Beiträge von Kitkat

    du hast gar nicht so unrecht! :-D
    ich hab die erfahrung gemacht, dass man sich nur selber aus dem schlamassel rausziehen kann. daher das sich-selbst-mutmachen! ich bin immer sehr gut damit gefahren, die selbstmitleid-phase schnell hinter mich zu bringen und dann zu schauen, wie es weitergeht. bin ein kleines stehaufmännchen ...
    und ich hab versucht, aus allen schlechten erfahrungen etwas zu lernen. meine "alltagsdramen" ... naja, ich bin halt sehr grausam verlassen worden. das passiert wohl jedem von uns mal. und ich hatte eine beziehung mit einem alkoholiker, was mir sicher noch immer nachhängt. aber ich hab es immerhin geschafft, nie wieder so eine beziehung einzugehen! ich sehe jede beziehung als lernprozeß und versuche, fehler nicht zu wiederholen.


    das vertrauen-lernen ist ein sehr langsamer prozeß. wir haben schrittweise mit kleinen dingen angefangen, und so wächst es nach und nach. ich bemühe mich auch, aus kleinen mücken keine elefanten zu machen (einmal zu spät gekommen, gelegentlich ein bier, ... ).


    weiß jemand, wie man das in den anderen thread verschieben kann?

    unter trauma verstehe ich etwas schwerwiegendes, wie prügelnder ex-partnern, tod vom ehepartner etc., etwas das mit schweren psychischen oder auch physischen verletzungen einhergeht.


    mit "alten verletzungen" meine ich vergangene beziehungen. jeder von uns hat früher oder später zerbrochene beziehungen hinter sich, und viele davon waren nicht dramatischer als tausende andere zuvor. ich kenne aber genug leute, die nach der ersten schiefgegangen liebe oder einer scheidung DAS ständig als ausrede benutzen, wenn es darum geht, für eine neue beziehung zu arbeiten.
    ich hab auch schlechte beziehungserfahrungen gemacht! aber so schlimm sie für mich waren, mir ist bewußt, dass sie eigentlich alltäglich waren. ich kann das jetzt für den rest meines lebens als schild vor mir hertragen, um jede beziehung in ihren anfängen abzuwehren, oder ich kann es verarbeiten und versuchen, glücklich zu sein.
    ich muss versuchen soviel vertrauen in meinen neuen partner zu entwickeln, dass ich mich voll und ganz drauf verlasse, dass er das nicht wiederholen wird. ist schwer, aber in kleinen schritten gehts.

    ich schaff es ehrlich gesagt nicht, mich durch alle drei seiten deines threads zu lesen ... was ist denn die ursache?


    die gerne als grund genannten "alten verletzungen" sind mMn auf dauer kein grund, den partner leiden zu lassen. wenn man der meinung ist, dass die vergangenheit ein problem ist, sollte man sich damit beschäftigen, es aber nicht den partner ausbaden lassen.
    und wenn sich alles in mir noch so sträubt, es käme mir nie in den sinn, mich wochenlang nicht zu melden! das ist schon mal eine sache der höflichkeit. würde sich ein mann bei mir so aufführen, bräuchte er gar nicht mehr anzurufen. führt bei euch so eine lieblosigkeit denn nicht dazu, dass eure eigenen gefühle nachlassen?


    aus angst nichts sagen ... angst wovor? dass jemand, der eh kaum da ist, noch ein bisschen weniger da ist? viel unterschied ist da nicht.
    manchmal hilft es, BÄ wie bockige kleine kinder zu behandeln und ihnen mal ordentlich die leviten zu lesen. solange wir glauben, dass wir uns nicht entscheiden müssen, tun wir es auch nicht! warum sollten wir zugeständnisse machen, wenn der partner mit dem schwebezustand eh einverstanden ist? ist doch toll, wir haben jemanden der nach unserer nase tanzt und den wir sehr effektiv unter druck setzen können, und wenn wir keine lust haben, gehen wir einfach. schließlich haben wir ja ein bindungsproblem und können einfach nicht anders, dafür muss man doch verständnis haben ...

    Zitat von memory1000

    wenn ich jetzt zu meinem BÄ sagen würde "geh doch" , "mach doch was Du willst",...damit würde ich ihn eher zum Bleiben "zwingen" als mit Vertändnis??


    die frage ist, wofür sollte der "leidtragende" verständnis aufbringen und was muss er sich nicht gefallen lassen? mMn hört sich das verständnis auf, sobald man den eindruck hat, dass der andere sehr wohl könnte, aber nicht will. man muss die eigenen interessen zum ausdruck bringen, wenn man immer nur auf den anderen schaut, verliert er den respekt. das gilt für jedes beziehungsproblem.


    ich kann jetzt auch nur von meiner situation ausgehen: mein partner weiß, dass ich mir mit festen beziehungen schwer tue. das versteht er. aber wenn ich anfange ihn mit meinem verhalten zu quälen, wird er gehen. er hat verständnis für mein problem, aber kein verständnis für respektloses verhalten! ich bin erwachsen und muss dementsprechend an mir arbeiten.


    wenn der bindungsangst kein trauma zugrunde liegt, für das derjenige mitleid verdient, sollte sich das verständnis in grenzen halten. wenns einfach nur darum geht, dass derjenige sich nicht gerne festlegt, dann ist er nicht psychisch belastet. sich dann auf "ich hab ja so bindungsangst, ich weiß nicht warum, ich kann nicht anders als dich regelmäßig zu verlassen, DAFÜR MUSST DU VERSTÄNDNIS HABEN!" zu versteifen, wäre ganz schön dreist.


