Beiträge von katyesorno75

    Liebe Sandra,
    danke für deine Antwort! Mag dir gerne feedback dazu geben:
    Du hast ja recht, dass vieles, womit man als bindungsfreudiger Mensch oft gar nicht rechnet, beim BÄ Druck erzeugen kann. Habe selber auch BA-Tendenzen und seltsamerweise ist mir bei deinem Vorschlag, wie die Kino-Frage (ohne ja-nein Möglichkeit) an einen BÄ gestellt werden sollte, aufgefallen, dass sich ein diffuses Druckgefühl/Widerstand in mir breit machte.. :?
    Hab überlegt, woran das liegen könnte.
    Das erste, was mein Bauchgefühl meldete, war: "Du überlässt ja damit sämtliche Verantwortung und Entscheidung mir! Das fühlt sich too much für mich an."
    Was mir bei der Art deiner Fragestellung fehlt, ist die Info, was DU möchtest! Und ebenso deine Strategie, wie du selber dafür sorgst, unabhängig von meiner Entscheidung.
    Also schließe ich daraus, das, was in BÄ am meisten Druck auslöst ist, wenn das Gegenüber nicht ganz klar Selbstbestimmtheit, Selbstbewusstsein (im Sinne von: ich bin mir meiner Bedürfnisse und Emotionen bewusst) und Eigenverantwortung -für sein eigenes Wohlergehen - signalisiert.


    <3 lichst,


    Katyes

    Liebe Foris!


    In ganz vielen Beiträgen geht es um das Thema „Kommunikation“. Egal ob BA, VA, aktiv/passiv, Eltern-Kinder, Arbeitskollegen.., meine ich, dass Menschen generell ziemliche Probleme mit einer gelingenden Kommunikation haben. Missverständnisse liegen dabei immer sowohl am Absender als auch am Empfänger. Was genau beim Empfänger ankommt, ist zwar nicht 100% absehbar aber jeder kann sich darin üben, möglichst klare, unmissverständliche Botschaften zu übermitteln. Gesprächspartner sollten sich im besten Fall gegenseitig dazu einladen, einander zu VERSTEHEN.
    Sinnvoll ist es, eine empathische Atmosphäre zu schaffen, in der die Leitungen beidseits nicht verstopfen.


    Hab mir nun ein paar Gedanken über den „Absender“ (ist ja der Anfang jeglicher Kommunikation) gemacht, die ich gerne mit euch teilen mag. Gestützt sind meine Gedanken - neben persönlichen Erfahrungen - auch auf ein Seminar in „gewaltfreier Kommunikation“, das ich mal besucht habe. Bin sicher keine Expertin darin...


    Wo liegt der Unterschied zwischen Angebot/Vorschlag, Wunsch und Erwartung?


    Mache ich jemandem einen Vorschlag oder ein Angebot, z.B. „Magst du mit mir nächsten Sonntag ins Kino gehen?“, ist es von Vorteil, wenn diese Frage ein ECHTES Angebot ist. Der Empfänger hört ja ebendiese Worte von mir. Handelt es sich um ein echtes Angebot, so muss ich mich in einer Haltung befinden, die sowohl „Ja“ als auch „Nein“ als mögliche Antworten offen lässt! Diese Haltung ist wenig emotional besetzt, da man auch ganz easy andere Strategien - Fokus Kino - parat hat (andere Menschen fragen, alleine gehen..völlig gelassen)


    Wie weiß man, ob man sich in einer offenen Haltung befindet? Nun, dazu muss man vorab - ganz für sich - klären und spüren, was man wirklich möchte! Welche Bedürfnisse liegen dieser scheinbar harmlosen Frage zugrunde?
    Möchte ich einfach nur ein nettes Sonntagsprogramm (Bedürfnis nach Entspannung/Freizeitgestaltung)? Möchte ich einen ganz bestimmten Film sehen (Bedürfnis nach Spaß/Unterhaltung)? Möchte ich mal wieder unter Menschen sein – unabhängig der Unternehmung Kino (Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe/Kontakt)?
    Noch klarer wird die Frage für den Empfänger also, wenn ich vorausschicke, welches Bedürfnis mich bewegt: z.B. „Ich möchte gern meinen nächsten freien Sonntag planen (Bedürfnis nach Orientierung/Ordnung). Magst du mit mir ins Kino gehen (Strategie)?“ ...probiert‘s mal selbst aus, den gleichen Vorschlag (Strategie) mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu besetzen! Ist spannend!


