Beiträge von Caramel


    Krass. Hätte zu 100% von mir sein können :shock:

    Zitat von Hanna1000

    Caramel, normalerweise verhält man sich auch nicht so. Wenn wir jetzt wissen, dass es eine BA ist, werden die Symptome u. ein Verhalten damit erklärbar. Denn es ist wirklich diese Störung/Krankheit. Es ist ansonsten nicht "normal", dass anfangs ein sehr starkes Gefühl da ist und sich dann plötzlich auflöst, das ist kein gesundes Empfinden, das hatte ich mir sofort gedacht und ich habe gerätselt. Jetzt kann ich es nachvollziehen.


    Ja klar, mir kam es damals auch schon sehr seltsam vor...

    Zitat von Hanna1000

    Bei meinem Ex war es so, dass er glücklich war mit mir 3 Wochen lang. Dann fing es an "merkwürdig" zu werden; zu der noch vorhandenen liebevollen Art u. des zärtlichen Umgangs kam eine andere Seite zutage, etwas das ich überhaupt nicht verstand. Und so ging es dann weiter, immer hin- und her, bis er dann Schluss machte - und sofort jemand anderen wirklich "anbaggerte".


    1:1 meine Geschichte! :shock:

    Zitat von kowai

    Hanna scheint hingegen immer in der Rolle der Verlierenden zu sein.


    Das zugrundeliegende Problem mag ja das selbe sein: Selbstwert... Dennoch könnte es in diesem Fall sinnvoll sein, daß sie erstmal beim Thema "Verlustangst" ansetzt, als sich primär mit aktiver Bindungsangst zu beschäftigen. Wäre jedenfalls mein Tip. Auch speziell zum Thema "Verlustangst" gibt es gute Bücher, die im Unterforum "Literaturempfehlungen" z.T. schon vorgestellt wurden. :study:


    Ich finde mich auch immer in dieser Rolle wieder. Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass ich ein Selbstwertproblem habe. Ich habe eher ein Vertrauensproblem (bei den ganzen Erfahrungen aber auch kein Wunder... ) und daraus resultierende VA.

    Zitat von Sukramine

    Der BÄ signalisiert: Ich hab andere Bedürfnisse, ich brauche Freiheit und Unverbindlichkeit, warum erfüllst du mir diese nicht? .


    Das Problem beim BÄ ist, dass er ganz viele unterschiedliche, sogar widersprüchliche Bedürfnisse signalisiert. Es werden Regeln aufgestellt, dann wieder verworfen, dann tauchen plötzlich neue auf, von denen der Partner gar nichts wusste und folglich auch keine Chance hatte, darauf Rücksicht zu nehmen. Die Regel ist: Es gibt keine Regeln.
    Selbst wenn man versucht, die Bedürfnisse des BÄ zu erfüllen, ist Harmonie kaum möglich. Der BÄ versteht sich meistens selbst nicht und weiß nicht was er will. Wie soll er dann seine Bedürfnisse kommunizieren können? Seine Bedürfnisäußerungen sind immer nur Momentaufnahmen, darauf kann man keine Beziehung aufbauen.
    Beziehungen leben von Vertrauen und Verbindlichkeit und Verlässlichkeit. Das kann ein BÄ nicht bieten.

    Zitat von podenca


    Ich komm damit auch nicht klar, wenn Leute sich mit mir treffen und währenddessen alles möglich erledigen müssen. Ich empfinde es als respektlos, wenn ich mir Zeit nehme für jemanden und der mich zum einkaufen mitschleppt und nebenher ständig am Handy hängt mit anderen Leuten. Das ist übrigens etwas, was mein Ex-BÄ Männer IMMER gemacht haben. So kann man auch Nähe vermeiden. Körperlich anwesend sein, aber sich nur mit anderen Dingen beschäftigen... ich finde das verletzend.


    Ok, vielleicht hab ich das Zitat zu sehr gekürzt :wink:
    Ich empfinde das von dir beschriebene Verhalten auch als respektlos, aber so hab ich das bei Reni nicht verstanden.