    man muss dem flüchtigen keinen fußtritt geben, sobald er unsicher wird, aber ein freundliches, klares "überleg dir was du willst und entscheide dich, ich warte eine gewisse zeit, aber nicht ewig, es wäre schön wenn du bleibst, aber ich kann auch ohne dich leben" bewirkt manchmal wunder. es signalisiert nämlich, dass man nicht klammert und dem BÄ die freiheit läßt, die ihm so wichtig ist.


    ich hab in gewisser weise so einen prozeß gerade hinter mir. ich hab die "beziehung" zu meinem besten freund abgebrochen, weil er mich sehr verletzt hat. er hat das schon mal getan, um distanz zu gewinnen, und ich hab ihm ein mal verziehen und wieder aufgenommen. er hat das "einmal und nie wieder" leider nicht ernstgenommen ... jetzt dasselbe nochmal, und ich hab nicht vor, das klassische endlos-spielchen anzufangen. und siehe da, er versteht die welt nicht mehr, weil ich mich tatsächlich abgenabelt habe. das ist gegen die spielregeln! eigentlich müsste ich ihm hinterherlaufen und verständnis haben, weil er doch sooooo viele probleme hat ...

    sagst du ihr denn auch, dass ihre aussagen ungerechtfertigt sind? dass sie dir sachen vorwirft, die deiner meinung nach nicht wahr sind? klar ausgedrückt, zeigst du ihr deine verärgerung?
    wenn du dich nämlich drauf beschränkst, es ihr recht machen zu wollen, gibst du ihr recht! das ist mMn kein thema für eine weihnachtskarte, sondern für einen handfesten krach ...


    ich finde es interessant, dass beziehungsphobiker fast immer an partner geraten, die ihnen hinterherlaufen, nicht an solche, die ihnen die meinung geigen, wenn sie anfangen rumzuspinnen. ich hab es selbst erlebt, wenn der partner, vor dem man flüchten will, einen nicht daran hindern will, hat man fast keinen grund mehr zu gehen.

    auch bei euch scheint es ja ein prinzipielles einverständnis geben, die beziehung erhalten zu wollen. ich glaube, das ist die grundvoraussetzung, dass man überhaupt fortschritte macht.


    ich hab leider bei den meisten der hier im forum erzählten geschichten den eindruck, dass der "flüchtige" die beziehung nicht mehr will, oder nur ab und zu, sich nicht sicher ist und sich immer wieder distanziert bzw. tatsächlich die beziehung ab- oder unterbricht. so kann es mMn nicht funktionieren! BEIDE müssen wollen, nicht nur einer.
    ist klar, was ich meine? man darf trotz aller probleme die beziehung nicht in frage stellen. die einstellung sollte sein "ich habe ein generelles problem mit festen beziehungsstrukturen", nicht "ich hab ein problem mit unserer beziehung". als ich das (nach 10 jahren) endlich kapiert hatte, wusste ich endlich, woran ich arbeiten muss. nicht an meinen partnern, sondern an mir!

    ps:


    grad meint mein schatz, er ist froh, dass wir nicht die klassischen paar-probleme haben wie andere, sondern andere, "spezielle" probleme. anscheinend kommts auch ein bisschen drauf an, was man als kleines bzw. großes problem empfindet.

    eigentlich hab ich dir das per pn eh schon im großen und ganzen erzählt! :wink:


    letztendlich gehts nur, wenn beide wollen und sich beide bemühen. eine situation wie die von memory hätte mein freund nie akzeptiert, das wusste ich. ich hatte nicht die option, mich abzuseilen mit der gewissheit, dass er eh auf mich warten wird. es war ein entweder-oder. da überlegt man es sich zweimal, ob man sich davonmacht, wenn es kein zurück mehr gibt! ich weiß ja nicht, wie eure persönliche situation ist, aber vielleicht solltet ihr mal auf den tisch hauen, anstatt drauf zu warten, dass der andere so gnädig ist, sich wieder mal herzubequemen ...


    unabhängig davon gibt mir mein partner sehr viel raum, ohne sich dazu zwingen zu müssen. für ihn ist dieser unabhängige lebensstil, wie ich ihn brauche, selbstverständlich.


    ich will euch ja nicht entmutigen, aber ich glaube man muss sich als partner von einem bä von der vorstellung einer klassischen beziehung verabschieden. und zwar nicht mit hängen und würgen, sondern aus überzeugung, sonst wird man nicht glücklich damit. zu hoffen, dass es irgendwann besser wird, wenn man nur lang genug leidet, ist fatal (wie in jeder unglücklichen beziehung).


    ich und mein freund haben nicht das patentrezept gefunden, und es ist auch nicht "geschafft". ich bin einfach nur durch glücklichen zufall (interessanterweise wars am anfang nicht das große feuerwerk!) an einen mann geraten, der selber sehr viel wert auf persönliche freiheit legt und meine bedürfnisse versteht. that´s all.

    "gewonnen" kann ich jetzt zwar nicht behaupten, aber gekämpft und die erste große krise geschafft, ja, das schon!


    eine krankheit, meine erkenntnis, nicht perfekt und unabhängig sein zu müssen, dass ich jemanden brauchen darf und mich das nicht zum unterlegenen in einer beziehung macht, dass ich mich auf ihn verlassen kann auch in schweren zeiten, das alles hat geholfen. er darf sich endlich um mich kümmern, was ein tiefes bedürfnis für ihn ist, und trotzdem fühl ich mich nicht erdrückt. "meine" katzen sind jetzt "unsere kinder" :-D, und ich werde es diese weihnachten schaffen, seine familie kennenzulernen.


    jetzt arbeiten wir dran, dass es so positiv weitergeht, wenn es mir gesundheitlich wieder bessergeht. es soll ja kein dauerzustand sein, dass unsere beziehung nur dann funktioniert, wenn ich krank bin! :wink: