Beiträge von Reni

    Ich habe mich dazu entschlossen, unsere Geschichte Stück für Stück hier zu posten. Jeder normale Mensch müsste ziemlich schnell erkennen, dass die Sache von Anfang an völlig aussichtslos war. Nur zu dumm, dass mir das Herz schon zu oft einen Streich gespielt hat.


    Ende 2010 fing es an. Wir kannten uns damals schon gut 5 Jahre, aber nur flüchtig. Ich fand ihn schon immer nett, war aber lange nicht an ihm interessiert. Auf einmal funkte es und das ganz gewaltig... so etwas hatte ich noch niemals zuvor in diesem Ausmaß erlebt. Die ersten 2,5 Monate fühlte ich mich wie in einem Rausch, obwohl es bis zu unserer ersten körperlichen Annäherung noch lange gedauert hat und wir bis heute keinen GV miteinander hatten.


    Und dann kam es zum ersten Bruch. Wir waren auf einer kleinen Veranstaltung. Ich und ein paar andere hatten ein Poster bei ihm bestellt. Er hatte diese Poster geschenkt bekommen und wollte sie an interessierte Leute verteilen. Leider bekam ich ihn gar nicht zu Gesicht. Ich suchte ihn die ganze Zeit, konnte ihn aber nirgends finden. Vor lauter Enttäuschung betrank ich mich und war traurig, obwohl ich eigentlich einen tollen Abend hatte. Nach dem Ende der Veranstaltung ging ich aus der Halle und sah ihn auf dem Hof. Er und einer seiner Freunde standen mit dem Rücken zu mir Arm in Arm. Der BÄ wirkte ganz traurig, und ich sah dass er weinte. Ich konnte einige Wortfetzen ihres Gesprächs mithören:


    BÄ: „Duuuu (schluchzend), bist du dir ganz sicher, dass die Reni nichts mehr von dir will?“
    Kumpel: „Ja klar, die will nichts mehr von mir (wollte ich noch nie, mit diesem Kumpel hatte ich vor laaaanger Zeit mal einen lockeren Flirt, ohne dass was gelaufen ist...).“
    BÄ: „Bist du dir auch wirklich absolut sicher?“
    Kumpel: „Hey, mach´ dir mal keine Gedanken! Die Reni will absolut gar nichts mehr von mir, ganz bestimmt nicht.“
    BÄ: „Weißt du, die Reni bedeutet mir so viel... ich hab´ sie ganz arg lieb. Ich bin so traurig, weil ich sie heute nicht gesehen habe.“


    Dummerweise wurde ich dann von hinten von jemandem angesprochen. Ich fasste mich sehr kurz und schaute wieder in die Richtung der beiden Männer, aber sie waren nicht mehr da. Ein Bekannter meinte später, sie hätten den letzten Zug Richtung Heimat genommen.


    Am nächsten Tag schrieb ich einen Bericht über die Veranstaltung und postete ihn in mein Stammforum. Ich richtete Grüße an einige Leute aus, die ich dort getroffen hatte. Dann schrieb der BÄ unter meinen Bericht: „Ja ja, aber mich grüßt du nicht... mit mir hast du dich kein einziges Mal unterhalten!“ und setzte einen bösen Smiley dahinter. Meine Antwort: „Hey, ich hätte mich sehr gerne mit dir unterhalten... ich hab´ dich gesucht und 2 deiner Freunde extra nach dir gefragt.“ Hab´ ich wirklich gemacht. Tja, so bekam er die Bestätigung, dass ich ein gewisses Interesse an ihm hatte und reagierte gar nicht mehr.


    Ich war traurig und enttäuscht, aber nicht von ihm. Ich gab mir die Schuld für alles, was passiert war und hakte ihn schweren Herzens ab. Nach 2,5 Monaten war das noch irgendwie möglich, weil meine Gefühle damals noch nicht ganz so tief waren. Wäre ich nur dabei geblieben... nach über 2 Monaten ohne Kontakt ging das Ganze erst richtig los. Dieses Poster bekam ich ein paar Wochen später auf einer Reise von meinem besten Freund. Der BÄ hatte es ihm am besagten Abend in die Hand gedrückt. Eigentlich schon ein klares Zeichen dafür, dass er gar nicht nach mir gesucht hatte und mir eher aus dem Weg gehen wollte, oder? Einige Sachen sind mir im Nachhinein richtig peinlich. Aber Ihr wisst ja selbst wie das ist, wenn man sich verliebt… :roll: .

    Ich habe keine Kraft mehr. Ich will ihn endlich loslassen. Es ist mir noch nicht klar, wie ich das schaffen soll. Aber ich muss diesen Mann aus meinem Kopf kriegen. Sein Verhalten macht mich schon seit langer Zeit total kirre. Bevor ich mich in ihn verliebte, war ich eine lebenslustige Frau und psychisch stabil. Diesen Zustand möchte ich wieder erreichen.

    Zitat von Intrup

    Guten Morgen, scheint ja Standard zu sein sich nach dem Verlust einer/s BA´lers auf einer Dating-Platform anzumelden.


    Nicht unbedingt, ich war noch niemals auf so einer Seite angemeldet. Ich habe eine Abneigung gegen Männer, die gezielt im Internet nach einer Partnerin suchen. Das vermittelt mir das Gefühl einer extremen Bedürftigkeit und erweckt in mir den Anschein, dass derjenige nicht alleine sein kann. Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber die meisten Leute, die dort aktiv sind, machen das sehr regelmäßig und suchen schon kurz nach einer gescheiterten Beziehung nach Ersatz. Ich möchte nicht das Gefühl haben, schnell und leicht austauschbar zu sein. Obwohl die meisten Männer in meinem Umfeld weitaus weniger Nähe zulassen als ich, teilen sie wenigstens in diesem Punkt meine Ansicht.

    Roca, ich habe mir gestern noch viele Gedanken über deine Worte gemacht. Ich habe ein paar Dinge im Haushalt erledigt, gleichzeitig nachgedacht, ein paar Tränen vergossen und zwischendurch immer mal wieder einige Passagen aus „Jein!“ nachgelesen. Du hast Recht: Ich vermeide engere Bindungen zu einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen. Und zwar handelt es sich um Personen, die mich sehr an meine Familie (v. a. meine Mutter) erinnern.


    Ich hab´ ja schon geschrieben, dass ich als Kind definitiv nicht vernachlässigt wurde. Ich bekam Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit, und meine Eltern waren immer für mich da. Aber meine Mutter hatte eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie ich zu sein hatte. Sie wünschte sich eine brave Tochter, die am liebsten zu Hause bei ihr saß und mit Puppen spielte. Nur war ich eben nicht so. Im Kindergarten war ich nie in der Puppenecke. Ich saß am liebsten am Maltisch, zeichnete oder beschäftigte mich mit Puzzles. Außerdem konnte ich schon mit 4 Jahren lesen, schreiben und mit den Zahlen bis 20 rechnen. Das hat meine Mutter jedoch nicht gestört, sie hat es mir selbst beigebracht. Und ich fühlte mich nicht dazu gezwungen, es machte mir wirklich Spaß.


    Andererseits hätte ich gerne öfters draußen mit den Kindern aus der Nachbarschaft gespielt. Das war aber nicht drin. Meine Mutter hatte 3 Fehlgeburten. Außerdem hat sie als ich 5 war mit eigenen Augen gesehen, wie ein Junge auf dem Fahrrad von einem LKW angefahren wurde. Sie hatte immer übertrieben panische Angst um mich und dachte, ich könne nicht selbst auf mich aufpassen. Ich war sehr traurig, dass ich immer nur zu Hause war, während andere Kinder draußen spielten.