    Sie hat geschrieben:


    Zitat von Reni

    mariposa44: Im Internet liest man öfters Sätze á la „Er spürt sich selbst nicht“. Jetzt verstehe ich, was damit gemeint war. Weil die Fokussierung auf den Bedürfnissen der Mitmenschen zu stark ist, spürt man irgendwann nicht mehr so richtig, was man selbst möchte und was einem gut tut.
    Bei mir ist es auch so, dass ich am liebsten mit Menschen zusammen bin, die nicht so viel Nähe fordern. Damit meine ich hauptsächlich Nähe in Form von Verpflichtungen. Wenn ich mich mit Freunde treffe, möchte ich in erster Linie eine schöne Zeit mit ihnen verbringen und das genießen. Mich überfordern Menschen, die z. B. ständig einen Babysitter für ihre Kinder und Haustiere brauchen (sporadisch ist das okay, aber eben nicht permanent) oder die während unserer gemeinsamen Unternehmungen gleichzeitig was erledigen wollen, wie z. B. ihren Lebensmitteleinkauf, Medikamente in der Apotheke besorgen, anderen Leuten was vorbeibringen, etc. Wenn eine Freundschaft immer mal wieder mit irgendwelchen Pflichten in Verbindung steht, bin ich total gestresst.


    Sie schreibt, dass ihr Menschen lieber sind, die nicht ständig Nähe in Form von Verpflichtungen fordern.
    Aber wenn es die Nähe ist, die sie stresst, dann sollten solche distanzschaffenden Aktivitäten ja eigentlich angenehmer sein.
    Und wenn Freunde beim gemeinsamen Treffen etwas erledigen wollen, dann kann ich das mit der Respektlosigkeit nachvollziehen, aber nicht, wie man von den Verpflichtungen anderer gestresst sein kann. An mich werden da doch überhaupt keine Erwartungen oder Forderungen gestellt.

    Zitat von Sukramine


    Witzig... dort promoviert eine Freundin gerade genau zu dem Thema :)


    Zitat von kowai

    Das wiederum deutet laut Fachliteratur darauf hin, daß ich mich Männern wohl grundsätzlich eher unterlegen fühle, also ein geringes Selbstwertgefühl habe und mich deshalb von Männern angezogen fühle, die lieb, empfindsam und verletzlich wirken. Daß aber (gerade) solche Männer mir auch sehr wehtun können, habe ich wohl noch nicht zur Genüge verinnerlicht.


    Welche Literatur ist das? Bitte um Buchtipp :-D


    Zitat von Reni

    Im Internet liest man öfters Sätze á la „Er spürt sich selbst nicht“. Jetzt verstehe ich, was damit gemeint war. Weil die Fokussierung auf den Bedürfnissen der Mitmenschen zu stark ist, spürt man irgendwann nicht mehr so richtig, was man selbst möchte und was einem gut tut.


    BÄ können sich nicht gut abgrenzen und nicht gut "Nein" sagen. Sie sehen Verpflichtungen und Erwartungen wo keine sind.
    Meiner hat auch erzählt, dass er sich zu sehr um die Probleme seiner Exfreundinnen gekümmert hat und zu wenig um sich und dann nicht mehr er selbst sein konnte und deswegen will er keine Beziehung.


    Zitat von Reni

    Mich überfordern Menschen, die z. B. ständig einen Babysitter für ihre Kinder und Haustiere brauchen (sporadisch ist das okay, aber eben nicht permanent) oder die während unserer gemeinsamen Unternehmungen gleichzeitig was erledigen wollen, wie z. B. ihren Lebensmitteleinkauf, Medikamente in der Apotheke besorgen, anderen Leuten was vorbeibringen, etc. Wenn eine Freundschaft immer mal wieder mit irgendwelchen Pflichten in Verbindung steht, bin ich total gestresst.


    Aber wieso? Das verstehe ich nicht. Es sind doch dann nicht deine Erledigungen und Verpflichtungen :think:


    Zitat von kowai

    Trost und emotionale Unterstützung im Krankheitsfall, bei Todesfällen in der Familie, bei Niederlagen im Job usw. Ich habe erlebt, wie es ist, wenn sich ein BÄler leider genau in solchen Krisenfällen zurückzieht. Nicht schön. Emotionalen Austausch möchte ich nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in schlechten.


    Bei meinem ist das auch soooo komisch... Er ist wirklich super hilfsbereit. Wenn es darum geht etwas einzukaufen, abholen zu fahren, generell irgendwie praktisch zu helfen, ist er sofort zur Stelle. Sogar nachdem es mit uns vorbei war hat er mir bei einer Sache geholfen, was er echt nicht hätte machen müssen.
    Sobald es um emotionale Unterstützung geht, macht er KOMPLETT DICHT. Auch wenn es für ihn nur bedeuten würde, einfach körperlich anwesend zu sein. Nee, kann er nicht und er will, dass ich meine Probleme alleine überwinde (auch wenn es nur eine vorübergehende Erkrankung ist :lol:) und mich nicht auf ihn versteifen soll, denn ich muss "das Glück in mir selbst finden" :-D


    Zitat von Sukramine

    Wir hatten nur, gleich Anfangs echt so tolle und tiefgründige Gespräche....das war echt der Hammer. Und das ist ja das interessante (oder auch widersprüchliche daran), ich erleb ihn oft als wahnsinnig selbstreflektiert, viel mehr als die Mehrzahl der Menschen (Männer), die ich kenne. Aber eher so punktuell. Es scheint so Dinge zu geben, die er wirklich schon oft reflektiert hat (oder er "weiß" es einfach intuitiv).


    Wobei ich wirklich glaube, dass er da irgendwie sich selbst schon auch auf der Spur ist. Er spricht zwar nicht von Näheangst, aber von "sich verantwortlich fühlen"...


    Bei meinem GENAU DAS GLEICHE!!!

    Zitat von zahirch

    was ich mich schon gefragt habe: ist diese erhöhte sensibilität, speziell was zwischenmenschliche emotionen angeht, vielleicht auch erlernt?
    und hat ihre ursache in einer kindheit, in der man (ich) gelernt hat, genau zu erspüren, was eine geliebte person will, um es ihr dann recht machen zu können, um von ihr wahrgenommen und geliebt zu werden?


    So steht das auch in Alice Millers "Das Drama des begabten Kindes". Allerdings ist es doch bei Hochsensiblen auch so, dass sie generell alle zwischenmenschlichen Energien viel stärker wahrnehmen und sich deswegen z.B. ungern in großen Menschenmengen aufhalten. Kenne mich da aber auch nicht so gut aus

    Also mein BÄ war definitiv nicht hochsensibel. Er hat sich immer darüber gewundert, dass ich so emotional bin (Ich meine damit kein Drama, sondern dass ich mich über schöne Dinge viel mehr freuen konnte und über schlimme trauriger war) und meinte, dass er alle Emotionen nicht so stark fühlt. Ich glaube er war mit Emotionen generell überfordert. Kein Wunder, wenn man keinen Zugang dazu hat...

    Zitat von überfragt

    - Thema Winzigkeit
    Jetzt mal etwas überspitzt gesagt, aber nehmen wir einen Obdachlosen her der kein Geld für Essen hat und vielleicht durch einen Unfall ein Bein verloren hat. Glaubst du so jemand denkt über Beziehungen nach und ist traurig wenn er keine hat?
    Wie gesagt, ist jetzt überspitzt formuliert und ja mir sind zwischenmenschliche Kontakte auch sehr wichtig, weshalb ich mich ja viel um Freundschaften kümmere und mir auch eine Patnerschaft wünsche, aber wenn man bedenkt was für Probleme man haben könnte, bleiben Beziehung doch irgendwie unwichtig finde ich ..


    Ich finde Beziehungen sind das wichtigste überhaupt. Alleine sind Menschen doch gar nicht überlebensfähig. In unserer Gesellschaft wird viel zu viel Wert auf Individuelle Selbstverwirklichung als auf starke zwischenemenschliche Beziehungen gelegt. Am Ende leiden alle darunter, weil das Konto einen abends nicht in in den Arm nimmt und die Arbeit einen später nicht im Altenheim besuchen kommt.


    Hier ist ein gutes Zitat dazu von Dr. Sue Johnson:
    https://www.facebook.com/drsue…9574842/10153259233094843


    Zitat von überfragt

    - Thema gezielt suchen
    Ja seit meiner BÄ habe ich von vielen Frauen die Finger gelassen, weil ich einfach weiß, dass sie mir nie das geben werden können was ich mir wünsche ..
    Und jetzt komme ich nochmal zum Thema perfekter Patner. Ich denke sie wäre eigentlich der perfekte Patner für mich gewesen. Abgesehen von ihrer BA hätte ich nichts an ihr geändert, habe jede Eigenschaft an ihr geliebt.
    Und jetzt suche ich sozusagen jemanden an dem ich wieder alles liebe und mit dem eine Beziehung möglich ist. Ob es so jemand gibt?
    Das war eben meine Frage im vorrangegangen Post - kann ein perfekter Patner auch gleichzeitig der Patner fürs Leben sein, oder ist das nicht zuviel was man sich von einem einzelnen Menschen erwartet?


    Ich fand meinen BA auch einfach perfekt. Mein absoluter Traumman, von dem ich nicht hätte zu träumen gewagt, aber wenn, dann wäre er genau so gewesen. Ich würde bis auf seine Bindungsangst auch absolut nichts an ihm ändern. Er ist für mich perfekt so wie er ist (auch wenn er da anderer Meinung ist und ständig dachte, dass es mich unglücklich macht, wenn er er selbst ist). Vielleicht fällt es deshalb so verdammt schwer, ihn los zu lassen. Wo soll man nochmal so jemanden finden?