neidgefühl u. das letzte Stück nicht loslassen-wie geht das?

  • Hallo


    seit ein bis zwei wochenenden bin ich einem gefühl bei mir auf der Spur, das ich noch nicht orten kann woher es kommt, und wieso ich es überhaupt habe.


    ich hatte gedacht, nach einem dreiviertel jahr wäre der käs gegessen und ich hab soviel an mir gearbeitet, das es nun genug ist.


    ich mag nicht mehr und bin des aufpassens und "kämpfens" um selbstbestimmung müde.


    letztens keimte in mir ein gedanke hoch: ich fragte mich, wieso meinen die menschen um mich herum, mir zu sagen zu dürfen, was das beste für mich ist.
    wieso lasse ich die anmaßung zu, das menschen mir sagen, wie ich etwas zu tun und zu lassen habe.


    bei der arbeit z.b. wobei von vorgesetzten ok, von arbeitskollegen, hmmm?
    ich arbeite in einem männerberuf, viele männl. arbeitskollegen,nur eine frau.ich hab immer weniger lust in meine arbeit zu gehen.


    die einzigen, mit denen ich "normal" kommunizieren kann, sind meine kinder und ein kumpel von mir, ein bis zwei gute bekannte.


    ich bin noch am sortieren, ich bin einem wichtigen gefühl auf der spur....


    dann das neidgefühl des ex gegenüber?


    ist es ein neidgefühl oder ist es nur das ich es nicht gerecht finde, das es menschen gibt, die von einer blüte voll nektar, zur nächsten fliegen, wenn sie die eine blüte leergesaugt haben.


    versteht mich nicht falsch, ich kanns nicht anders beschreiben.


    ich spüre nur, das neidgefühl, das er sich ins nächste warme nest gesetzt hat, und ich stehe da, ohne etwas, hatte alles gegeben, für einen funken liebe, denn ich, meines erachtens, nicht bekam.


    dies sind meine gefühle, meine gedanken, meine vermutungen.


    ich bin froh, ihn los zu haben, weil ich freier und selbstbestimmter leben kann, kein mann, der sich wie ein kind verhält, der von mir lebt,
    keiner der mich beschämen kann, mich niedermachen und verantwortlich für seine depressionen.


    heute kommt es bei mir so an, als ob er seine große liebe gefunden hat und ihm gehts besser, weil ich nicht mehr bin.


    Kann mir bitte einer dieses SCHEISS GEFÜHL das ich da habe erklären????????


    ich hab gedacht, ich hab losgelassen, ich hab therapie gemacht, ich hab energetische arbeit gemacht.


    und doch, kommt ab und an, dieses miese gefühl, besonders am wochenende, er hat jemand, viele menschen um sich herum,
    ich hab niemand, will auch niemand gerade, ist ein paradoxes gefühl,
    wieso fühle ich mich mies und neiderfüllt?????


    es zehrt jetzt nicht so sehr an mir, ich bemerke es, das es existiert das gefühl.


    ich frage mich, wo bleibt die gerechtigkeit?


    hmmm, jetzt gehts mir schon ein bisschen besser, da ich dies hier schreiben konnte.


    für erklärungsansätze wäre ich trotzdem dankbar
    ich glaube, wenn ich s verstehe, dann kann ich mehr loslassen.


    oder braucht es einfach mehr zeit, so eine ver- rückte beziehung zu verarbeiten?


    lg
    jule

  • Hallo Jule!


    Auch wenn man in einer Beziehung ist, wird man am Ende immer auf sich selbst zurückgeworfen. Das bedeutet, dass, wenn es dir selber gut geht (auch ohne Beziehung), es dir dann in der Beziehung auch gut geht (ansonsten beendest du sie). Umgekehrt genauso. Bist du voller Selbstzweifel etc., dann kommt das auch in der Beziehung zu Tage.


    Egal mit wem dein ehemaliger Partner also zusammen ist, er wird immer auf sich selbst zurückgeworfen werden.


