. Wenn nach dieser Frist keine Antwort kommt, dann schreibt er nicht mehr zurück. Ich habe meistens 2-3 Tage Zeit für die Antwort gebraucht, aber selbst das wurde ihm irgendwann too much. Er erträgt es besser, wenn ich manchmal gar nicht antworte. Ich verliere irgendwann die Lust, wenn mich jemand öfters mal ignoriert. Den BÄ-ler hält das aber gar nicht davon ab, wieder den Kontakt zu mir zu suchen (habe ich mal getestet). Ihm ist es sogar lieber, wenn ich manchmal nicht antworte. Selbst wenn ich 5 Tage oder länger brauche, reicht es ihm irgendwann, weil er die Regelmäßigkeit vermeiden möchte.


    Er kommt auch null damit klar, wenn ich Interesse an seinem Leben zeige bzw. auch nur dann, wenn er von sich aus was erzählt. Das tut er dann sehr lange, ausführlich und wirklich gerne. Aber nur, wenn er damit anfängt. Auf der anderen Seite hat er Probleme mit Fragen wie „Na, wie waren deine Prüfungen?“ Das ist für ihn schon eine Art Eingriff in seine Privatsphäre, und er fühlt sich ausgehorcht.


    Je mehr ich darüber nachdenke, umso klarer wird mir, dass man bei diesem Mann keine Chance hat, wenn man tatsächlich etwas für ihn empfindet. Jede noch so kleine nette Geste könnte schon zu viel des Guten sein. Ich habe selbst BÄ, aber er ist mir da ein gutes Stück voraus. Bei diesem Mann hilft es nicht, die Erwartungen herunterzuschrauben, sich rar zu machen, ein eigenständiges Leben zu führen, usw. Das schützt eine Frau vor unnötigem Kummer und Leid, aber sein Herz kann ich auf diese Weise trotzdem nicht gewinnen. Das kann wohl nur eine Frau, die absolut gar nichts für ihn empfindet.


    Mir geht es trotzdem gut. Das Wetter soll die nächsten Tage wieder um einige Grad wärmer werden, und ich freu´ mich auf das Open Air mit der Bekannten am kommenden Samstag :-D .

    Ich kann zwar mit keiner Erfolgsgeschichte aus meinem Liebesleben dienen, möchte aber trotzdem den BÄ-lern und ihren Partnern hier im Forum ein wenig Mut machen. In diesem Thread sollen Geschichten erzählt werden, die lange aussichtslos schienen und letztendlich doch einen positiven Ausgang hatten.


    Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich diverse Paare kenne, die nach einem langen Hin und Her doch noch zusammen kamen und es danach noch lange waren bzw. immer noch glücklich miteinander sind. In der Liebe läuft es eben nicht immer einfach, unkompliziert und reibungslos ab. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sinnlos ist… :wink: .


    Eine Bekannte von mir lernte vor 2 Jahren auf einer Party einen interessanten Mann kennen, der ein recht ausgefallenes Hobby pflegt. Nach diversen Enttäuschungen in jüngeren Jahren war er zum besagten Zeitpunkt schon lange Single. Die Beiden waren sich auf Anhieb sympathisch und landeten recht schnell im Bett. Sie trafen sich ein paar Wochen hier und da, machten was zusammen, hatten Sex, etc. Meine Bekannte wollte aber keine Affäre, sondern eine Beziehung und versuchte mit etwas mehr Engagement in Form von häufigeren SMS die Sache in eine verbindliche Richtung zu lenken. Irgendwann antwortete er nicht mehr und ließ wochenlang nichts von sich hören.


    Sie dachte, er hätte nur eine Bettgeschichte gesucht, hakte ihn ab und kümmerte sich um ihr eigenes Leben. Nach mehreren Wochen Funkstille meldete er sich wieder bei ihr. Die Beiden kamen sich erneut näher. Sie trafen sich alle 2-4 Wochen freitags oder samstags und hatten auch jedes Mal Sex. Zwischen diesen Treffen gab es aber nur sehr wenig Kontakt. Anfangs kam meine Bekannte damit zurecht, aber irgendwann reichte es ihr nicht mehr. Sie wusste zwar von gemeinsamen Freunden, dass der Kerl BA hat und gehört auch nicht zu den Leuten, die ihren Partner täglich in Beschlag nehmen.


    Trotzdem wollte sie etwas mehr Kontakt zwischen den Treffen (die immer sehr schön waren), ihn öfter sehen und auch wissen, woran sie bei ihm war. Die Frau versuchte mit diversen Aktionen wie kleinen Geschenken und anderen nett gemeinten Überraschungen, ihr Ziel zu erreichen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Der Typ hatte immer seltener Zeit für sie, war öfter mit Hobby und Kumpels beschäftigt, und meine Bekannte war am Ende total frustriert und schrieb ihm eine ganz böse SMS. Danach hörte sie eine Weile nichts von ihm und dachte sich, er hätte bestimmt keinen Bock mehr gehabt. Sie war dann zu stolz, um wieder den Kontakt zu suchen und zog sich zurück.