    In der Grundschule wollte ich gerne ein Instrument lernen, so wie viele andere Kinder aus meiner Klasse. Meine Mutter hat mir das verboten, weil sie dann 90 Minuten pro Woche weniger Zeit mit mir gehabt hätte. In der Pubertät ging es los mit Partys, Kneipenbesuchen und Diskotheken. Ich war fast nie dabei, weil meine Mutter mich immer um sich haben wollte. Für andere Mädchen war es mit 15, 16 ganz normal, sich die Haare zu färben, sich zu schminken und mit Jungs zu flirten. Ich durfte das alles nicht, weil meine Mutter sich total an mich klammerte (dabei hatte sie immer genügend Freundschaften). Zu Hause hatte ich keine Privatsphäre. Wir lebten in einer kleinen Mietwohnung, und ich musste mir das Zimmer mit meinem kleinen Bruder teilen. Den Zimmerschlüssel hatte meine Mutter, weil sie immer genau wissen wollte, was ich machte. Sie schnüffelte auch regelmäßig in meinen Schränken und Schubladen, und sie las in meinen Tagebüchern, wenn ich in der Schule war. Ich konnte nicht einmal alleine 3 km mit dem Bus in die Nachbarstadt fahren und mir dort neue Klamotten kaufen, meine Mutter war immer dabei (außer wenn ich für die Familie Lebensmittel einkaufen sollte, das durfte ich alleine machen... aber halt in unserem Wohnort).


    Mit 16 hatte ich mal 2,5 Wochen lang in den Pfingstferien einen Ferienjob. Das war das einzige Mal, das mir das erlaubt wurde. Meine Mutter hatte Angst, dass ich zu viel Freiheit bekam, wenn ich neben dem Taschengeld noch weitere finanzielle Mittel zur Verfügung hatte. Ich fühlte mich wie im goldenen Käfig und war oft unglücklich, obwohl ich immer geliebt wurde.


    Nach dem Abitur machte ich eine schulische Ausbildung. Erst nach dem Abschluss verdiente ich mein eigenes Geld, da war ich 22 oder 23. Und dann holte ich so einiges nach, was ich aus meiner Sicht verpasst hatte. In meinen 20ern hatte ich eine recht stürmische Phase. Da war ich 4-5x pro Woche unterwegs, jeden Freitag und Samstag bis in die frühen Morgenstunden sowie an einigen Werktagen bis ca. 22-23 Uhr. Ich wollte so wenig Zeit wie möglich mit meiner Mutter verbringen und nahm fast jedes Angebot von anderen Personen an, nur um nicht zu Hause zu sein. Eigentlich ist es ein kleines Wunder, dass ich niemals Drogen genommen habe oder anderweitig straffällig geworden bin.


    Aber ich entwickelte eine Abneigung gegen „spießige“ Leute... gegen Menschen, die ähnlich drauf waren wie meine Mutter, die noch nie ein Partymensch war und keine ausgefallenen Hobbys hatte. Inzwischen hat sich einiges geändert. Ich bin älter geworden, bei weitem nicht mehr so oft unterwegs (unter der Woche fast gar nicht mehr, kann auch mal 1-2 WE am Stück alleine zu Hause sein) und bleibe nicht immer bis in die frühen Morgenstunden weg. Und ich weiß Kontakt zu „spießigen“ Personen mehr zu schätzen, wenn es sich um rein freundschaftliche Kontakte handelt. Ich pflege Kontakt mit solchen Leuten, wenn es liebe Menschen sind, auch wenn es kaum Gemeinsamkeiten gibt. Ich könnte mich aber nach wie vor nicht in einen Mann verlieben, der ein ähnlich „spießiges“ Leben führt wie meine Mutter.


    Wobei ich aber nicht glaube, dass nur „spießige“ Menschen beziehungsfähig und –willig sind. Ich kenne durchaus auch Personen mit ausgefallenen Hobbys, Berufen oder Kleidungsstilen, von denen einige manchmal gerne Party machen, die seit Jahren in einer glücklichen Partnerschaft inkl. Treue und Verbindlichkeit sind. Das gibt es. Fast alle Frauen aus meinem Hobby-Umfeld (nur diese eine 1,88 m-Freundin, die mal vor Jahren eine Liebeserklärung von meinem BÄ bekam, ist derzeit Single) haben ihre Partner in genau diesem Umfeld gefunden. Nur im Unterschied zu mir haben sie wohl nicht soooo große Sehnsucht nach der Liebe zu einem Menschen, der nicht das typisch kleinbürgerliche Leben führt. Sie hatten zu Hause gewisse Freiheiten, die mir verwehrt blieben und sind deshalb lockerer im Umgang mit dem anderen Geschlecht als ich es bin. Ich bin nur locker, solange ich keine tiefen Gefühle für einen Mann habe. Ich war schon immer sehr verkrampft in dieser Hinsicht und weiß nicht, wie ich das abstellen soll… vielleicht auch, weil ich lange unter Druck stand. Bei uns Südländern ist es nämlich üblich, dass alle Menschen eines Tages heiraten und eine Familie gründen. Meine Cousins, Cousinen und mein Bruder sind alle verheiratet oder seit vielen Jahren in einer festen Beziehung. Ich bin der einzige Langzeitsingle in der ganzen Familie. Mittlerweile ist der Druck ein wenig von mir abgefallen, weil alle denken, dass ich sowieso niemanden mehr finde.


    Ob sich an meiner Situation jemals etwas ändern lässt, ohne dass ich mich auf näheren Kontakt mit "spießigen" Männern einlassen muss? Ich weiß es nicht...

    Ach du meine Güte... das bin ja ich! Okay, nicht ganz. Ich habe noch nie mit einem Mann zusammen gewohnt. Aber von der Denkweise her hat die fiktive Person Christine doch eine gewisse Ähnlichkeit mit mir. Nur dass ich bei Männern nicht unbedingt Wert auf gutes Aussehen, Sportlichkeit und Erfolg bei Frauen lege. Aber ich mag auch lieber Abenteurer als Männer, die keine besonderen Hobbys haben und nur zu Hause sitzen, hehe… :mrgreen: .


    Meine beiden Beziehungen waren übrigens auch schon beim Kennenlernen kompliziert. Mein erster Freund wollte mich erst unbedingt haben. Ich gab ihm relativ schnell meine Zusage, und dann machte er plötzlich einen Rückzieher. Ich lief ihm hinterher, er verhielt sich total widersprüchlich, ich war irgendwann sauer, fühlte mich verarscht und hakte ihn endgültig ab. Irgendwann hatte ich einen heißen Flirt mit einem anderen Mann und entwickelte Gefühle für ihn, aber er wollte mich nicht... und dann kam „er“ auf einmal wieder. Wir wurden ein Paar, als ich längst mit ihm abgeschlossen hatte.


    Meinen zweiten Freund traf ich das erste Mal in einer Kneipe. Er sprach mich an, flirtete mit mir und gab mit seiner Handynummer mit der Bitte, mich bei ihm zu melden. Er wollte mich kennenlernen. Noch in derselben Nacht schrieb ich ihm und fragte, ob er gut nach Hause gekommen sei – keine Antwort. Am nächsten Tag trafen wir uns zufällig auf einem Flohmarkt. Ich ging auf ihn zu. Er grüßte höflich, war aber sonst ziemlich reserviert. Ich hakte sein Verhalten unter Desinteresse ab und dachte nicht mehr über ihn nach.
    Nach einigen Monaten sahen wir uns zufällig wieder. An diesem Tag flirteten wir wie wild. Ich hatte etwas mehr getrunken und gab ihm just for fun einen Kuss. Er erwiderte das und meinte: „Hey, das ist aber nur Spaß! Ich will auf keinen Fall eine Beziehung mit dir.“ Damit war ich einverstanden, weil ich ihn nach der Aktion damals nicht mehr richtig ernst nehmen konnte. Ich ging auch nur aus Spaß mit ihm ins Bett, was sonst nie meine Art war. Tja... und dann wollte er völlig überraschend doch mit mir zusammen sein.


    Fazit: Wenn ich mich verliebe, halten mich die Männer auf Abstand oder ziehen sich ganz zurück. Und wenn sie mir mehr oder weniger egal sind, wenn ich sie eher wie Kumpels oder Affären behandle, dann wollen sie was Festes. Unter diesen Umständen frage ich mich, ob ich überhaupt beziehungsfähig bin, ob das an den Männern liegt oder ob das tatsächlich der normale Lauf der Dinge ist.

    Für mich als Südeuropäerin war das früher das Normalste auf der Welt, mit den für mich wichtigsten Menschen zu teilen und uns gegenseitig mit kleinen Geschenken eine Freude zu bereiten.


    Tja... und dann trat der BÄ in mein Leben. Er mir eine völlig neue Sicht auf die Dinge vermittelt, die ich bis dahin überhaupt nicht kannte oder nur ansatzweise. Dieser Mann hat große Probleme mit dem Teilen und kleinen Geschenken. Ich gebe zu, dass ich getrennte Rechnungen beim Date nicht so gerne mag. Aber ich erwarte nicht, dass ein Mann mich immer einlädt und spendiere auch manchmal was. Mich wunderte es, dass der BÄ bei unseren ersten Treffen nie eine Antwort gab, wenn die Bedienung: „Zusammen oder getrennt?“ fragte. Ich dachte erst, das hätte an seiner Schüchternheit gelegen. Nachdem wir mehrmals getrennt bezahlt hatten, sagte ich zu ihm, dass ich es schöner fände, gemeinsame Kasse zu machen und gab ihm einen Drink aus. Er wollte das zuerst nicht annehmen und mir das Geld wieder geben, aber ich bestand darauf. Ich habe ihn im Laufe der Zeit noch ein zweites und drittes Mal eingeladen (u. a. einen Schnaps aus der Herstellung meiner Familie für ihn mitgebracht)... ihn von meinen Pommes und Pizzaschnitten kosten lassen, wenn wir gemeinsam unterwegs waren... er nahm das zwar an und bedankte sich, aber in seinem Gesicht konnte ich lesen, dass es ihm eher unangenehm war.


    Als er keinerlei Anstalten machte, mich auch mal einzuladen, fühlte ich mich total ausgenutzt. Einige seiner Freunde gaben mir hin und wieder einen aus, während er nur daneben saß und nicht reagierte. Das fand ich ganz schön heftig. Der Mann ist sich selbst gegenüber alles andere als geizig und gibt jeden Monate mehrere 100 Euro für seine Hobbys aus, während er mir beim Weggehen noch nicht einmal ein kleines Glas Wasser bezahlt hat. Wenn er sich Essen holte, hat er mir nie angeboten, von seiner Portion zu kosten. Das war für mich als Südländerin ein Schlag ins Gesicht, aber ich habe ihm das nie gesagt.


    Ich kann ihn nicht zwingen, mir etwas zu spendieren, wenn er das nicht möchte. Er ist übrigens nicht nur im Umgang mit mir so. Ich habe es auch noch nie gesehen, dass er einem Freund einen ausgegeben hat. Wenn andere ihn einladen, dann nimmt er es auch an. Der Mann stammt aus einer kinderreichen, wohlhabenden Familie und hatte noch nie eine Partnerin. Deshalb war das für mich selbstverständlich, dass er großzügig sein würde. Aber ich weiß schon lange, dass ich nichts für selbstverständlich nehmen darf. Seit ich ihn nicht mehr einlade, ist es viel lockerer zwischen uns geworden. Trotzdem hat er mir beim Weggehen noch nie was bezahlt... dafür hat er ein paar andere schöne Sachen gemacht, die mich sehr gefreut haben.


    Einmal hatte er kein passendes Geld für den Zigarettenautomaten. Ein Kumpel von mir wechselte ihm einen Schein in Münzgeld. Später sagte er zu mir: „Dein Kumpel ist wirklich sehr nett... wechselt mir einfach Geld, obwohl er mich gar nicht kennt.“ Mein Kumpel hat ihm keinen Cent geschenkt, er hat wirklich nur das Geld gewechselt... und schon das war in seinen Augen eine Riesenaktion. In meinen Ohren klang das, als ob er sich zu Hause jeden Fitzel hart erarbeiten musste. Vielleicht gibt er auch deshalb so viel Kohle für die Hobbys aus?

    Meiner trinkt zu Hause keinen Tropfen und beim Weggehen vor Arbeitstagen auch nicht. Wenn er ausgeht und am nächsten Tag frei hat, dann konsumiert er immer ´ne Menge Alkohol. Er sagt, er trinkt entweder gar nichts oder richtig viel – einen Mittelweg gibt es bei ihm nicht. Das macht sein ganzer Freundeskreis so und viele andere Männer auch. Ob das was mit der BA zu tun hat? Keine Ahnung...