    Neidisch musst du also nicht sein.


    Du sagst, er fliegt von Blüte zu Blüte um den Nektar auszusaugen. Das ist seine Droge. Es gibt kein Happy End.



    Er ist in sich selbst gefangen.


    Sei froh, dass du dem entkommen bist und wieder selbstbestimmt leben kannst.


    Wenn du reif und bereit dafür bist, dann wirst du auch jemand Neuen in dein Leben lassen, und hast dann die Chance glücklich zu lieben.


    Er hat diese Chance nicht, weil er am Ende immer nur er selbst ist. Und du weißt was das bedeutet. Zweifel, Depressionen etc...



    Menschen ändern sich nicht so schnell. Es ist ein langsamer schmerzvoller Prozess, den man aus sich selbst heraus durchlaufen muss.
    Das passiert nicht, weil mal eben schnell ein neuer Partner vor der Tür steht.


    Man wächst durch Krisen und Selbsterkenntnis. Nicht durch Verdrängung und Weiterfliegen zur nächsten Blüte!



    Norway

  • hallo norway


    ich danke dir für deine worte.


    im prinzip sehe ich das auch so.
    denn nicht umsonst, gehe ich den männern "aus dem Weg", ich spüre, ich bin noch nicht durch, durch die transformation meines selbst.....


    ich fühle, das es von woche zu woche leichter für mich wird.
    mein zustand wird langsam ein normal zustand, und ich vermisse nicht wirklich einen partner.


    deshalb verstehe ich mein anderes irrationales gefühl nicht?


    ich weiss, das ich da durchgehen muss, damit ich heil werde.


    auch kann ich mir denken, das ex sein blüte zu blüte nur eine flucht vor sich selber ist.hat aber nichts mit mir zu tun.


    mir geht es darum, das ich ihn aus meinen gedanken haben will.


    was soweit auch gut funktioniert, wenn nicht doch einige andock punkte wären, die da sind,
    im gleichen haus wohnen, doppelgarage teilen (u er sein recht fordert darin zu parken, was ja ok ist, aber muss es um denn preis sein, das jeder nur 20cm platz zum ein und aussteigen hat??)


    sowie auch den gleichen arbeitgeber, wobei diesen punkt pack ich am besten.


    es ist mir nur unverständlich, weshalb jemand noch so einen hass auf ex schieben kann, wie der ex, obwohl er schluss gemacht hat.


    weshalb darf ich nicht zur ruhe kommen, weshalb sucht mann aufmerksamkeit durch kindliche verhaltensweisen???


    ja ich weiss, es liegt an meiner existenz, weil ich nun lebe, und ich es mir gut gehen lasse, auch wenn es depri zeiten gibt.


    vielleicht brauch ich das auch nicht zu verstehen, sondern gehe um dieses hindernis einfach nur herum, ohne beachtung, was mir ja immer mehr gelingt.


    ich bin einfach nur müde und bin zufrieden mit meinem allein sein, weil mir auch die verhaltensweisen meiner mitbewohner auf dieser welt oft einfach nur auf die nerven geht.


    mir kommt es fast so vor, je mehr ich eine innere ruhe und gelassenheit bekomme, umso mehr tillt das umfeld ab, wie die arbeitskollegen bei mir an der arbeit, vornehmlich männlich.


    vielleicht bin ich dadurch nicht greifbar für die umwelt, aber muss ich das denn sein?


    mir gehen, falschheit, hinterfotzigkeit, sorry den ausdruck, nur das ich-denken, die egozentrik vieler erwachsenen menschen in meinem umfeld so auf den nerv.


    ich weiss, ja, menschen sind so wie sie sind.


    seit ich begriffen habe, das ich nichts und niemand unter kontrolle haben kann bzw. muss oder brauche, also gelassener bin und vertrauen in das leben habe, ecke ich nur noch an......


    und das ist mal harter tobak: ich bin die arrogante, überhebliche besserwisserin, die die sich nichts sagen lässt, die, die mann ignorieren muss, aushungern lassen usf.


    leider geht mir solch ein verhalten am a.... vorbei.
    deshalb hab ich auch die schicht gewechselt, deshalb grenze ich mich selber aus, weil ich es nicht ertrage mit den arbeitskollegen an einem tisch zu sitzen, zu vespern, vorne herum freundliches getue hinten herum, mich schlecht machen.


    ich mache in diesem spiel nicht mit, ist nicht mein level, oder darf ich sagen, mein niveau.


    weil ich eine frau bin, die nichts in einem männnerberuf zu suchen hat,
    ich glaube so langsam, auch die männliche spezies sollte sich reflektieren, denn deren verhalten ist meiner meinung nach, nicht mehr en vogue, bzw. zeitgemäss.


    ach mist, nu fangen wieder meine gedanken an zu schweifen.


    auf den punkt gebracht, ich mag nicht mehr der blitzableiter für niemand sein, ich bin kein fussabtreter für schlechte laune meiner mitmenschen, ich bin ich, und je besser ich mich schützen kann und diese schwingungen nicht mehr aufnehme und mich darum kümmer, umso mehr nagen sie an mir.....versuchen es zumindest.


    na ja, so ist das leben, ich finde noch die lösung für mich.


    danke fürs zulesen.


    lg
    jule

  • Seit einem Jahr bin ich nun solo.
    Keine Beziehung mehr zu einem BA ler, überhaupt nichts.


    Ich war jetzt sechs wochen in Reha und habe noch einiges aufgearbeitet.


    Ich hab nun, denke ich, soweit abgeschlossen.
    Vergangen ist vergangen.


    Ich hab kein Sehnsuchtsgefühl mehr, kein Neidgefühl.


    Ich bin froh, das es vorbei ist.
    Nüchtern betrachtet war das ganze eine Farce und ein Kampf.


    Ich bin des kämpfens nun müde und bin in eine Depri gefallen aus der ich mich mühevoll befreit habe.


    Meine Leben, meine Tage plätschern nun so dahin, ohne große Höhen und Tiefen.


    Was auch gut so ist. Dies zu ertragen hat auch etwas.
    Ob es Sinn macht oder nicht, keine Ahnung.


    Von Tag zu Tag leben, im hier und jetzt, ohne emotionale Kämpfe hat aber auch was sehr beruhigendes.


    Klar ist es auch langweilig, aber ich finde, dies auszuhalten hat auch was für sich.


    Ich hab ein Mitgefühl für dieses Gefühlswirrwarr das viele hier haben.
    Mir ging es auch mal so.


    Doch nun lerne ich für mich allein zu leben und mich über mich selber zu definieren.


    Meine Gaben und Talente rauszukitzeln, versuchen mehr mit dem Leben anzufangen, als sich nur um den Partner kreisen, wenn ich das mal so salopp formulieren darf.


    Heute kann ich sagen, es war gut, das er Schluss gemacht hat, somit hatte ich die Chance an mir zu arbeiten und zu wachsen.


    Jule

  • Hallo Jule!


    Ich kenne das Gefühl und das obwohl ich mich getrennt habe.
    Ich hab da lange drüber nachgedacht, woher dieses Neidgefühl kam.
    Bei mir war es letztlich so, dass ich es so empfunden habe als hätte er nicht genug gelitten. Ich habe 4 Jahre lang gekämpft und gelitten und er gerade mal 4 Wochen. Und dann noch dieses Gefühl, einfach ausgetauscht zu werden und was noch viel schlimmer war, so austauschbar zu sein.


    Dennoch, auch bei allem äußeren Schein empfinde ich heute für die neue Partnerin Mitleid weil es ihr nicht besser ergehen wird als den Partnerinnen zuvor und für ihn empfinde ich - was drückt es am besten aus? - vielleicht Verachtung dafür, dass man andere Menschen emotional missbraucht.


    Wünsch Dir alles Gute!!


    Stuka