    Auf einem Kongress lernte sie einen anderen Mann kennen, der vom ersten Moment an Feuer und Flamme für sie war. Sie dachte nicht, dass er es ernst mit ihr meinte. Immerhin wohnte er mehr als 600 km von ihrem Wohnort entfernt. Ohne große Hintergedanken gab sie ihm beim Abschied ihre Festnetz- und Handynummer. Sie war gerade wieder zu Hause angekommen, als sie schon die erste SMS von ihm bekam. Und dann ging es los.


    Dieser Mann hatte keine Probleme mit Nähe und umgarnte sie nach allen Regeln der Kunst. Er gab sich verdammt große Mühe, um sie zu erobern. Ihm war kein Cent zu viel und kein Weg zu weit. Er rief täglich an und war für stundenlange Telefonate bereit, selbst wenn er mit Freunden unterwegs war hatte er immer Zeit für ein Gespräch mit ihr. Er schrieb ihr rund um die Uhr SMS, überhäufte sie mit Kosenamen, schickte ihr kleine Geschenke und plante schon kurz nach der ersten Begegnung das Wiedersehen. Meine Bekannte fühlte sich während der Zeit mit dem BÄ-ler emotional ausgehungert und genoss es, wie eine Prinzessin verwöhnt zu werden. Sie ließ sich auf den anderen Mann ein und glaubte, ihr Glück mit ihm gefunden zu haben.


    Aber auch diesmal war es nicht von Dauer und endete nach nur 3-4 Monaten. In der Beziehung mit dem Mann vom Kongress wurde ihr langsam aber sicher bewusst, dass auch sie BÄ-lern ist und eine Partnerschaft nach seinen Vorstellungen nicht wirklich führen kann. Nach anstrengenden Arbeitstagen konnte sie nicht mehr gemütlich ein Buch lesen oder fernsehen, weil er immer auf die Telefonate bestand und eingeschnappt war, wenn sie mal keinen Nerv für ein Gespräch hatte. Er hatte auch kein Verständnis dafür, dass sie nicht jeden Tag rund um die Uhr und v. a. während der Arbeitszeit nicht simsen wollte. Der Mann wollte ihre ganzen WE für gemeinsame Zeit verplanen. Die Frau hatte manchmal das Bedürfnis, ihren Hobbys nachzugehen, ihre Familie zu besuchen und Freunde zu treffen. Das passte ihm gar nicht in den Kram. Er verlangte von ihr eine ständige Dauerpräsenz in seinem Leben, womit sie völlig überfordert war. Wenn er am WE bei ihr war, verlangte er durchgehend ihre Aufmerksamkeit. Zeit für sich selbst hatte sie nur, wenn er schlief und sie wach war oder die paar Minuten, die er unter der Dusche stand. Und wenn sie zu ihm fuhr, war die gemeinsame Freizeit immer total durchgeplant. Ständig kamen irgendwelche Leute spontan vorbei, immer musste etwas gemacht werden, Ruhe und Erholung war nicht drin.


    Kurz nach dem Ende dieser Beziehung ging meine Bekannte auf eine Party und traf dort zu ihrer Überraschung den BÄ-ler wieder. Ihr wurde schnell klar, dass sie ihn niemals wirklich vergessen hatte und ihre Gefühle für ihn immer noch vorhanden waren. Die Erfahrung mit dem anderen Mann war sehr lehrreich, denn sie hatte in dieser Zeit eine Menge über sich selbst gelernt. Seit über einem Jahr trifft sie sich wieder regelmäßig mit dem BÄ-ler und ist sehr glücklich mit ihm. Inzwischen sehen sie sich häufiger, fast jedes WE und haben sporadisch auch werktags SMS-Kontakt. Sie versucht nicht mehr, ihm etwas aufzuzwingen und ist viel entspannter als damals beim Kennenlernen. Seit ca. 2-3 Monaten ist die Sache „einigermaßen“ offiziell.


    Meine Bekannte weiß heute genau, was sie will. Sie möchte keinen Partner, der jeden Tag rund um die Uhr ihre Präsenz erwartet. In diesem Punkt bin ich ganz ähnlich drauf, weil ich überfordert bin, wenn dauernd irgendwelche Leute ankommen und irgendwas von mir wollen.


    Vielleicht kennen einige von euch auch solche Geschichten, die einen positiven Ausgang hatten und zu einer Weiterentwicklung der betroffenen Person geführt haben. Ich würde mich jedenfalls freuen, darüber zu lesen :-D .

    Zitat von Ratsuchend

    Freunde sind verheiratet und haben Kinder. Da ist es mittlerweile schwer, mal ein Treffen organisiert zu bekommen, was auch immer zeitlich befristet ist.


    Die meisten Leute in meinem Freundeskreis haben auch Partner und Kinder. Ich bin nicht der Typ für ein "spießiges" Leben, möchte diese Menschen aber trotzdem nicht missen. Unter der Woche bin ich mit Arbeit usw. beschäftigt, aber am WE ist mir früher oftmals die Decke auf den Kopf gefallen vor lauter Langeweile. Natürlich kann ich mich auch mit mir selbst beschäftigen und brauche nicht immer Gesellschaft. Aber Leute, die ein ähnliches Leben führen wie ich, haben oftmals noch weitaus mehr Probleme mit Nähe als ich. Deshalb solltest du Familien nicht komplett aus deinem Leben raushalten, auch wenn du selbst keine Kinder willst. Du musst es ja nicht übertreiben, aber so ca. 2-3x im Monat ein Nachmittag/Abend mit Paaren und Kindern ist nicht unbedingt die schlechteste Wahl… jedenfalls schöner als immer nur zu Hause rumzusitzen und zu grübeln. Seit ich etwas öfter mit Familienmenschen unterwegs bin, kommen auch die anderen Leute wieder mehr auf mich zu. Ich bin nicht mehr so angespannt und frustriert, da ich nicht mehr fast jedes WE von Freitag Abend bis Sonntag Abend nur in meiner Bude sitze. Das hat mit Sicherheit auch Auswirkungen auf meine Ausstrahlung, und bei dir wird es wohl auch so sein.

    nitamaus: Gut hast du das gemacht :-D . Es ist wichtig, dass wir Frauen aufdringliche Typen in ihre Schranken weisen. Sonst denken sie, dass sie es mit uns machen können. Früher war ich etwas zu nett und zu offen, wurde häufig missverstanden… ein wenig Distanz ist gar nicht so schlecht, muss ich sagen. Was für manche eine harmlose Umarmung ist, das ist für andere schon eine Einladung zur plumpen Anmache.


    Zitat von mary12345

    Und es ist schwierig, das dann trotzdem durchzusetzen. Sonst ist irgendwer beleidigt.


    Bei meiner besten Freundin geht es noch irgendwie… u. a. weil ich mit ihr auch am Telefon reden kann. Schwieriger ist es bei meinem besten Freund, der nur im Notfall angerufen werden möchte. Als er noch in seiner Heimatstadt lebte und seinen Kumpels von unseren geplanten Unternehmungen erzählte, wollten sich immer gleich irgendwelche Leute anschließen. Ihm war das auch nicht immer Recht, aber dann hießt es: "Hey, wir können doch machen was wir wollen!" Seit über 2 Jahren wohnt er in einer anderen Stadt. Seitdem hat sich das gebessert, weil er die Leute von früher nicht mehr regelmäßig sieht. Inzwischen hat er sich aber mit einer Frau aus seinem aktuellen Wohnort angefreundet, die in einer langjährigen Beziehung ist und sich von ihrem Freund manchmal vernachlässigt fühlt. Ich mag sie sehr gerne, nächste Woche Samstag mache ich was alleine mit ihr.


    Trotzdem stört es mich, dass ich kaum noch was mit meinem besten Freund unternehmen kann, ohne dass sie sich an uns hängt. Ich hatte Glück, dass sie über Pfingsten ausnahmsweise keine Zeit hatte. Sonst wäre aus unserem Kurztrip zu zweit noch spontan ein Kurztrip zu dritt geworden. Weißt du, sie wohnt im gleichen Ort wie er und trifft sich alle paar Wochen mal mit ihm in einer Kneipe. Ich wohne über 400 km entfernt und kann ihn nicht so oft sehen. Mir wäre es peinlich zu sagen "Ich komme auch mit!", wenn ich höre, dass sich zwei Personen verabredet haben und ich nicht explizit gefragt wurde, ob ich mitkommen will. Da würde ich mich aufdringlich fühlen.


    Zitat von mary12345

    Kann schon sein. drum fahre ich immer lieber selber mit meinem auto, auch wenn ich mir anderweitig das benzingeld sparen möchte. Wenn wir zu fünft unterwegs sind, und die 4 anderen wollen was machen, was mir gar nicht gefällt, dann seile ich mich ab.


