Hey Reni :
Ich habe mich bisher nur mit dem Thema "Erfüllung von Bedürfnissen in Paarbezeihungen" befasst, meine obigen Links beziehen sich daher
auch nur auf solche Beziehungen. Sicher gibt es auch Regeln bezüglich der Erfüllung von Wünschen in Freundschaften, aber diese Regeln
sind mir leider nicht beaknnt. Ich gehe da nach meinem Bauchgefühl. Ich kann von niemandem verlangen , dass er mich nachts zum Bus begleitet,
ich brauche mich aber auch nicht mit Leuten abzugeben, die mich nachts nicht zum Bus begleiten.
Es kommt durchaus mal vor, dass Frauen nachts angegriffen werden. Da kann es ganz ok sein, wenn man nicht alleine ist.
Ich habe sehr gute Freunde, da sind einige darunter, da kann ich mitten in der Nacht anrufen und darum bitten, dass ich abgeholt werde,
wenn ich ein mulmiges Gefühl habe. Meine Freunde tun so was normalerweise für mich und ich tu so was für sie.
In meinem Freundeskreis ist dies normal. Es kommt natürlich auch vor, dass jemand mal " nein" zu etwas sagt, wenn ich was brauche.
Dies akzeptiere ich dann auch , und frage jemanden anderes.
Es kommt vor, dass eine Freundin keine Lust hat sich mit mir zu treffen, so lange das nicht Regel ist , kann ich damit leben.
Manchmal will jemand eben auch mal seine Ruhe. Umgekehrt ist es auch so, manchmal hab ich keine Lust.
Ansonsten ist es schon wichtig, dass man Freundschaften pflegt, dass man füreinander da ist in guten und in schlechten Zeiten,
finde ich. Ich bin froh , dass ich gute Freunde habe. Ich kann auf sie zählen und sie auf mich. Es kam auch schon vor, dass ich einer
Freundin die Freundschaft radikal gekündigt habe. Dies war dann der Fall, wenn sie mir einen Mann ausgespannt hat. Den Mann
habe ich auch vor die Türe gesetzt. Es war nicht leicht, aber dnach hatte ich ein gutes Gefühl und habe bessere Freundinnen gefunden,
denen klar ist wo ihre Grenzen sind.
Eine Freundin muss für mich insofern loyal sein und ich muss mich auf sie verlassen können. Das gegenseitige Vertrauen muss stimmen.
Was die Überbehütung deiner Eltern angeht, möchte ich dir sagen, dass ich von meiner Mutter ebenfalls überbehütet wurde.
Das ist eine grausame Folter , man ist dem total hilflos ausgeliefert, da es nach außen hin so aussieht, dass es die Mutter
ja nur gut mit einem meint und keiner einem hilft, weil nicht erkannt wird, was da läuft.
Meine Mutter meinte es ganz besonders gut mit mir, sie war der Ansicht, dass ich zu dünn bin und würgte mir , da ich nicht so viel essen wollte,
apetitanregende Medikamente (Anabolika !!!) hinein, damit ich zu nehme, wodurch ich erst übergwichtig wurde und dann logischerweise abnehmen wollte und eine
Essstörung bekam, erst Magersucht , dann Bullimie. Inzwischen hat sich das alles halbwegs normalisiert, natürlich wird es nie ganz heilen, diese
Behinderung muss ich für immer mit mir rum schleifen.
In meiner Terapie ist eines der Ziele "Ablsöung" von der Mutter und endlich frei sein, damit ich "ich selbst" sein kann und nicht mehr das Leben leben muss,
was sie mir aufgzewungen hat. Es ist nicht leicht, sich von seinen Eltern zu lösen, wenn man abhängig gehalten wurde. Man idealsiert solche Eltern
oftmals, man hängt an Ihnen, man hat Angst sie zu verlieren. Dadurch kann man nich erwachsen werden und sein eigenes Leben leben.
Solche Eltern machen einem dauernd Schuldgefühle, sobald man sein eigenes Leben leben möchte. Dann kann sich auch sowas wie "hassliebe"
zu solchen Eltern entwickeln. Mir hat es sehr geholfen mich in eine Terapie zu begeben und dieses Thema anzugehen. Ich lerne meine Mutter los zu lassen
und mich abzugrenzen und ich ich selbst zu sein. Ich muss dazu sagen, dass meine Eltern bereits verstorben sind. Aber ich fühle mich immernoch an
sie gekettet. Ich muss mich immernoch von ihnen ablösen. Es ist ein schwerer Weg.