Beiträge von Lavande

    Das ist soo lieb von Dir!


    Leider kann ich ihm keinen Brief schreiben, den würde sonst seine Noch-Frau in die Hände fallen, nicht gut. E-Mail, liest er nicht, Telefon? Oh nein, den Mut habe ich nicht mehr.


    Wir haben mit unseren Ängsten und gegenseitig belastet. Der Abstand ist, so denke ich, wichtig.


    Ich kann momentan irgendwie nicht unter Menschen gehen, das war aber vorher schon ähnlich, schon als Jugendliche war ich so gestrickt. Da sind wir uns auch ähnlich, lieber Ruhe in der Natur als Menschen in der Stadt.


    Ein offizielles Aus hat es auch gar nicht gegeben. Ich denke, er überlässt es jetzt mir, indem er mir durch sein Schweigen zeigt, wie schlecht er doch ist. Ich denke ihn so weit zu kennen, dass ich das durchaus für Systematik halte.


    Im Augenblick lerne ich eine Fremdsprache, um mich abzulenken. Das gelingt dann auch.

    Ich weiß, in diesen Distanzphasen hinterfragt sich der oder die "Zurückgelassene" immer, was hätte ich besser machen können, was drückt jetzt den oder die "Betroffene". Es werden Bücher gewälzt und die Gedanken kreisen stets
    um das "entzogene Objekt".


    Auch wenn ich selbst betroffen bin, hat es mich jetzt auch intensiver erwischt, wobei ich mir keine Gedanken mache, wie ich ihm helfen könnte (er ist alt genug), sondern wie ich selbst mit der Sitation zurecht komme, was ich überhaupt will!


    Wie fülle ich die Zeit, damit sie nicht ungenutzt ist, denn es gibt doch trotzdem Momente, in denen man sehr glücklich sein kann!


    Ich bin z. B. ein Musikfreak, höre viel tolle Musik, lade mir auch Hörbücher runter oder habe mir eine Meditations-CD gekauft.
    Dann - mein Schuhtick - ich blättere jeden Schuhkatalog durch, den ich finden kann.
    Oder ich bastle etwas, gerade jetzt in der tristen Zeit macht es Spaß, von draußen dürre Zweige zu holen, in eine Vase zu stellen und zu dekorieren, Vögelchen, Schmetterlinge etc. -
    Eine alte Wurzel wartet noch auf eine Extra-Behandlung.


    Ich möchte einfach nicht hören oder lesen, "vergiß ihn". Will ich noch nicht, aber ich will mich auch nicht aufgeben.


    Wie beschäftigt Ihr Euch in diesen Phasen?

    Ich kann mich Mary hier nur anschließen. Mir geht es wie ihr, allerdings bin ich durch eine Therapie nicht mehr so voller Angst.


    Kontaktaufnahme bedeutet ja i. d. R., dass man auch eine Antwort erwartet. Die kommt dann aber nicht. Weil der Betroffene schlichtweg überfordert ist und je mehr Reize die Angst auslösen, umso schlimmer wird es.


    Was helfen kann? Der Gedanke daran, dass sie sich wieder melden wird und die eigene Zeit sinnvoll füllen.

    Warum Männer und Frauen unter Bindungsangst leiden und was sie als Betroffener oder Partner tun können


    Buch von Theresa König und Ole Andersen


    So ähnlich klingt hier schon einmal eine Empfehlung, allerdings nicht als Buchvorschlag.


    Warum ich dieses Buch empfehle? Weil ich meinen Eigenanteil darin erkannt habe. Warum fühle ich mich zu einem Menschen mit Bindungsangst hingezogen. Manche Erkenntnis kann erschrecken, schmerzen - aber auch helfen!

    Hallo!


    Ich würde mich freuen, mögliche Therapieanstätze und Erfahrungen etwas zentrierter zu finden. Quasi Wege aus der Bindungsangst: Medikamente oder Therapie, beides? Wenn ja, welche Therapieformen.


    Ich suche auch nach den Gründen für Bindungsängste, rein zur Orientierung.


    Lavande

    Zitat von Eisfuchs

    Liebe ist der Wunsch, dass es dem anderen gut geht

    ...


    ja, aber mir soll es auch gut gehen. Sonst ist es zu viel Selbstaufgabe und hilft auch dem anderen nicht unbedingt.


    Liebe ist für mich das Gleichgewicht beim Nehmen und Geben oder anders herum. Es bedeutet für mich Geborgenheit und Vertrauen mit einer großen Portion Freiheit.


    Lavande

    Es hat lange gedauert, bis ich den Weg wieder hierher gefunden habe. Zurück zu den Anfängen sozusagen. Der Anfang eines langen und steinigen Weges, an dem ich Kummer, aber auch Freude empfangen durfte. Besondere Freude deswegen, weil ich auch hier besondere Menschen gefunden habe, die meinen Weg weiter begleitet haben.


    Ich habe gelernt, dass Bindungsangst nicht unbedingt gleich Bindungsangst bedeutet. Dass die Hintergründe dafür recht unterschiedlich sein können, angefangen vom wirklichen A... (tschuldigung) ...bis hin zum wirklich armen Tropf. Und: Ja, ich habe auch Bindungsangst in mir, sonst wäre ich nie immer auf der gleichen Schiene gelandet, ich trage sie in mir, hauptsächlich aber die Angst, die Angst vor dem Verlust.


    In meinem Falle bin ich dank einiger Hinweise tatsächlich auf BurnOut gekommen und - auf das Phänomen der Gefühlsarmut. Menschen, die wirklich Probleme haben, Wut und Trauer empfinden zu können. Die ganz anders reagieren als beispielsweise ich.


    Meinem Bauchgefühl folgend habe ich nicht aufgegeben und immer wieder das Gespräch gesucht. Mein Instinkt sagte mir, dass da tief im Inneren des anderen Menschen etwas Verborgenes liegt, das nicht Böse ist, sondern traurig. Ich hatte recht.


    Im Augenblick führe ich die besten Gespräche, die ich mir wünschen kann, wohlwissend, dass es nie so ist wie bei anderen - aber es stört mich nicht, da ich selbst auch etwas anders bin.


    Keine Ahnung, wie es weiter geht, aber - ich möchte diesen Mann nicht missen. Ich habe erkannt, dass es trotz aller Widrigkeiten immer ein Geben und Nehmen war und ist. Meine Verlustangst - sie ist immer noch da, aber auch ein ruhiges Gefühl schleicht sich ein.


    Mein Tipp daher - hört auf Euer Herz.


    Lavande


    Ja, ich glaube an Schicksal oder Fügung - aber nur, weil es einfach mit mir und meiner Art verbunden ist. Nichts erwarten, bedingungslos lieben -also ich werde dann leider als "plemplem" eingestuft, warum ich mir immer Schwierigkeiten einhandle usw. Aber normal liegt mir nicht, weil ich auch schwierig bin. Wenn man wirklich liebt, dann sitzt das tief und diese Liebe wird vermutlich ein Leben lang Begleiter sein. Ich hoffe nur, das Herz ist groß genug - für eine neue Liebe?


    Tue das, was Du für richtig hälst, andere Menschen sind nicht Du und stecken auch nicht mit dem Gefühl drin.


    Lavande