    Das ist auch ein Riesenproblem in meinem Hobbyumfeld. Bei vielen Leuten muss man damit rechnen, dass sie spontan ihre Pläne ändern. Wenn du z. B. mit irgendwelchen Leuten auf ein Konzert fährst, kann es durchaus passieren, dass sie nicht bis zum Schluss bleiben und kurzfristig früher nach Hause fahren möchten. Oder sie sagen kurzfristig ab und fahren gar nicht hin. Deshalb ist mir meine Bahncard wirklich heilig. Für weitere Strecken reserviere ich lieber frühzeitig ein Bahnticket. Autofahrer können es sich jederzeit in letzter Minute anders überlegen. Und kurz vor der Abreise ist ein Bahnticket generell viel teurer als bei einer frühzeitigen Reservierung. Eine Freundin von mir ist mal mit einer Gruppe von Bekannten mit Wochenendticket zu einer Party gefahren. Dann wollten die Leute plötzlich viel früher zurück als erwartet, und sie hätte für ein Einzelticket so einiges draufzahlen müssen. Zum Glück war auf der Party noch jemand aus ihrem Wohnort anwesend, der hat sie dann mit dem Auto mitgenommen.

    Zitat von mary12345

    Am besten finde ich, wenn nach der heirat jeder seinen namen behält.


    Die beste Lösung ist diejenige, mit der beide Personen glücklich sind.


    Zitat von mary12345

    auch heute ist in einem konflikt immer noch mein 1. impuls, zu denken „was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht“. erst im 2. moment überlege ich logisch, ob ich wirklich schuld bin.


    Das kenne ich auch. Wenn man in einem Konflikt unter Geschwistern von den Eltern immer als Schuldige abgestempelt wurde, dann wirkt sich das auf das spätere Leben aus. Ich musste hart an mir arbeiten, um mich nicht für alles schuldig zu fühlen.


    Zitat von mary12345

    Mein freundeskreis ist größtenteils weiblich. Weil männer ja meist doch nur blöde annäherungsversuche machen, und das nervt. Außerdem kann man mit frauen besser reden, sie sind im allgemeinen verständnisvoller und nicht so aggressiv und rechthaberisch.


    Das entspricht jetzt nicht unbedingt meinen Erfahrungen. Mein Problem mit den Männern ist, dass ich mich nicht so locker zu gemeinsamen Unternehmungen mit ihnen verabreden kann. Selbst wenn ich nur rein platonisches Interesse habe, bekomme ich bei einer Frage nach einem Treffen meistens einen Korb. Viele Männer treffen sich ungern mit einer Singlefrau, weil sie befürchten, die Frau könnte sich falsche Hoffnungen auf "mehr" machen.


    Zitat von mary12345

    Ich treffe mich generell lieber mit einer person als wie mit mehreren gleichzeitig.


    Dito. Das ist bei mir aber kaum noch möglich, selbst meine beste Freundin und meinen besten Freund sehe ich fast gar nicht mehr unter vier Augen. Immer wenn wir etwas ausmachen, werden sie von anderen Leuten gefragt: "Was machst du an Tag XY?" Antwort: "Ich mache mit Reni dies und das." Dann beschließen die anderen Leute, dass sie auch mitkommen. Mir ist das ehrlich gesagt nicht immer Recht, weil ich meine Freunde eh nicht so oft sehe und sie auch mal für mich haben will. Leider haben die meisten Personen aus ihren Bekanntenkreisen kein Verständnis dafür.


    Zitat von mary12345

    2 leute werden sich schneller einig, als eine gruppe. In ner gruppe spielt sich wieder einer als anführer auf, und das mag ich gleich gar nicht. man trottet dann wie ein braves hündchen hinterher.


    Damit habe ich große Probleme. Meine Eltern waren früher auch öfters mit Gruppen unterwegs, aber das gab es nie. Alle waren gleichberechtigt. Auch wenn es einige hier wahrscheinlich nicht so sehen, bin ich der Meinung, dass das ein kulturell bedingtes Verhalten ist. In einer Gesellschaft, die großen Wert auf Leistung und Erfolg legt, wollen sich die Leute nicht nur auf der Arbeit durchsetzen, sondern auch in Beziehungen und Freundschaften.


    Zitat von mary12345

    Und wenn es einer nicht freiwillig macht, dann habe ich meine methoden, es ihm schmackhaft zu machen.


    Das ist der große Unterschied zwischen uns Beiden. Ich kann mich schlecht durchsetzen und möchte deshalb nicht so schnell mit einem Mann zusammenleben.


    Zitat von mary12345

    Mein vater hält meine mutter für total dämlich, und zeigt das auch deutlich. Na ja, meine mutter ist auch wirklcih dämlich. Damit kann ein mann so richtig seine minderwertigkeitskomplexe aufwerten, wenn eine frau alleine zu gar nichts fähig ist.


    Meine Mutter hat zwar keine Ausbildung abgeschlossen und besitzt keinen Führerschein, aber sonst ist sie zum Glück wirklich selbständig. Gut okay, sie kann nicht mit einem Bohrer umgehen und delegiert "Männerarbeiten" meistens an die Männer in der Familie. Dafür kriegt sie andere Sachen ohne Hilfe auf die Reihe.


    Griselda: Ich kenn´ so einige Frauen in deinem Alter und kann mir gut vorstellen, dass deine Einstellung bei den meisten Männern aus deiner Generation hervorragend ankommt. Sie wollen eine selbständige Frau, die nicht auf sie angewiesen ist und auf der anderen Seite ihre Weiblichkeit lebt. Ich bevorzuge mit meinen fast 37 Lenzen Männer zw. Anfang und Ende 30, Männer jenseits der 40 reizen mich absolut nicht. Leider scheint es so, als ob ich der Generation Egoismus angehöre. Ich erwarte gar nicht, dass ein Mann mir die Tür aufhält oder mir in den Mantel hilft. Aber es ist schon heftig wie viele Typen ich kennengelernt habe, die mir nicht einmal ein Getränk spendieren wollten, welches läppische 2-3 Euro gekostet hatte. Aber wenn es ums Kennenlernen geht, dann muss die Frau natürlich Frau sein und darf sich nicht als Erste melden, keine Vorschläge bzgl. Treffen machen, usw. Sonst ist sie 1.) bedürftig und 2.) keine "richtige" Frau. Irgendwie habe ich überwiegend Männer kennengelernt, welche die Emanzipation zu schätzen wussten, solange der Vorteil auf ihrer Seite lag.

    Oh, hab´ erst jetzt gesehen, dass du mir geantwortet hast… das will ich natürlich nicht unkommentiert lassen :wink: .


    Zitat von mary12345

    Als jugendliche war ich eher nicht gerne frau. Weil meine eltern mir so ein bild vermittelt haben (vor allem meine mutter!!!), daß frauen nichts wert sind, sich den wünschen und befehlen eines mannes beugen müssen, und absolut keine rechte haben. das wurde mir zwar nicht direkt gesagt, aber hintenrum vermittelt.


    Mein Vater hatte diese Einstellung nicht, aber meine Mutter als Frau denkt noch heute, dass Männer die wertvolleren Menschen sind und Frauen sich größtenteils nach ihnen richten sollten. Z. B. regt sie sich total darüber auf, wenn ein Mann nach der Hochzeit den Nachnamen seiner Frau annimmt. Eine Frau, die so etwas zulässt, ist in ihren Augen eine schlechte Ehefrau und empfindet keine wahre Liebe für ihren Mann. Selbst wenn der Kerl einen unmöglichen Nachnamen hat, ist es ihrer Meinung nach die Aufgabe der Frau, ihn anzunehmen. So denken übrigens auch alle anderen Frauen in meiner Familie und die Freundinnen meiner Mutter. Und folglich habe ich jahrelang auch so gedacht (wobei ich heute im Fall einer Hochzeit trotzdem zu 99% den Nachnamen des Mannes annehmen würde, weil mir meiner nicht gefällt… aber mit dem Geschlecht hat das nichts zu tun).


    Als mein Bruder und ich uns als Kinder gestritten haben, musste ich immer ihm zuliebe nachgeben. Wenn ich es nicht tat, wurde ich von meiner Mutter geschlagen. Meine Tante hat mir mal erzählt, dass sie und meine Mutter auch immer ihrem Bruder zuliebe nachgeben mussten. Wobei ihr Bruder das älteste Kind war, während mein Bruder ein paar Jahre jünger ist als ich. Es nervt, wenn du in die Grundschule gehst und ständig einem Kindergartenkind zuliebe klein beigeben musst.


    Zitat von mary12345

    Ich habe von haus aus ne knabenhafte figur. Als mit entsprechendem haarschnitt und klamotten würde ich wahrscheinlich auf den ersten blick von hinten als kerl durchgehen. Meine übergewichtige tante hat mich mal gefragt, ob ich denn gar keine weiblichen rundungen wolle. Damals wollte ich es nicht. ich habe auch eine „typisch männliche“ ausbildung gewählt. Wahrscheinlich in der hoffnung, daß mich meine eltern dann als menschen betrachten, und nicht nur als minderwertige frau.


    Ich neige leider zum Übergewicht und muss schon sehr auf meine Ernährung achten. Kurze Haare stehen mir absolut nicht, und ich habe einen sehr typisch weiblichen Beruf, den mir viele Leute auf den ersten Blick gar nicht zutrauen. Dafür habe ich mir unbewusst eher männliche Hobbys ausgesucht und verkehre in einem Umfeld, in dem mehr als 90% der Leute männlich sind.


    Zitat von mary12345

    Heute sehe ich das anders. Es ist kein widerspruch, sowohl angeblich typisch männliche als auch angeblich typisch weibliche eigenschaften in einer person zu vereinen. Und ja nach situation „männlich“ oder „weiblich“ zu handeln. Und da ich mich durchaus „männlich“ benehme, darf ich als ausgleich dazu weiblich aussehen. Und kleidungsmäßig meine weiblichkeit betonen.


    Ich finde es sowieso albern, wenn irgendwelche Leute sagen: "Ein Mann muss so und eine Frau so sein." Einige Männer, mit denen ich schon lange keinen Kontakt mehr habe, meinten ich sei keine "richtige" Frau. Eine "richtige" Frau würde öfters mit einer ganzen Gruppe von Frauen einen Mädelsabend veranstalten. Wenn ich mich mit Frauen treffe, dann nur mit einer oder zwei. Ich mag keine größeren Frauengruppen. Die Frauen, mit denen ich mich gut verstehe, mögen das auch nicht.


    Zitat von mary12345

    Das macht meine mutter nur, um ständig jammern zu können, was sie alles tut, und keinen dank dafür bekommt. Beide eltern spielen so richtig gern den Märtyrer.


    So war meine Mutter auch drauf, aber das hat sich vor 4-5 Jahren zum Glück gelegt.


    Zitat von mary12345

    Und die ansicht, daß eine frau zuhause die „niedere drecksarbeit“ wie kochen, bügeln, waschen usw zu tun hat, teile ich nicht. meine partner mussten bei gemeinsamer wohnung alle die hälfte des haushaltes erledigen. Mit einem mann, der das nicht macht, würde ich keine beziehung wollen. Ich bin doch nicht die kostenlose haushälterin. Dafür nerve ich keinen mann mit meinen dingen. Die erledige ich alle selbst.


    Dass man als Paar den Haushalt gemeinsam macht, setze ich auch voraus. Bei vielen Männern habe ich das Gefühl, sie sind damit überfordert, weil sie zu Hause zu sehr von ihren Müttern verwöhnt wurden. Wobei das aber nicht unbedingt negative Auswirkungen auf die Beziehung haben muss. Mein Bruder musste zu Hause auch gar nichts machen und ist in seiner Partnerschaft ein verdammt guter Hausmann. Er ist sogar besser als ich in meinen Fähigkeiten als Hausfrau, muss ich gestehen.


    Zitat von mary12345

    ich bin überhaupt ein sehr selbständiger mensch. Das habe ich meinem vater zu verdanken, und dafür bin ich ihm echt dankbar. Er hat immer gesagt: „du bist jetzt erwachsen, das musst du alleine können. Du kannst dich nicht den rest deines lebens hinter mami und papi verstecken. Du bist für dich und deine angelegenheiten selbst verantwortlich“. Wobei mir meine eltern bei wirklichen krisen, die objektiv ein mensch nicht allein bewältigen kann, immer geholfen haben. wenn’s wirklich kritisch war, hat unsere familie immer zusammengehalten.


    Sei froh. Gerade weil meine Mutter die Einstellung vertrat, dass Frauen nur wenig alleine auf die Reihe bekommen, habe ich mich jahrelang zu sehr auf die Männerwelt verlassen und musste mir eine gewissen Grad an Selbständigkeit erst aneignen.


    Zitat von mary12345

    Drum habe ich von männern nicht grad die beste meinung. Dann wenn männer die frauen nicht so unterdrücken und künstlich dumm halten würden, dann würde sich schon zeigen, wie intelligent und leistungsfähig frauen sein können. Ich bin viel lieber mit frauen zusammen. Weil dieses männliche macho-getue, wie überlegen sie doch sind, mich richtig nervt.


    Von so typischen Machos habe ich mich immer ferngehalten. Natürlich kann eine Frau genauso intelligent und leistungsfähig sein wie ein Mann, warum auch nicht? Ich mag übrigens Männer, die platonische Freundschaften mit Frauen führen. Solche Männer können nämlich besser mit Frauen umgehen als Typen, die nur in Männergruppen unterwegs sind.

    Das wird ja immer lustiger hier. Ich hab´ mich inzwischen etwas beruhigt, die Arbeit lenkt mich gut ab. Habe jetzt Mittagspause und lese meine privaten Nachrichten in diversen Foren. Heute haben mich gleich zwei Personen angeschrieben und auf den BÄ-ler angesprochen.


    Der eine Kerl gehört zu einer Gruppe von Leuten, die seit Jahren eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Ich kenne die Leute schon ewig, sind ganz liebe Menschen und machen wirklich interessante Sachen. Im Spätsommer 2012 ist der BÄ-ler dieser Gruppe beigetreten. Er war nie so aktiv wie die meisten anderen Mitglieder, auch nicht in seiner Zeit als Arbeitsloser. Ich kannte ihn schon immer als eher langsamen, gemütlichen Menschen und dachte, er wäre evtl. schnell überfordert. Der Mann hat diese Tätigkeit als Sprungbrett in die Berufswelt genutzt, was irgendwie auch verständlich ist. Als er sein Praktikum bekam, machte er immer seltener was für das Ehrenamt, und irgendwann hab´ ich auf der Homepage dieser Leute gar nichts mehr von ihm gelesen.


    Jetzt schreibt mich eins der Mitglieder an und fragt, ob ich wisse was mit ihm los sei… ich hätte doch so einen guten Draht zu ihm, usw. Der BÄ-ler hat laut Aussage des anderen Mannes seit 13 Monaten keinen Finger mehr für das Projekt krumm gemacht. Die Leute haben ihn mehrmals angeschrieben, er hat sie immer wieder vertröstet und manchmal ignoriert. Sie können sich das nicht erklären, weil er anfangs total zuverlässig war. Ich hab´ ihm nur kurz geantwortet, dass ich keine Ahnung habe. Ich wollte ihm nicht sagen, dass das tolle Projekt für den BÄ-ler wahrscheinlich nur Mittel zum Zweck war und er es nicht mehr braucht, weil er doch mittlerweile einen Job hat. Das ist sehr schade, denn diese Menschen sind sehr engagiert und mit vollem Herzen bei der Sache. Das war er vermutlich nie, sonst würde er es nicht so lange schleifen lassen. Die anderen Mitglieder haben größtenteils viel mehr Stress und weniger Zeit als er, geben sich aber trotzdem große Mühe und lassen niemanden hängen.


    Dann hat mich noch einer seiner Kumpels aus dem Heimatort angeschrieben. Sehr junger Kerl, aber kein ambivalentes Wesen… freut sich immer mich zu sehen, grüßt freundlich, ist nie abweisend und redet bei jedem Treffen gerne mit mir. Er wollte wissen, ob ich gerade Kontakt mit dem BÄ-ler habe und was mit ihm los sei. Er hätte sich seit Monaten nicht bei ihm gemeldet und ihn immer mit einer Ausrede abgespeist, wenn der Kumpel sich mit ihm treffen wollte. Ich hab´ ihm geschrieben, dass ich ihn seit 2 Monaten nicht mehr gesehen habe und er womöglich im Stress ist. Der junge Mann ist echt in Ordnung, aber ich wollte ihm meine wahre Vermutung nicht mitteilen. Er hat den BÄ-ler früher öfters nach Kneipenbesuchen am WE nach Hause gefahren. Jetzt wo der BÄ-ler in seinen Arbeitsort ziehen möchte, wird er ihn als Fahrer kaum noch brauchen.


    Es ist zwar nur ein schwacher Trost, dass er nicht nur mit mir so umspringt. Aber immerhin hilft es mir beim Loslassen. Oh Mann, ich habe schon den 3. Tag hintereinander Kopfschmerzen. Das ist bei mir immer so, wenn ich geheult habe. Das letzte Mal war gestern Abend, aber man sieht es mir noch an. Bin mal gespannt, welcher Therapeut mir die ersten Probesitzungen anbietet. Ich will und werde wieder eine gesunde und glückliche Frau sein :-D .

    Ich denke es ist das Beste, wenn ich in der nächsten Zeit sämtliche Veranstaltungen meide, die er besucht. Wobei ich gar nicht immer einschätzen kann, wo er sein wird. Er lässt diesbezüglich nicht mehr so viel raus. Außerdem suche ich jetzt nach einem Therapieplatz.

    Ich bin immer noch geschockt wegen der WG-Sache von gestern. Der Mann wollte laut eigener Aussage nie in einer WG wohnen, weil er viel Zeit für sich selbst braucht und sich für ein WG-Leben zu alt fühlt (er ist fast 33). Dass er es sich aufgrund seiner finanziellen Situation und den hohen Mietpreisen in seinem Arbeitsort anders überlegt hat, kann ich noch irgendwie verstehen. Aber ich war mir sicher, er würde nur Männer anschreiben und keine Frauen. Ausgerechnet er, der Mann, der in unseren schönsten Zeiten bereits mit 2 Treffen pro Monat so seine Probleme hatte und in seinem Leben noch keine Frau in regelmäßigen Abständen gedatet hat, ist jetzt dazu bereit, mit wildfremden Frauen in einer Wohnung zu leben. Das ist hart.


    Die Verfasserin der Anzeige hat geschrieben, dass die Beiden nicht nur einen Mitbewohner suchen, sondern einen richtig guten Freund, mit dem man gemeinsam kochen, DVD-Abende machen und ausgelassene Partys feiern kann. Der BÄ-ler hat mehrmals gesagt, dass platonische Freundschaften mit Frauen für ihn nicht in Frage kommen. Mir sind seine Beweggründe schon klar. Er möchte den Mietpreis und die Nebenkosten in Grenzen halten, damit er weiterhin genug Geld für seine Hobbys und Partys hat. Es macht mich traurig, dass dieser Mann für Geld, Hobbys und Spaß dazu bereit ist, einige seiner Prinzipien über Bord zu werfen.


    Ich bin mir sicher, dass ich ihm nicht egal war. Aber der finanzielle Vorteil, den ihm eine bestimmte Person verschafft, ist dem Mann wichtiger als ihre Persönlichkeit. Das schmerzt, denn ich kann mich in diesem Punkt absolut nicht in ihn hineinversetzen. Wahrscheinlich findet er das normal und hat es nicht anders gelernt. Ich bin echt gespannt, ob diese oder andere Frauen ihn wirklich bei sich aufnehmen und wie er mit ihnen klar kommt. Vermutlich ganz gut, er hat nämlich beste Manieren, wenn er finanziell von einer Person abhängig ist. Vielleicht hätte er sich auf mich eingelassen, wenn ich im gleichen Ort wohnen würde wie er... weil ich dann so bequem in seiner Nähe wäre und er dann nicht viel Zeit und Geld in die Treffen investieren müsste, aber nicht weil ich bin, wie ich bin. Das ist traurig.


    Bei unserem ersten Treffen zu zweit habe ich ihm gesagt, dass ich Leute, die Menschen nur als Mittel zum Zweck benutzen, absolut nicht ausstehen kann. Es wäre nur ehrlich und fair gewesen, wenn er sich danach von mir zurückgezogen hätte. Aber er brauchte eine Frau, mit der er in der Öffentlichkeit angeben konnte, und außer mir hatte niemand Interesse an ihm... und als Fahrgemeinschaft war ich auch ganz praktisch. Mir will das einfach nicht in den Kopf, dass ein Mensch so drauf sein kann.

    Ich besitze das Buch und habe den Film gesehen. Fand ich jetzt nicht so hilfreich, die meisten Leute waren hinterher genauso schlau wie vorher. Es ist hart, wenn ein wichtiger Mensch von heute auf morgen wortlos verschwindet. Aber wir können nichts dagegen tun und schon gar nicht erzwingen, dass er uns seine Beweggründe erklärt.

    Vielleicht ist es doch nicht so gut, dass ich mich nach dem Selbstverteidigungskurs vor 2 Jahren so verändert habe. Früher war ich auf öffentlichen Veranstaltungen mit zahlreichen Männern doch ganz anders drauf wie heute. Ich habe mehr Alkohol getrunken (zu Hause bzw. alleine habe ich nie viel getrunken), war dementsprechend ausgelassener und wurde öfters angebaggert. Irgendwann ging mir das nur noch auf die Nerven, dass mich ständig irgendwelche Typen anfassen wollten. Ich fühlte mich eher wie ein Sexualobjekt und als Frau nicht richtig ernst genommen. In diesem Kurs lernte ich, mich zu verteidigen und kann mich seitdem besser abgrenzen. Ich trinke nur noch wenig und manchmal auch gar nichts mehr beim Feiern, weil ich mich im betrunkenen Zustand nicht so gut verteidigen kann, weil meine Reaktionsfähigkeit stark nachlässt.


    Mittlerweile werde ich gar nicht mehr belästigt, aber eben auch nicht mehr angeflirtet. Vielleicht ist es wirklich so, dass Männer sich bei einer nüchternen Frau, die sich gut abgrenzen kann, in Sachen Körperkontakt nicht so richtig trauen. Meine beiden Ex-Beziehungen sind damals entstanden, nachdem ich mit den Männern beim Feiern mehrmals unverbindlich rumgemacht hatte. Heutzutage habe ich nicht einmal Chancen auf lockere Geschichten mit Männern. Es ist ja nicht so, dass ich mich auf unverbindliche Sachen einlasse, weil ich mir Hoffnungen auf "mehr" mache. Das war noch nie der Fall. Ich kann durchaus mal was Lockeres genießen, ohne mich zu verlieben. Viele Männer sind so gestrickt, dass sie erst was Lockeres wollen und sich erst später Gedanken über eine mögliche Beziehung machen. Und wenn keine Beziehung draus wird, dann hatte ich trotzdem meinen Spaß und bin glücklich. Nur wenn sich nicht einmal was Unverbindliches ergibt, dann sinken auch meine Chancen auf "mehr".


    Womöglich ist es gar nicht die schlechteste Lösung, wenn ich bei den nächsten Aktivitäten mit vielen Männern wieder etwas mehr trinke. Dann bin ich ausgelassener, nicht mehr so ernst und kann zumindest mal wieder ein wenig Spaß haben. Natürlich werde ich mich trotzdem ein wenig zurückhalten, damit ich im Notfall angemessen reagieren kann :-D .