    Wie sieht jetzt diese Frage als Wunsch AN jemanden formuliert aus? „Ich würde gerne mit dir am Sonntag ins Kino gehen! Hast Zeit?“ That‘s it. Wichtig ist dabei, im Blick zu haben, dass Wünsche auch manchmal nicht erfüllt werden (können). Deshalb sollte man sich wieder auf seine Bedürfnisse besinnen und sich schon vorab fragen, welches Bedürfnis unerfüllt ist. „Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen (Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe und Kontakt), deshalb möchte ich gerne mit dir am Sonntag ins Kino gehen (Strategie)! Hast Zeit?“ .
    Ein Wunsch beinhaltet neben den eigenen Bedürfnissen und einer Strategie aber meist auch ein Gefühl, deshalb wird es noch klarer, wenn man die Emotion auch vermittelt: „Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen und das bedrückt mich. Deshalb würde ich gern mit dir am Sonntag ins Kino gehen! Hast Zeit?“ (Bedürfnis: Nähe; Gefühl: Traurigkeit; Strategie: gemeinsamer Kinobesuch)


    Noch ein Beispiel, damit‘s besser verständlich wird:
    „Ich war jetzt schon zwei Wochen nicht mehr aus und bin deshalb schon total unrund. Ich würde gerne mit dir am Sonntag ins Kino gehen! Hast Zeit?“ (Bedürfnis: Unterhaltung/Spaß; Gefühl: Unzufriedenheit; Strategie: Kino)
    Spürt ihr die unterschiedlichen Facetten?


    Am schwierigsten finde ich es, Erwartungen zu kommunizieren. Beim Kino-Beispiel fällt mir als Rechtfertigung für eine Erwartung nur ein, dass der Termin bereits vereinbart war, aber abgesagt / verschoben wird, also eine Enttäuschung.. „Ich hab aber angenommen, wir gehen zusammen am Sonntag ins Kino, wie ausgemacht?!“ Unglücklich formuliert – Druck, versteckter Vorwurf, die empathische Leitung ist fix verstopft, nur mehr Rechtfertigung möglich.


    Erwartungen oder Forderungen sind grundsätzlich sehr gewaltvoll! Sie lassen dem Gegenüber kaum Handlungsspielraum oder Freiwilligkeit. Die positive Erfüllung einer Erwartung beruht meist nur auf Angst: vor Strafe, vor negativen Konsequenzen, vor Ablehnung etc. Auf echtes Verständnis und Bereitschaft ist wenig zu hoffen, eher erwecken Forderungen Weigerung oder innerlichen Widerstand. „Man fügt sich“- wenn überhaupt.


    Günstig ist es wahrscheinlich, sich als Absender in jenem Fall, auch eine positive Konsequenz (im Sinne von: Wie kann mein Bedürfnis trotzdem erfüllt werden? - neue Strategie) zu überlegen. Keine Drohung!
    Trotzdem dies das schwierigste – leider auch gängigste - Szenario (in BA/VA-Beziehungen) ist, möchte ich versuchen, eine Erwartung zu kommunizieren, die den anderen nicht völlig einschnappen lässt. Wieder ist wichtig, dafür zu sorgen, seine Bedürfnisse, seine Emotionen und die mögliche Strategie zu kommunizieren.
    Warum? Damit die Leitung durchlässig bleibt!


    „Ich habe mir den Sonntag für unser Treffen reserviert (Bedürfnis: Verbindlichkeit) und bereits zwei Kinokarten besorgt (Strategie). Wenn du nicht kommst, muss ich jemand anderen finden, der die Karte übernimmt (Konsequenz – neue Strategie). Das finde ich ärgerlich! (Gefühl: Wut/Ärger)“
    oder
    „Ich hab dich so verstanden, dass du unseren Kino-Sonntag schon fix eingeplant hattest? (Bedürfnis: Klarheit) Jetzt fühl ich mich gekränkt (Gefühl: Traurigkeit/Kränkung). Ich schlage vor, du machst mir ein alternatives Angebot (Konsequenz – neue Strategie), wann du das nächste Mal zuverlässig da sein kannst (Bedürfnis: Aufrichtigkeit).“


    Liest sich alles ein wenig hölzern, nicht wahr? ;-)
    Hoffe aber doch, dass ihr verstehen könnt, was ich euch nahebringen will.. Vielleicht kann sich der ein oder andere was davon mitnehmen?
    Gewaltfreie Kommunikation ist ohnehin ein heißer Tipp!!


    Umärmelung,
    Katyes

    :laugh: bin erleichtert, Reflektierte! Finds grad ur gut, dass meine Vermutung über eure spezielle Dynamik richtig war.
    Sie ist dir eine willkommene "Projektionsfläche", wahrscheinlich wie du auch ihr.
    Offenbar gibt es etwas zu lernen und zu erfahren, durch euren Kontakt. Du bist u.a. dadurch sehr angeregt, an dir zu arbeiten und deine eigenen Muster zu durchschauen, dich womöglich neu zu sortieren. Ist doch spitze! Was sie für sich persönlich daraus macht, kann dir ja eigentlich egal sein..da ihr ja weit genug voneinander entfernt seid.
    Empfindest du nicht auch etwas Mitleid für sie? (Beim Lesen deiner letzten Beschreibung "halb blind, Lebensgefährtin verstorben" hat sich in mir sofort eine Welle Mitleid breit gemacht..)
    Finds voll spannend, dass ein derart gezeichneter Mensch dann auch zugleich so dominierend und tonangebend wirken kann. Da sieht man mal wieder, wie sehr Menschen in der Lage sind (über-) zu kompensieren..
    Dir auf deinem Weg noch alles alles Gute & heilsame Erkenntnisse! Vergiss den Spaß nicht, gelle?! :wink:

    Hallo liebe Reflektierte,


    an deinen Beschreibungen über besagte Frau machen mich 2 Dinge besonders stutzig: 1. ihr kennt euch nicht persönlich (du meintest, dass DU angesichts des seltsamen Verhaltens ihrerseits auch gar - noch - nicht kennenlernen möchtest..verständlich, wenn du, so wie es klingt, eine echte Freundin suchst), 2. euer Kontakt scheint eindeutig die Komponente "Sex-stories" zum Inhalt zu haben.
    Abgesehen davon, dass ich mich etwas darüber wundere, wie so ein Kontakt überhaupt zustande kommen kann...privat & geht mich auch gar nix an... habe ich das leise Gefühl, dass eure Intentionen komplett unterschiedlich sind. Ihr dürftet beide nicht zu 100% mit "offenen Karten" spielen. Weiß sie überhaupt, dass du dir eine Partnerin wünschst? Dass du sie sogar für eine nähere Beziehung in Betracht ziehst, bzw. schon ein paar Schmetterlinge in deinem Bauch fühlst? (Korrigiere mich da bitte gleich, wenn ich falsch liege!)
    Hat sie sich dir ggü deklariert, was genau sie von dir möchte? Mir scheint es, als ob sie deine Gesellschaft wirklich "nur" für dieses Sexting "braucht". War das so vereinbart zwischen euch? Sie zieht etwas für sich daraus. Und dieses "etwas" hat mMn eindeutig was mit einer sexuellen Befriedigung zu tun.
    Nun...ich hoffe, meine Meinung wird nicht als Stempel aufgefasst, doch ich MUSS es einfach ausspucken.. :? Hab den Eindruck, dass sie dich gerne dominiert...dich klein macht..bissi sadistisch irgendwie. Was ja voll okay wär, wenn es AUSGEMACHT wär und du dich auch in der Rolle der Devoten wohl fühlen würdest. Was es in eurem Fall aber alles nicht ist. Vielleicht fragst sie einfach mal bei Gelegenheit in diese Richtung - wie sie zu SM steht oder so...??


    Von Bindungsangst spür ich bei deiner wilden story grad wenig. Sorry. Danke aber für die Einblicke, die du gewährst...ist ja irgendwie super spannend zu lesen (wenn man nicht grad mitten drin steckt).
    Ich möchte dich auch noch mal auf dein eigenes Gefühl aufmerksam machen! Du hast geschrieben, es fühlt sich für dich an, als wärst du eine Prostituierte für sie und das möchtest du nicht sein... Wahnsinn.
    Bitte nimm dieses Gefühl ernst und wahr!! Es ist DEINS - also ist es richtig und trügt dich nicht!!


    Vielleicht waren meine Worte ein kleiner Anstoß oder zumindest ein neuer Aspekt für dich. Nimm's mir bitte nicht übel, okay?


    Alles Liebe!


    Katyes

    Singlelog der Bindungsangst -
    oder: Ratio und Emotio diskutieren über Liebe


    Was brauchst du?
    Ach, wenn ich das nur wüsste.
    Aber dir gehts doch nicht gut. Also irgendwas wird dir wohl fehlen!?
    Jaaa...najaa...eigentlich gehts mir eh ganz gut.
    Mach dir doch nichts vor, Alte!
    Ja, hast schon recht. Ich spür da schon eine gewisse Leere.
    Na also.
    Aber es ist MEINE Leere! Die geht niemanden was an. Nicht mal dich!
    Okay, okay! Dachte, wenn ich schon da bin, frag ich halt.
    Eh lieb von dir, danke. Aber wie willst ausgerechnet DU mir helfen?
    Heeey Moment, von Hilfe war gar keine Rede!
    Ja aber wieso fragst dann überhaupt?
    Weil ich mich für dich interessiere?!
    Geh komm!
    Gut, weil ich mich auch nicht so hundertprozentig in Form fühl.
    Schon besser.
    Aber ich kann besser damit umgehen als du!
    Pffffff…!!
    Schon!
    Pfffff….!!!!!
    Doch, fix!
    Pffffffffff…..!!!!!!
    So kommen wir nicht weiter.
    Weiß ich selber. Wieso behauptest du, dass ausgerechnet du besser damit umgehen kannst als ich?
    Hmmmm...ich hab einfach die effektiveren Strategien.
    Und die wären?
    Arbeiten, schlafen, Serien schauen, im Netz surfen, Alkohol trinken, irgendwelche Leute anrufen…
    Das hilft?
    Schon.
    Und warum wendest dich dann an mich, noch dazu mit so einer Pseudo-Interesse-vorheuchelnden-Frage? Passt ja offenbar eh alles!
    Naja, also...irgendwie fehlt schon eine gewisse Herausforderung. Ich langweile mich eben schneller als du. Ewig ergebnislos den selben Teig kneten wird mit der Zeit auch wirklich fad.
    Oh. Es geht dir also darum, dich weniger gelangweilt zu fühlen?
    Bisschen.
    Du bist ein Egoschwein. Weißt du das?
    Hallo? Wer hat hier angeblich das Feingefühl gepachtet? Hm? Ich bin so konzipiert, es ist mein Job, Strategien zu finden.
    Jajaja, hast ja recht. Aber manchmal wär ich lieber du! Bin wohl neidisch.
    Auf was genau?
    Auf deine Kunst, die Dinge beiseite zu schieben, dich einfach mit irgendwas abzulenken und gut ist‘s! Das kann ich zum Beispiel gar nicht.
    Tja...wär auch fatal, wenn du das auch könntest, oder? Wo kämen wir da hin? Jeder nach seiner Bestimmung.
    Du bist anstrengend!
    Da redet die richtige!
    Oida, das Gespräch fühlt sich sowas von falsch an.
    Jep, da stimm ich dir zu. Es führt zu nichts!
    ….
    ….
    ….!
    ….!
    ….!!
    ….!!
    :::::!!!!!!!!
    ::::::::::!!!!!!!!!!!!!!
    Du willst immer die Oberhand behalten, hab ich recht?
    Ahahahaaaaaa, du bist lustig! Das willst du doch auch, nein, du VERLANGST es sogar von mir!
    Doch nur, weil ich mich sonst verlier‘! Ich brauch dich eben.
    Endlich gibst es mal zu.
    Kannst bitte aufhören, nur von DIR zu reden, jetzt, wo ich grad ein Stückl aufmach?
    Gut, okay, ich bemüh mich. Sag, warum fühlst (*lach*) dich ohne mich verloren? Wieso brauchst mich?
    Ohne dich und deine Stärke bin ich allem und jedem irgendwie voll ausgeliefert, das pack‘ ich nicht. Aber wenn du deine Kraft und, wie du es nennst – Strategien – einzig und allein dazu verwendest, dich ABZULENKEN, dann kann ich unmöglich MEINE Arbeit leisten, verstehst?


    Dir ist echt nicht klar, dass ich genauso DICH brauch, um funktionieren zu können, oder?
    Wie???!!?


    Hab‘s doch gewusst. Ohne dein Zutun, bleibt mir nichts anderes, als mich drum zu bemühen, dass wir nicht alle beide einfach durchdrehen, verstehst?
    Ehrlich gesagt...nein?
    Na, wenn du einen auf schwach machst, kann ich nur Schadensbegrenzung betreiben.
    Ich MACH keinen auf SCHWACH!! Ich BIN SCHWACH!!
    Du redest es dir zumindest schon sehr sehr lange erfolgreich ein…also, was brauchst? (Jetzt simma wieder am Anfang…)
    Haaach...weiß ja auch nicht...irgendwie...erfüllt sein, Zufriedenheit, Glück vielleicht? Wart!! Liebe! Ja, LIEBE trifft‘s perfekt!
    Ähäm… du weißt schon, ich hab Probleme mit solchen schwammigen Begriffen?
    Ja.
    Gut, also wenn du etwas brauchst, das – ich nehm‘s mal so hin - „Liebe“ heißt...dann...besorg es dir doch einfach. Wo ist die Schwierigkeit?
    Mah! Wie du dir das Leben vorstellst, echt! Keiner kann sich einfach so Liebe „besorgen“!
    Warum nicht?
    Na weil...na weil...Liebe! Liebe ist das höchste Geschenk, das man im Leben erhalten darf. Liebe erscheint. Ohne eigenes Zutun. Man kann sie nur empfangen und wenn man sie erfährt, darin schwelgen und baden..und..
    ...klingt voll passiv und einseitig. Wär nix für mich.
    Du bist herzlos! Und fantasielos außerdem!
    Jep.
    Liebe...Weißt du, die Liebe ist sehr kompliziert. Wie soll ich ausgerechnet DIR das erklären? Hmmm...ich probier‘s: Liebe ist wie das Sonnenlicht. Man sehnt sich danach, aber wenn‘s zu heiß brennt, fürchtet man sich auch und verflucht die verdammte Hitze, flüchtet sich in dunkle, kühle Räume. Sitzt man dann in so einem dunklen, kühlen Raum und schaut durch einen klitzekleinen Spalt der Rollos, was draußen so abgeht, sieht man unglaublich viele andere, die sich in dem Sonnenlicht suhlen und es aus vollstem Herzen genießen. Und dann fragt man sich: Was mach ich eigentlich hier drin so ganz allein? Ich will ja eh auch das Sonnenlicht genießen und ja, auch das bisschen Schwitzen kann ich aushalten, Hauptsach‘ ich spür wieder die Wärme des Sonnenlichts wie alle anderen. Dann geht man raus...und alles fangt von vorn an…(*heul*)


    Uff! Hamma noch Bier?
    Oidaaaa!!!!!


    Siehst, sowas überfordert mich. Ich bin doch sehr einfach gestrickt. Entweder ich will was oder ich will was nicht. Dieses _ mal so, mal so _ macht mich fertig. Das hab ich ja vorher gemeint, mit, ich bin auch abhängig von dir. Willst jetzt dieses „Liebeding“ oder nicht?
    Ja! Klar, jeder will – nein - BRAUCHT Liebe!
    Wer sagt das?
    Na das ist einfach so. Jeder, der lebt, braucht Liebe. Ohne Liebe wär ma alle nicht am Leben. Period.
    Paradox, wenns dann soviel Probleme macht, oder?
    Jaaaaa!!!!! was glaubst leicht, WARUM ich so fertig bin?
    Also ich versuch mal, dir meine Logik nahe zu bringen. Zuck nicht gleich aus, okay? Wenn es wirklich so stimmt, wie du sagst, und jedes bestehende Leben nur deshalb existiert, weil überall diese Liebe ihre Finger im Spiel hat, dann braucht es ja gar keine Entscheidung – dafür oder dagegen - sondern man kommt dieser Liebe eh nicht aus. Egal, ob man jetzt in einem finsteren Zimmer alleine hockt, oder mitten drin ist. Also zermarter dir nicht dein Herzhirn, ob du sie nun willst oder nicht, ob das was für dich wär oder nicht, sondern akzeptier den Zustand, dass Liebe einfach da ist. Wurscht wo du dich grad befindest.
    Aber wenns draußen doch manchmal so brennt auf der Haut?
    Dann geh ins Dunkle.
    Und wenns dort oft so kalt ist?
    Dann geh raus.
    Du WILLST mich nicht verstehen, gell?
    Nein, ich glaub, ich seh dein Problem echt nicht.
    Je länger wir reden, desto weniger seh ich‘s selbst.
    Schau, die Sonne brennt sicher nicht 24/7..also das kannst selbst DU mir nicht einreden. Und wenns mal brennt, und du Bock hast, stell dich mich mitten rein und saug die Hitze mit jeder Pore auf. Die Pause kommt gewiss von ganz allein. Da brauchst nur drauf warten und nix dafür oder dagegen tun. Das scheint der natürliche Lauf zu sein. Und an Tagen, an denen es für dich unaushaltbar brennt, nun, dann bleib halt in deinem kühlen Kämmerlein und freu dich wenigstens dran, wie all die anderen draußen schmoren. Ja, auch Schadenfreude ist Freude. Vergiss das nicht!
    Wie du das sagst, klingt es so leicht!
    Weil es leicht ist.
    Danke?!
    Kein Thema.
    Wir bleiben in Kontakt, okay?!
    Klar doch.


    (katyes 12/2017) :jump:

    Wie alles anfängt


    Wein du nur, geliebtes Kind
    spür den Schmerz.
    Und doch kostest du
    mein Herz
    was begann - wie alles anfängt
    weil du begannst.


    Eindringling!


    Eindringlich berührtest du
    was zu verstehen sich deinem Verstand
    unser aller Menschen Verstand
    verschloss - wie alles anfängt
    Sich nur verschließen kann.


    Zu Recht begierig
    nach der einzigen Nahrung
    dennoch - wie alles anfängt
    auf morgen verwiesen
    das Morgen gepriesen
    Gebrandmarkt als Bedrohung
    der Erwachs'nen Gebarung.


    Rolle und Pose verkleidet als Liebe
    wurden dir zuhauf zuteil.
    Hungrig und durstig verharrtest -
    wie alles anfängt
    in deiner Sehnsucht
    und bliebst allein.


    Unsagbar das Ausmaß!
    Dunkelstes Leid.
    Überleben - wie alles anfängt
    durch Entsagung der Pein
    zumindest gesichert.
    Ein Kind noch, so klein!


    Schleier werden zu Gemäuer
    tief begraben der Schmerz.
    Verhasst, doch gewittert
    bleibt das Fremde in dir.
    Unaufhaltsam verbittert
    im Gegenüber aufgespürt
    und ganz schnell - wie alles anfängt
    attackierst du hier
    deine Schwächen
    in dem Schwachen
    und das Fremde vor dir.


    Heute erkenne!


    Nimm den Spiegel
    Menschenskind!
    Benutz mich - so du magst
    als Ebenbild
    aber bitte, Süßes, weine!
    Und benenne - wie alles anfängt
    es ist niemals zu spät
    deine ur ur eigene
    Identität!


    ---nicht aufgeben--in Liebe,
    Katyes ❤